Initialförderung (Mai 2018)

Date of the jury meeting: 06 June 2018

Projects funded: 6

Cargo-Theater besucht für die Recherche zu ¿WER / QUIEN? Saúl Luciano Lliuya in Peru, der RWE wegen den Folgen des Klimawandels verklagt und den Bau eines Staudammes fordert. Durch den Klimawandel droht ein Gletschersee zu überschwemmen und Existenzen zu zerstören. Wie verhandeln Künstler*innen vor Ort das Thema und was kann ihre Arbeitsweise für die Auseinandersetzung damit bedeuten?

Das Experiment mit dem Vogel in der Luftpumpe führte im 17. Jh. zu einer Kontroverse zwischen Robert Boyle und Thomas Hobbes über den legitimen Weg der Wissensproduktion. Wie stehen wir heute dazu? Wie hat sich die Wissensproduktion verändert? Diesen Fragen will sich Kommando Himmelfahrt stellen und neuen darstellerischen und erzählerischen Ausdrucksformen dafür finden.

highnoon sushki untersuchen in Das Wunder im Tal von U (politische) Konflikte, die mit der Methode des Plannings von einem Expert*innen oder Mediator*innen neu erzählt werden, um Distanz zum Geschehen zu schaffen und den Konflikt lösen zu können. Dieser Moment des Storytelling wird adaptiert und in eine interaktive Erzählperformance überführt.

langenfelder & lichtenberg gehen in Kinder der Olympe dem Mythos nach, dass DDR-Olympionikinnen zur Leistungssteigerung zu den Olympischen Spielen geschwängert worden seien. Die Künstlerinnen untersuchen anhand dessen die Ein- bzw. Auswirkungen politischer Inszenierungen auf das Private und den Körper und verknüpfen diese Inszenierung mit feministischen Debatten der Gegenwart.

Britt Hatzius geht in Listening Distance gemeinsam mit blinden Echoortungsexperten dem Thema der (Un-)Fähigkeit „die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen“ nach. Mit performativen Formaten wird die Sinnes-Sensibilität erkundet, wie sich diese bei Ausblenden einzelner Wahrnehmungsorgane  verändern und beschreiben lassen.

Neues Fleisch von internil ist eine Recherche zur Verknüpfung von performativem 1-to-1-Storytelling und Virtual Reality. Unter Rückgriff auf den Stoff des sogenannten "Kannibalen von Rotenburg" sollen Technologien zur interaktiven Darstellung live generierter 3D-Umgebung, ihre narrativen Strukturierung und erzählerische Entwürfe für ihre Nutzung entwickelt und erprobt werden.