GLOBAL VILLAGE KIDS im ländlichen Raum (Mai 2023)
Datum der Jurysitzung: 21. Juni 2023
Geförderte Vorhaben: 15
Im Projekt stehen aus dem Blick geratene Migrationsgeschichten, die das nördliche Brandenburg bis heute prägen, im Fokus: Die massenhafte Ankunft von Geflüchteten nach dem 2. Weltkrieg; die jahrzehntelange Anwesenheit von Gastarbeiter*innen und v.a. russischer Soldat*innen zu DDR-Zeiten; und die Migrationsbewegungen aus Syrien und der Ukraine seit 2015. Im Verbund mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationserfahrung sowie ortsansässigen geflüchteten Künstler*innen aus der Ukraine erforscht das KollektivMEMORY diese Topographie mit künstlerisch-ethnographischen Methoden und entwickelt daraus eine dokumentarische Performance.
Die Künstlerische Agora schafft performative Miniaturen für den öffentlichen Raum in Zwickau. Dabei sind Kinder, Jugendliche, Theaterschaffende, lokale Akteur*innen und Netzwerke gleichberechtigt beteiligt, ihre künstlerischen Kollaborationen zu präsentieren. Inhaltlich beschäftigen sie sich mit Fragen von Mobilität, globalen Prozessen, Kreativität und Zukunftsvisionen.
Im Projekt steht die Begegnung mit performativen Ausdrucksmitteln im Vordergrund. Die Teilnehmer*innen erhalten angeleitet durch die Künstler*innen erste Einblicke in Figuren-, Objekttheater und Schattentheater. Thematisch dienen „Freundschaft, Kompliz*innenschaft und Gemeinschaftsgefühl“ als Ausgangspunkte, die die Teilnehmer*innen individuell ergänzen können.
Mithilfe von Tanz und Körpertheater entwickeln die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den Künstler*innen von ProdArt Fantasiewelten. Aus Objekten und Kostümen entstehen Wesen mit Zauber- und Superkräften, die in einer abschließenden Theatersequenz gemeinsame Abenteuer erleben.
Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ erarbeiten Kinder und Jugendliche zusammen mit Zirkuskünstler*innen eine gemeinsame Zirkusvorstellung. Unter Echtheitsbedingungen trainieren sie im Zirkuszelt wie die echten Zirkusprofis, sammeln Erfahrungen in verschiedenen Zirkusdisziplinen und entwickeln eigene kleine Choreografien.
Das Projekt vereint Teilnehmer*innen verschiedener Erfahrungen und Kulturen und Künstler*innen von United Identity, um ein einzigartiges und kraftvolles Bühnenerlebnis zu schaffen. Die Teilnehmer*innen setzen sich mit Themen wie Diskriminierung, Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit auseinander und zeigen, wie die Hip-Hop Kultur als künstlerisches Werkzeug eingesetzt werden kann, um diese Probleme anzusprechen und eine positive Veränderung zu bewirken.
Das Projekt umfasst Theaterworkshops zum Thema ,,Weibliche Wut" und grundlegenden Theaterformen und -techniken. Gemeinsam mit Künstler*innen der Kulturkolchose Lehsten gehen die Teilnehmer*innen künstlerisch Fragen nach, wie: Wann wart ihr das letzte Mal wütend? Wie stellt ihr euch Wut vor? Dazu entwickeln sie ihre eigenen Performances.
Die Objekttheaterkünstler*innen Anja Herbener und Alexej Vancl begeben sich zusammen mit ihren Teilnehmer*innen in Quedlinburg auf Erinnerungstour und eignen sich die eigene Stadt anders an. Dabei beschäftigen sie sich künstlerisch mit der Funktionsweise von Gedächtnisprozessen und eigenen Erinnerungen.
Im zweiten Projekt dienen Bäume als Symbol des sterbenden Nationalparks Harz als lebendige Erinnerungsträger und sind Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit ökologischer Verantwortung und natürlichen Zusammenhängen.
Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen in Luckenwalde erforscht das Künstler*innenkollektiv Proton die Wahrnehmung von Insekten. Wie können sie sehen, wie bewegen sie sich, was nehmen sie wahr? Mithilfe von Insektenbrillen schlüpfen die Teilnehmer*innen in die Perspektive der Insekten und verwandeln sich Stück für Stück künstlerisch selbst in Raupen, Larven oder Bienen.
Ziel des Projektes ist es, einen JugendtheaterClub als festen Bestandteil des Theaters am Rand aufzubauen und so ein soziokulturelles Angebot für die Jugend in der Region Oderbruch zu etablieren. Im Projekt ,,Rand in Sicht“ sollen Jugendliche dazu selbst das Konzept entwickeln. Wie soll unser Theater aussehen? Wie wollen wir heißen? Gemeinsam mit der Schulsozialarbeit der Grundschule Altreetz und der Gastronomie des Theaters am Rand der ,,Randwirtschaft“ entwerfen 12 Kinder und Jugendliche ihren Theaterclub der Zukunft.
Vermögen ist ungleich verteilt und Wohlstand wird in der Regel dort gelebt, wo er auch vorher schon war. In Sachen Erbe werden in Deutschlands Osten die meisten leer ausgehen. Eines erbt jede neue Generation: einen beanspruchten Planeten. Wie wollen wir diesen Planeten ver(erben)? Was finde ich vererbenswert? Welche Perspektiven entstehen daraus für mich?
Testament ist eine ergebnisoffene, künstlerische Forschung mit Jugendlichen in Anklam zum Thema Erben. Mit Methoden aus Theater wird Material für das Testament der Zukunft entwickelt und in einer finalen Performance auf der Landesbühne in Anklam manifestiert.
Ausgehend von dem inklusiven Theaterstück ,,Fridolin der Regentropfensammler“ erleben Kinder des Schmiechtalkindergartens durch Künstler*innen des Theaters im Wiesengässle erste sinnliche Zugänge zu Theater. Der Klang des Regens wird hierbei künstlerisch mit unterschiedlichen Materialien erforscht und in eigene sinnliche Erfahrungen übersetzt.
Monster, Ungeheuer und unheimliche Gestalten üben auf junge Menschen eine besondere Faszination aus. Mithilfe des Maskenspiels und des Figurentheaters probieren die Teilnehmer*innen diese aus und erfahren in der Grenzüberschreitung, Befreiung und Selbstermächtigung.
Die Künstler*innengruppe Pandora Pop entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmer*innen aus der Region Hoher Fläming einen Audio-Walk zum Thema Wald. Neben konkreten Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit werden Fantasien und Figuren aufgegriffen, die im Wald anzutreffen sind. Daraus entsteht eine interaktive Hörreise mit sprechenden Eichhörnchen, einem Elfen- und Trollballett und einer Freibad-Choreografie im Moos.
Kinder und Jugendliche aus Zeitz und geflüchtete Teilnehmer*innen erarbeiten gemeinsam eine zeitgenössische Zirkusaufführung von "45 Minuten" über das Thema Schule. Dabei vermitteln ihnen in regelmäßigen Trainings renommierte Zirkuskünstler*innen Ästhetiken und Methoden des zeitgenössischen Zirkus.