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Fonds Darstellende Künste feiert 10 Jahre Tabori Preis und ehrt Monster Truck, die Ben J. Riepe Kompanie und machina eX

24 May 2019

Am 24. Mai 2019 hat der Fonds Darstellende Künste den Tabori Preis 2019 und die Tabori Auszeichnungen verliehen. Mit der diesjährigen Preisverleihung feierte der Fonds 10 Jahre Tabori Preis und damit auch 10 Jahre ausgezeichnete künstlerische Avantgarde, avancierte künstlerische Positionen, experimentelle Konzeptionen und Formate sowie die Fortentwicklung einer genreübergreifenden und publikumsbezogenen Ästhetik.

Mit dem Tabori Preis 2019 wurde das Kollektiv Monster Truck ausgezeichnet, das „ästhetisch höchst anspruchsvolle und zugleich spaltende Arbeiten realisiert, die provozieren und sich damit als ‚Vorreiter*innen‘ eines aktuell viel diskutierten performativen Diversitätsbegriffs längst einen streitbaren Bühnen- wie Diskursraum erobert haben“, so die Jury.

Die Tabori Auszeichnungen 2019 wurden an die Ben J. Riepe Kompanie „für ihre choreografischen Umstürze und Aufbrüche auf Bühnen, in Museen und Straßen, durch die sie sich eine herausragende Position im Tanz erarbeitet hat“ und machina eX „für das Erfahrbarmachen der virtuellen Welten in der Realität der Bühnen-Performance” verliehen.

Die frei produzieren Künste haben sich längst als fester Bestandteil der deutschen Theaterlandschaft etabliert und sind bundesweit auf kleinen und großen Bühnen präsent. Der Tabori Preis trägt nunmehr seit zehn Jahren zur Sichtbarkeit der Freien Szene bei und ist mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 40.000€ der höchstdotierte Preis für die Freien Darstellenden Künste.

Noch nie bildete eine Preisverleihung die Vielfalt der Freien Darstellenden Künste so deutlich ab, wie die Jubiläumsausgabe in diesem Jahr. Das Programm des Abends wurde von den ehemaligen Preisträger*innen LIGNA (Preisträger 2017), dem Figurentheater Wilde & Vogel (Preisträger*innen 2013), kainkollektiv (Preisträger*innen 2015), copy&waste (Preisträger*innen 2018) und Gintersdorfer/Klaßen (Preisträger*innen 2010) gestaltet, zudem gab es Videorückblicke auf die 20 Preisträger*innengruppen der letzten 10 Jahre und damit auch auf die Entwicklung der Freien Darstellenden Künste.

Das Grußwort des Abends hielt Prof. Monika Grütters, MdB Staatsministerin für Kultur und Medien, sie betonte: „Der Tabori Preis würdigt seit nunmehr 10 Jahren die herausragende Bedeutung der Freien Darstellenden Künste innerhalb der bundesdeutschen Tanz- und Theaterlandschaft. Die ausgezeichneten Ensembles sowie Künstlerinnen und Künstler stehen stellvertretend für die innovative, experimentelle und mutige Gestaltungskraft der Freien Szene. Mit dem Preis wollen wir dieser gesellschaftlichen Avantgarde einmal mehr größere Aufmerksamkeit schenken. Nicht zuletzt hat das Renommee des Tabori Preises mit dazu beigetragen, dass die freien Häuser gleichrangig neben den Stadt- und Staatstheatern als wesentliche Bestandteile der Tanz- und Theaterlandschaft wahrgenommen werden."

Die diesjährigen Jurybegründungen wurden von den Jurorinnen der Fachjury Sabine Gehm (Tanz Bremen), Martina Grohmann (Theater Rampe, Stuttgart) und Carena Schlewitt (Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden) verlesen. Die Laudatio für die Preisträger*innen von Monster Truck hielt Christoph Gurk (Kurator, Dramaturg und Mitglied des künstlerischen Leitungsteams an den Münchner Kammerspielen). Somit ergab sich auch durch die Redner*innen des Abends ein repräsentatives Bild der deutschen Theaterlandschaft.

Der George Tabori Preis wurde erstmals am 31. Mai 2010 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Fonds Darstellende Künste vergeben. Der Namensgeber Tabori inszenierte zuletzt bis zu seinem Tod 2007 am Berliner Ensemble und war Zeit seines Lebens Grenzgänger zwischen Freier Szene und Stadt- und Staatstheatern. Der Preis würdigt nicht nur Werk und Leben des Autors und Regisseurs, er legt vor allem besonderen Fokus auf den für Tabori so wichtigen Ensemble-Gedanken. Im Gedenken an George Tabori wird die Verleihung traditionell rund um den Geburtstag des Namensgebers ausgerichtet, der in diesem Jahr seinen 105. Geburtstag begehen würde.

Der Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste, Holger Bergmann, sieht den Fonds Darstellende Künste als eine intermediäre Instanz, die sich als engagierter Partner gegenüber den freien Künstler*innen und als verlässliche wie transparente Fördereinrichtung gegenüber der Zuwendungsgeberin entwickelt hat. Er wächst mit den andern Bundeskulturförderfonds zu einem wichtigen Instrument der Qualifizierung von ästhetischer Fortentwicklung und ist immer wieder Impulsgeber für Kommunen wie Länder zur Entwicklung von Förderungen und Förderverfahren.