GLOBAL VILLAGE VENTURES
Der Fonds Darstellende Künste hat die ländliche Kunstproduktion in den Darstellenden Künsten nach dem erfolgreich aufgelegten Pilotprogramm GLOBAL VILLAGE LABS mit diesem Folgeprogramm weiter befördert und dabei insbesondere die Entwicklung von inhaltlich-explorativen Vorhaben zu zeitgenössischen Fragen der Internationalität, den Herausforderungen der Digitalisierung und den spezifischen Antworten und Sichtweisen aus der Perspektive der Dörfer berücksichtigt. Nach den acht initialen Laboren des Pilotprogramms, die 2019 realisiert wurden, wurde weitgefächert eine Vielzahl künstlerischer Unternehmungen in ländlichen Räumen befördert. Hierfür förderte der Fonds Darstellende Künste unter dem Titel GLOBAL VILLAGE VENTURES Vorhaben von Künstler*innen(-gruppen) aus ländlichen Räumen, die auch auf dem Land realisiert werden.
Der Fonds ermöglichte dieses Sonderprogramm in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, mit deren Unterstützung nach dem Pilotprojekt GLOBAL VILLAGE LABS in 2021 dann mit GLOBAL VILLAGE PROJECTS eine gezielte Projektförderung für die Darstellenden Künste in ländlichen Räumen ermöglicht wurde.
Was wurde gefördert?
Befördert wurden Recherchen zur Generierung von künstlerischen Inhalten und zukünftigen Konzeptentwicklungen sowie alle Tätigkeiten, die (im Zusammenhang mit der durch Covid-19 bedingten Situation) auf die Stabilisierung der künstlerischen Aktivitäten, z.B. Anpassungen von Planungen und Herausforderungen in digitalen Formaten etc., ausgerichtet waren.
Wer konnte beantragen?
Antragsberechtigt waren langjährig tätige künstlerische Einrichtungen, Ensembles oder Künstler*innen(-gruppen) aus ländlichen Räumen oder Akteur*innen aus Ortschaften und Kleinstädten bis 20.000 Einwohner*innen unter besonderer Einbeziehung der ländlichen Räume.
Wieviel konnte beantragt werden?
Für die Realisierung konnte eine Förderung in Höhe von bis zu 5.000 € beantragt werden; Kofinanzierungen mit weiteren Mitteln für GLOBAL VILLAGE VENTURES waren ausgeschlossen.
Antragstellung und Fristen
Die Antragstellung war über das Online-Antragsportal des Fonds möglich.
Antragsfrist(en):
- 16. August 2020
Die Vorhaben mussten zwischen dem 20. August 2020 und dem 15. November 2020 realisiert werden.
Geförderte Vorhaben
Eine Auflistung aller geförderter Vorhaben finden Sie hier.
Jury
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Dr. Hilke Marit Berger
CityScienceLab/HafenCity Universität Hamburg
© Elisa Braun
Dr. Hilke Marit Berger
CityScienceLab/HafenCity Universität HamburgHilke Marit Berger ist Stadtforscherin und beschäftigt sich an der Schnittstelle von Kulturwissenschaften und Stadtplanung mit der Verbindung technischer Fragestellungen und gesellschaftlichen sowie kulturellen Entwicklungen. Ihr Forschungsinteresse gilt Praktiken der Teilhabe, Co-Creation und kollektiver Stadtgestaltung im Bereich künstlerischer Praxis und Politik. In ihrer aktuellen transdisziplinären Forschung untersucht sie das kollaborative Potential von Mixed Reality Anwendungen (vor allem VR und AR) für Partizipationsprozesse der Stadtplanung. Sie ist als Jurorin in diversen Kontexten und Beiräten tätig, entwickelte, koordinierte und arbeitete für mehrere künstlerische und wissenschaftliche Projekte, für Festivals, Theater, Universitäten und Behörden in Leipzig, Berlin und Hamburg. Sie hält international Vorträge und publiziert. Aktuell ist sie als Wissenschaftlerin im CityScienceLab der HafenCity Universität Hamburg (eine Kooperation mit dem Media Lab des MIT Cambridge/USA) tätig und hier u.a. für das Forschungsprogramm verantwortlich.
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Sabine Gehm
Kulturwissenschaftlerin, Festivalleiterin TANZ Bremen, Dramaturgin, Kuratorin | Bremen/Berlin
© Heidi Scherm
Sabine Gehm
Kulturwissenschaftlerin, Festivalleiterin TANZ Bremen, Dramaturgin, Kuratorin | Bremen/BerlinSabine Gehm ist künstlerische Leiterin des internationalen Festivals TANZ Bremen und im Leitungsteam des Tanzpakt Projekts ‚MV tanzt an‘.
Von 2006 bis 2016 leitete sie zusammen mit Katharina von Wilcke die ersten vier Ausgaben des internationalen Tanzkongress der Kulturstiftung des Bundes (Berlin 2006, Hamburg 2009, Düsseldorf 2013, Hannover 2016).
Die diplomierte Kulturwissenschaftlerin war von 1994 bis 2001 als Programmdramaturgin und Leiterin verschiedener Festivals (u.a. Junge Hunde, Independance Days, Tanzplattform Deutschland 2000) bei Kampnagel Hamburg und koordinierte 2001 - 2005 u.a. das von ihr mitbegründete internationale Netzwerk für Performing Arts ‚Junge Hunde’.
Davor arbeitete sie als Organisationsleiterin beim Internationalen Sommertheater Festival Hamburg.
Als frei arbeitende Kuratorin und Kulturmanagerin konzipierte und verantwortete sie internationale Austauschprojekte, Think Tanks, Laboratorien und Akademien u.a. für die KSB, den BFDK, den DTD. Sie ist im Vorstand des Dachverband Tanz Deutschland und war von 2015 bis 2020 Vorsitzende des Kuratoriums beim Fonds Darstellende Künste, für den sie 2020 die Prozesse der Entscheidungsverfahren (u.a. Publikation der Handreichung zu Juryverfahren) leitete. Sie ist als Gutachterin und Mitglied verschiedener Jurys bundesweiter und internationaler Programme tätig und arbeitet als Mentorin beratend für verschiedene Künstler*innen und Projekte.
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Felix Worpenberg
Performer, Kulturwissenschaftler | Leipzig
© Thomas Schröder
Felix Worpenberg
Performer, Kulturwissenschaftler | LeipzigFelix Worpenberg studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und arbeitet als Performer und Produktionsleiter in den Freien Darstellenden Künsten. Als Teil der Freien Gruppe DIE SOZIALE FIKTION und des SYNDIKAT GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN verfolgt er eine kollektive, forschende Arbeitsweise. Mit dem SYNDIKAT arbeitet er im ländlichen Raum zum Thema Verschwinden (u.a. im Rahmen von TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel). Er war Geschäftsführer von transeuropa2015 – europäisches Festival für performative Künste in Hildesheim und ist aktuell in der Betreuung von Forschungsresidenzen bei flausen+ artists in residence tätig.