Tabori Preis 2024
Mit dem Tabori Preis ehrt der Fonds Darstellende Künste 2024 in der 15. Ausgabe eine*n langjährig künstlerisch besonders bemerkenswerte Künstler*in oder eine Künstler*innengruppe, deren Arbeit in den Freien Darstellenden Künsten bundesweite und oft auch internationale Strahlkraft besitzt.
Erstmalig wird der Tabori Preis in diesem Jahr im Rahmen der Verleihung des Theaterpreises des Bundes, am 02. Oktober 2024 im Haus der Berliner Festspiele, vergeben. Der Fonds Darstellende Künste ehrt damit nicht nur eine künstlerische Position, sondern die Freien Darstellende Künste als weitere wichtige Säule neben den vielfältigen Theatereinrichtungen und ihren ästhetischen Handschriften und Profilen im bundesdeutschen Raum. Mit dieser ideellen Aufwertung der Auszeichnung verbindet sich eine Erhöhung des Preisgeldes auf insgesamt 100.000 Euro.
Die diesjährigen Gewinner*innen werden im September 2024 bekannt gegeben – zusammen mit weiterführenden Informationen zur Preisverleihung.
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02. Oktober 2024, Haus der Berliner Festspiele
Im Rahmen der Verleihung des Theaterpreises des Bundes 2024
Jury
Die Vergabe erfolgt auf Basis eines Juryentscheids, der neben Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern des Fonds auch ausgewiesene Expert*innen der Freien Darstellenden Künste angehören. In beratender Funktion begleitet Holger Bergmann als Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste die Arbeit der Jury.
Wir danken Amelie Deuflhard, Prof. Dr. Joy Kristin Kalu, Anne-Cathrin Lessel, Dan Thy Nguyen, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Anna Wagner.
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Amelie Deuflhard
Intendantin Kampnagel, Vorstandsmitglied des Fonds | Hamburg
© Marcelo HernandezAmelie Deuflhard
Intendantin Kampnagel, Vorstandsmitglied des Fonds | HamburgAmelie Deuflhard war von 2000 bis 2007 künstlerische Leiterin der Sophiensæle (Berlin). 2004/05 war sie Teil der Künstlerischen Leitung von „Volkspalast“, einer festivalartigen Bespielung des dekonstruierten Palastes der Republik. Seit 2007 ist sie Intendantin von Kampnagel (Hamburg), Europas größtem Produktionszentrum für die Freien Darstellenden Künste. Mit EcoFavela Lampedusa Nord initiierte sie 2014 einen Lebens- und Aktionsraum für Geflüchtete. Das Projekt hat auf Kampnagel seine Verlängerung in dem preisgekrönten Begegnungsort Migrantpolitan gefunden. Amelie Deuflhard war Teil des Viererkuratoriums von Theater der Welt 2017. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und hat regelmäßig Lehraufträge an Hochschulen inne. Für ihr Schaffen wurde sie 2012 mit dem Caroline-Neuber Preis und 2013 mit den Insignien des Chevaliers des Arts et Lettres ausgezeichnet. 2018 erhielt sie die Auszeichnung Europäische Kulturmanagerin des Jahres.
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Prof. Dr. Joy Kristin Kalu
Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin | Berlin
© Dorothea TuchProf. Dr. Joy Kristin Kalu
Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin | BerlinJoy Kristin Kalu ist promovierte Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin für internationale performative Künste. Sie arbeitet zurzeit als Gasprofessorin für Theorie der performativen Künste an der Universität der Künste Berlin. Bis Sommer 2023 war sie leitende Dramaturgin für Theater und Performance an den Berliner Sophiensælen. Dort kuratierte sie u.a. die Festivals „Save your Soul“ (2018), „Freischwimmer*innen. The Future is Female“ (2019), „Risk & Resilience“ (2020) und „Leisure & Pleasure“ (2023) und konzipierte und moderierte die fortlaufende Diskursreihe „Politics of Love. Repräsentation in Theater und Gesellschaft“. Ihr Buch „Ästhetik der Wiederholung. Die US-amerikanische Neo-Avantgarde und ihre Performances“ erschien 2013 (Transcript). Sie ist Mit-Herausgeberin der Bände „Theater als Intervention. Politiken ästhetischer Praxis“ (Theater der Zeit 2015), „Kunst und Alltag“ (De Gruyter 2017), und „OPENINGS. Sophiensaele 2011-2021“ (Alexander Verlag 2021).
Joy Kristin Kalu hat an der Freien Universität Berlin und der New York University geforscht und gelehrt und an verschiedenen Kulturinstitutionen in Deutschland und den USA gearbeitet, u.a. bei der Actors’ Gang in Los Angeles, an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, bei der New Yorker Wooster Group und den Kunst-Werken Berlin. Sie gehörte zuletzt u.a. dem Kuratorium des Fonds Darstellende Künste (2018-2022), der Jury des Forced Entertainment Award (2018), dem Stückemarkts des Berliner Theatertreffens (2018) und dem Beirat des Impulse Theaterfestivals 2017 an. -
Anne-Cathrin Lessel
Künstlerische Leiterin LOFFT – DAS THEATER, Vorstandsmitglied des Fonds | Leipzig
© Tom DachsAnne-Cathrin Lessel
Künstlerische Leiterin LOFFT – DAS THEATER, Vorstandsmitglied des Fonds | LeipzigAnne-Cathrin Lessel, geboren 1987, studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. Bis 2011 arbeitete sie unter anderem freischaffend in künstlerischen Projekten mit Kindern und Jugendlichen, vordergründig am Theater an der Parkaue Berlin. Ab 2011 Programm- und Produktionsleiterin am LOFFT – DAS THEATER, dessen Künstlerische Leitung und Geschäftsführung sie 2019 übernahm. Seit 2013 ist sie Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste und seit 2020 Vorstandsmitglied im Landesverband der Freien Theater in Sachsen. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied verschiedener Fachjurys u.a. bei der Stadt Leipzig, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Studienstiftung des deutschen Volkes, beim Nationalen Performance Netz und beim Fonds Darstellende Künste.
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Dan Thy Nguyen
Theaterschaffender, Leitung fluctoplasma Festival, Studio Marshmallow | Hamburg
© Nico ScagliariniDan Thy Nguyen
Theaterschaffender, Leitung fluctoplasma Festival, Studio Marshmallow | HamburgDan Thy Nguyen ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Er arbeitete an diversen Produktionen u.a. im Ballhaus Naunynstraße, Mousonturm Frankfurt, auf Kampnagel, beim MDR und an der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 2014 entwickelte und produzierte er das Theaterstück „Sonnenblumenhaus“ über das Pogrom von Rostock -Lichtenhagen, das 2015 in seiner Hörspielversion die „Hörnixe“ gewonnen hat und bis heute noch an diversen Institutionen gespielt wird. Seit 2020 leitet er mit seiner Produktionsfirma Studio Marshmallow das Hamburger Festival „fluctoplasma – 96h Kunst Diskurs Diversität“ und er ist stellvertretender Vorstand der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg. 2021 erhielt er zusammen mit dem Gesamtensemble den Deutschen Hörspielpreis für seine schauspielerische Leistung. 2022 veröffentlichte er u.a. seinen ersten Gedichtband „Über Wasser und Tote“ und kokuratierte 2023 die Ausstellung „Wer wir sind“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
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Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Vorstandsvorsitzender Fonds Darstellende Künste & Wissenschaftliche Leitung Forschungsprogramm
© PAP Branchentreff des LAFT Berlin Foto Mathias VoelzkeProf. Dr. Wolfgang Schneider
Vorstandsvorsitzender Fonds Darstellende Künste & Wissenschaftliche Leitung ForschungsprogrammWolfgang Schneider war Gründungsdirektor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Cultural Policy for the Arts in Development“ (2014 – 2020). Er war der erste Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Vorsitzender des Theaterbeirates Niedersachsen, Mitglied des Beirates Tanz und Theater des Goethe-Instituts und als Sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages Berichterstatter u.a. für das Kapitel Theater. Er ist Vorsitzender des Fonds Darstellende Künste e.V., persönliches Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, Vertrauensdozent der Friedrich Ebert-Stiftung, Mitglied des Bundesvorstandes des Kulturforums der Sozialdemokratie, Mitglied des Vorstandes der Initiative für die Archive des Freien Theaters e.V., Mitglied des Internationalen Theater-Instituts, Mitglied des Rates für darstellende Kunst und Tanz im Deutschen Kulturrat, Ehrenmitglied der ASSITEJ Deutschland und der Schweiz, sowie Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche. 2018 wurde er wegen seines ehrenamtlichen internationalen Engagements vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theaterpolitik, Herausgeber u.a. von „Theater und Schule. Handbuch zur kulturellen Bildung“ (2009), „Theater und Migration. Herausforderungen für Kulturpolitik und Theaterpraxis“ (2011), „Theater entwickeln und planen. Kulturpolitische Konzeptionen zur Reform der Darstellenden Künste“ (2014), „Theatermachen als Beruf. Hildesheimer Wege“ (zusammen mit Julia Speckmann, 2017); „Partizipation als Programm. Wege ins Theater für Kinder und Jugendliche“ (zusammen mit Anna Eitzeroth, 2017), „Performing the Archive. Studie zur Entwicklung eines Archivs des Freien Theaters“ (zusammen mit Henning Fülle und Christine Henniger, 2018), „Theater in der Provinz. Künstlerische Vielfalt und kulturelle Teilhabe als Programm“ (zusammen mit Katharina Schröck und Silvia Stolz, 2019); „Theater in Transformation. Artistic Processes and Cultural Policy in South Africa“ (zusammen mit Lance Lebogang Nawa, 2019).
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Anna Wagner
Intendantin und Geschäftsführerin Künstler*innenhaus Mousonturm | Frankfurt am Main
© Maximilian von LachnerAnna Wagner
Intendantin und Geschäftsführerin Künstler*innenhaus Mousonturm | Frankfurt am MainAnna Wagner ist seit September 2022 zusammen mit Marcus Droß Intendantin und Geschäftsführerin des Künstler*innenhaus Mousonturm in Frankfurt. Nach einem Studium der Theaterwissenschaft war sie als Assistentin der Tanzkuratorin am Hebbel am Ufer in Berlin tätig und leitete die Tanzsparte am Theater Freiburg, die sie von einem Ensemblebetrieb in eine Produktionsplattform für freie Choreograf*innen und Tänzer*innen verwandelte. 2014 wechselte sie als Dramaturgin an den Frankfurter Mousonturm. Dort etablierte sie kontinuierliche Arbeitsbeziehungen mit Tanz-, Theater- und Performanceschaffenden der nationalen und internationalen freien Szene wie Paula Rosolen, Eisa Jocson, Helgard Haug/ Rimini Protokoll, Jetse Batelaan und Eisa Jocson u.a.. Sie ist außerdem Mitbegründerin der Tanzplattform Rhein-Main und entwickelte zahlreiche Sonderprojekte und Festivals wie „Indonesia LAB“ (2015) „Oper Offenbach“ (2018) und „This is Not Lebanon“ (2021).