Konzeptionsförderung 2017

Datum der Jurysitzung: 07. März 2017

Geförderte Vorhaben: 2

Antje Pfundtner in Gesellschaft widmet sich in Form einer Trilogie einer Figur aus Dürers Kupferstich „MELENCOLIA I“ (1514), insbesondere ihrer künstlerischen und inszenatorischen Interpretation. Die Produktionen Im Angesicht des Anfangs und Ohne Anfang kein Ende gehören der dreijährigen Konzeptionsförderung an. Das bereits uraufgeführte erste Stück der Trilogie Im Angesicht des Endes stellt sich dem Ende, dem Ende des Körpers und der Choreografie der Dinge. Kernpunkt der Arbeiten ist das produktive Momentum der melancholischen Figur, deren metaphorische Bedeutung anhand von Vergänglichkeit (Ende), Endlichkeit (Anfang) und Flüchtigkeit (ohne Anfang und Ende) untersucht wird. Das dritte Vorhaben der Konzeption Die letzten Schritte beschäftigt sich mit dem Aufbau eines Archivs bzw. Dokumentation, das die letzten Schritte ehemaligen Tänzer*innen auf der Bühne aufarbeitet, aber weiterführend choreografiert. Das vermeintliche Ende bekommt so einen Aufschub oder gar einen neuen Anfang.

Interrobang behandeln in drei konzeptionell aufeinander folgenden Produktionen den gemeinschaftlichen Theaterraum als gesellschaftlichen Mikrokosmos, in dem Reflexion und Überschreitung bestehender sozialer Strukturen möglich werden. Total Therapy behandelt die Pathologisierung immer weiterer Lebensbereiche. Interrobang zweckentfremden hierbei Therapieformen aus der Sphäre des vorgeblich rein Privaten und wenden diese auf globalpolitische Themen an. In Brot und Spiele geht es um die aktuelle Tendenz der „Gamifizierung“ des beruflichen, privaten und öffentlichen Lebens. Hierbei interessiert sie „Gamifizierung“ als eine Verschleierungstechnik von Macht mit weitreichenden sozialen Konsequenzen. In Gespenster 21 werden in einer performativen Seance die Original-Stimmen von Hannah Arendt, Willy Brandt und Elias Canetti per O-Ton-Montage hörbar gemacht und können vom Publikum zu zukünftigen Gesellschaftsformen befragt werden.