Übersicht: Bundesweite Artist Labs 2023
Folgende Artist Labs wurden durch den Fonds Darstellende Künste auf Basis der Empfehlungen eines multiperspektivischen Kurator*innen-Gremiums ausgewählt und werden zwischen Juli und Oktober bundesweit durchgeführt:
Was kann Theater für wen, wenn Krise für alle Zustand geworden ist?
Welche Räume kreieren wir, um darin künstlerisch zu arbeiten und Menschen einzuladen, daran teilzuhaben? Welche Rolle spielt das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum darin? Wo findet welche Vermittlung statt. Und wie geht das mit dem der Repräsentation innewohnenden Machtapparat? Wir nehmen uns Zeit, daran zu arbeiten.
Im Labor RE:VALUATION NOW** beschäftigt sich das Hamburger Kollektiv FORMATION NOW** mit Zugängen und Zukunftsperspektiven von und für Publika, sowie Kunstschaffende of color in den Freien Darstellenden Künsten, die sich durch die coronabedingten Förderstrukturen ergeben haben.
Im Zuge der Gründung des „International Center for Artistic Representation and United Society“ am Grünen Salon der Volksbühne wird die Frage erörtert, wie Erfahrungen aus der Pandemie dabei helfen, neue, diverse Publika für die freie Theaterszene zu gewinnen. Der Schwerpunkt liegt auf der Annäherung an die Lebensrealitäten vielfältiger Communities, die auf und hinter der Bühne sichtbarer werden sollen.
Wie können freie Theater ihr Publikum vor dem Hintergrund sich verändernder kultureller und gesellschaftlicher Kontexte erweitern/langfristig binden? Wie nähern wir uns der Thematik? Ist die Art, wie wir über Publika denken, kreativ oder selbst das Problem? Ein theoretischer und künstlerisch-praxisorientierter Austausch über Erfolgsstories, Irrwege und offene Fragen rund um das Thema Publikum.
Das Projekt „THEATER im Ländlichen Raum: Macht Bock?“ lädt Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste ein, gemeinsam mit bestehenden und potentiellen Publika über die Zukunft des Theaters im Ländlichen Raum nachzudenken. Angedockt an das THEATERNATUR Festival in Benneckenstein/Harz erarbeiten sie Lösungsansätze zu Fragen wie: Welche Formate brauchen wir? Welche Kulturarbeit wünschen wir uns?
MicelArtistLab ist ein Wissensaustauschnetzwerk für in Deutschland lebende lateinamerikanische Künstler*innen. Mit diesem Labor streben wir danach, Strategien zur Generierung und Einbeziehung von Publikum in unseren migrantischen Gemeinschaften zu verstehen und zu stärken. Gleichzeitig möchten wir darauf aufmerksam machen, dass wir als Teil der Freien Szene wahrgenommen werden wollen.
In den letzten Jahren ist die Freie Szene für junges Publikum in Frankfurt in Bewegung gekommen: Zahlreiche neue Gruppen sind entstanden und bestehende Gruppen haben sich erneuert. Das Labor beschäftigt sich mit Aspekten der Publikumsentwicklung, die rund um die Pandemie entstanden sind. Wie kann sich Theater für junges Publikum im Sinne einer diversen und lebendigen kulturellen Landschaft öffnen?
Prefiguring a Choreographic Milieu" ist ein Labor, in dem untersucht werden soll, welche Strukturen die künstlerische Entwicklung und das öffentliche Leben choreografischer Praktiken im urbanen Raum angemessen unterstützen können, wenn sie sich auf die Gestaltung somatischer Erfahrungen und nicht auf die Produktion von Bildern konzentrieren.
Wie können wir "das Publikum" im Hinblick auf die von der Arbeit erzeugten Wirkungen und nicht auf die Anzahl der Zuschauer neu formulieren?
PSR Collective will invite existing and new collaborators to reflect on their work creating social choreographies in time and space that seek to include marginalised artists, audiences, and communities. With references to migrant, LGBT and disabled experience, the participants will reflect on what was won and lost in the last years, asking how these gains can be made sustainable and ongoing.
Es eröffnet, das Bits & Bytes - ein PopUp Labor, in dem gemeinsam mit den Einwohner*innen der Stadt der Frage auf den Grund gegangen werden soll, was ein ideales Medienkompetenzzentrum ausmacht. Der Ort soll Wissenslücken schließen und Zugänge schaffen, damit z.B. Theatermachende und Zuschauende sich mit den digitalen Realitäten auf neuen Ebenen auseinandersetzen können.
"expanded listening - new spaces on air" untersucht den Bedeutungszuwachs, den das Medium Radio und alternative Formen des Zuhörens für die darstellenden Künste erfahren haben. Akteure aus dem "erweiterten Radio" und der Hörpraxis tauschen sich über gewonnene Erfahrungen aus und diskutieren neue Tendenzen. Außerdem wird die Forschung zu einem hörbaren Archiv für Schwarze Tänze der Diaspora vertieft.
Mit "Exploring Nachbarschaft(en)" nimmt das NFT den Raum in den Blick, der uns am nächsten ist: unsere Nachbarschaft. In mehreren Nachbarschafts-Explorationen untersuchen Künstler*innen, wie ästhetische Praxis in der Pandemie in Interaktion mit dem sozialen Nah-Raum freier Produktionsstätten getreten ist und welche Nachwirkungen dies auf die zukünftige Beziehung von Kunst und Publikum haben wird.
Das Artist Lab “Dialogpotentiale in Zeiten gesellschaftlicher Zersplitterung” beschäftigt sich mit der Frage, wie wir zwischen und durch die Widersprüche einer absolut diversen Gesellschaft eine gemeinsame Sprache der Kunst entwickeln können. Wie schaffen wir es über die Gegensätzlichkeit der Bedarfe hinweg zusammen eine freiere Zukunft für alle zu bauen?
Künstler*innen aus dem Kinder- und Jugendtheaterbereich entwickeln Strategien für Theaterproduktionen im Umgang mit Themen wie Kolonialgeschichte, kolonialen Kontinuitäten und diskriminierenden Machtstrukturen, die essentiell für ein gesellschaftliches Miteinander sowie die individuelle, selbstermächtigte Persönlichkeitsentwicklung Heranwachsender sind, die vorher nicht den Weg ins Theater fanden.
Im Zentrum dieses Evaluationsvorhabens steht die räumlich-soziale Suche nach Formen der Begegnung und künstlerischen Auseinandersetzung jenseits fester Theaterzusammenhänge. Wann wird Theater als Ort obsolet im Sinne einer sozialen Plastik? Wie finden wir (wieder) zueinander? Es unternimmt den Versuch, die historischen Modelle einer politischen Theaterpraxis mit aktuellen Fragen zu verbinden.
Das Kollektiv nachhaltige Kultur sichert im Rahmen eines SommerCamps Erfahrungen, die aus transdisziplinären Projekten während der Pandemie entstanden. Es erforscht, wie ein Verlassen angestammter Räume zu neuen Verflechtungen zwischen Darstellender Kunst und Gesellschaft, zu neuer Relevanz im Sinne der Transformation geführt haben und wie auf diese Weise aus Rezipient*innen Kollaborateur*innen wurden.
Das Labor “Auswege aus patriarchaler Männlichkeit - eine Zielgruppenforschung” evaluiert die Möglichkeiten und Potenziale von Instagram-Werbung als künstlerisch-praktisches Format. Wie kann sie als Tool genutzt werden, um alternative Männlichkeitserzählungen zu verbreiten und Männern einen Ausweg aus patriarchalen Gewalt- und Einsamkeitszyklen zu ermöglichen?
Abwesenheit entsteht. Sie ist nicht einfach so da. Abwesenheit entsteht durch die Festlegung eines Ortes, an dem sie erscheint und zu dem sie in Beziehung tritt. Das Labor "Wesen der Abwesenheit (being abstract)" versammelt Vertreter*innen von Gesellschaften, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht ins Theater gehen wollen oder können, um gemeinsam Thesen zu formulieren, wie das Theater sich transformieren müsste, um diesem Zustand entgegenzuwirken. Das Labor findet während des B.A.L.L. live in der neu entstehenden "Kläranlage" zu Kampnagel statt.
In Zeiten eines verstärkten konservativen Backlashs und einer Anti-LGBTQIA+-Rhetorik lädt "What's Love Got to Do with It?" eine internationale Gruppe Kurator*innen und Künstler*innen mit queerer Arbeitspraxis ein, die Art und Weise kritisch zu reflektieren, wie Theater und andere (Kunst-)Räume für queere Zwecke genutzt werden, und Strategien und Erfahrungen auszutauschen.
In Neustart Kultur haben sich ca. 24 Künstler*innen und Forscher*innen vernetzt, die gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen (Publika) performative Forschungsprozesse durchführen. Nun kommen Künstler*innen und Kinder zusammen, um das Erreichte zu evaluieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln: Wie soll in Zukunft intergenerationell, performativ und vernetzt geforscht werden?
Warum meinen so viele Menschen, Theater sei nur etwas für die Mittelschicht? Gob Squad glauben, dass die Kunst allen gehören sollte und laden Kulturschaffende, politische Akteur*innen und Berliner Nachbar*innen ein, Strategien für eine neue Kulturpraxis zu entwickeln, die experimentelle Formen wagt und Zugänglichkeit schafft - ob als Publikum oder Protagonist*in.
Blinde, sehbehinderte und chronisch kranke Zuschauer*innen kommen zusammen, um sich zu fragen, was notwendig ist, damit Aufführungen im öffentlichen Raum und auf der Bühne für blinde, sehbehinderte und chronisch kranke Menschen zugänglich sind. Freiberufliche Choreograph*innen und Dramaturg*innen von Theaterinstitutionen entwickeln dann ihre Antworten zu Praktiken der Umsetzung, wobei sie sowohl strukturelle als auch ästhetische Veränderungen feststellen.
Mit dem „Hof-Labor“ möchte sich LOKSTOFF! in den ländlichen Raum wagen, mit all seinen Chancen und Herausforderungen. LOKSTOFF! möchte mit Expert*innen vor Ort und Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen exemplarisch anhand eines Bauernhofes untersuchen, welche Formen für unser landwirtschaftliches und kulturelles Erbe und welche Zukunftsvisionen es gemeinsam zu entwickeln gilt.
Das Publikum von (post)digitalen Formaten wird zunehmend als Kompliz*innen und Mitgestaltende des künstlerischen Prozesses adressiert. Mithilfe von Prototyping, Play Tests und User Experience Design wird Community Building im Theater neu gedacht. „ShiftingCommunities“ lädt Künstler*innen dazu ein, ihre Praktiken im Umgang mit Publikum zu reflektieren und Tools für mehr Sichtbarkeit zu entwerfen.
Tanzkomplizen SÜW & creation doors community tun sich zusammen, um Erkenntnisse ihrer gemeinsamen Schwerpunkte in Form von Online-Workshops & Experimentierräumen kollegial zu teilen: Zuschauer*innengenerierung, dialogische/praktische Vermittlungsformate, Partizipationsstrategien, zielgruppenspezifische Ansprache, interkollegiale Kommunikation, Kollaboration, reziproke/proaktive Netzwerke stehen im Fokus dieses Austauschs.
Der öffentliche Raum als künstlerischer Wirkungsort war während der Pandemie der einzige Raum für das Publikum. Wie kann eine Reflexion darüber zu einer demokratischen und diskriminierungs-ärmeren kulturellen Teilhabe und Teilnahme für das Publikum der Zukunft führen? Mit verschiedenen Künstler*innen untersucht der BUTIÖR sein Publikum im urbanen, ländlichen und neu entdeckten öffentlichen Raum.
Organizing Cultural Commons: Theater-Commoning sollte bottom-up, nicht top-down erfolgen. Publikum und Theaterschaffende fusionieren zu einer kreativen Gemeinschaft aus Commonizer*innen. Doch wer sind die Menschen, die das Commoning organisieren und die Phase 1 des zyklischen Modells einleiten? Welche spezifischen Erfahrungen und Methoden bringen sie mit? Welche Hürden und Probleme begegnen ihnen?
Das "GamesArtistLab: Playing with The Audience" soll ein Begegnungs- und Spielraum werden, bei dem sich Künstler*innen aller Sparten forschend und fragend mit dem Publikum beschäftigen. Zentral dabei sind die Untersuchung von hybriden Formen zwischen Games und Theater und sich daraus ableitende Fragestellungen zu u.a. den Themen Partizipation, Interaktion, Storytelling und Vermittlung.
Noch immer sind die ostdeutschen Länder von starken Bewegungsströmen zwischen fluktuierenden Ballungsgebieten und ländlich ausblutenden Regionen geprägt, meist nur in eine Richtung - so auch im Flächenland Thüringen.
Was aber, wenn Streckenläufe sich ändern und die Künste zurückkehren? Das Artist Lab steckt dieses Gebiet in einer kollektiven Workshopreise durch Thüringen neu ab.
Als Raum für feministische Visionen, Handlungsspielräume und intersektionale Zukünfte stößt das Artist Lab überfällige Transformationen in Produktions- und Veranstaltungsweisen der Freien Darstellenden Künste an, um Barrieren für Eltern und Menschen mit Care-Verpflichtungen abzubauen. Du bist willkommen und Teil einer vielfältigen feministischen Zukunft, die wir alle mitgestalten!
Während der Pandemie waren Audiowalks ein Weg, den verwaisten öffentlichen Raum zu bespielen, brachten Abwechslung in den täglichen Corona-Spaziergang und ermöglichten es Akteur*innen der Freien Szene, trotz aller Widrigkeiten mit ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Doch wie geht es jetzt mit dem Format weiter, das gerade erst im Bewusstsein der Zuhörer*innen angekommen ist?
Das Labor "Temporal Audiences in Cross-Genre Queer Performing Arts" vereint eine vielfältige Gruppe von darstellenden Künstler*innen, die die Macht queerer Räume bei der Publikumsbildung erforschen. Künstler*innen wie Shlomi Moto Wagner, Heinrich Horwitz und andere werden an Live-Workshops, digitalem und Cloud-basiertem Austausch und einem öffentlichen Tag des offenen Ateliers teilnehmen, der in einem Podcast und einem VR-Raum gipfelt, der ihre Erforschung dokumentiert.
"Global Village Dreams" umfasst die Evaluation und Weiterentwicklung partizipativer, immersiver Hybridformate bez. Publikumsgenerierung in städtischen/ländlichen/digitalen Räumen. Im Dialog mit Theaterwissenschaftler*innen, digital-kompetenten jungen Erwachsenen im ländlichen Raum und Immersionsexpert*innen reflektieren wir Bestehendes und schärfen Methoden des nachhaltigen Audience Development.
"Hearing Voices" ist eine Audio-Sammlung von Zeugnissen von Teilnehmer*innen, Community-Gastgeber*innen, Institutionen im Dialog ("Publikum"), die Zugehörigkeit und Affinität zum Social Pleasure Center finden. SPC fragt eine große Gemeinschaft von Queers und Künstler*innen, wie das Feld der Darstellenden Künste mit seiner somatischen Weisheit einen antikolonialen kulturellen Wandel unterstützen kann? Was sind die strukturellen Notwendigkeiten, um einen verkörperten Wandel zu unterstützen?
"The writing beyond the yester-morrow" untersucht und entwickelt neue kollaborative Formate zwischen Urbanismus, experimenteller Musik und Praktiken der Dekolonialisierung für ein neues Publikum transkultureller Gemeinschaften.
10 Künstler*innen kommen multidisziplinär aus Kostüm, Szenografie, Regie, Dramaturgie und Performance zusammen, um Szenografien für die Publika von morgen zu erforschen und praktisch zu erproben: Teilhabe, Begegnung und Mitgestaltung, generationsübergreifend, egalitär und inklusiv, welche Chancen und Potenziale stecken in der Szenografie?
Ausgehend von seiner während der CoViD-Lockdowns entwickelten Zwangsstörung untersucht Oliver Zahn im Artist Lab ZWANGSMASSNAHMEN den Nachhall der Pandemie im Hinblick auf Künstler*innen, Publikum und Gesellschaft in Form von vier kollaborativen Seminaren.
Berufseinsteigende Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste (2019-22) evaluieren im Lab “performing for peers - publika (post)pandemischer berufseinsteiger*innen”, ob sie während der Pandemie vorwiegend mit- und füreinander produziert haben und wie sie diesen Peer-Schutzraum postpandemisch auf jüngere und ältere Personen erweitern können.
Vanessa Stern und ihr Team wollen die mögliche Radikalität ihrer Theaterarbeit neu bestimmen, indem sie nicht mehr auf die einzelne Wurzel, lat. "radix" bezogen wird, sondern das Publikum als Rhizom (Wurzelgeflecht) wahrnimmt. Für sie gibt es das Publikum nicht als "Zielgruppe", wie es die Marktlogik will, sondern dieses wird hervorgebracht durch eine Vielfalt wirksamer sozialer Beziehungen, an die das Theater anknüpft.
Das Community Arts Lab Augsburg (CALA) bringt Künstler*innen und Kunststudierende der HfG Karlsruhe in Kontakt mit der Augsburger Stadtgesellschaft und begleitet ortsspezifische künstlerische Prozesse, bei denen Augsburger Bürger*innen das postpandemische Verlangen nach Begegnung performativ verhandeln.
Gemeinsam mit queeren Künstler*innen aus Berlin sowie von Vertreter*innen Berliner Bühnen und Einrichtungen wollen wir unsere Erfahrungen mit dem Performen queerer Inhalte vor Theaterpublikum austauschen und die Möglichkeiten abstecken, ein Support-Netzwerk aufbauen, um resilienter gegenüber einer diskriminierenden Gesellschaft zu werden.
Wenn sich die Gesellschaft verändert, muss sich auch das Theater verändern. Das Team dieses Labs glaubt, dass es bereits Künstler*innen und intersektional arbeitende Festivals gibt, die diese Veränderungen umsetzen und dass alle davon lernen können. Mit diesem Blick untersuchen Katharina Wisotzki, Sri Hartini Santo und Olivia Hotz 3 Jahre Festivalarbeit in der Pandemie. Denn: the future is intersectional!
Immer mehr Partys und Clubs integrieren Performance-Kunst in ihre Veranstaltungen. Können Party-Gäste ins Theater gelockt werden? Müssen darstellende Künstler*innen die Institution Theater verlassen? In welchem Verhältnis stehen Rave- und Hochkultur? Welche Strategien der Publikums-Ansprache- und Bindung können wir uns von der Clubkultur abgucken?
Nach drei Jahren Pandemie begegnen sich Menschen in ländlichen Räumen wieder auf öffentlichen Feiern. Rechtspopulist*innen nutzen dieses Bedürfnis, um sich Akzeptanz bis zur Mitte der Gesellschaft zu erarbeiten. Wie können wir als darstellende Künstler*innen diesen Prozess sichtbar machen und ggf. umwerten? Das Labor evaluiert "kulturferne" Publika in Bezug auf die darstellenden Künste.
Brave Space: Anti-Fragilitätund Publikumsbeteiligung ist ein Labor, das "anti-fragile" Strategien für das Publikum erforscht. Durch "Brave Space" werden offene Dialoge und sensible Themen behandelt. Ziel ist es, bedeutsame Interaktionen mit einem überwiegend weißen Publikum zu fördern.
Organisiert vom Mutating Kinship Lab (MKL), einer Plattform für 6 Kunstinitiativen der asiatischen Diaspora.
Wie gelingt es, kulturelle Teilhabe für Menschen im täglichen Care Chaos zu verbessern? Die Evaluation von pandemiebedingten, innovativen Formaten dient uns als Inspiration, um gemeinsam mit den Spielstätten in Gesprächsrunden, Ideenwerkstätten und Testläufen einen Kids Rider und ein Familienfreundlichkeits-Label zu erarbeiten. Unser Wunsch: Inklusivität vorantreiben.
She She Pop laden zu Salons ein, in denen sie das Konzept der Gastgeber*innenschaft als Verhältnis von Zuschauer*innen und Künstler*innen erkunden. Es geht um Teilhabe, um soziale und kulturelle Barrieren, um die Heterogenität des Publikums und das Heraustreten aus der eigenen Blase. Aus den Erfahrungen der Pandemie wird so ein Konzept für zukünftige Publikumsbeziehungen entwickelt.
Sechs Künstler:innen aus der bundesweiten Figurentheaterszene tauschen sich über die Evolution der neu entwickelten Formate und die zukünftige Publikumsbindung aus. Ziel des Labors sind Überlegungen zur Fortentwicklung dieser Formate und zu erforderlichen Förderinstrumenten.
Künstler*innen aus freien sowie sogenannten inklusiven Performance-Kollektiven werden in einem kollektiven Prozess Formen der Zusammenarbeit, der Projektplanung und der Publikumsöffnung untersuchen. Im Mittelpunkt steht, wie wir in solchen Teams mit sehr unterschiedlichen Mitwirkenden gleichberechtigt zusammenarbeiten und zu einem gemeinsamen Austausch kommen können.
Wie können wir unsere Widerstandsfähigkeit als marginalisierte Künstler*innen nutzen, um Community-Spaces für ein diverses Publikum nachhaltig öffnen zu können? Nun gilt es, die unterschiedlichen künstlerisch-aktivistischen Stränge miteinander zu verbinden, um unsere Community-Spaces nachhaltig mit einem diversen Publikum zu teilen, ohne Kompromisse an die Mehrheitsgesellschaft zu machen.
In diesem Artist Lab teilen geborene Klassenclowns und andere Witzfiguren der performativen Künste ihre ästhetischen Strategien im Umgang mit Klassismuserfahrung. Die Künstler*innen untersuchen, wie Klassendifferenzen mit komischen Formen korrespondieren und für das Publikum hemmungslos erfahrbar gemacht werden können: Wer hat gut lachen, wenn sich Klasse zeigt, und wer kennt kein Pardon?
OVAH ist ein empowerndes Lab für die wachsende Ballroom-Community Hannovers. Es werden nationale und internationale Vertreter*innen der Szene eingeladen, um sowohl durch live Workshops als auch online Sessions die Kultur von QTIBIPOC* (Queer, Trans, Inter*, Black, Indigenous, People(s) of Colour*) von uns/für uns weiterzutragen.
Können Künstler*innen im Exil den Kontakt zu ihrem Publikum durch virtuelle Performances aufrechterhalten? Wie fühlt sich ein internationaler Theaterworkshop für junge Menschen im virtuellen Raum an? Die Ensemblemitglieder des Theaterensemble WHEELS werden für das Artist Lab “Digital Nomads” vom Studio für unendliche Möglichkeiten gefeatured und für VR Performances ausgerüstet.
Seit über zehn Jahren sorgt die Show Queereeoké für queeres Empowerment mit den Mitteln des Karaoke-Gesangs, der Spontanchoreographie, subversivem Humor und DIY-Kostümen. Das fröhliche Projekt ist keine beliebige Party – im Kern steckt ein heilsames und therapeutisches Konzept, das die Binarität von Publikum und Performer*in auflöst und damit die queere Community fundamental abholt.
Das Artist Lab bringt Künstler*innen der Freien Szene und institutionelle Akteur*innen unter der Fragestellung zusammen, inwieweit die unter pandemischen Bedingungen entwickelten künstlerischen Formate und Ästhetiken für das Musiktheater neue Wege des Zugangs eröffnet haben und dauerhaft die Art und Weise verändern, wie Publikum adressiert werden kann.
Das Labor will mit einem am tak Theater Aufbau Kreuzberg entstandenen Netzwerk von Künstler*innen evaluieren, was zwischen Kiezarbeit & Digital-Formaten translokale Zugänglichkeit, Teilhabe & Community-building in künstlerischen Prozessen vor Ort und weltweit sein kann. Wer sind die Publika für ein glokales Künstler*innen-Dorf am Moritzplatz? Wer ist (nicht) sichtbar? ES BRAUCHT DAS GANZE DORF!
Am FFT Düsseldorf reflektieren pulk fiktion, Jugendliche und Theatermacher*innen ohne eigenes Haus drei Tage lang die jeweils eigenen künstlerischen Wege der Begegnung im digitalen und analogen Raum. Gemeinsam wollen sie herausfinden, was junge Menschen am Theater und seinen Macher*innen interessiert und umgekehrt. Wie können gemeinsame künstlerische Begegnungsräume geschaffen werden?
„Das Freie Theater war schon immer im Lockdown“, haben wir im Impulse-Sammelband „Lernen aus dem Lockdown“ 2020 behauptet. Das künstlerische Evaluationslab “The Words of the Arty Class” untersucht intersektional Klasse und Rassismus im Feld des Freien Theaters. Ausgangspunkt unseres Labs sind Formen der Sprachlosigkeit in einer Gesellschaft, in der Kritik an Ungerechtigkeit zu oft unerhört bleibt.
Ein Labor, das Künstler*innen, kulturpolitische Mitarbeiter*innen, Vertreter*innen von Theatern und Kommunikationsexpert*innen um die Fragen versammelt: Wie geht man mit aggressiven und gewalttätigen Reaktionen der Öffentlichkeit/öffentlichen Meinung um? Welche Strategien und Werkzeuge haben wir als Künstler*innen, um mit schädlichen Fake News und populistischer Rhetorik umzugehen? Wie können wir auf den Anstieg von Gewalt und radikalisierten Meinungen reagieren?
Über die Rolle des Theaters in der Stadtentwicklung wird diskutiert: Wie wirken sich Veränderungen in Innenstädten auf das Theaterpublikum aus? Welche Theaterformate fördern die aktive Beteiligung am sozialen Leben? Wie können Künstler*innen auf Veränderungen reagieren? Auch die Verbindung zwischen Stadtentwicklung und darstellender Kunst wird untersucht. Das Ziel ist, Teilhabe an Kultur zu schaffen.
PRODUCING FUTURE AUDIENCES schafft Raum, um die Rolle von Producer*innen als Link zwischen Künstler*innen und Publika zu reflektieren und evaluieren. Wie können wir Erkenntnisse aus der Pandemie zukünftig in künstlerische Arbeitsprozesse implementieren?
Unser Labor beschäftigt sich mit der Ausgrenzung von Randgruppen und erforscht deren Ursachen. Trägt die Auswahl der Themen im Theater dazu bei? Wird ein nicht-elitäres Publikum übersehen? Unser Ziel ist es, einen einheitlichen Raum für verschiedene Künstler*innen zu schaffen, in dem sie über innovative Formate nachdenken und experimentieren können, wobei ein integratives und vielfältiges Publikum im Vordergrund steht.
"House of Brownies" lädt BIPOC Tanzschaffende zu einem offenen Diskurs über ihre Publika ein. Das Lab nimmt Herausforderungen der Repräsentanz in den Blick und untersucht Fragen rund um die Diversität und Zugänglichkeit der Tanzsparte.
Wie werden im Bereich der Freien Darstellenden Künste gezielt Jugendliche und Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund erreicht? Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um diese Zielgruppe aktiv einzubeziehen und ihnen den Zugang zur Kunst zu erleichtern? Inwieweit wird Care als Grundprinzip berücksichtigt, um eine unterstützende und inklusive Umgebung für diese Gruppen zu schaffen? Wer nimmt an bereits bestehenden Angeboten teil und welche Barrieren bestehen weiterhin, die ihre Teilhabe erschweren?