#TakeAction | Off-Tourneetheater

Der Fonds Darstellende Künste legte im Rahmen von NEUSTART KULTUR – das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanzierte Rettungs- und Zukunftspaket für den Kultur- und Medienbereich – im Oktober 2020 das umfassende Maßnahmenpaket #TakeThat auf. Ziel dieses Maßnahmenpakets ist der Erhalt und die Stabilisierung der Freien Darstellenden Künste in Zeiten der Corona-Pandemie. #TakeAction ist ein Teil der umfangreichen #TakeThat-Förderungen. Dieses sechsteilige Förderprogramm richtete sich an selbstbeauftragt arbeitende Künstler*innen/-gruppen der Freien Darstellenden Künste.

Abgestimmt auf die Bedürfnisse und Arbeitswirklichkeiten der diversen Akteur*innen spezifischer Genres, war es das Ziel des Förderprogramms, die Arbeit an neuen künstlerischen Produktionen unter stets neuen pandemiebedingten Rahmenbedingungen und Herausforderungen zu ermöglichen. Das Programm beförderte deshalb Produktionszeiträume, die einen Premierentermin innerhalb des Projektzeitraums nicht zwingend beinhalteten.

#TakeAction beinhaltet sechs genrespezifische Unterprogramme. Davon richtet sich dieses an Künstler*innen/-gruppen aus dem Bereich Off-Tourneetheater – also an freie Produktions- und Arbeitszusammenhänge, die vordergründig Produktionen erarbeiten, welche auf größere Gastspielreisen zielen.

Was wurde gefördert?

Das Programm beförderte künstlerische Arbeits- und Produktionszusammenhänge der Freien Darstellenden Künste im Bereich Off-Tourneetheater in den Freien Darstellenden Künsten für ein bis zwei Produktionszeiträume.

Wer konnte beantragen?

Antragsberechtigt waren professionelle Künstler*innen/-gruppen der Freien Darstellenden Künste im Bereich Off-Tourneetheater mit Sitz und Arbeitsschwerpunkt in Deutschland, die nicht überwiegend kontinuierlich öffentlich (institutionell) grundgefördert sind.

Wie viel konnte beantragt werden?

Die Antragssumme betrug mindestens 20.000 € und maximal 50.000 €.

Kofinanzierungen bzw. Eigenmittel/Eigenleistungen in Höhe von min. 10% der Antragssumme waren für das beantragte Vorhaben bereits zur Antragstellung darzustellen bzw. nachzuweisen.

Antragstellung und Förderfristen

Antragsfrist(en):

Der mögliche Projektzeitraum für bewilligte Vorhaben begann mit dem positiven Förderbescheid und endete am 30. September 2021.

Geförderte Vorhaben

Eine Auflistung aller geförderter Vorhaben finden Sie hier.

Dokumentation

Zum Abschluss des Förderprogramms #TakeAction veröffentlichte der Fonds eine Dokumentation. Die Publikation gibt vielen Beteiligten Raum für ihre Reflexionen und Fragen und gibt Einblicke in geförderte Vorhaben.

Ein Förderprogramm des Fonds Darstellende Künste unter Einbeziehung der Expertise der INTHEGA e.V. (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen)

Jury

  • Christine Bossert

    Künstlerische Betriebsdirektorin Bad Hersfelder Festspiele, Regisseurin, Dramaturgin, Dozentin | Bad Hersfeld, Hessen

    Portrait von Christine Bossert © Ingrid Theis

    Christine Bossert

    Künstlerische Betriebsdirektorin Bad Hersfelder Festspiele, Regisseurin, Dramaturgin, Dozentin | Bad Hersfeld, Hessen

    Nach der Schauspielausbildung in München und vielen Jahren als Schauspielerin auf der Bühne, nahm die Liebe zur Regie und zur Leitung eigener Projekte überhand. Stationen als Regieassistentin und Produktionsleiterin für Musiktheater im In- und Ausland folgten. 2013 Gründung des Theaterlabels WIR.Jetzt!. 2015 entstand das erste Theaterstück “Talk Talk- Reise ohne Flucht“, eine Bearbeitung des Romans Talk Talk von T.C.Boyle für WIR.Jetzt!. 2017 folgte eine Neubearbeitung des Märchens „Der Gestiefelte Kater“ für Theater und Philharmonie Thüringen. 2018 eine Adaption der Mythen um den fliegenden Holländer. Die Produktion „Der Fliegende Holländer“ für das Klang! Festival Bielefeld wurde mit dem Förderpreis Klassik ausgezeichnet. Produktionsleitungen und Dramaturgie für Theaterprojekte im städtischen Raum folgten, ebenso die Künstlerische Leitung des Theaterhaus TiG7 in Mannheim. 2010 bis heute als freischaffende Regisseurin für Schauspiel und Spartenübergreifende Projekte. Seit Februar 2021 Künstlerische Betriebsdirektorin der Bad Hersfelder Festspiele.

  • Peer Mia Ripberger

    Co-Intendant*in Tübinger Zimmertheater, Regisseur*in | Tübingen

    Porträt von Peer Mia Ripberger © Ken Werner

    Peer Mia Ripberger

    Co-Intendant*in Tübinger Zimmertheater, Regisseur*in | Tübingen

    Peer Mia Ripberger (*1987) ist Co-Intendant*in des Tübinger Zimmertheaters. Er studierte in Hildesheim und Zürich „Inszenierung der Künste und der Medien“ mit den Fächern Theater, Literatur, Philosophie und Kulturpolitik. Bereits während des Studiums nahm er seine praktische Tätigkeit mit zahlreichen künstlerischen Projekten als Regisseur*in und Autor*in auf. Er inszenierte und entwickelte Uraufführungen u.a. für Theater in Augsburg, Trier, Hamburg, Göttingen und Eggenfelden und war Mitglied der künstlerischen Leitung der Theaterwerkstatt Pilkentafel in Flensburg. 2018 begründete er das „Institut für theatrale Zukunftsforschung“ im Zimmertheater Tübingen. Zudem übt er verschiedene Jury-Tätigkeiten aus.

  • Gregor Runge

    Dramaturg, künstlerische Leitung Tanzsparte Theater Bremen | Bremen

    Porträt von Gregor Runge © Jörg Landsberg

    Gregor Runge

    Dramaturg, künstlerische Leitung Tanzsparte Theater Bremen | Bremen

    Gregor Runge, geboren in Dresden, studierte Theaterwissenschaft und Komparatistik in Bochum und arbeitete u. a. für die Theaterfestivals Impulse und FAVORITEN. Ab 2011 arbeitete er als Dramaturg vor allem mit Samir Akika/Unusual Symptoms und dem Theater im Pumpenhaus Münster zusammen. 2012 ging er als Dramaturg an das Theater Bremen. 2015 und 2017 co-leitete er hier das internationale Performing Arts Festival OUTNOW! in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen. Für das Goethe-Institut entstanden Projekte u. a. in Nowosibirsk und für das Goethe-Institut Ukraine. Seit der Spielzeit 2018/2019 leitet er gemeinsam mit Alexandra Morales die Tanzsparte des Theater Bremen mit der Kompanie Unusual Symptoms. Unter ihrer Co-Leitung entstehen neben der Arbeit von Hauschoreograf Samir Akika Produktionen mit international renommierten Choreograf*innen wie Faye Driscoll, Adrienn Hód, Máté Mészáros und Núria Guiu Sagarra. Zwei der seitdem entstandenen Arbeiten waren 2020 zur Tanzplattform Deutschland eingeladen. Gregor Runge ist regelmäßig Mitglied verschiedener Jurys, u.a. von 2018 - 2021 im Kuratorium des Fonds Darstellende Künste sowie für das Land NRW. Darüber hinaus initiierte und verantwortet er die Konzertreihe Theater Bremen CLUB, die regelmäßig Künstler*innen der globalen Jazz- und Poplandschaft erstmals in Bremen präsentiert.

  • Werner Schretzmeier

    Regisseur, Intendant des Theaterhauses Stuttgart, Autor, Musiker | Stuttgart

    Porträt von Werner Schretzmeier © Werner Wilhelm Mierendorf

    Werner Schretzmeier

    Regisseur, Intendant des Theaterhauses Stuttgart, Autor, Musiker | Stuttgart

    Gelernter Industriekaufmann. 1964 Gründung der politischen Kabarettgruppe „Die Widerständler“, 1968 Gründung des politisch-kulturellen Clubs „Manufaktur“ in Schorndorf. Gleichzeitig beginnt sein beruflicher Weg als TV-Regisseur, Autor und Dokumentarist beim SDR-Fernsehen, später auch für andere Fernsehstationen. Die Musikfilme „P“ u.a.

    1970 Aufbau des selbstverwalteten Jugendzentrums Hammerschlag Schorndorf. 1970 zusammen mit Wolfgang Dauner die Band „Et Cetera“ gegründet. 1975 wieder zusammen mit Wolfgang Dauner Gründung der All-Star-Band „United Jazz + Rock Ensemble“. 1976 zusammen mit Wolfgang Dauner, Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Ack van Rooyen, Gründung des unabhängigen Plattenlabels „Mood Record“.

    1985 zusammen mit Peter Grohmann und Gudrun Schretzmeier, Gründung des Theaterhauses Stuttgart. Seit dieser Zeit Intendant des Theaterhauses.

    1993 erste Inszenierung fürs Theaterhaus: VERMUMMTE von Ilan Hatsor (1994 erhält die Inszenierung den 2. Preis des Kleintheater-Festivals Baden-Württemberg). Viele weitere folgen.

    Im Juni 2004 wird Schretzmeier der Stihl-Preis als Anerkennung für seine erfolgreiche Arbeit in der Region Stuttgart verliehen. 2007 bietet er Eric Gauthier die Gründung einer Tanzcompany an. Die Erfolgsgeschichte von „Gauthier Dance“, dem Tanzensemble des Theaterhauses beginnt. 2009 wird er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, da er „seit über 25 Jahren mit Beharrlichkeit, Sachverstand und großer Risikobereitschaft in Stuttgart eine erfolgreiche Kultureinrichtung geschaffen hat, ein Novum in der Kulturlandschaft Europas“.

    Am 21. Januar 2016 erhalten Werner Schretzmeier, Gudrun Schretzmeier und Peter Grohmann die Goldene Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg.

    Im Juni 2018 erhält das Theaterhaus bei den Hamburger Privattheatertagen den Monica-Bleibtreu Preis für die Produktion „7 Minuten“, Regie: Werner Schretzmeier.

    Seit 1970 verheiratet mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Gudrun Schretzmeier.

  • Dorothee Starke

    Präsidentin der INTHEGA | Bremerhaven

    Porträt von Dorothee Starke © W. Scheer

    Dorothee Starke

    Präsidentin der INTHEGA | Bremerhaven

    Nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik war Dorothee Starke zunächst an verschiedenen Stadt- und Staatstheatern als Dramaturgin und Pressereferentin engagiert, bevor sie in den Jahren 1997-2008 als Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin die Theater im Fischereihafen GmbH in Bremerhaven aufbaute und leitete. Von 2008 – 2016 war Dorothee Starke Direktorin des Theaters Hameln. Seit Mai 2016 leitet sie das Kulturamt Bremerhaven.

    Dorothee Starke hatte von 2000-2022 einen Lehrauftrag für Kulturfinanzierung und Sponsoring im 2022 eingestellten Studiengang Kulturmanagement an der Hochschule Bremen. Zum Thema „Sponsoring und Mittelstand“ hat sie diverse Vorträge und Veröffentlichungen erstellt.

    Dorothee Starke ist Präsidentin der INTHEGA (Interessensgemeinschaft deutschsprachiger Städte mit Theatergastspielen).

  • Ulrich Waller

    Autor, Regisseur, Intendant Hansa-Varieté-Theater | Hamburg

    Porträt von Ulrich Waller © rbb

    Ulrich Waller

    Autor, Regisseur, Intendant Hansa-Varieté-Theater | Hamburg

    Studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Tübingen und München. Regieassistent am Schauspiel Frankfurt bei Peter Palitzsch und am Schauspiel Köln bei Jürgen Flimm. 1979 in Bremen in der Concordia die erste Inszenierung. Von 1980 bis 1983 Regisseur und Dramaturg am Hamburger Schauspielhaus. 1986 Eröffnung der Kampnagel-Fabrik: „Penelope“ mit Barbara Nüsse, das acht Jahre lang durch ganz Europa tourt. 1988/89 zusammen mit Tom Stromberg und Elke Lang in der künstlerischen Leitung des Frankfurter TAT.

    Theaterstücke (u.a. „Küssebisserisse – Eine Komödie über Männer“, „Zapping – Die Komödie der neuen Generation“, „Blaubarts Orchester“, „Einmal Casanova sein“, „Der Lord von Barmbeck“ und „Die Jungs mit dem Tüdelband“). Zahlreiche Arbeiten für das Kabarett u.a. mit Matthias Beltz, Horst Schroth, Arnulf Rating oder Gerburg Jahnke.

    Von 1995 bis 2003 zusammen mit Ulrich Tukur künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele. Seit August 2003 künstlerischer Leiter des St.Pauli-Theaters in Hamburg.

    Neben Klassikern des Unterhaltungstheaters wie „Die Dreigroschenoper“ oder „Cabaret“ inszenierte er die UA und DEA zahlreicher zeitgenössischer Stücke u.a. von Florian Zeller, Yasmina Reza oder Ronald Harwood. 2011 Regie des Udo Lindenberg-Musicals „Hinterm Horizont“ in Berlin. 2018 die erste Opernarbeit: „La divisione del mondo“ in Kiel.

    Er drehte Dokumentarfilme wie „Der geile Osten – eine Reise durch die letzten Tage der DDR“, „Der unerwartete Osten“, „Der vergessene Krieg“ für den NDR und zuletzt „Amara terra mia – Mein bitteres Land“ für arte. Betreibt mit seinem Partner Thomas Collien seit 2009 das Hansa-Varieté-Theater.

  • Stephan Wunsch

    Puppenspieler, Figurenbildner, Regisseur, Ko-Leiter das Theaters Rosenfisch | Aachen

    Porträt von Stephan Wunsch © Vera Wunsch

    Stephan Wunsch

    Puppenspieler, Figurenbildner, Regisseur, Ko-Leiter das Theaters Rosenfisch | Aachen

    Stephan Wunsch ist Puppenspieler, Figurenbildner und Regisseur. Er studierte Philosophie und Germanistik in Aachen und belegte Seminare in Figurenspiel und Figurenbau auf Hof Lebherz. 2003 gründete er die Bühne theater rosenfisch. Seitdem produziert er zahlreiche Inszenierungen für Kinder und Erwachsene; außerdem Regiearbeiten, Figurenbau und Bühnenmusik für andere Bühnen. Neben dieser Tätigkeit ist er Teil der Redaktion von ‚Das andere Theater‘, die offizielle Zeitschrift des UNIMA-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland e.V., die zwei Mal jährlich erscheint.