Projektförderung (Sep 2017)

Date of the jury meeting: 10 October 2017

Projects funded: 8

Mobile Albania setzt sich in der unwirtlichsten Jahreszeit als wandernde Straßenuniversität für fünf Wochen auf der Straße aus. Mit Gast-Spiel eroberm sie die Schwellen von Wohnungen, Küchen, Schlafzimmern und lernen von Gastgeber*innen über Besitz und Teilhabe - um danach eine Gegeneinladung auszusprechen. Das mobilalbanische Wohnzimmer - der umgestaltete Mousonturm - wird zum Kaleidoskop der Frankfurter Gastfreundschaft & versammelt Gastgeber*innen aus der Stadt mit dem Theaterpublikum.

vorschlag:hammer entwickeln mit A text is worth a thousand pots eine Inszenierung, die sich an verschiedenen archäologischen und geschichtlichen Inszenierungsstrategien bedient, diese offenlegt, hinterfragt und umdeutet. Sie arbeiten mit dem bildenden Künstler Gil Shachar zusammen, der mit seinen originalgetreuen Abgüssen am Verhältnis von Original zu Dublikat arbeitet. Mit ihm Entwerfen vorschlag:hammer Artefakte oder kopieren Gefundenes - das Ausgangsmaterial um visuell und sprechend Geschichtsbilder zu de/konstruieren.

Die Bretter, die die Welt bedeuten - Ubao unaomaanisha dunia/kila kitu ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Berliner Choreographen Christoph Winkler und dem Ugandischen Choreographen Robert Ssempiija. Das Projekt nimmt Friedrich Schiller’s Sentenz von den Brettern, die die Welt bedeuten zum Anlass, dass Verhältnis von afrikanischem Tanz und westlichen, zeitgenössischem Tanz zu hinterfragen.

In "Die glücklichen Kinder" lassen ciacconna clox Szenarien einer kindlichen Phantasiewelt entstehen, die die Koordinaten der Arbeitswelt des Vaters aushebeln. Das Publikum erlebt die Zuspitzung einer täglichen Erfahrung, der Kollision von Ratio und Spiel.

Hörende Körper - ein Duett (AT) von Laurent Chétouane findet auf einer Fläche von nur 2 m² statt, das Publikum am Rand um das Spielfeld herum. In der Stille sind nur die Geräusche der Bewegungen zu hören. Der Fokus aufs Hören und die Enge richten die Aufmerksamkeit auf die räumliche Organisation aus der Zeitlichkeit und die Konsequenzen für die Ko-Existenz der Körper.

JAKOB K. von Moritz Frischkorn ist ein künstlerisches Experiment, für das ein fiktiver Choreograph in die Geschichte eingeschleust wird. Die Performance produziert Faktizität und historische Legitimität, und hinterfragt diese zugleich.

In The short life of Punch lassen GÜTESIEGEL KULTUR* den größten Kasper der Welt entstehen. Der Kasper ist historisch und aktuell das Wappenbild der Nicht-Moral, des Un-Sinns, der Anarchie. Was hat der Kasper uns nun, in Zeiten der beschworenen Re- und De-Politisierung der Künste und des Lebens, zu sagen?

Mit dem Musiktheaterprojekt SUPRA Düsseldorf-Uplisziche will das Musik Theater Kontra-Punkt, das mit einem deutschen und einem georgischen Künstlerteam auf allen Ebenen kooperiert, alles auf den Tisch bringen, was „uns eint und was uns unterscheidet.“ Je weiter der Abend fortschreitet, umso stärker verschwimmen die Grenzen zwischen den Ensembles.