Produktionsförderung (02/2025)

Datum der Jurysitzung: 02. April 2025

Geförderte Vorhaben: 46

Bisher habt ihr gedacht, dass wir immer lustig, nett und dankbar sind. Aber wir sind scheiß wütend. Und es ist wichtig, dass Ihr davon wisst! Gemeinsam mit GOB SQUAD, MANUEL GERST und weiteren Autor*innen / Aktivist*innen machen MD&H in „DAS WUTSCHWERT… (AT)“ ihre Wut zum Motor einer Stückentwicklung, reklamieren Wut als politische Emotion und erfinden eine kreative, offene Umgangsform mit ihr.

„Apocalypso“ ist eine Choreografie / spekulative Oper über die Apokalypse, ozeanische Verkörperungen und karibische Folklore, erzählt durch einen intersektionalen und ökokritischen Blickwinkel. „Apocalypso“ erforscht Darstellungen von Meerjungfrauen und Zombies und die vielfältigen Metaphern, die diese Figuren in verschiedenen Kulturen und Diasporas darstellen.

„APOLLON“ bedient sich der Dualität Apollons -als Gott der Künste und der Weissagung, strenger Richter und Krieger- zur künstlerischen Reflexion und Dekonstruktion traditioneller und zeitgenössischer Männlichkeitsideale. waltraud900 arbeitet dafür mit Sıtkı Uğur Kepenek und 10 jugendlichen Performern zusammen und nimmt die Komplexität von Männlichkeit aus historischer Verflochtenheit unter die Lupe.

„ARMY OF DREAMERS“ ist eine Tanzperformance in Augmented Reality, die sich mit faschistischen Ästhetiken und Choreographien auseinandersetzt. Stilmittel wie Synchronität, Uniformität und Harmonie werden und mit einer phygitalen Bibliothek von Bewegungen kontrastiert, die unzüchtig, andersartig und pluralistisch sind, und die von einer Armee 3d gescannter Freaks performt werden.

Die fiktionale Agentur „Botin“ ermöglicht es, Nachrichten an Einzelpersonen, Gruppen, Politiker*innen, Stars oder Verstorbene zuzustellen. Jeder kann sich an die Agentur wenden, um Nachrichten durch den Bot*innen Pool zustellen zu lassen. Mit dem Verfahren „Aesthetics of Access" produziert Un-Label mit der Regisseurin Philine Felhagen eine partizipatorische Performance im öffentlichen Raum Kölns.

Neele Buchholz zeigt, dass es doch geht: Sie ist die Chefin einer Tanztheater-Produktion - mit einem großen Regenbogen, sehr unterschiedlichen Tänzer*innen und bewegenden Lebens-Geschichten. Ihr Mentor Tomas Bünger unterstützt sie bei „Bunt gemischt (AT)". Die Schwankhalle Bremen gibt ihr den Raum und die Zeit, die sie als Künstlerin mit Down-Syndrom braucht.

„CARDBOARD SESSIONS“ ist eine ortsspezifische Tanzperformance für die Pinakothek der Moderne: Urban Dance trifft auf Hochkultur, Architektur auf ungefilterte Energie. Im feinsensorisch-radikalen künstlerischen Dialog, der dem Urban Dance zugrunde liegt, überschreiben die Tänzer*innen die Pinakothek. „CARDBOARD SESSIONS“ ist ein Zustand, ein Kollektiv, eine spontane, unaufhaltsame Invasion des Moments.

Wie navigiert man durch eine Welt, die plötzlich fremd erscheint? In „Climb a Mountain to Become a Cloud" erforscht Julia Riera mit der Tänzerin Joy Kammin das Gefühl der Desorientierung in einer aus den Fugen geratenen Welt. Die Performance lässt Bewegung und Sprache zu einer körperlichen Erfahrung verschmelzen. Eine Soloperformance über die Kunst, im Chaos neue Perspektiven zu entdecken.

Transdisziplinäres Figuren-Musiktheater ab 6 Jahren nach einem finnischen Märchen, das die Selbstverständlichkeit queerer Lebensentwürfe erfahrbar macht: Eine Familie fordert ihre Söhne auf, per Losentscheid jemanden zum Heiraten zu finden. Der Jüngste begegnet im Wald nur „Maus“ und beschließt, „Maus“ als seine auserwählte Person vorzustellen. Doch „Maus“ birgt ein verzaubertes Geheimnis …

Die Performance „deep sea mining (AT)" thematisiert den geplanten Tiefseebergbau. Der kapitalistische Umgang mit der Tiefsee wird dabei einer Verkörperung von Akteur*innen des Tiefseebergbaus gegenübergestellt. So treffen Seegurken auf CEOs und Tiefseeroboter auf Manganknollen. Durch Video, Sound und Bewegung wird die Tiefsee als unbekannter Raum dargestellt und Fragen nach Besitz gestellt.

Fetter Fisch – Performance I Theater entwickelt von Mai bis Dezember 2025 die Bühnenperformance „DEMOKRATISSIMO“ für Menschen ab 11 Jahren. Im Setting einer theatralen, musikalischen Live-Kochshow verhandeln zwei Spieler*innen relevante Themen der Demokratie mit dem Publikum und erproben spielerisch die gemeinsamen Regeln des Zusammenlebens – humorvoll, rasant, lustvoll.

„Der Mittelpunkt des Universums (AT)“ ist eine performative Stückentwicklung für Junges Publikum von TheaterGrueneSosse und Hannah Biedermann. Sie werden in diesem Stück vorurteilsfrei einem verpönten Charakterzug begegnen: Dem Egoismus. Hier tritt das Ego in all seinen Facetten auf: als Selbstüberhöhung, als Nachahmung von Peers, und schließlich als Ich, das Verantwortung übernimmt.

„Desert(ed) Dreaming“ ist eine Tanzperformance, die verkörperte Ökologien im Zusammenhang mit Prozessen des Saugens, Austrocknens, Vergeudens und Erschöpfens erforscht. Sie reflektiert über soziale, politische und ökologische Krisen und fragt, wie Mangel als Potentialität gesehen werden kann. Mit Hilfe spekulativer Fiktion und sozialer Träume stellen wir uns die Zukunft aus der Perspektive der Wüste(n) vor.

„Echos der Zeit“ ist eine immersive Tanzperformance von the guts company, die im Oktober 2025 in der Neustädter Markthalle in Dresden Premiere feiert. In der teilweise verwaisten Halle werden mittels Tanz, Klang und Videoinstallationen Schicht für Schicht Vergessenes und Vergangenes freigelegt. Die Zuschauer*innen erleben einen Ort im Wandel und sind eingeladen die Bedeutung von Zeit zu reflektieren.

„Fair(y) Tales“ (AT) ist eine Tanzperformance und ein zeitgenössisches Weihnachtsmärchen für alle Menschen ab 6 Jahren. Ein transgenerationelles Künstler*innen- und Schüler*innen-Team aus Hamburg und Berlin erforscht, aktualisiert und inszeniert unter Leitung der hamburgisch-brasilianische Choreografin Regina Rossi das Thema Märchen in Bewegung, Lautsprache und DGS.

„Seelenzirkus” ist eine mobile zeitgenössische Figurentheaterproduktion zum Thema Depression für Kinder im Grundschulalter. In einer außergewöhnlichen Show wird die Depression in eine Zirkusmanege geladen & dort mit verlebendigtem Material und Objekten, Figur und Maske herausgefordert und theatral untersucht. Mit dieser irrsinnig bunten Reise wird der offene Austausch zur Thematik nachhaltig angeregt.

Vor dem Hintergrund der „friendship recession“ (Studien zeigen, dass Menschen immer weniger Freund*innen haben) und der steigenden Einsamkeit auch bei jungen Menschen, wollen wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen künstlerisch Freundschaften erforschen. In Workshops und in einer interaktiven Performance im Theater, dem „Fest der Freundschaft“, geht es darum, was Freundschaft alles sein kann.

„GEBÄRDEN DER GESCHICHTE“ ist eine Zeitreise durch die Kultur der Tauben Menschen in Baden-Württemberg. Vier Personen aus unterschiedlichen Momenten der Zeitgeschichte treffen aufeinander, lassen uns in ihre Lebensrealitäten eintauchen und blicken mit uns in die Zukunft. Ein Gebärdenpoesie-Chor verbindet die Momente poetisch und spielt zugleich die Rolle der Zeitmaschine.

„GHOST TRAIN“ wird eine interaktive Theaterinstallation der Compagnie Freaks und Fremde, eine Reise in die Welt alter Schausteller*innen, Side Shows und Zirkuswelten, um einen Ort für zeitgenössische Diskurse um Identitäten, Ängste und das Spiel mit dem Schrecken zu kreieren. Herzrasen, zucken, schreien - und was kommt nach dem Schrecken?

Vor dem Hintergrund der aktuellen Werteverschiebung durch populistische Einflüsse bedient sich „Gut Gemacht!“ augenzwinkernd und gleichzeitig kritisch eines von Robert Filliou entworfenen Bewertungssystems: mit den Urteilen „gut gemacht“, „schlecht gemacht“ und “nicht gemacht“ konfrontieren Antonia Baehr, Jule Flierl, Claire Vivianne Sobottke und Hermann Heisig ihre eigenen Performance-Miniaturen.

Mit HIMMELWÄRTS entsteht ein Theaterstück im Planetarium mit Figurenspiel und Live-Musik für alle ab 9 Jahren. Textgrundlage ist das gleichnamige Manuskript von Karen Köhler. Eine Produktion von Lieko Schulze in Kooperation mit dem Figurentheater Osnabrück und dem Planetarium im Museum am Schölerberg Osnabrück.

„On parle langue de Molière” („Wir sprechen die Sprache Molières”) ist in der Elfenbeinküste ein geflügeltes Wort, Molière als Synonym französischer Kolonisierung in Sprache und Kultur. Das Gegengift zur Kulturanpassung finden wir bei Molière selbst. Mit „Der Bürger als Edelmann“ vertanzt und verspottet die transnationale Gruppe La Fleur naiv-brutale Aufstiegsgelüste. Die Ballettkomödie wird urbanisiert.

Hier manifestieren sich Stimmen aus Vergangenheit und Gegenwart des Białowieża Waldes an der Grenze zwischen Polen und Belarus. Der Wald als Archiv wird nach verdrängten Erzählungen befragt. Performer*innen singen über Gewalt, die Jüd*innen während der deutschen Besatzung erlitten und von der aktuellen Situation an der EU-Außengrenze. Ein DJ loopt Platten. Die Lieder werden Teil des Archivs.

Eine mobile, interaktive Theaterproduktion, die in Kraftsporträumen für Jugendliche aufgeführt wird, beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Gender in Sport, den sozialen Medien und davon abgeleitet in Gesellschaft. Recherche passiert durch Workshops in den Nachwuchsleistungszentren der Ersten Fußball-Bundesliga. Das Stück will gesellschaftliche Debatten über Geschlecht performativ erfahrbar machen.

„MAWU LISA“ erzählt als interdisziplinäres Bühnenstück eine Geschichte der afrikanischen Diaspora in der Ästhetik eines afro-futuristischen Mythos. Sieben Schwarze Performer*innen gehen hierfür auf die Suche nach ihrem kulturellen und spirituellen Erbe. Dabei reflektieren sie über Identitätsstiftende Momente, revidieren koloniale Bilder und eröffnen einen Raum für selbst bestimmte Erzählungen

„MUSK ON MARS“ bringt lokale und globale Aspekte des Musk’schen Rechtslibertarismus in einer verspielten Sci-Fi-Show zwischen Fiktion und Realität auf die Bühne, in der das Publikum selbst über den reichsten Mann der Welt richtet: Muskonaut landet allein als erster Mensch auf dem Mars und muss sich vor einem Einwanderungsgericht unangenehmen Fragen zur Sozialverträglichkeit seines Handelns stellen.

Mit „My Kingdom for a Joke“ suchen Ariel Efraim Ashbel and friends nach der Komödie der Zukunft. Wir planen eine ernstgemeinte Auseinandersetzung mit den Mechanismen und Möglichkeiten von Humor im Kontext gesellschaftlicher Krisen und Umbrüche. Zugrunde liegt die Überzeugung, dass Lachen eine gemeinschaftsstiftende Praxis ist und eine Brücke zwischen dem Individuum und der Welt schlagen kann.

Ein dokumentarisches Tanzstück, die sich mit den Arbeitsbewegungen im Kontext extraktivistischer Aktivitäten im Bergbau und dekoloniale Erinnerungspraktiken beschäftigt. Durch fortlaufende Recherche werden diese Bewegungen dokumentarisch gesammelt, rekonstruiert und tänzerisch und szenografisch neu interpretiert, um deren Auswirkungen auf Körper, Gesellschaft und Umwelt sichtbar zu machen.

Diese Performance ist ein traumatischer Remix aus Tanz, Motion Tracking und virtuellen Bildern und taucht in die Welt von Traumacore ein, in der eine hypermelancholische Ästhetik auf einen rohen emotionalen Kampf trifft. Mit einer Mischung aus Gothic-Visuals, fragmentierter Choreografie und hypnotischen Klanglandschaften stellt sie gesellschaftliche Normen in Frage und lädt das Publikum in eine surreale, bittersüße Welt der Verletzlichkeit, Dissoziation und Katharsis ein.

In „RADICALLY US – Creating Joy“ erforscht Karolin Stächele / DAGADA dance Freude als widerständige Kraft in einer krisengeprägten Welt. Die Tanzperformance verbindet Erschöpfung, Hingabe und Rebellion zu einer intensiven physischen Erfahrung. Inspiriert von zeitgenössischem Tanz, Club-Kultur und afrikanischen Tanzeinflüssen entfaltet sich ein bewegtes Kollektiv.

„Rau(e)Nächte“ ist eine künstlerische Reise durch Zwischenräume. Die go plastic company bringt mit „Rau(e)Nächte“ eine innovative Tanzperformance auf die Bühne, die Mythen, Rituale und gesellschaftliche Übergänge neu interpretiert. In Kooperation mit LOFFT – DAS THEATER und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste verbindet das Projekt zeitgenössischen Tanz mit Hörkunst und performativer Installation.

Richard Wagner ist eine Drag Queen, und Shlomi Moto Wagners Urgroßvater war ihre Drag-Mutter. Gemeinsam teilen sie nicht nur familiäre Wurzeln, sondern auch ein Drag-Erbe im jüdischen House of Mazeltov. Diese pseudo-dokumentarische Musiktheater-Performance verbindet klassische Wagnermotive mit elektronischen Beats, Lip-Sync und Live-Operngesang. Also, Mazeltov Queen Richard Wagner – let’s go!

In einer Zeit, in der Fragen der Identität und des Widerstands gegen politische Normen immer drängender werden, widmet die Hamburger Mai:Company ihr immersives Stück den Wirkungen von körperlicher Resilienz. Sie lädt ihre zahlreichen Teilnehmer*innen dazu ein, sich mit einem Rock zu kleiden und die Individualität eines jeden Körpers zu feiern, der sich darunter verbirgt.

„Schule des Überlebens” (AT) von Ada Mukhína in Zusammenarbeit mit Calum Perrin ist eine neue partizipatorische Lecture-Performance mit Elementen des Gig-Theaters über Überlebensstrategien angesichts des Aufstiegs rechtsextremer Politiker in aller Welt.

„Seconds in Clouds“ von Alexandra Waierstall mit der Skulptur „Arena Seating“ von Rita McBride ist eine Durational Performance in der Kunstakademie, dem Malkasten Düsseldorf und unter are.na. Fünf Tänzer*innen oszillieren zwischen Erforschen, Vergewissern und Sein. Das Ziel ist nicht, Stabilität zu erreichen, sondern den Dialog über Großzügigkeit und Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.

Überwacht werden Gesellschaften schon lange. Doch heute befinden wir uns in einer Ökonomie, die sich aus unseren persönlichen Daten speist. In „sie wachen über dich” (AT) widmet sich what about: fuego dem Phänomen des Überwachungskapitalismus. Dafür bringen sie ihre verstorbenen Großmütter mit auf die Bühne - Zeuginnen repressiver Überwachungssysteme der Vergangenheit.

„Songs for Aliens“ ist Theater als Begegnungsraum mit dem Fremden. In uns selbst, in der von tiefen Gräben durchzogenen Gesellschaft, in der Einsamkeit des modernen Individuums, und insbesondere im ländlichen Raum. „Songs for Aliens“ feiert das Fremdsein. Allüberall und zu jeder Zeit. Ohne Begegnung mit dem Fremden gibt es keine Veränderung. Nur Stillstand der ödesten Sorte. Wir sind alle Aliens!

„SPIRIT PLASTIC“ erkundet die performative Poetik der Künstlerin, Tänzerin und Dichterin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927) im Spannungsfeld zwischen ökonomischer Selbstbehauptung, neognostischem Messianismus und ästhetischer Innovation im historischen Kontext des aufkommenden Faschismus der späten 1920er-Jahre.

„STRIPPING BOLERO“ widmet sich der Forschung an Ästhetiken der Einladung und macht dabei die Bühne zum Ort der Provokation, der Expressivität, und dem Genuss von Unterhaltungskultur. Das Stück nutzt die hypnotische, musikalische Struktur von Ravel's Bolero und arbeitet sich anhand des Musikstücks am Thema des Höhepunkts ab – sowohl dramaturgisch, musikalisch, choreographisch als auch tänzerisch.

Plattenbau-Tristesse? Nicht nur! „Tach Tristesse“ erzählt von Menschen, die nach der Wende plötzlich am Rand der Gesellschaft standen – einst gefeierte Helden der Arbeit, nun vergessen. Mit Humor, Musik und Tiefgang erkunden wir das Leben in ostdeutschen Siedlungen der 90er, beleuchten Schicksale und werfen ein farbenfrohes Licht auf eine oft unterschätzte Welt

Ausgehend von den Biografien und der Kunst der Hamburger trans Performerin, Literatin und Sexarbeiterin Liddy Bacroff und der Tänzerin H. Bode, die in den Konzentrationslagern Mauthausen und Buchenwald ermordet wurden, entsteht eine Tanzperformance, die extreme Formen hegemonialer Männlichkeit kritisch dekonstruiert und durch eine queere, selbstbestimmte Tanzerinnerung erschüttert.

„Tour de Force” ist eine mehrstündige choreografisch-visuelle Installation von Claire Vivianne Sobottke und Sheena McGrandles im Heizhaus Berlin. „Tour de Force" beschreibt einen Kraftakt jenseits des Möglichen. Im Zentrum der Arbeit steht die choreografische, poetische und inhaltliche Erforschung von Gewicht und Schwere. Durch die Interaktionen mit schweren, überdimensionalen Materialien wie Stein und Ton werden mit Gewicht verbundene physische Prozesse und Phänomene, wie etwa Kraft, Belastung, Widerstand, Erschöpfung, Schwerelosigkeit und Suspension untersucht. Wozu ist der Körper in der Lage? Wie tragen wir materielles und immaterielles Gewicht? Welche Kräfte entstehen aus dem Widerstand zwischen zwei Körpern?

Wir fragen uns, ob wir diese Erfahrungen des Übersetzens, für mehr Verständnis und Perspektivwechsel in diesem Land nutzen können. Auf der Bühne begibt sich Simone in ein Sprachlabor aus den 90er Jahren, um Erfahrungen aus interkulturellen Familien in die interkulturelle Gesellschaft zu übertragen. Fehlübersetzungen werden korrigiert und das ein oder andere Missverständnis ausgeräumt.

In den Folgelandschaft des Lausitzer Kohlereviers entwerfen wir ein neues Landschaftstheater. Verschiedenste, auch nicht-menschliche Perspektiven werden bei einem kollektiven Mapping gesammelt und installativ gestaltet. Die Raum-Installation wird für Besucher*innen geöffnet und als Bühne bespielt. Mit einem inszenierter Spaziergang werden die Objekte der Installation wieder der Landschaft übergeben.

Sie Deutsche. Er Israeli. Das gemeinsame Zuhause in Jaffa. Ihr neugeborenes Kind. 7. Oktober 2023 - Eine dokumentarische Theaterperformance, basierend auf den Tagebüchern der beiden Darsteller*innen, die sich nach den Massakern der Hamas in unterschiedlichen Kriegsrealitäten wiederfanden. Ein Blick auf die komplexen Gegebenheiten inmitten dieses israelisch-palästinensischen Konflikts.

In der Performance „Wer wird Millionär*in” wird das Publikum in einen großen Erbstreit verwickelt. subbotnik treten als Erbverwalter*innen auf, gemeinsam mit dem Publikum teilen sie spielerisch, materielles und immaterielles Erbe neu auf. Dabei stehen zentrale Fragen im Raum: Welche Konflikte und sozialen Dynamiken entstehen beim Erben und was bedeutet das für eine demokratische Gesellschaft?