GLOBAL VILLAGE PROJECTS

Mit GLOBAL VILLAGE PROJECTS schloss der Fonds Darstellende Künste das über drei Jahre angelegte Förderprogramm für Darstellende Kunst in ländlichen Räumen ab. Nach den erfolgreich Vorgängerprogrammen GLOBAL VILLAGE LABS, mit sieben Laboren, bei denen der Austausch von regionalen und internationalen Aspekten zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft im Mittelpunkt stand, und GLOBAL VILLAGE VENTURES mit 61 Recherchen zur Generierung von künstlerischen Inhalten und Konzeptentwicklungen, lobte der Fonds ein Förderprogramm zur Umsetzung konkreter Projekte in ländlichen Räumen aus, die sich mit globalen Fragestellungen und deren lokalen Symptomen auseinandersetzen. Der Fonds ermöglichte das Sonderprogramm in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Was wurde gefördert?

Gefördert wurden Projektzeiträume – mit oder ohne anschließende Aufführungen – zur Erarbeitung von Produktionen der Darstellenden Künste in ländlichen Räumen. Regional vorhandene inter- bzw. transkulturelle Perspektiven konnten mit einbezogen und weiterentwickelt werden. Bereits durchgeführte Recherchen, in denen globale Fragen anhand lokaler Symptome in ländlichen Räumen aufgegriffen und Vernetzungen von Akteur*innen in ländlichen Räumen geschaffen wurden, konnten ebenfalls in die neu zu entwickelnden Projekte mit einfließen. Darüber hinaus konnten aber ebenso öffentlich zugängliche Formate (digital oder analog) im Rahmen der pandemiebedingten Möglichkeiten für oder auch mit den Bewohner*innen der Regionen durchgeführt werden.

Wer konnte beantragen?

Antragsberechtigt waren langjährig tätige Ensembles und Künstler*innen/-gruppen sowie künstlerische Einrichtungen aus ländlichen Räumen oder Akteur*innen aus Kleinstädten (bis 20.000 Einwohner*innen) unter besonderer Einbeziehung ländlicher Räume.

Wieviel konnte beantragt werden?

Für die Realisierung konnten Fördermittel in Höhe von 8.000 € bis 20.000 € beantragt werden. Eine Kofinanzierung aus weiteren Mitteln (beispielsweise öffentliche Mittel von Ländern und Kommunen, nicht-öffentliche Mittel oder Eigenmittel, nicht aber unbare Eigenleistungen) in Höhe von 30% der beim Fonds Darstellende Künste beantragten Summe musste zur Antragstellung gesichert und nachgewiesen werden.

Antragstellung und Förderfristen

Die Antragstellung war über das Online-Antragsportal des Fonds möglich.

Antragsfrist(en):

Die Vorhaben mussten zwischen dem 13. März 2021 und dem 30. September 2021 realisiert werden.

Geförderte Vorhaben

Eine Auflistung aller geförderter Vorhaben finden Sie hier.

Dokumentation

Zum Abschluss des Förderprogramms veröffentlichte der Fonds eine Dokumentation. Die Publikation und die Videodokumentation der GLOBAL VILLAGE-Reihe gibt vielen Beteiligten Raum für ihre Reflexionen und Fragen und gibt Einblicke in geförderte Vorhaben.

Jury

  • Christine Bossert

    Künstlerische Betriebsdirektorin Bad Hersfelder Festspiele, Regisseurin, Dramaturgin, Dozentin | Bad Hersfeld, Hessen

    Portrait von Christine Bossert © Ingrid Theis

    Christine Bossert

    Künstlerische Betriebsdirektorin Bad Hersfelder Festspiele, Regisseurin, Dramaturgin, Dozentin | Bad Hersfeld, Hessen

    Nach der Schauspielausbildung in München und vielen Jahren als Schauspielerin auf der Bühne, nahm die Liebe zur Regie und zur Leitung eigener Projekte überhand. Stationen als Regieassistentin und Produktionsleiterin für Musiktheater im In- und Ausland folgten. 2013 Gründung des Theaterlabels WIR.Jetzt!. 2015 entstand das erste Theaterstück “Talk Talk- Reise ohne Flucht“, eine Bearbeitung des Romans Talk Talk von T.C.Boyle für WIR.Jetzt!. 2017 folgte eine Neubearbeitung des Märchens „Der Gestiefelte Kater“ für Theater und Philharmonie Thüringen. 2018 eine Adaption der Mythen um den fliegenden Holländer. Die Produktion „Der Fliegende Holländer“ für das Klang! Festival Bielefeld wurde mit dem Förderpreis Klassik ausgezeichnet. Produktionsleitungen und Dramaturgie für Theaterprojekte im städtischen Raum folgten, ebenso die Künstlerische Leitung des Theaterhaus TiG7 in Mannheim. 2010 bis heute als freischaffende Regisseurin für Schauspiel und Spartenübergreifende Projekte. Seit Februar 2021 Künstlerische Betriebsdirektorin der Bad Hersfelder Festspiele.

  • Dr. Angelika Eder

    Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Genshagen, Leitung des Bereichs „Kunst- und Kulturvermittlung in Europa“ | Genshagen

    Porträt von Angelika Eder © Stiftung Genshagen

    Dr. Angelika Eder

    Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Genshagen, Leitung des Bereichs „Kunst- und Kulturvermittlung in Europa“ | Genshagen

    Angelika Eder ist seit 2017 geschäftsführender Vorstand der Stiftung Genshagen und leitet dort den Bereich „Kunst- und Kulturvermittlung in Europa“. Von 2002 bis 2017 hat sie beim Goethe-Institut gearbeitet, zunächst als Referentin im Bereich „Wissenschaft und Zeitgeschehen“ in der Münchner Zentrale, 2005 bis 2009 als Institutsleiterin in Krakau, 2009 bis 2013 als Leiterin der Programmarbeit mit regionalem Fachauftrag am Goethe-Institut Prag (Regionalinstitut für Mittelosteuropa) und anschließend bis 2017 als Institutsleiterin in St. Petersburg. Davor war sie sechs Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und davor, 1994-96, DAAD-Lektorin am German Department der University of Liverpool.

  • Dominik Eichhorn

    Bildungsreferent Bund Deutscher Amateurtheater, Regisseur, Theaterpädagoge, Dozent und Kulturmanager | Berlin

    © Paula Rieker

    Dominik Eichhorn

    Bildungsreferent Bund Deutscher Amateurtheater, Regisseur, Theaterpädagoge, Dozent und Kulturmanager | Berlin

    Dominik Eichhorn studierte Medienwissenschaft mit dramaturgischem Schwerpunkt an der Philipps-Universität-Marburg und schloss sein Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin (M.A.) ab. An der Theaterwerkstatt Heidelberg erlernte er theaterpädagogische Prozesse zu begleiten. Seit 2009 ist er als Regisseur, Theaterpädagoge und Dozent aktiv und arbeitet in unterschiedlichen Kontexten der Theatervermittlung, u.a. seit 2012 für das Theater STRAHL Berlin, gründete 2016 das kollekTivRAUM – Theater im Stadtraum für partizipative Projekte mit Jugendlichen in urbanen Räumen und ist Künstlerischer Leiter/Regisseur in Mehrgenerationen-Projekten des Amateurtheaters für verschiedene kulturelle Träger. Hier erarbeitete er sich eine besondere Expertise in der Durchführung sozialräumlicher Projekte, die u.a. in Freilichtproduktionen auf der Bühne münden.

    Seit 2017 ist er Bildungsreferent im Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT). Er betreut das bundesweite Fortbildungsprogramm „Spielleiter*in im Amateurtheater“ (BuT), den Deutschen Amateurtheater Preis amarena sowie die Arbeitsbereiche „Mundart und Sprachen“ und „Projekte in ländlichen Räumen“. Seit 2020 ist er zudem Projektkoordinator für das BDAT-Programm „Land in Sicht! Förder- und Netzwerkprogramm für Amateurtheater in ländlichen Räumen“.

  • Carena Schlewitt

    Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste | Dresden

    Porträt von Carena Schlewitt © Stephan Floss

    Carena Schlewitt

    Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste | Dresden

    Carena Schlewitt wurde 1961 in Leipzig geboren. Seit 2018 ist sie Intendantin von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden.
    Sie war von 2008-2018 Direktorin der Kaserne Basel und Künstlerische Leiterin des internationalen Theaterfestivals Basel (seit 2012). Sie studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin und arbeitete von 1985 bis 1993 an der Akademie der Künste in Ost-Berlin. Sie wirkte als Dramaturgin, Kuratorin und stellvertretende Künstlerische Leiterin an verschiedenen freien Produktionshäusern (Podewil Berlin; FFT Düsseldorf; HAU Berlin) und bei internationalen Festivals (Theater der Welt; HAU Berlin).
    Schwerpunkte ihrer Arbeit waren unter anderem die Transformationsprozesse in Ostdeutschland, Osteuropa und China und die Entwicklung des Theaters in Polen, Frankreich und Italien sowie der Live Art und Performance-Kunst. Sie war in diversen Jurys tätig, u.a. für das Festival „Impulse“; für das deutsch-polnische Expertengremium der Kulturstiftung des Bundes sowie für das Programm „Doppelpass“ der Kulturstiftung des Bundes; sie war Mitglied der Fachkommission der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

    Carena Schlewitt ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, des Sächsischen Kultursenats und Mitglied des Fachbeirats Darstellende Kunst und Musik bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

  • Ulrike Seybold

    Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste | Dortmund

    Porträt von Ulrike Seybold © privat

    Ulrike Seybold

    Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste | Dortmund

    Ulrike Seybold ist seit Januar 2020 Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. Seit Oktober 2015 ist sie Beisitzerin im Vorstand des Bundesverbands Freie Darstellende Künste und von 2013 bis Ende 2019 war sie Geschäftsführerin des Landesverbands Freier Theater in Niedersachsen. Vor ihrer Verbandstätigkeit arbeitete sie viele Jahre freiberuflich als Produktionsleitung und Pressemitarbeiterin für verschiedene Kultur- und Theaterprojekte. Sie studierte an der Ruhruniversität Bochum Publizistik, Geschichte und Politikwissenschaft, absolvierte eine Weiterbildung zur Kulturmanagerin in Neuss und ging parallel journalistischen Tätigkeiten u.a. für die taz und den WDR nach.

  • Ella Steinmann

    Zukunftsakademie NRW, Agentin für Diversitätsentwicklung im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ | Bochum, Oberhausen

    Porträt von Ella Steinmann © privat

    Ella Steinmann

    Zukunftsakademie NRW, Agentin für Diversitätsentwicklung im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ | Bochum, Oberhausen

    Ella Steinmann studierte Philosophie und Religionswissenschaften in Bochum. Nach ihrer Tätigkeit als Projektreferentin im Bereich Kulturelle Bildung bei der Stiftung Mercator in Essen wechselte sie 2016 zur Zukunftsakademie NRW, einem Verein für Diversität in Kunst, Kultur und Kultureller Bildung. Neben der Beratung und Begleitung von Kulturinstitutionen gestaltete sie dort Weiterbildungs- und Austauschformate. Im Master Szenische Forschung in Bochum beschäftigt sie sich mit den Möglichkeiten der Wissensgewinnung durch performative Kunstformen. Seit Juli 2019 ist sie eine der beiden Agentinnen für Diversitätsentwicklung im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes am Theater Oberhausen.

  • Jonas Zipf

    Geschäftsführender Direktor Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH | Hamburg

    Porträt von Jonas Zipf © Tina Peißker

    Jonas Zipf

    Geschäftsführender Direktor Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH | Hamburg

    Gebürtiger Odenwälder, Jahrgang 1982. Studium der Psychologie in Berlin und Paris sowie der Sprech- und Musiktheaterregie an der Theaterakademie „August Everding“ in München. Promotion (laufend) "Kultur, Betrieb und Resonanz" bei Hartmut Rosa und Friedrich von Borries, HfBK Hamburg. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Gabriele-Oehmisch-Stiftung und der Akademie Musiktheater Heute der Deutschen Bank Stiftung.

    Als freier Dramaturg arbeitete er für eine Vielzahl von Produktionen in In- und Ausland (u.a. Kampnagel, Schaubühne, Schauspielhaus Zürich, Theater Basel, Alfortville Paris). Als Gründer, Regisseur und Dramaturg entwickelte er mit der freien Gruppe O-Team eine Reihe von ortsbezogenen Produktionen (u.a. „HermannSchlachten“ in den Stuttgarter Wagenhallen, „Blaupause“ im ehemaligen Redaktionsgebäude der Süddeutschen Zeitung oder „Kirschgärten“ auf dem Hofgut Oberfeld Darmstadt) sowie zuletzt „Flüchtlinge“ am Thalia Theater Hamburg.

    Von 2011 bis 2013 war er leitender Dramaturg/Mitglied der künstlerischen Leitung am Theaterhaus Jena und in der Spielzeit 2014/2015 Schauspieldirektor am Staatstheater Darmstadt. Er arbeitete als Festival-Kurator und -Dramaturg (Rodeo-Festival München, Datterich-Festival Darmstadt, Wiesbaden Biennale) und Lehrbeauftragter (LMU und HfMT München, HfMT Leipzig, TU Darmstadt, JGU und HfMT Frankfurt, JGU Mainz, EAH und FSU Jena). Zipf leitete von 2016 bis 2022 JenaKultur. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Geschäftsführender Direktor auf Kampnagel Hamburg.