Wiederaufnahmeförderung (Okt 2021)

Datum der Jurysitzung: 21. Dezember 2021

Geförderte Vorhaben: 158

Die bundesweite Tour der zeitgenössischen Figurentheaterproduktion „Der schwarze Hund – Depression aus dem Schatten ins Rampenlicht“ von Julia Raab und Anja Schwede realisiert 12 Aufführungen inklusive Nachgespräch. Das Stück generiert Aufmerksamkeit für die Thematik psychischer Erkrankungen, macht Depressionen erlebbar und fördert den offenen Austausch zwischen Betroffenen und der Allgemeinheit.

Die Produktion „Götz&Meyer“ nach dem Roman von David Albahari behandelt den Rekonstruktions- und Rechercherausch eines Nachfahren von Überlebenden der Belgrader Shoah. Der Fund der Namen zweier beteiligter NS-Täter führt den Protagonisten und seine beiden Wiedergänger in einen Maelstrom aus Erinnerungsbruchstücken, historischen Details, grotesken Phantasmen und Schmerz.

Theater Fingerhut plant nach der ersten Fahrradtheater-Inszenierung im Jahr 2020, „Das Märchen vom Drahteselein“, weitere Inszenierungen für das Theaterlastenrad umzuarbeiten. Das betrifft einerseits den Transport ohne PKW/Transporter, aber vor allen Dingen auch die Anpassung von zwei weiteren Inszenierungen für das Lastenrad als Bühne.

„Um pouco mais de amor“ reflektiert die Grenzen unseres allgemeinen Intellekts. Wir als Individuen, die wir mit vielfältigen Begegnungen zu tun haben, werden manchmal zu einer Grenze der Reflexion zwischen dem Leben und der Beziehung zu unserer Gegenwart getrieben. Das Stück spricht über die Gefühle, die über Sprache und unsere Handlungen und Bewegungen übermittelt werden.

„(save me) not!“ erzählt die Verwandlung der vielfach auftauchenden Figur des ‘Fräuleins in Not’ (Damsel in Distress) zur selbstbewussten Selbstverteidigerin. Auf Basis von Interviews mit (Kampf-)Sportlerinnen, Selbstverteidigungslehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und vielen anderen starken Frauen, die Gewalt erlebt und bewältigt haben, entsteht eine Geschichte über wehrhaftes Handeln.

„#mysharedspace“ ist eine immersive, mit Figuren und Objekten bespielte Installation. Das Publikum wird eingeladen, eine fremde Wohnung zu erkunden, deren Bewohnerin abwesend ist. Der Erinnerungsraum, der private Rückzugsraum einer unbekannten Person beginnt plötzlich wie ein eigener Organismus zu leben, zu erzählen, zu fragen.

Hey. Verzeihung. Gibt es eine angemessene Form sich zu entschuldigen? In ihrem Sorry-Labor arbeiten sich Brands, Steinmair & Sistig quer durch das Feld denkbarer Entschuldigungen, ob fürs Zuspätkommen, sehr persönliche Verbrechen oder globale Ungerechtigkeiten. Eine spielerische Versuchsanordnung für ein junges Publikum zur Frage, was es bedeuten kann, sich zu entschuldigen.

Im Jahr 2174 wurde die Erde endgültig vom totalen gesellschaftlichen Kollaps und ökologischem Untergang eingeholt. Sie sind live dabei, wenn eine Gruppe von Zurückgelassenen, die Survivors, sich das Leben auf der zerstörten und unbewohnbaren Erde erträglich machen wollen. Es liegt an Ihnen, ob Sie mit Ihren Fähigkeiten zu einem wertvollen Mitglied der Survivor-Kommune aufsteigen oder sterben.

Die Szene: Ein Küchentisch, ein Streit, ein Playmobilhaus, zwei Schwestern. Schwesternschaft ist die längste Beziehung des Lebens. Durch sie lernen wir für die besonderen Herausforderungen an Frauen in der heutigen Zeit. Doch ist die genetische Nähe zwischen Schwestern nicht gleichbedeutend mit emotionaler Verbundenheit. Ein Theatererlebnis – laut und sanft, vorwurfsvoll und liebesbedürftig.

Der in der Schwarzen Community von L.A. geborene Tanzstil Krump ist getanzter Widerstand gegen Rassismus und Diskriminierung, aber auch Ausdruck innerer Konflikte und Widersprüche. In „A Human Race“ treffen fünf internationale Krumper*innen in einem Kreis aus Sand aufeinander. Zur hoch emotionalen Musik „Le Sacre du printemps“ beginnt ein erbitterter Kampf um Freiheit, Teilhabe und Anerkennung.

In „A White Blank Age“ bringen die Berliner Künstler*innen unter der Leitung von Maximilian Rambaek das global gesellschaftliche Thema der Informationsflut und kognitiven Dauerbelastung in den künstlerischen Diskurs. Mit ihrem Stück schaffen sie es, den Zuschauenden mit Betreten des Theatersaales eine immersive Erfahrung zu bieten, die zur kritischen Reflexion und neuen Denkansätzen anregt.

Die Wiederaufnahmeförderung macht die partizipative VR-Performance „Agents“ mit mehreren Vorstellungen einem breiteren Publikum zugänglich und ermöglicht die Dokumentation der Aufführungen. Im Rahmen eines Agent-Trainings verhandelt die Performance individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit, Intentionalität und Selbstwirksamkeit.

Michel Abdollahi („Deutschland schafft mich“) und Alice Hasters („Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“) haben mit ihren autobiografischen Texten (post-) migrantische Perspektiven auf die Beststellerliste katapultiert. Zwei Texte über das Deutschland der 2000er Jahre. Die Choreografin Yolanda Gutierrez bringt sie in einem literarischen Parcours durch die Stadt.

„Alice Traumwelt und die Wissenschaft“ ist ein mobiles Klassenzimmerstück für Kinder in der 3. bis 7. Klasse. Auf poetische, wissenschaftliche und spielerische Weise setzt es sich mit den Themen Bewegung, Gesundheit und Körperbewusstsein auseinander. Die Tänzerin Tanja Kodlin und die Schauspielerin Laura Steinhöfel nehmen die Kinder mit auf eine Reise durch den eigenen Körper.

„all we got to do“ ist ein Stück für zwei Tänzer*innen und beschäftigt sich mit krisenhaften Körpern, Umbruch und Neubeginn. Die Tänzer*innen, in deren Körpern die Spuren der Erschütterung eingeschrieben sind, verhandeln grundlegende Fragen von Miteinander neu und es entsteht ein behutsames Portrait von Zweisamkeit, Nähe und Neuanfang.

In „ALONE TOGETHER“ erleben vier Performerinnen digitale Welten und entwickeln eigene Beziehungen zu elektronischen Geräten. Ihre Körper verschmelzen zu physisch-digitalen Hybriden. In der choreografischen Installation befasst sich Anna Anderegg mit der narkotischen Ablenkung durch digitale Konsumkultur und hinterfragt den Wert, den wir gegenwärtig als Gesellschaft der Aufmerksamkeit geben.

Wiederaufnahme: Multimediales Tanztheater, frei nach Joke van Leeuwen. Das Publikum ist zu Gast im Kopf des mutigen Mädchens Toda. Zu Hause ist Krieg und darum begibt es sich auf eine absurde Reise nach Woanders. Eine Tänzerin, zwölf Schauspieler*innen auf fünf Leinwänden. Ein humorvoller Abenteuer-Comic-Trip über Flucht, Fremdsein und Liebe für jung und alt.

Die Amazonen stehen als mythologische Figuren für eine Macht der Frauen, für das Matriarchat, für Krieger*innen, wagemutige Reiter*innen, Künstler*innen an Pfeil und Bogen, für Freiheit und Unabhängigkeit. In „AMAZON RISING“ werden Heinrich Horwitz und thems Partner in Crime einen neuen Mythos erschaffen. „AMAZON RISING“ ist ein zeremonieller Umzug für die Revolution und AMAZONEN der Zukunft.

In acht Metern Höhe, kopfüber, nur gehalten von einem flüchtigen Knoten am Fuß, zwischen Himmel und der harten Realität des Bodens, macht sich still und leise die Angst breit. Ein luftartistisches Solo am Vertikal- und Schwungseil mit vielen Worten... ...das sich unterhaltsam, spektakulär und auch ernsthaft gegen den Rechtsruck unserer Gesellschaft wendet.

Ausgestattet mit einer VR-Brille begibt sich jede*r Zuschauer*in alleine in die szenische Installation und kommt dabei Brecht und Weigel live wie virtuell sehr nah. Der Konflikt von Antigone und Kreon verwandelt sich in den Kampf zwischen Brecht und seiner Partnerin Weigel um die Gesetze des Theaters. Bei der „Antigone“-Probe geht es um nichts weniger als um die Herrschaft über Spiel und Realität.

In dem neue Projekt "Anziehungskräfte" von Şermola Performans möchte Autor und Regisseur Mirza Metin die Möglichkeiten von Körper und Stimme auslotet, er sieht Theater als rituelle Form und fragt, wie sich biographische oder mythologische Geschichten in eine rituelle Erzählform überführen, wie man sie verkörpern kann. Anziehungskräfte erzählt von Krieg, Flucht und sich zwei suchenden Leibenden.

“Are you flirting with me?” Wie wollen wir flirten? In einem Theaterabend wird das Flirten neu erfunden: Feministisch, zärtlich und mit jeder Menge Spaß. Traditionelle Geschlechterrollen werden über Bord geworfen, eingetaucht wird in post-patriarchale Flirt-Utopien. Lasst uns das Flirten zelebrieren!

Die Schöpfung aus dem Nichts: Die digitale Entität „ASTERISM***“ ist das Ziel einer Pilgerreise. In der immersiven Installation tauchen Zuschauer*innen in eine Umgebung ein, die zwischen Natur und Hightech, Halluzination und Hyperrealismus pendelt. Eine eigenartige, inspirierende Welt. Ein Ereignis für alle Sinne, Tag und Nacht, das vom Publikum selbstbestimmt erkundet werden kann.

„Blu Blu Blu“ ist der dritte Teil der Reihe „ATLAS“, mit der Emanuele Soavi den menschlichen Körper und sein Verhältnis zur Welt untersucht. Drei Disziplinen – Musik, asiatischer Kampfsport und Tanz – treffen darin aufeinander im Kampf gegen die Endlichkeit. Voller Sehnsucht Spuren zu hinterlassen, begeben sie sich auf die Suche nach Klang- und Körperbildern für das Ringen um Bedeutung.

Let’s unfuck the patriarchy out of our bodies!…aber fickt das Patriarchat nicht immer noch am besten? Ist Squirten eigentlich Pinkeln? Ist Sexarbeit Kunst? Und wenn ja, wann kapiert das endlich die Künstlersozialkasse? „BANG!“ – ein Blick durch das feministische Kaleidoskop der Verwirrungen des 21. Jahrhunderts.

„Bettina Bummelt“ ist eine spannende Symbiose aus Tanz und Objekttheater. Die ungewöhnliche Adaption des Kinderbuchklassikers von Elisabeth Shaw arbeitet Fragen nach unterschiedlichem Zeitempfinden und nach dem Kräfteverhältnis von Eltern und Kindern heraus.

“BIO” is research in movement, adapting and changing and relating to the contemporary issues, long lasting historic processes, and taking action towards crisis – not only climate is a crisis of ethics in current times.

„birds on strings“ ist eine Suite aus Begegnungen zwischen einem Cello und Vogelfiguren. Sie lebt von der Verwebung von Musik, Figurenspiel und Texten. Die Vögel bewegen sich in diesen Räumen, reagieren auf die Musik, treten in Dialog mit ihr und mit dem Instrument. Eine Ballade auf die Vergänglichkeit - denn: „marionetten sind aus demselben stoff wie die musik gemacht.“

Der widerständige Spirit des visionären Dichters William Blake in einem radikalen Experiment: die Erde von außen zu betrachten. Was Astronauten im Weltall als „Overview Effect“ erleben, löst sich auch in diesem poetischen Trip ein: Unser Planet wird in voller Schönheit und Verletzlichkeit sichtbar. Und der Mensch erkennt, dass er nicht der Mittelpunkt des Universums ist.

Ausgehend von der Motivik beliebter Trauerkarten schafft das Kollektiv HELLA LUX eine eigene Kartographie der Trauer aus assoziativen Bildern und Soundräumen für alle ab 12, die sich mit Alleinsein, Teilen und Anteilnahme auseinandersetzen wollen. Eine Lecture Performance, die Film, Comic und Performance-Elemente zusammenfließen lässt.

Erinnerungen in Boxen. Der „Boxring“ zeigt individuelle und globale Erinnerungswelten verpackt in unterschiedliche Boxen, bespielt von Künstler*innen unterschiedlicher Sparten an einem erinnerungswürdigen Ort. Eine eindrucksvolle begehbare, performative Installation, bei der das Publikum seinen eigenen Erinnerungsweg beschreitet. Sicher ist: Der „Boxring“ bleibt in Erinnerung!

Was wäre, wenn es in den späten 1990ern eine Sitcom zwischen ‚Sex and the City‘ und ‚Friends‘ mit männlichen Protagonisten gegebenen hätte? Thermoboy FK bauen sich auf der Bühne ein Fernsehstudio und drehen mit Live-Publikum die Serie, die sie als Jugendliche gern gesehen hätten.

„CHEZ NU“ ist ein hybrides Talk- und Performanceformat. Danckwart, Zwach und Kühlein sprechen, performen und broadcasten über das zukünftige Wiewollenwirleben. Das Publikum vor Ort und im Netz kann mitreden und mitsteuern. Die Company schickt eine*n Avatar*in durch die Städte. Die Avatar*in interagiert mit Passant*innen und bringt die Themen auf die Straße. Chez Company – never talk alone.

„CLOUD DAUGHTERS“ startete als digitales weibliches Dokumentartheaterprojekt und ist nun als hybride Liveperformance auf der Bühne zu erleben. Die beteiligten Künstlerinnen gehen auf ihre eigene autobiografische Spurensuche und kreieren eigenes Material für die künstlerische Begegnung, Begleitung und Konfrontation mit der Frage: Wo ist unser „Blinder Fleck" in Sachen Emanzipation?

Das Solostück „CM_30“ von Kolja Huneck ist zirzensischer Minimalismus und lädt zur intensiven Wahrnehmung eines vergänglichen Universums ein. Gemeinsam mit den Zuschauenden entsteht ein synästhetisches Farbbad zwischen zeitgenössischem Zirkus und Installationskunst. Da „CM_30“ bisher nicht in Deutschland aufgeführt werden konnte, wird in 2022 eine Wiederaufnahme und eine Gastspieltour stattfinden.

„DARK WEB“ ist ein experimentelles Multimedia Musiktheater-/ Performance-Projekt. Auf der Bühne sind nur zwei Personen. Sie zeigen etwas sehr Inniges, sehr Persönliches, getragen durch die elektronischen Klänge, ausgedrückt sowohl durch Stimme und Klavier, als auch durch Körperbewegung, welche auf komplexe Weise kombiniert werden.

In „DAWN“ verknüpft Sheena McGrandles persönliche Erfahrungen mit Mythen sowie antike und gegenwärtige Erzählungen, um über Reproduktion, neue Wege der Familiengründung und die Symbolkraft des Kindes als Hoffnungsträger*in zu spekulieren. Mit einem Chor der Kinderlosen kreieren vier Darsteller*innen aus Liedern, Spoken Word und Tanz ein experimentelles, vielschichtiges und humorvolles Musical.

CHICKS* laden ein zu DEEP DANCING! Welcome, would you like to dance with me? DEEP DANCING ist feministische Flirt- und Konsensschule, queerer Standardtanzkurs, eine Schieb- und Stolperübung, Monogamie-kritisches Verpaarungsritual. Sie ist die inklusive, queerfeministische Zukunftsutopie der Tanzveranstaltung, ein hochexklusives und -sensibles Date mit CHICKS* und ein Engtanz mit dir selbst!

Wir möchten den performativen Stadtspaziergang, den wir 2021 mit Demminer Bürger:innen entwickelt haben, 2022 wieder aufnehmen. Unter anderem sind mehrere Schulvorstellungen geplant, da wir aufgrund der Corona-Schutzregeln nicht alle Nachfragen decken konnten, und Vorstellungen im Rahmen des Kongresses "Demmin als Kunstobjekt".

Swipen, Matchen, Daten: auf der Suche nach Liebe, Sex & Spaß sind Dating Apps zur Selbstverständlichkeit geworden. Der nächste Flirt ist nur einen Wisch entfernt. „Der Computer Nummer 3“ untersucht, wie sich Beziehungen durch digitale Vermittlung etablieren und wie sich die algorithmisierten Kennenlernspiele von Dating-Apps auf die Konstruktion von Identitäten auswirken.

Die Kammeroper „DER SINGENDE KOPF - SURVIVAL“ der Marc Sinan Company präsentiert eine hypnotische Mischung: Live, hybrid oder rein digital agiert in der Regie von Ulrike Langenbein eine Performerin (Rike Schuberty) mit lebensgroßen Objekten, mit Musiker*innen aus China und Europa sowie einem Countertenor und einer interaktiven Videoprojektion in einem 360 Grad-Klangraum.

CHAOS! Die Menschen wollen zu Göttern aufsteigen. Die Zeit gerät aus den Fugen: Eine Reise durch Licht, Raum, Figurenspiel, Live-Animation und digitale Wesen, die zu die großen Fragen der Menschheit führt und auf der Wissenschaft zum ästhetisch-sinnlichen Erlebnis wird.

In „Deutschland. Ein Labermärchen“ wird im Spannungsfeld von einem ins Exil verbannten jüdischen Dichter und dem wiedererstarkenden Nationalismus ein neues deutsches Märchen erzählt. Das Bild des unbesiegbaren deutschen Fußballs dient den beiden Künstlerinnen dabei als Rahmenmetapher, um ikonisch gewordene Momente aus dem Jahr 2006 als konkretes szenisches Material zu dekonstruieren.

In „DIE BERUFUNG“ suchte das Theaterkollektiv Markus&Markus per Flaschenpost nach Menschen, die sich für den Schutz der Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Auf wen das Kollektiv dabei getroffen ist, wird in der CD Kaserne in Celle noch einmal präsentiert – in Abend- und Schulvorstellungen.

„Die Gesellschaft“ – Online-Labor, Performance und Gesellschaftsform in einem – wird im ersten Schaudepot für die Darstellenden Künste dauerhaft buchbar. Als interaktiv gestaltbare Satzung, Video-Katalog mit Forschungsbeiträgen, Live-Begegnung mit Gesellschafter*innen und Einladung zu künftigen Kollaborationen zwischen Besucher*innen, Gesellschafter*innen und dem Schaudepot.

„Die große Muffensause“ ist ein zeitgenössisches Familientheaterstück, welches sich auf lustig-groteske Weise mit den Ängsten von Kindern beschäftigt und die alltäglichen Zwistigkeiten, aber auch den Zusammenhalt unter Geschwistern behandelt. Was passiert, wenn Eltern abends aus dem Haus sind und wie kann man aus dieser unheimlichen Situation eine Sause machen, in der Geschwisterliebe triumphiert?

„Die Kontakt-Expedition“ von F. Kruis und N. Witty ist eine theatrale Science-Fiction-Ortsbegehung auf neuen Wegen. Von Stuttgart bis Stralsund. Ein Astronaut mit der Audio-Live-Elektronik „Kontakt“ lädt zur Erkundung mit Funkkopfhörern ein, mit denen Stein gewordenes Denken erschüttert und hörbar werden. Scheinbar vertraute Umgebungen wirken wie ein fremder Planet – eine Entdeckungsreise.

Die „Mittelmeer-Monologe“ erzählen von Menschen, die den riskanten Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa in Sicherheit leben zu können, von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen. Wiederaufnahme im Heimathafen Neukölln

In der humorvollen Science-Fiction bricht ein Arbeiter aus seinem drögen Alltag aus, um mittels einer lukrativen Hochzeit die soziale Leiter aufzusteigen. Kaum ist das Ziel erreicht, überschlagen sich die Ereignisse… Eine Freiluft-Inszenierung, ein Spaziergang mit Musik durch die Spandauer Altstadt mit dem generationsübergreifenden Ensemble der jtw spandau.

„DINGE DINGEN“ ist eine Performance von Jan Rozman und Julia Keren Turbahn für alle ab fünf Jahren, die auf kreative Weise über den Umgang mit Dingen im Alltag reflektiert und philosophiert. 2022 holen Jan Rozman und Julia Keren Turbahn in Kooperation mit dem FELD Theater Berlin die abgesagten Aufführungen nach und entwickeln sie so, dass sie auch für ein gehörloses Publikum zugänglich sind.

Wiederaufnahme der Produktion „DREAMS“, ein Figurentheater für Kinder ab vier Jahren mit musikalischer Begleitung und OHNE SPRACHE. Da die Premiere im Mai 2021 coronabedingt nicht stattfinden konnte, wurde stattdessen ein Film produziert. Nun soll das Stück bühnenreif gemacht werden und im Februar 2022 endlich live auf der Bühne des Kellertheaters seine Premiere feiern.

„EIN SCHAF FÜRS LEBEN“ nach dem Buch von Maritgen Matter ist eine der am meisten gespielten Inszenierungen für Kinder und Familien des Figurentheaters Gingganz. Aus gesundheitlichen und aus Altersgründen werden die bisher von Mechthild Staemmler gespielten Rollen mit Charlotte Görrissen umbesetzt. Damit wird gesichert, dass die Inszenierung weiterhin im Repertoire bleiben kann.

„Eirené“ ist eine Auseinandersetzung mit der deutsch-französischen Geschichte und gleichermaßen eine Konfrontation mit dem Thema Rassismus und Diskriminierung. Ein junger, androgyn wirkender Mann – ein Zeitreisender – durchquert Frankreich und Deutschland. Ihm begegnet Ablehnung, aber auch Faszination für „das Fremde“. Das zweisprachige Stück richtet sich insbesondere an ein junges Publikum.

Die SOZO visions in motion DANCE Co. unter der Leitung von Deborah Smith-Wicke bringt ihre neue Produktion „EPILOGUE - the back side of the moon“ in neue Theaterräume, innen und außen. Das sehr körperliche Tanzstück zum Violinkonzert von Philip Glass spricht das Publikum mit allen Sinnen an und lädt es auf eine Achterbahnfahrt in die Intimität des Backspace ein.

„Exotic Animal (live)“ ist eine kollaborative Tanzperformance, die sich mit dem Thema Exotisierung des Anderen beschäftigt. Ausgehend von seinen persönlichen Erfahrungen als Tänzer asiatischer Herkunft untersucht Ming Poon, wie Eurozentrismus, Globalisierung und kultureller Konsum zur Exotisierung seines Körpers auf dem Kunstmarkt beitragen.

In der Performance „FITNESS“ suchen die performenden Pflanzen, Menschen und Maschinen nach neuen Trainingszielen und Bewegungen. Mit technischen und tänzerischen Mitteln wird der Ort Fitnessstudio untersucht, mit Annahmen an diesem Ort gebrochen und ein utopischer Raum etabliert. „FITNESS“ hatte im Juli 2021 in der KoFabrik in Bochum Premiere und gastierte auf dem Zeitzeug_Festival in Bochum.

Veronica Compagnone bearbeitet ihr Wandertheaterstück „Die Bremer Stadtmusikanten“ mit Masken, kombiniert Clownerie und Commedia dell'arte und erforscht Möglichkeiten für eine größere Interaktion mit dem Publikum. Recherchiert wird auch eine Form von Bühnenbild, die sich den natürlichen Kulissen anpasst und effektvoll zur Erzählung beiträgt.

In der Inszenierung „Fragen an Charlotte“ setzen sich vier Künstler*innen, die heute ungefähr im gleichen Alter sind wie vor 80 Jahren Charlotte Salomon, mit den Erzählungen aus „Leben? Oder Theater?“ und dessen existentiellen Themen auseinander, die auch heute hochaktuell sind: Erfahrung von Ausgrenzung, Heimat-(losigkeit) und Identität.

„Über die Dinge“ wandelt sich aus den zuerst bespielten öffentlichen Räumen der Stadt und sozialer Einrichtungen hinein ins Theater. Zwei Generationen, Jung und Alt werden eingeladen, zeitgenössisches Tanztheater gemeinsam zu erleben und sich anschließend im verbalen und non-verbalen Dialog darüber auszutauschen, selbst in Aktion und Reflexion zu treten und sich zu begegnen.

Eine Theaterserie zum deutschen Asylrecht wird mit einem transnationalen Team als immersive Filminstallation neu imaginiert, alle Folgen geschrieben und die erste Episode mit hochkarätigen Schauspieler*innen und Mitteln des Theaters wie des Films produziert. Da der Fokus nicht auf den Fluchtgeschichten sondern auf den Jurist*innen liegt, wird ein ehrlicherer Umgang mit dem Thema angeregt.

„GESTERN(HEUTE)MORGEN“ Mehr braucht man nicht. Mehr darf man nicht. Mehr will man nicht. Zumindest nicht in der Welt, in der ICH bisher gelebt hat. Angekommen in einer neuen Realität muss sich ICH einer Utopie stellen, die noch kein ICH zuvor erreicht hat. Eine Welt, in der es viele Gestern aber kein Zurück gibt, und in der Morgen gleich schon Heute sein kann. Eine BITTER (SWEET) HOME Produktion.

Das schwule Performance-Duo Çakey Blond re-inszeniert den Film „Glitter“ (mit Mariah Carey in der Hauptrolle) von 2001 auf der Bühne. Im Angesicht einer erneuten globalen Katastrophe finden sie zwischen Camp, Kunst und Popkultur mit gnadenloser Offenheit (Überlebens-)Strategien. Dabei ziehen sie (in jeder Hinsicht) blank und machen sich verletzbar – weit über den Körper hinaus.

„Global Belly_Zoom“ portraitiert Menschen im Leihmutterschafts-Geschäft zwischen grenzenloser Sehnsucht, fein justierter Intimität, heißen Debatten und der kühlen Logik des Marktes. In einer multiperspektivischen Zoom-Session treffen Zuschauer*innen auf ungewöhnliche Agenturchefinnen und zufriedene Leihmütter, auf streitende Feminist*innen und liebevolle Wunschväter.

„Großes Kino DDR“ erzählt von einer Flucht von Ost nach West und von unseren Vorstellungen von Ost und West. Die Geschichte von drei jungen Menschen aus der DDR ist ein Stoff, aus dem großes Kino gemacht wird; Vajswerk machte daraus ein Recherche-Theater-Projekt mit Musik. „Großes Kino DDR“ ist nun wieder „in echt“ zu sehen: an historischen Orten in Berlin, Egeln, Erfurt und Stuttgart.

Von unseren Körpern geht Gefahr aus, dieses Bewusstsein hat sich im letzten Jahr endgültig eingestellt. Frisch&Schick widmen sich der Liebe und der Freizügigkeit mit Blick auf die körperlichen Gefahren, die seit der Entdeckung des HI-Virus einer gesellschaftlichen Überarbeitung unterzogen wurden. Ein performativer, musikalischer, aktivistischer Parcours entlang der Dramaturgie eines Nachtclubs.

Die Musiktheaterproduktion für Kinder ab fünf Jahren ist eine musikalische Erkundung des Naturschutzgebietes am Hahneberg. Sounds werden aufgenommen und archiviert – die Natur wird zu einer Landschaft aus Klängen. Das Stück wirbt auf spielerische Weise für einen sensiblen Umgang mit der Natur und für ein Selbstverständnis, in dem der Mensch sich selbst als einen Teil der Natur betrachtet.

Ein Stück über das Gehen und Vergessen. Traummaschine Inc. bereist mit dem Publikum das Hirn eines vergesslichen Kapitäns und folgt ihm auf seiner Suche nach Bach und Boot durch den Altonaer Volkspark. Es erscheinen Bilder eines Lebens: verlorenes Spielzeugboot, Job auf der Werft, Streit mit der Tochter und der Ort selber erzählt eine Geschichte. Am Ende geht der Kapitän noch mal auf große Fahrt.

„Home Away from Home“ ergründet mit sechs Darsteller*innen mit vietnamesischem Hintergrund die globale Dimension von Arbeitsmigration und interkultureller Realität, berichtet von Zerrissenheit und struktureller Gewalt, aber auch allgemeinen Ideen von Heimat und Glück. In Gruppen durch ein fantastisches Bühnendorf wandernd, erleben die Besucher*innen berührende Geschichten in direkter Begegnung.

Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen schmeißen den Herd an. Sie haben sich zum Kochen verabredet und Rezepte, Einkaufslisten und ganze Küchen gesammelt. Das alles mit den dazugehörigen Geschichten über familiäre Bindungen und Abnabelungsprozesse, kulinarischen Integrationszwang, Fake-Fufu, das Hummus-Paradox und Köfte-Exotismus. Sie hacken das Kartoffelsystem und machen noch ein Fass auf.

„Im Process“ – ein performativer Akt zu Majdanek III vom Theaterkollektiv Pièrre.Vers. Kunstprojekt zum Umgang mit Erinnerung, nationalsozialistischer Vergangenheit und der zunehmend nationalistischen Gegenwart, sowie Beitrag zum Thema Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft, verbunden mit der Frage, welche Rolle die Shoah im deutschen Erinnern heute spielt.

Wem gehört die Bühne? Warum träumen so viele von uns davon, berühmt zu sein? Was sagen oder tun, wenn ich auf einmal auf einer großen Bühne stehe? Hätte ich dann überhaupt etwas zu sagen? Wie wünschen wir uns, dass andere uns sehen? Und was passiert eigentlich nach der Show, wenn die Lichter ausgehen? Diese Fragen stellen sich die vier Performenden in der inklusiven Performance „IM RAMPENLICHT“.

Wiederaufnahme von „Islands“, eine recherchebasierte Theaterperformance über Traumorte. „Islands“ ist eine Meditation über das Thema Inseln auf mehreren, sehr unterschiedlichen Ebenen und nutzt einer großen Breite an theatralischen Mitteln, inklusive Schauspiel, Lecture Performance, Musik, Gesang, Tanz, Bewegung und Medienkunst.

Die Theaterinstallation „JETZT IMMER“ nimmt das Publikum mit in die in Wiederholungen gefangene Wahrnehmung des berühmten Amnesiepatienten Henry Gustav Molaison und lädt es ein, den eigenen Blick auf Erinnerung, die Dominanz der Gegenwart und das Leben im Jetzt zu hinterfragen. Kann es ein Denken über die Zukunft geben, wenn der Blick zurück unmöglich ist?

kainkollektiv versucht in einer Wieder-Aufnahme der seit Jahren bestehenden Beschäftigung mit der Musik der byzantinischen Äbtissin & Komponistin Kassia die Erzeugung eines female empowerment space & die Öffnung eines performativen ZEIT-RAUMS, der eine Vielzahl von Erfahrungen einer anderen (feministischen) Geschichte zur Zeit der Infragestellung der Istanbul Konvention in Europa hörbar macht.

„Klamotten“ ist eine Tanztheaterproduktion für alle ab fünf Jahren. Es gibt von allem zu viel – wohin damit? Anhand von speziell gefertigten textilen Objekten und einer Unmenge an „Klamotten“ erschaffen Küppers & Konsorten einen textilen Kosmos in Form einer szenischen Collage, in der sie das Thema Massenproduktion mit den Mitteln des Tanz- und Objekttheaters spielerisch und humorvoll verhandeln.

Das Tanzstück Knie Nase Schenkel Hals, das die Musikalität von Aggression erforscht, ist im Gespräch mit mehreren Theatern für einen Premierentermin im Jahr 2022. Mit Hilfe des Förderprogramms zur Wiederaufnahme kann das Projekt weitergeführt und das Bühnenbild für seine Tourneezwecke angepasst werden.

Das Solo „SIXTIES“ (Arbeitstitel) von Andree Wenzel stellt die Berechnung des Wertes von Elternsein an einer Karussell-Maschine dar. Die circus-dance-lecture performance beweist, dass Elternsein in unserer Gesellschaft das Stadium der Reproduktion nicht verlassen hat. Das Labor und der schmale Grat zum Scheitern vermitteln wissenschaftliche Studien, gesellschaftliche Konflikte und Erfahrungswerte.

„Kontaktfläche“ ist ein Fest der menschlichen Begegnung, ob still, fröhlich, albern, wütend oder poetisch. In der Eins-Zu-Eins Inszenierung beginnen alle Gäste den Abend gemeinsam im Foyer. Sie treten dann parallel und allein ihre persönliche Reise durch das labyrinthisch gestaltete Theater an und gehen um jeweils fünf einzigartige Begegnungen reicher, als sie gekommen sind.

Auch in Musikvideos, die für die Liberalität des Pop stehen, finden sich haufenweise junge und geschmeidige Körper. In „Konturen / Contours“ werden Körper mit Behinderungserfahrung glanzvoll inszeniert, Wanken und Lehnen gehören genauso zum Bild wie ausgedehnte Langsamkeit. Im Mai 2021 wird der Release des Videos im Rahmen eines Mini-Festivals mit Performances und eine Ausstellung neu aufgenommen.

„Kopfkino“, Podcast und Live-Hörspiel, die ästhetische Untersuchung von Stadtgeographie soll um sechs Folgen erweitert werden. Dieses Mal schickt „Kopfkino“ radikale Stadtschreiber*innen direkt zu den Menschen. Aus den Köpfen. In die Köpfe. „Kopfkino“ verändert Perspektiven, Blickwinkel, Haltungen, informiert über vergangene und aktuelle Geschichte und vereint verschiedene Kunstformen.

„KRIMSKRAMS“ ist ein Theaterprojekt, das sich das Thema Demenz zum Anlass nimmt, um das Verhältnis zwischen Sprache und Realität zu hinterfragen. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Premierentermin leider abgesagt und die Arbeit fand einen filmischen Abschluss. Nun nimmt Angel Krastev „KRIMSKRAMS“ Anfang 2022 wieder auf und spielt vor Theaterpublikum im direkten Dialog.

Zwei deutsche und ein polnisches Ensemble zusammen mit dem Regisseur Łukasz Kos arbeiteten gemeinsam an einer fiktionalen Dokumentation. Mit Hilfe von Objekten, Figuren, Musik, Geschichten und Fragmenten befragen sie die Vergangenheit von Solniki 44 im Wald bei Białystok/PL. Sie werden umringt von ungebetenen Geschichten und Ideen – wie Kuckuckseier, in das eigene Nest gelegt.

Ist eine Maschine vorstellbar, die die Gesamtheit des theatralen Raums, seine soziale, ästhetische und politische Bedeutung, ja selbst die Singularität der Live- Erfahrung mechanisch und virtuell herstellen kann? Eine Maschine, die etwas Ideeles wie den Ruhm mit konkreter Technik erzeugt? Welcome to: MASCHINE RUHM SINGLE PLAYER VR Eine virtuelle Applausexertitie über Affirmationskybernetik.

LEASHED UNLEASHED ist eine abendfüllende Performance, über gesellschaftliche und (selbst) auferlegte Kontrollstrukturen und wie diese sich auf unseren Körper einwirken. Sie besteht aus choreografischen Materialen und aus poetischen Geschichten ganz persönlicher und intimer Auseinandersetzungen mit Kontrollmechanismen, denen der menschliche Körper ausgesetzt ist.

Während heute die Öffentlichkeit noch über die Verantwortung von KI-gesteuerten Autos debattiert, wird weltweit in Digitalkonzernen schon mit KI die Unsterblichkeit erforscht: In einer performativen Simulation lädt OutOfTheBox das Publikum mithilfe einer eigenen Software dazu ein, als Teil eines kollaborativen Entwicklungslabors über die Zukunft der Gesundheitsversorgung zu spekulieren.

Was alles können wir zu unserem Eigentum machen? Ideen, Informationen, Daten, Sprache, Glauben? Wodurch wird Natur zu Territorium? Sind Menschen ein Produkt? Wem gehöre ich? Das Korso-op.Kollektiv realisiert mit „LOST PUPPY“ eine Spielshow der besonderen Art über Werte, Dominanz und Abhängigkeit in der Welt des freien Marktes. Wer drückt den Buzzer als erstes?

„mach mir angst! komm näher“ ist ein Cover von Identität. Im Hin und Her eines Doppelblicks von Mutter und Sohn Jahrgang 1970/ 2006 auf Berliner Leben erzählt „mach mir angst!“ deutsche Geschichte im Wechsel der Systeme, und schafft mit Pop-Musik und Propaganda-Video eine nicht-identifikatorische Ich-Erzählung, die Platz für gemeinschaftliche, solidarische Erfahrung bietet.

In der Stückentwicklung „MAGNA MATER“ kehrt das Berliner Musiktheaterkollektiv für zeitgenössische Oper*ette tutti d*amore die Gesetze der männlichen Weltherrschaft um in ein Matriarchat der Extreme. Ausgehend von den von Männern verfassten Operetten „Galathée“ und „Lysistrata“ stellt das Kollektiv sich die Frage, wie die Welt aussehen könnte, wenn sie seit Jahrtausenden von Frauen regiert würde.

Little Black Fish Collective besetzen die postmigrantische Lücke. Sie performen generationenübergreifend, divers und inklusiv. Sie fragen: Was kann Theater tun, um die Lebensqualität von Menschen in „Problemkiezen mit Migrationsvordergrund“ zu verbessern? Sie nutzen ihre Stimmen, Körper, Erfahrungen, um sich auszutauschen und herauszufinden, wie wir – postmigrantisch – miteinander leben wollen.

Das Künstler*innen Kollektiv Pretty Playful Productions bringt mit „MUSTERFIEBER“ Tanztheater für ein junges Publikum ins Klassenzimmer und in den Stadtraum. Ein Stück über Konformität und die Muster, in denen wir uns bewegen, sowie über Ausbruch und Vielfalt. Eine Reise durch eine Welt voller abstrakter Schönheit.

„MUTTER**LAND“ ist eine musikalisch-theatrale Revue Passé über familiär-gesellschaftliche Fliehkräfte. La Hengst begibt sich mit ihrer 16-jährigen Tochter auf musikalische Spurensuche nach den Lebensstationen ihrer Mutter zwischen Schlesien, der DDR, Libanon und der BRD. Eine universelle Erzählung über Flucht und Migration im inszenierten Dialog dreier Generationen.

Mekan Artis erste Produktion in Berlin „Nach“ rief sein Publikum dazu auf, vier verschiedene Charaktere zu verfolgen. Eine Verfolgung durch verschiedene Straßen Berlins. „Nach“ ist ein Audiowalk-Theaterprojekt, das sein Publikum durch die Stadt führt.

In dem zweiteiligen Figurentheaterstück staunen Kinder und Erwachsene über einen Roten Zwerg, den kleinsten aller Sterne. Zwei Spielerinnen verschmelzen in einem Kostüm zu diesem Wesen – Holly. In diesem humorvollen Science-Fiction-Stück erkundet er sein Dasein, versucht zu verstehen wo er ist – sucht und erfindet Orientierung. Mit galaktischen Live-Sound für den habitablen Zuschauer*innenraum.

In der performativen Audio-Installation „NEXT DOOR“ nähert sich STUDIO URBANISTAN dem Thema der selbstbestimmten Sexarbeit und eröffnet einen Zugang zu einer Parallelwelt. In enger Zusammenarbeit und auf Grundlage von persönlichen Interviews mit Sexarbeiter*innen wird eine Vierzimmerwohnung in Leipzig zu einem Ort der intimen Begegnung.

Der 2020 abgebrochene Prozess wird fortgesetzt, der die Cie. Freaks und Fremde mit Künstler*innen aus Brazzaville im Projekt „AM FLUSS DER ZEIT“ zusammenführte. Die Künstler*innen haben sich verändert. Die politischen Konstellationen haben sich geändert, die Ensembles haben sich neu formiert. Der Fluss der Zeit hat seine Spuren hinterlassen, die Wiederaufnahme wird eine Neuentdeckung sein.

Ist die Welt, in der wir leben, noch zu retten? Mit der Live-Katastrophenfilm-Performance „ONE WORLD IS NOT ENOUGH“ versucht Armada Theater, diese Frage schonungslos, poetisch und humorvoll zu beantworten. Das Theaterkollektiv untersucht die Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Ökosystem und zelebriert in einer Miniaturwelt den Untergang des Homo Sapiens.

Was passiert eigentlich mit künstlichen Intelligenzen, wenn der Fortschritt sie überholt? In einer „cyber-psychedelischen Seance“ schauen wir aus einer fernen Zukunft durch die Augen einer Superintelligenz, die einen Deep Dream von ihren Vorgängern träumt. Als Performer-Avatar vermenschlicht spiegeln sie die Sehnsüchte der vergangenen Generationen wider.

„paralyse“ – eine interdisziplinäre Synchron-Performance. Live vor zwei Publika auf zwei identischen Bühnen, in zwei Teilen der Welt, schaffen sechs Performer*innen ein Wechselspiel digitaler, hybrider, (a)synchroner Momente. Es verbindet sich historisches Film- mit biografischem Material, vorproduzierte Videos mit Liveinteraktionen, die die Frage stellen, was Herkunft, was Heimat bedeutet.

„Patience Camp“ erzählt von der grandios gescheiterten Antarktisexpedition Shackletons 1915. Eine Geschichte von den Tugenden der Solidarität und der heilsamen Kraft von Theater und Fußball. Das Jahrmarkttheater stellt sich und seinem Publikum die Frage, wie respektvolles und spielerisches Miteinander hilft, Krisen gut zu überwinden. Das war 2021 höchst aktuell und wird es 2022 ebenfalls sein.

Im „Heteraclub“ dreht sich alles um heterasexuelle Frauen, um ihr Begehren und ihre Lust: Acht Performer bieten One-on-One-Performances an, in denen Besucherin und Performer einander berühren. Im Hetera-Salon regieren die „female Pimps“ und bieten ein entspanntes Programm aus Striptease und Stories, Gesprächen und Streicheleinheiten. Regel Nr. 1: Jede hat das Recht, sexy zu sein.

„RAGE. A Tennis Western“ fahndet nach den verschiedenen Lesarten von Wut und untersucht Gründe ihrer Ungleichverteilung. Auf dem Schauplatz des Tenniscourts werden Einschreibungen von race und Gender verhandelt: Als Annahme, als Privileg, als fulminantes Spiel. Im Sommer ‘22 geht RAGE auf Reisen, in Zusammenarbeit mit dem MADE Festi^al sind Wiederaufnahmen in Kassel, Darmstadt und Gießen geplant.

Die Produktion „Rauschen“, die vor der Pandemie entstanden ist und dann nicht weiter gespielt werden konnte, steht in hohem Maße für zwei maßgebliche Erfolgskriterien des fringe ensembles: die kollaborative Arbeit im internationalen Team und der Einsatz von Mehrsprachigkeit. Nach der Corona-bedingten Pause sind zur Wiederaufnahme inhaltliche Veränderungen und Wiederaufnahmeproben notwendig.

Leitmotive des dystopischen Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley sind Thema der Choreografie „RAVE NEW WORLD“. Gleich eines aberwitzigen Rausches – zwischen barocker Dekadenz und Techno-Rave – thematisiert das Tanztheater Geschehen wie Konsum, Macht und Ohnmacht sowie die alles umfassende Frage nach der Freiheit des Individuums in dem Gefüge einer Gesellschaft der Gegenwart und der Zukunft.

Mit der „REISSAUS! TRAVEL AGENCY“ eröffnet am Rand des Urbanen ein experimentelles Reisebüro. Die Trips, Touren und Abenteuer, die hier gebucht werden können, führen in die unmittelbare Umgebung und gleichzeitig in unbekannte Welten, zu bislang übersehenen und neu geschaffenen Sehenswürdigkeiten. Mit den Strategien der Kunst wird das Reisen neu entdeckt und ausprobiert.

An wen wird im Stadtraum erinnert und an wen nicht? An wen wollen wir erinnern und welche Wege gibt es, dies zu tun? Ausgehend von diesen Fragen lädt „REMEMBER NOW!“ zu einem performativen Audio-Walk ein. Die Performer*innen werfen mit dem Publikum einen kritischen Blick auf Berliner Erinnerungsorte. In dynamischen Szenencollagen erzählen sie Geschichte(n) aus einer Perspektive des Widerstands.

Im Zentrum der musikalischen Tanzperformance mit bewegten Bildern steht die Auseinandersetzung mit den beiden natürlichen Polen unserer Existenz: Geburt und Tod. Ausgehend vom Aufeinandertreffen zweier sehr persönlicher Ereignisse rücken für den Choreografen Ruben Reniers indonesische und europäische Begräbnisrituale und Abschiedszeremonien in den Fokus seines aktuellen Werks.

„RESISTANZ“ untersucht mit künstlerischen Mitteln die Entstehung von Widerstand in polarisierten, von Spaltung bedrohten Gesellschaften und lädt das Publikum ein, seine eigene gesellschaftliche Rolle zu reflektieren. Die Zionskirche in Berlin wird dabei als Ort für Widerstand in der Geschichte selbst zum Protagonisten und entlässt die Zuschauer*innen einem Ur-Vertrauen folgend in Richtung Zukunft.

„Revival of Onil“ – Die Wiederbelebung eines schlummernden Drachens. Nach zweijähriger Zwangspause und Reflexion wird das mobile Stück für den öffentlichen Raum neu konzipiert, um nachhaltige Theaterreisen zu ermöglichen. Die Drachenfüße wollen das Laufen wieder erlernen und handliche Kostüme und Technik sollen an neue Transportweisen angepasst werden.

„ROLLING STADTTHEATER“ ist ein mobiles Mini-Theater. Es lässt sich an einen Transporter spannen und im öffentlichen Raum abstellen. Dort bringt es die Menschen einer Stadt zusammen – vor allem all jene, von denen sich das Theater als moralische Anstalt sonst und im Besonderen in der Pandemie abzugrenzen versucht. „Hochkultur“ meets „Trivialkultur“ – beim RST darf jede*r mal ran!

Die preisgekrönte Inszenierung „Romeo und Julia – Liebe und Tod in der Küche“ soll wiederaufgenommen werden, da sie in ihrer Umsetzungsart (zwei Köchinnen verwandeln im Spiel mit Lebensmitteln den Küchentisch zum Kriegsschaupatz des Dramas) die Aktualität des Dramas betont und auf eindrückliche Art die Sinnlosigkeit und Gewalt des Machtkampfes zweier rivalisierender Familien zum Ausdruck bringt.

Gemeinsam mit dem Literaturhaus Oberhausen und dem literaturgebiet.ruhr entwickeln die SPIELKINDER einen Ralf Rothmann-Audio-Walk für den Stadtteil Oberhausen-Sterkrade, in einer Gegend, in der viele Geschichten aus Rothmanns Romanen spielen.

Das Kammertanzstück SCHATTENKIND befasst sich mit dem Tabuthema mütterliche Gewalt. Wenn Mütter ihre Kinder schlagen, sie körperlich und seelisch verletzen hinterlässt das Narben, die oft im Verborgenen bleiben. An den Schnittstellen von zeitgenössischem Tanz zu Figurenspiel möchte SCHATTENKIND eine Körper- und Bildersprache finden, die das ausdrückt was zu sagen unaussprechlich ist.

„Schöner Warten“ ist eine für den öffentlichen Raum konzipierte transmediale Performance über die Kunst des Wartens, die die Servicepioniere eine Woche lang im Hauptbahnhof Münster spielten. Voraufführungen fanden 2021 auf dem „Welttheater der Straße“ in Schwerte und im Kölner Hauptbahnhof statt.

„SCHWARM“ wurde 2021 mit #TakeAction entwickelt und in zwei Open Air Formaten gezeigt. Das Ensemble möchte in einem vertiefenden Probenprozess die Potenziale der multidisziplinären Arbeit ausschöpfen. Kraniche überqueren Kontinente. Was treibt sie an? In Form eines Bildertheaters mit Live-Akustik wird vom Drang nach Freiheit, vom Reisen, von Migration, aber auch Kontrolle und Überwachung erzählt.

„seasons“ – eine choreografisch-meteorologische Untersuchung Fünf Darsteller*innen und Hobbyklimaforscher*innen machen sich in einer Versuchsanordnung an die Aufgabe, den Vier Jahreszeiten ein Update zu verpassen und sie gemäß dem Klimawandel darstellerisch und tänzerisch zu bearbeiten.

Macht und Ohnmacht, Freiheitsdrang und Unterdrückung in persönlichen Schicksalen. Die Inszenierung befragt den Widerstreit zwischen dem sozialistischen Experiment und der inneren Kraft individueller Freiheit. Ein Menschen verschlingendes System als verschlungener Weg durch die Katakomben der Musikbrauerei mit Schauspiel, Gesang, Musik, Bewegung und Videoperformance.

In den letzten Jahren hat sich der Security Mann zu einer zentralen Figur des Spätkapitalismus entwickelt. Zwischen Eigentum und Enteignung, Grenze und Grenzüberschreitung, Innen und Außen, Tag und Nacht, treten private Sicherheitsleute in unsere Wahrnehmung und repräsentieren... ja was eigentlich? Sicherheit und Kontrolle? Oder doch eher toxische Männlichkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse?

„Serbski Tranzit“ ist eine theatrale Reise in den Wald zwischen Cottbus und Sielow. Dort begeben sich SINT auf die Suche nach dem kulturellen Erbe der Sorben, durchforsten die Vergangenheit und halten Ausschau nach der Zukunft. Inspiriert von der sorbisch-wendischen Mythologie, ihrer Bräuche fragen sie, wie diese zum Ort der Begegnung anstatt zur Markierungslinie der Abgrenzung werden können.

In „SEX SMELLS“ wird das Spannungsfeld des revolutionären Empowerment von Sex vs. die katalogisierende, ausbeuterische Praxis der hiesigen Werbe-, Porno- und Filmindustrie untersucht. KOLLEKTIV EINS sagt JA zum Leben in all seiner Erotik, Leidenschaft und Widersprüchlichkeit und entwirft eine sexpositive Utopie zwischen Kunst und Pornografie. Eine groteske Revue der Sinnlichkeit.

„Shaking Hands With Ghosts“ ist ein interaktiver Audiowalk auf dem Gelände der ehemaligen AG Weser in Bremen. Die Schließung der Werft wurde zu einer lokalen Legende, befeuert von der zeitlosen Sehnsucht nach Solidarität und sinnhafter, identitätsstiftender Arbeit. Das Stück reflektiert den Wandel von Arbeit. Es schaut dabei nicht nur zurück, sondern fragt: Was war? Was bleibt? Was kommt?

Die Affäre zwischen Monica Lewinksy und Bill Clinton, das Nipplegate um Janet Jackson, die Vergewaltigungsvorwürfe von GNTM-Kandidatin Gina-Lisa Lohfink: Was haben diese Vorfälle gemeinsam und wie wurden sie im kollektiven Gedächtnis gespeichert? Konnective setzen sich unter hohem körperlichen Einsatz mit diesen Fällen öffentlicher Beschämung und der Geschichte von weiblicher Scham auseinander.

Wie malen ein bildender Künstler und ein Tänzer zusammen ein Bild? In „Shared Canvas“ treffen Tanz und Malerei aufeinander. Live und vor den Augen der Zuschauer*innen entsteht ein Bild: von der Vorbereitung über den Malprozess bis hin zum fertigen Werk. Die Bühne wird zum Atelier und Tanzraum, in dem die Kunstformen ineinander verschmelzen.

Paranoia Tours ist zurück. Nach der Pandemiepause und den schweren Unwettern können Passagiere nun die Dienste des intergalaktischen Reiseveranstalters wieder nutzten – neue Abenteuer erwarten Sie. „Shell Game 2022 – Still Lost in Paranoialand“ von Anna Kpok zu sehen in der Schaubude Berlin und beim FIDENA-Festival in Bochum.

Die Wiederaufnahme der Solo-Performance „SPIRALE“ über Selbstausbeutung und -überwachung in unserer aktuellen Arbeitswelt, die in der Vierten Welt stattfinden soll, versucht, die Verwandlung der Figur in einen „Maschinenmenschen“ noch weiter zu schärfen. Die Illusion der Selbstbeherrschung wird zu einem Horrortrip, der das Verstörende im Alltäglichen sicht- und spürbar werden lässt.

Wie viel Eigenleben wollen wir scheinbar unbelebten Gegenständen zugestehen? „SPOOKAI“ ist ein „unheimlich“ verzauberter Spaziergang in eine besondere Geisterwelt. Ausgehend von japanischen Yokai Geisterwesen entführt Post Theater das Publikum mit einem Parkour-Theaterstück über Animismus im digitalen Zeitalter. Nach 100 Aufführungen für je nur einen Haushalt jetzt auch für mehr Menschen!

theater.land nimmt die Inszenierung „STADT OHNE LIEBE“ (2021) in einem besonderen Ort wieder auf. Das ehemalige Filmtheater Friedensgrenze in Guben an der deutsch-polnischen Grenze ist ein idealer Ort für dieses dystopische Märchen von Lew Ustinow. Das Baudenkmal des sozialistischen Klassizismus stand 20 Jahre leer, theater.land setzt die Inszenierung hier ortsspezifisch um.

Eine unerwartete Konstellation für einen einzigartigen Trialog? Eins bleibt jedoch gewiss: Bachs Cellosuiten sind wie ein barockes Gebäude, ein architektonisches Kunstwerk mit klassizistischen Strukturen: Auch wenn man es auf den Kopf stellt, steht es immer noch. Mit dem Grundsatz „Musik ist gleich Bewegung, ist gleich Geräusch“ stellt sich die Frage: Wie wäre Bach als Performancekünstler heute?

„TANZ ZU DIR“ zeigt zwei Wiederaufnahmen der Kompanien VAYA und Cia. Nadine Gerspacher innerhalb von Doppelabenden auf der Seebühne im Seepark Freiburg. „My Blue is your Green“ und „Non-upgraded Existence“ verbindet das Thema der Gier und die öffentliche maßnahmengerechte Darstellung bewirkt eine Dezentralisierung der Kunst und damit eine Annäherung an ein breites, inklusives Publikum.

Das Projekt „Tax for free – Scholz und Tschentscher geben einen aus und Michael Kohlhaas wundert sich“ – eine Chronik eines politischen Skandals um 47 Millionen Euro Steuergeld – wird wiederaufgenommen und pünktlich zur steilen politischen Karriere der Hauptfigur Olaf Scholz in München und Hamburg gezeigt.

Die erfolgreiche Tanzprodukion Temporary Illusions (2019) der twOne Company, fragt nach der Natur von «Heimat» und versucht eine tiefe menschliche Sehnsucht nach Zugehörigkeit zu verstehen. Mit der #TakeHeart Wiederaufnahmeförderung werden wir das choreografische Material weiter vertiefen und den dramaturgischen Bogen noch intensivieren damit das Stück sein ganzes Potential entfalten kann.

Die Produktion thematisiert den digitalen Raum als politische Bühne für rechtsnationale Netzwerke und identifiziert den Theaterraum als Versammlungsort für antifaschistische Ästhetiken. Zugleich wird das Zukunftsversprechen von KI auf die Probe gestellt. Welchen Dienst leistet es für eine demokratische Gesellschaft? Und wofür braucht es immer noch uns – die wir diesen Text lesen und schreiben?

„THE MOTHER IN ME IS THE MOTHER IN YOU“ ist eine Reihe aus performativen Live-Podcast-Sessions als kollektive Diskursumwidmung von Nicht-/Noch-Nicht-/Vielleicht-/Mutterschaft. Gemeinsam mit ihren Freund*innen aus dem queeren Kunstumfeld richtet Felizitas Stilleke im Ballhaus Ost offene Denkräume ein, in dem konspirativ über Mutterschaften nachgedacht und unsere Rollenmuster neu verhandelt werden.

„The Urge“ ist eine Performance für den öffentlichen Raum, die im Rahmen des „DANCE“ Festivals digitale Premiere hatte und in München, Köln und Berlin simultan von drei verschiedenen Teams performt wurde. „The Urge Grows“ findet in Deutschland, Tschechien und in der Slowakei mit der lokalen Besetzung statt. Die Uraufführung mit den allen Performer*innen wird als Eröffnung in Pilsen gezeigt.

Pandora Pop nimmt seinen 2021 uraufgeführten Audio-Walk durch den Wald „The Woid“ wieder auf. Aus dem oberbayerischen Wessobrunn geht es dazu in den brandenburgischen Hohen Fläming. Die natürlichen und kulturellen Gegebenheiten der neuen Region werden inhaltlich eingebaut und erweitern das Spektrum des vorhandenen Audio-Walks durch den Wald, der auch in Zukunft noch wachsen und wachsen darf.

Das Stück befasst sich mit den Ambivalenzen der Beziehung zwischen Menschen und einer prothesenartigen Natur, der Zimmerpflanze. Indem sie die Beziehung zwischen dem Menschlichen und dem Mehr-als-Menschlichen untersucht, entwickelt die Performance eine eigentümliche Landschaft, die die Zuschauenden in eine ästhetische Auseinandersetzung mit aneinandergrenzenden Lebensformen verwickelt.

Leicht angestaubte Performerinnen. Müde Gegenstände. Wasserballett auf Stühlen. Eine Stimme aus dem Off. Wenn man es nicht erwartet, haut eine Alleinunterhalterin in die Tasten. Ein Tanztheater über das Warten, von und mit Tim Borner, Fa-Hsuan Chen, Julia Honer, Theresa Hupp, Anaïs Jardin, Martina Kock, Gwendolin Lamping, Oxana Omelchuk, Will Saunders, Stefanie Schwimmbeck und Christina Zajber.

KOMA & Ko gastieren 2022 mit ihrer aktuellen Produktion „Tiarella Hybrid – eine botanische Persönlichkeitsstudie“ im E-Werk in Freiburg im Breisgau. „Touring Tiarella“ ermöglicht Wiederaufnahmeproben und die Umarbeitung des Stücks in ein tourfähiges Format für klassische Bühnensettings.

„TRANSVISION“ ist Zukunftsentwicklung. Denn die Migration in nachhaltige Lebensweisen findet jetzt statt. „TRANSVISION“ nimmt die Aufgabe an, durch Mittel der Kunst Kräfte zu bündeln und Grenzen zu überwinden. „TRANSVISION“ ist Labor, digitale Begegnungsplattform und künstlerisches Experiment gleichermaßen: die performative Erfindung einer nachhaltigen StadtLandRegion.

TheaterGrueneSosse haben Fragen im Gepäck. Und eine Kamera. Sie fahren los. Auf die Autobahn. Sie suchen Menschen, die unterwegs zu Hause sind, auf den Straßen Europas, an den Raststätten, am Steuer der LKWs. Welche Geschichten erzählen sie? Poetisch aber ohne Pathos erzählt Friederike Schreiber in ihrem Truck auf Schulhöfen und Marktplätzen von unglaublichen Begegnungen und Missverständnissen.

Zwei Jahre hatte werkgruppe2 für das dokumentarische Theaterprojekt „üBERLEBEN“ über die Klinikmorde 2000-2005 in Oldenburg und Delmenhorst recherchiert. Pandemiebedingt konnte bislang nur die Premiere am 29.02.2020 stattfinden. Nun ist die Wiederaufnahme mit vier Schauspieler*innen und einem Bläsertrio als live-Version und Theaterfilm (digital) geplant.

„Un Renversement – ein neues feministisches Musiktheater nach Mozarts Don Giovanni“ reflektiert die klassische Oper Don Giovanni in Bezug auf gesellschafts- und genderpolitische Dimensionen und den institutionellen Apparat Oper. In dem neu geschriebenen Stück werden thematische Schwerpunkte und Machtdynamiken aus einer feministischen Perspektive analysiert und in eine Bühnenproduktion umgesetzt.

Die partizipative Installation „Unser Wohnzimmer“ ist eine kollektive, frei zugängliche Begegnungsstädte im öffentlichen Raum, in der es sich verweilen und mit Nachbar*innen ins Gespräch kommen lässt. Künstler*innen aus den Bereichen Tanz/Musik/Theater/Game Design initiieren einen niedrigschwelligen Kulturaustausch in Stadtteilen, die abseits üblicher Institutionen der Hochkultur verortet sind.

„UnStumm | Augmented Movements“ entwickelt das Konzept von „UnStumm“ in multidimensionaler Form als telematische (Interaktion über das Internet) Augmented Reality Performance mit Video, Sound und Tanz fort. 6 Künstler*innen aus Berlin und Seoul realisieren eine internationale Begegnung, die das Publikum mit Hilfe der UnStumm „Augmented Voyage“ Smartphone-App als kontextsensitives Werk erlebt.

Die Inszenierung „Ur-Heidi: Eine Heim-Suchung“, die sich an Gefühlserbschaften aus der NS-Zeit heranwagt, konnte pandemiebedingt nur als digitale Premiere stattfinden. Sie wird in einen Live-Theaterabend mit kopräsenten Zuschauer*innen umgearbeitet und mit insgesamt sechs Vorstellungen am Ringlokschuppen Ruhr, an den Landungsbrücken Frankfurt und am tak Theater Aufbau Kreuzberg zu sehen sein.

Bei der tänzerischen Annäherung zu Bach ist es v.a. die Geisteshaltung von Bach, die in das Projekt mit einfließt und die durch die Diversität der urbanen Tänzer*innen eine besondere Authentizität erhält. Für Nichttheaterräume und ihre sehr diversen räumlichen Vorgaben entwickelt ProArtiSt individuelle Vorstellungsadaptionen, es entsteht für jeden Ort ein unvergleichliches und einzigartiges Werk.

Ziel ist die Wiederaufnahme von zwei Produktionen ab sieben Jahren zum Thema Mensch und Natur: „Ikar – Zu Wasser, zu Lande, in der Luft“ ist eine moderne Fassung des Mythos und arbeitet mit Elementen des Erzähl-, Schatten- und Musiktheaters. „mikroGiganto – Eine partizipative Rauminstallation für junge Forscher*innen und Insekten“ schickt die Besucher*innen durch verschiedene Raumerlebnisse.

„Wahnsinn & Methode“ untersucht die Flucht aus der Normalität und hinterfragt gleichzeitig die historisch gewachsene Rolle der Psychiatrie. Die Anregungen für das Stück stammen aus der Krankenakte Paul Schrebers und aus seinem Aufenthalt in der Heilanstalt Dösen. Allerdings ist das Stück keine Auseinandersetzung mit psychiatrischen Einrichtungen, sondern mit der menschlichen Gefühlswelt an sich.

„We are going to Mars“ widmet sich der Geschichte des ersten afrikanischen Raumfahrtprogramms und untersucht, wie sich deren Rezeption in den vergangenen fünfzig Jahren verändert hat. Im Jahr 1960 gründete Edward Mukuka Nkoloso die “Zambia National Academy of Science, Space Research and Philosophy”. Das Ziel: Ein eigenes, afrikanisches Raumfahrtprogramm.

Das kollektive Opernprojekt „Wem gehört Lauratibor?“ versteht sich als Aktivismus: Es ist entstanden aus der Zusammenarbeit langjährig organisierter Bewohner*innen, Gewerbe und Initiativen im Reichenberger Kiez in Berlin-Kreuzberg. Die Geschichte folgt den beiden Held*innen Laura und Tibor und ihren Gefährt*innen auf der Suche nach dem Elixier des Widerstands durch die Provinz Lauratibor.

Mit „What Can I Offer You Today?“ lädt die Künstlerin Rosiris Garrido ein bis drei Zuschauer*innen in die Intimität ihres Studios zu einer von ihnen ausgewählten Performance ein. Ohne Trennung zwischen Bühne und Publikum fordert diese Form von Zeitgenössischem Zirkus einen ungewöhnlichen Austausch ein.

„WHAT IF“ macht zeitliche Prozesse des Klimawandels in einem bespielbaren Raum erlebbar und konfrontiert die Zuschauenden mit einer nahen Zukunft der Klimakatastrophe. Fünf Künstler*innen entwickeln einen ästhetisierten künstlichen Raum, in dem sich Tänzer*innen-Körper, projizierte Bilder, sich verändernde Objekte und Soundflächen zueinander, miteinander verhalten, transformieren und verändern.

In „Mythen der Zweckmäßigkeit“ enthüllt das Klabauter Ensemble die gesellschaftliche Logik der alten Mythen. Im Mittelpunkt stehen die Themen von Ausgrenzung und Identität, von Diversität, Liebe und Freundschaft. Mit fortgeschrittenen digitalen Mitteln wird der künstlerische Ausdruck des Ensembles erweitert und das Publikum mit Stereotypen und gesellschaftlichen Grundvorstellungen konfrontiert.

„Viecher“ dekonstruieren die Kategorien des „Menschlichen“ mit Mitteln der queeren PoC-Kulturform des Voguing gemeinsam mit dem Publikum in einer zweistündigen Clubnacht im Rahmen von „Cool down“ im Theater Hellerau und der Schaubühne Lindenfels in Leipzig.

Wiederaufnahme vom Stück „Kaffee mit Zucker?“, welches den Fritz-Wortelmann-Preis 2021 gewonnen hat und im Jahr 2022 auf Tournee geht. Aus Kaffeebohnen und Zuckerwatte, aus biografischem Material und zeitgeschichtlichen Quellen, aus olfaktorischen Eindrücken, Video-Fragmenten und Live-Musik entsteht eine bildstarke, inhaltlich dichte und sinnliche Inszenierung zu den Effekten von Kolonialismus.

Das Stück „Aerobics!–A Ballet in 3 Acts“ der Choreografin Paula Rosolen erforscht die Beziehung zwischen Tanz, Choreografie und Aerobic. Nachdem das Stück 2015 bis 2018 in Europa und Asien auf zahlreiche Tourneen ging, ist für Herbst 2022 eine Wiederaufnahme am Mousonturm geplant. Neben den Proben, wird das Stück um ein Vermittlungsangebot im Sinne einer inklusiven Gesellschaft erweitert.

Die Wiederaufnahme von „DIE RÄUBER“ ermöglicht es dem NEUES GLOBE THEATER Potsdam, die Inszenierung wieder spielfähig zu machen, einen Kollegen wieder einzuarbeiten und eine Umbesetzung durchzuführen und durch eine aktualisierte Strichfassung den gegenwärtigen Vorschriften der Veranstalter anzupassen. Die Inszenierung wird wieder in das Portfolio augenommen und aktiv dem Gastspielmarkt angeboten.

i can be your translator schauen sich ihr Projekt "besser ist besser" noch mal kritisch an. Eingebaut werden Aspekte der Barrierefreiheit, so dass das Stück auch für eine Performerin mit Rollstuhl durchführbar ist. Sie bauen die Szenen um, erweitern Texte und Beschreibungen vom Bühnengeschehen – "besser ist besser"! Vorstellungen im Anschluss in der Schwankhalle Bremen.

„Wir sind so frei #1 Fidelio“ ist eine Installation für Trompete, Sound, Tasten, Stimmen und Performer*innen. Ohne Live-Auftritt erklingen die Protagonist*innen der Oper als Gesänge aus dem Jenseits, die der Komponist A. Anissegos in ein Kaleidoskop von Sound, Originalmusiken und Neukomposition verwandelt. Die Aufführung ist an vier aufeinander folgenden Tagen frei begehbar.