Residenzförderung flausen+ (Nov 2022)
Datum der Jurysitzung: 15. November 2022
Geförderte Vorhaben: 67
Für das Projekt werden sich die Performance-Künstlerin Nezaket Ekici (Berlin, Istanbul) und der Münchner Soul-Sänger Ecco Meineke/Ecco DiLorenzo zusammentun.
Ekici möchte DiLorenzos Soulgesang-Skills und seine Erfahrungen freier Theaterregie nutzen, im Gegenzug wird sie DiLorenzo die Grundlagen der Performancekunst und ihre visuellen Aspekte eröffnen. Soul-Lyrics dienen als Recherche-Basis.
Der Ursprung dieses Projekts liegt im Zustand der Welt: Die Ungleichheit nimmt immer mehr zu, Konflikte überall, das Klima erwärmt sich, ohne ein Zurück. Gibt es noch ein Gleichgewicht?
Auf diese Frage versucht der Choreograf Yahi Nestor Gahe in seiner Recherche im Bühnenraum Antworten zu finden.
In ihren letzten Stücken setzten sich MEINHARDT&KRAUSS intensiv mit Robotern und Avataren auseinander. Durch die aktuellen wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich Genetik, KI und Robotik hat das Thema Doppelgänger wieder Hochkonjunktur und lässt Iris Meinhardt in ihrer Residenz das Phänomen des Doppelgängers von seiner geisteswissenschaftlichen und literarischen Seite her untersuchen.
Die Queere Szene streitet was ist männlich, was ist weiblich, gibt es ein dazwischen.
In seiner Recherche möchte Jarnoth sich damit beschäftigen herauszufinden, wann wir Bewegungen männlich, neutral und weiblich wahrnehmen.
With this research project, Sakshi Jain would like to expand and re-explore the possibilities with “Any Colour You Like”, the solo project from her second year of academy. Designing tools and scores to incorporate other artists in the future and remember and apply knowledge from her previous educations, that help her get better at sharing her story as a South Asian woman living in Hamburg.
Jazzmin Tutum setzt sich in der Residenz mit ihrer eigenen Bühnenstimme auseinander, mit der sie die dauerhafte Vision möglicher Veränderungen verbindet. Sie recherchiert choreografische Strategien, die zum Verständnis von Live-Interactive Performance mit Stimme und bilingualem Dialog sowie von einem konstruktiven transkulturellen Diskurs und dem Geschichtenerzählen beitragen.
Die Musikerin und Schauspielerin Carla Wierer geht in einer inhaltlichen und musikalischen Recherche der Frage nach, wie und wann öffentliches Klagen und geräuschvolles Trauern aus unserem Alltag verschwunden ist und welche leisen und lauten Trauer- und Klagerituale heute gelebt werden.
Im März & April 2023 möchte sich das Residenzprojekt „Category:Chaos“ den mikrobiellen Netzwerken, viralen Beziehungen, tierischen und pflanzlichen Gefährt*innen widmen, die unsere Umwelt bilden. Wie können wir uns mit ihrer Hilfe in einer Praxis des „Weg-Sehens“, des „Ent-Lernens“, des „Um-Denkens“ und „Sich-verwandt-Machens“ üben und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Theaterraum?
Wenke Sommer recherchiert zu Charakterstudien in Computerspielen, die von Frauen entwickelt wurden. Die Analyse von Design und Setting werden dabei im Mittelpunkt stehen, um anschließend Analogien zum performativen Theater zu entwickeln.
Im „choreo-graFISCHEn Labor“ werden bekannte und noch nicht entdeckte choreografische Strategien untersucht. Auf diese Art und Weise stellt das Labor die Welt des Komponierens auf den Kopf, um den künstlerischen Stil von Irene Carreño radikal abzugrenzen.
Kann eine Figurenspielerin im Clownscharakter überhaupt Material animieren? Ist sie abhängig von Material? Lässt sich der Clown von Objekten manipulieren? Und was bedeutet das für das Dasein im Raum und vor Publikum?
Auf der Suche nach dem Fokus erforscht Figurenspielerin Jule Lotte Bröcker die Präsenz von einer Bühnenfigur und Objektanimation im Aufeinandertreffen von Clowns- und Figurentheater.
„A&O von missingdots“ ist Analyse des Outputs. Die Theatermacherinnen Amme & Otte von missingdots begeben sich in eine Retrospektive der sehr vielfältigen künstlerischen Prozesse auf der Suche nach Synergien von Inhalten und Formaten, die in den letzten drei Jahren entstanden sind und im Kontext gesellschaftlicher Diskurse weiterführend erforscht werden wollen.
„Das hab ich gemacht!“, berichtet ein Kind stolz von seinem Haufen im Klo. Dieser kommt aus einer Welt, die für uns unsichtbar ist und verschwindet mit dem Spülen in eine Welt, die uns zu stinkig und eklig ist, um sie zu betreten. Die Neugier, das Interesse und der Stolz auf die eigenen Exkremente von Kindern bietet die Grundlage dieser Recherche von Marius Alsleben.
(A)SOCIAL MEDIA
„DAS INTERNET IST NICHT ZU UNTERSCHÄTZEN, MEIN SCHATZ.“
ODER POSTEN VS. POST - eine analoge Recherche von undBorisundSteffi, in Residenz an der Theaterwerkstatt Pilkentafel in Flensburg, zur digitalen Öffentlichkeitsarbeit und Selbstdarstellung im Netz. Und über Postkarten.
Eine Recherche zur Rolle von Objekten als Bühnenbild bzw. als Teil der Szenografie und als Teil der Objektmanipulation/Jonglage. Im Zentrum steht die Frage, wie Objekte sowohl als Erzählmittel als auch als Teil der Szenografie funktionieren können. Ziel ist es, eine möglichst direkte Verknüpfung von Choreografie und Szenografie herzustellen.
Die Residenz zentriert sich auf die theoretische und praktische Recherche des psychischen Zustandes des Flow im Entstehungsprozess im Bereich zeitgenössischer Tanz. Ergänzend wird dieser als Medium in fortlaufenden Improvisationen genutzt, um mit dem ganzen Körper Gemälde entstehen zu lassen, die wiederum das ephemere Geschehen des Tanzens auf künstlerische Weise zurückspiegelt.Melanie Lopez Lopez
Weiterführung der Recherche zum von Peta Lily entwickelten Ansatz des Dark Clown. Eine Auswahl klassischer Theatertexte sowie mythologischer Texte werden auf Parallelen zu Dark Clown Scenarios bzw. der Figur des Dark Clown hin gelesen und analysiert. Zusammenstellung einer Textsammlung als Grundlage für einen Theatertext.
Die Lebensbedingungen der letzten Jahre haben sich durch die Pandemie drastisch geändert, insbesondere für Jugendliche. Zukunftsängste und Vereinsamung wurden verstärkt beobachtet. Welche Visionen, Lüste, Gestaltungsideen hat die junge Generation? Und welcher Treibstoff verbindet die Generation 50+ und die Jüngeren? In Begegnungen und Interviews wird eine gemeinsame Vision der Welt gesucht.
Das Projekt soll an Recherchen anknüpfen, die die Künstlerin in den letzten zwei Jahren im Internet machte. Mit dem Ukraine-Krieg scheint eine epochale Stunde geschlagen zu haben und unter Einbeziehung vom Gedicht „Warten auf die Barbaren“ von K. Kavafi, das zurzeit oft zitiert wird, soll ein Stimmungsbild entstehen, das zur Basis für eine Theaterarbeit werden könnte.
In der Residenz forscht die Choreografin Julia Klockow zum Thema „ENDE“. Die Freiheit des Bühnenraumes ermöglicht ein Reflektieren darüber, welche Arten zu enden es gibt und welche dramaturgische Funktion dem Ende zukommt. Sie fragt, ab wann nehmen wir wahr, dass sich etwas dem Ende neigt, kann man aus Nicht-Enden ein Stück bauen und gibt es neue Arten zu enden, die wir noch nie ausprobiert haben?
Das Vorhaben „Erforschung von Stille im Theaterraum“ möchte die Wirkung der Stille und die Tragbarkeit dieser auf der Bühne erforschen. Gibt es verschiedene Arten und Lautstärken von Stille? Was kann in Stille passieren? Ausgehend von diesen Fragestellungen forscht das Projekt anhand von klassischen wie modernen Theatertexten. Unausgesprochen. Nicht pantomimisch. Der Ausdruck der Stille.
Recherche zum Thema der Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit eines Zustandes und Erlebens. Was passiert bei den Zuschauer*innen mit Perspektiv- oder Lichtwechseln, leichten Veränderungen der Situation? Könnte damit möglicherweise eine Neuorientierung der Betrachtungsweise ausgelöst, eventuell auf diese Weise auch festgefahrene Standpunkte aufgelöst und gar Konflikte gelöst werden?
Ariel Doron und Tobias Tönjes erforschen das Thema Aussterben im Bühnenraum. Kann das Publikum etwas tun, um das Geschehen zu stoppen? Mit Figurentheatertechniken und bewährten Spielmechaniken werden hier die Gefahren von außen und die Ängste von innen untersucht und wie diese im Kontext Theater erfahrbar werden.
Diese Residenz beschäftigt sich mit Faltenpoesie.
Körper – Papier – Musik – Falten
Die ausführende Schauspielerin ist mit 65 Jahren reich an Hautfalten, kann ihren Körper noch gut
zusammen- und auseinanderfalten, mag Papier in allen Aggregationszuständen und liebt poetisches, einfaches Akkordeonspiel. Große Vorfreude auf's Ent-Falten von Körper, Papier und Musik!
Wie feiern wir in Deutschland heute? Welche Rituale sind noch immer Teil unserer Kultur? Welche Musik wird aktuell bei besonderen Anlässen gespielt, welche Tänze getanzt? Auf welche Weise erleben wir bewegtes „Zusammensein“? Und was hält uns vom Feiern ab?
Laura Heinecke, Tänzerin und Choreografin sucht nach (un)bewussten Choreografien, nach der Körperlichkeit und Räumen der Begegnung.
Eine Recherche zum Inszenierungspotenzial des Schwellenmotivs, um analoge Zugänge zu Imaginationsräumen zu erforschen. Alice im Wunderland folgt dem Kaninchen in seinen Bau. Kann z.B. auch ein Buch, die Schrift, ein Bild oder ein Spiegel als Pforte in eine andere Welt dienen? Reicht ein kleines Bonbonpapier aus, um eine Phantasiewelt zu betreten? Ist das Papier zu klein oder der Mensch zu groß?
Das Kollektiv Factory Theater erforscht den Supermarkt als neokapitalistischen, öffentlichen Raum und als Arbeitsplatz. Das Forschungsprojekt ermöglicht die künstlerische Auseinandersetzung mit KI und insbesondere deren Einsatz in Form von humanoiden Roboter*innen in einem globalen Supermarkt der Zukunft.
Eine schauspielerische Recherche zu Goyas Bilderzyklus „Desastres de la Guerra“. Die Brisanz seiner Bilder soll mit den Veröffentlichungen moderner Whistleblower verglichen werden. Methodenimprovisationen und spezielle Stimmtechniken dienen unter anderem als Werkzeuge bei der Recherche. Die dramatische Rettung seiner Werke wird ebenfalls aufgearbeitet.
Der Winter – die Jahreszeit, in der die Erde „schläft“, ist eine äußerst wichtige Zeit der Integration und Vorbereitung auf den nächsten Lebenszyklus.
Ewelina Kotwa nimmt sich die Zeit, in ihren inneren Winter einzutauchen und ihre nächsten Schritte als Choreografin zu reflektieren und zu ermöglichen.
Die Residenz beinhaltet die Planung, Durchführung und Dokumentation einer Interview-Reihe mit Frauen, die in Deutschland leben und deren Wurzeln in anderen Ländern liegen. Es ist geplant, mit Frauen, die nicht in Deutschland geboren wurden, aber schon lange hier leben, sehr persönliche Interviews zu Thematik des Lebens und Sterbens im Alter zu führen.
Die Recherche „Jennie & Sara in Wonderland“ initiiert einen eklektischen Dialog zwischen den Ideen des Surrealismus und dem Tanz. Die Intention ist, die Kunstform der Vergangenheit zu reflektieren, um eine surreale Bewegungssprache der Gegenwart entdecken. Die Forschung wird an der Wiese eG im Januar, Februar '23 durchgeführt.
Der Zeitgenössische Zirkus beschreibt sich gerne als “zugänglich für alle”. Was bedeutet das konkret in der künstlerischen Praxis und welche Momente sind es genau, die Zugänglichkeit erzeugen? Die Forschungsresidenz untersucht, wie der „Humor des Objekts“ und der „Humor des Körpers“ bei einem diversen Publikum Präsenzerfahrungen hervorbringen und als gemeinschaftsstiftende Elemente wirken.
Wie sieht Klassenkritik auf und neben der Bühne aus? Die Residenz ist eine theoretisch-inhaltliche wie kuratorisch-praxisnahe Recherche zu gegenwärtigen performativen Auseinandersetzungen mit Klasse und Klassismus in den freien darstellenden Künsten.
Ist die Marskolonie wirklich die Zukunft der Menschheit? Können wir zwischen Kapitalismus und Klimakrise überhaupt noch utopisch denken? Und wieso ist das Theater immer weniger utopischer Raum und immer mehr Teilnehmer am pseudoaktiven Projekt einer Selbstverwertung aller sozialen Verhältnisse? „körperWELTEN 3001“ forscht zu neuen Spielformen zwischen Körper, Digitalität und Utopie.
Für viele Entscheidungen, etwa zur Klimapolitik, werden unsere Kinder die
Konsequenzen tragen. Aber nehmen wir sie wirklich ernst? Philine Bührer zeichnet Gespräche
mit Kindern auf und dramatisiert das durch Fachliteratur und Interviews mit Erzieher*innen ergänzte Material. Das Theater im Ballsaal ist aufgrund seiner Erfahrungen mit Recherchestücken für eine Residenz bestens geeignet.
„Läuten“ – Früher schrieb man dem Glockenläuten magische Kräfte zu.
Das Läuten strukturierte den Tag und war den Menschen ein Kommunikationsmittel.
Aber welche Bedeutung hat dieses Ritual heute noch, wenn der religiöse Zusammenhang immer mehr in den Hintergrund tritt und keiner mehr auf die Codes und Zeichen hört? „Läuten“ sucht nach der performativen Wirkung auf die heutige Gesellschaft.
In ihrer Residenz „Unmut & Unruhe – Realitäten lesen lernen" fragt Anna Kpok nach den Parametern, die im Hier und Jetzt verändert werden müssen. Unruhig sucht sie nach dem Potentiellen, dem Imaginativen, nach unerfüllten Möglichkeiten. Anna Kpok stellt fest, wie die Welt ist und dreht an ihrer Programmierung, damit es auch mal anders sein kann.
Ein queerer Künstler geht der Frage nach: Wie lassen sich Märchen auf der Figurentheaterbühne erzählen, ohne die bekannten Gender- und Rollenbilder zu reproduzieren?
Bietet hier das Spiel mit Objekten eine Chance oder werden durch die Bekanntheit der Märchen dieselben Stereotype impliziert? Braucht es neue Märchen mit ausgestalteten Figuren für ein Spiel mit Gender- und Rollengrenzen?
„Momentum“ – eine Forschungsresidenz – Bambusstäbe auf Zehen, auf Fingern, auf Kinn und Rücken balancieren und immer wieder unvermittelt fallen lassen, das Publikum muss reagieren.
Doch wer reagiert wie? Wie kann ein Verhältnis von zwei männlich gelesenen Performern zueinander und in der Interaktion mit dem Publikum gestaltet werden, ohne bestehende Codes von Männlichkeit zu bedienen?
„Musik&Theater&Games – HörSpielRäume Partizipativer Kunst“
Was verändert sich, wenn SpielRäume partizipativer Kunst, weltenwandelnd in und mit dem multiverseInbeetween von Theater&Games zu klingen beginnen?
Sind HörSpiele potentiell theatrale Tools im Versuch, Ermöglichungs- & SpielRäume zu schaffen?
Genau das will Sarah Fartuun Heinze
Erproben.
~+*.
Akshatha wants to investigate the subject of "Navarasa" using the ancient text "Natyashastra." Navarasa refers to the nine emotions that control most of our waking hours. She wants to focus on how these nine emotions interact and how changes in breath, physique, and consciousness affect these emotions. She would do more research on the impact of the environment and music on emotions.
Am Beispiel des kleinen bayrischen Dorfes Moosach, beschäftigt sich Luis Lüps mit dem ambivalenten Themenkomplex Sterben, Tod und dem, was danach kommt. Ihn interessieren besonders die Rituale, Bräuche und Kulte, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Durch Reenactments bestimmter Rituale ergründet er ihre Wirkungskraft und überprüft sie damit auch auf ihr theatrales Potenzial.
Emi Miyoshi verwendet Tanzimprovisationstechniken, um choreografische Notationen zu erforschen, die auf der Musiktheorie der Polyrhythmen basieren. Das Projekt konzentriert sich auf den Rhythmus im Körper und erforscht, wie man die Rhythmen und Bewegungen, die intuitiv entstehen, in eine strukturierte rhythmische Partitur einbeziehen kann, um eine Landschaft des inneren Organismus zu schaffen.
waltraud900 begibt sich auf die Suche nach den Lobliedern der Zukunft und beschäftigt sich mit dem Chor als starken und sinnlichen Protest, der Gemeinschaft zelebriert. Wie entstehen neue Loblieder als Selbstermächtigung aus Zusammenkünften der Menschen, wie sie es seit tausenden Jahren tun?
„Re-cycling the past“ bedient sich der aus dem Alltag entnommenen Materialien wie vererbten Kleidungsstücken und Haushaltstextilien. Ziel der choreografischen Recherche ist es, die künstlerischen Mittel zu rekontextualisieren und Narrative zu generieren und Themen der weiblichen Identität, Traumaverarbeitung, Vererbung von transgenerationalen Traumata, dem Unsichtbaren im Sichtbaren aufzugreifen.
Iris Pickhardt möchte diese Recherche dafür nutzen neue Arbeitsfelder zu erschließen. Hierfür möchte sie eine Selbstanalyse hinsichtlich der Vermittlung ihrer Fähigkeiten durchführen und dazu die betreffende „sekundäre“ Arbeit von Kolleg*innen analysieren. Darüber hinaus möchte Iris an berufserweiternden Arbeitsfeldern wie Sprecher*in und Schauspiel vor der Kamera forschen.
„Regung:Bewegung:Klang“ – wie, wann, warum aus Bewegung Klang und aus Klang Bewegung entsteht.
Die Tanzkünstlerin Dagmar Ottmann bewegt sich in ihrer Recherche zwischen den Prinzipien von Zeitgenössischem Tanz, Klassischem Ballett und verschiedenen Arten von Body Music, um nach einer künstlerisch neuen Form zu suchen, Klang physisch darzustellen, respektive den Körper zum Klingen zu bringen.
In dieser Residenz wird sich mit den Vorstellungen über gelungene Beziehung, Erwartungen, Wünsche sowie dem Bild von richtigen Partner*innen auseinandergesetzt, und nach den Bildern gesucht, die unsere intimsten Sehnsüchte füttern. Wo verschwimmen die Grenzen von Fiktion und Realität? Beschäftigt wird sich mit immersiven Settings, mit beeinflussbaren Visuals und Sounds.
Statistisch gesehen wird unser Land immer sicherer, dennoch scheint die öffentliche Wahrnehmung gegensätzlich zu sein. Warum vollzieht sich diese schleichende Aufrüstung unserer Zivilgesellschaft? Wer bewaffnet sich hier und was genau steckt dahinter? Aron Matthiasson begibt sich auf eine Recherche und befragt dabei ein offenbar brüchiges Sicherheitsgefühl einer scheinbar sicheren Bevölkerung.
Die Residenz „Schluss mit lustig? Ich lach' mich tot.“ zielt, ausgehend von unserer momentanen krisengeschüttelten Zeit, auf die Fragestellung „Wie lustig darf es heutzutage auf der Bühne zugehen?“
Darf der Humor mehr ins Gewicht fallen als die Krise selbst?
Was darf, soll oder muss die Kunst des Schauspiels in einer für uns alle spür- und sichtbar krisengeschüttelten Zeit dem Publikum zeigen?
“STOP STARING” is a research based on stillness and silence connected to the pleasure and pain in it. Starting from the Boléro of Maurice Bejart choreographic score and the evolving repetition of Ravel musical score, the research focuses on repetitions resisting the arrow of time, creating a new temporal space where the focus is on each movement and the sensitive recreation of slowness.
plan42 zusammen mit Svenja Wolff möchten der Scham in ihren Grundeigenschaften, ihrem Urgefühl und ihren Körperreaktionen näher kommen und sie begreifen. Dazu gilt es, auf psychologischer, gesellschaftlicher sowie kultureller Ebene ein Verständnis für die Scham zu gewinnen und auch in Reflexionen über die eigenen kulturellen Hintergründe zu kommen, welche mit der Scham verbunden sind.
„THEATER IM EXIL“: Was passiert, wenn ein Theater ins Exil geht? Wie kann die Abwesenheit bzw. Anwesenheit an einem Ort aussehen? Kann ein Theater umziehen? Kann das Exil damit mehr sein als ein ideeller/ digitaler Ort? Ziel der Forschung soll die Entwicklung einer visuellen und haptischen, zeitlich begrenzten Transformation eines Theaterhauses.
Wie kann der öffentliche Raum durch Luftakrobatik mitgestaltet werden und wie müsste eine zur Stadt passende, öffentliche Trapez-Inszenierung in Dresden aussehen, um in der Tradition des Zirkus eine breite Masse und auch theaterferne Gruppen anzusprechen? Dem will Moritz Haase mit dem Societaetstheater auf den Grund gehen.
In „ÜBER_SCHATTEN“ werden Inszenierungsstrategien recherchiert, die sich im Besondern auf die Interdependenzen von Körper, Tanz, Lichtdesign und Schattentheater beziehen, um sie durch eigene szenische Versuchsaufbauten in das Feld der repräsentationskritischen Choreografie zu überführen.
Im Rahmen der Förderung wird sich die Darstellerin Laura Stefanidis der theatralischen Erforschung eines öffentlichen Platzes widmen. Dabei setzt sie sich mit folgender Frage auseinander: Wie kann der Platz, der die bunte Welt des Wandels und der menschlichen Vielfalt definiert, in eine Hauptfigur integriert werden, die gleichzeitig auch das Innenleben der Passanten wiedergeben will?
Shahab Anousha versucht das Thema Widerstand in Bezug auf Körper und Dinge szenisch zu recherchieren. Die Frage, welche performative Situationen entstehen können, wenn Gegenstände und Geräte uns im Alltag nicht mehr gehorchen, ist der Kern des spielerischen Labors. Die Weiterentwicklung des Objekttheaters durch die Erforschung der Wechselwirkung von Objekt und Spieler ist hier der Fokus.
Magdalena Weniger vertieft sich im Rahmen von „VOL.CANO- eine Skizze“ in die Wissenschaft der Vulkane. Sie untersucht geo(anthropo)logische Forschungsfelder und skizziert künstlerische Ausdrucksformen zwischen Gesang, Bewegung und Installation.
Wie gehen wir damit um, dass die Welt, wie wir sie kannten, zu Ende geht? Wie lernen wir, uns von der Weise, wie wir leben, uns ernähren, bewegen und miteinander agieren, zu verabschieden? Wie lernen wir sterben? Und was kommt danach? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Engel & Sommer im Rahmen der Residenz „Von Enden und Neuanfängen“.
In der autobiografischen Recherche „Von Hand“ beschäftigt das wirbeide Künstlerinnenkollektiv sich mit der Handarbeit und dem Handwerk ihrer Mütter. Ausgehend von den Materialien Holz und Textil werden komplexe Zusammenhänge in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft untersucht und mit den eigenen familiären Geschichten verwoben.
Suzan Smadi untersucht Zeichen und Materialien des Waldes hinsichtlich ihrer Bühnentauglichkeit. Wie kann dem inneren Leben von „Naturwesen“ eine nicht anthropozentrische Figur und Sprache gegeben werden? Welche Rituale sind hier dienlich und was geschieht, wenn Dinge aus dem Wald auf gefundene nicht natürliche Gegenstände treffen, die bereits eine Geschichte mitbringen?
Regisseurin Philine Velhagen und Dramaturgin Nina Rühmeier widmen sich dem Phänomen des Publikumsschwundes und einem drohenden Relevanzverlust der Darstellenden Künste. Was erzählen die Statistiken? Die Theater? Das Publikum? Mit einem performativen Live-Audience-Development-Format entwickeln die Künstler*innen das Tool für eine provokativ bis satirisch-devote Suche nach dem verlorenen Publikum.
Mit „WAS WOLLT IHR SEHEN - eine Themenrecherche mit und für Familien“ machen sich Die Azubis auf zu fragen, welche Themenschwerpunkte ihre Zielgruppe eigentlich wirklich umtreiben: Was beschäftigt Familien gerade? Dabei untersuchen sie, ob und wenn ja welche Spielformate bei der Recherche hilfreich sind und wie ein diverses Publikum zu adressieren ist.
Im März/April 2023 steht diese Residenz unter dem Recherchetitel „wasserzeit*zeitwasser“. Hierbei wird die thematische Auseinandersetzung mit (gedanklicher) Heimat, verschiedenen Qualitäten von Zeit und zyklischen Lebenserfahrungen gesucht. Als Inspirationsquelle dient der poetische Roman „Die Rhythmen der Unfähigkeit“ von J. Leiner mit dem Ziel, das Format einer Wort-Tanz-Symbiose zu explorieren.
In „WURZELN - eine botanische Tanztheater Recherche“ werden Verwurzelung und Wurzelkonzepte aller Art künstlerisch erforscht. In der Exploration werden Bewegung und Botanik, sowie historische, biographische, soziale und ethnologische Perspektiven, Weltbilder und Philosophien untersucht und verbunden. Pflanzen & Menschen stehen dabei in engem Austausch auf der Suche nach unserem Sein in der Welt.
In der Residenz „You Know, Sex“ wollen Regisseurin Julia Hart, Schauspieler*innen Florian Weigel und Kristina Bremer, Medienkünstlerin Iris Holstein sowie Songwriter Daniel Huss aus der Kinder- und Jugendtheatergruppe Show and Tell sich inhaltlich und ästhetisch mit den Themen Sex und Identität, Sexualitäten und Geschlechtervielfalt auseinandersetzen.
Mit den Forschungsergebnissen will Urban Art neue Kommunikationsformen entwickeln, die zu einer posthumanistischen, gattungsüberschreitenden Kommunikation am Beispiel des Bibers und Buchdruckerkäfers führen. Damit soll mittelbar zur Annerkennug nicht-menschlicher Akteure und ihrer Artefakte beigetragen werden, an der Schnittstelle von Performance und Bildender Kunst.