GLOBAL VILLAGE KIDS im Digitalen Raum

Date of the jury meeting: 22 March 2023

Projects funded: 7

Digital:verwurzelt - das bedeutet: die Verbindung und den künstlerischen Ausdruck über die Koexistenz von Natur und Stadt, Materiellem und habtischem Erleben, dem digitalen Dokumentieren und äthetischen Filmen, zu schneiden, neu zusammenzubauen, zu collagieren und zu komponieren. Während einer Zugreise werden Züge und Landschaften, Städte, Bahnhöfe und Begegnungen gefilmt und Interviews in der Gruppe und mit anderen Menschen geführt. Mit Hilfe von mobiler Kamera-, Mikrofon- und Schneidetechnik sollen so Kunstwerke entwickelt werden, die von Verwurzelung, Digitalität, Urbanen- und Naturräumen erzählen und ein Gefühl von Zuhause vermitteln in einer diversen, vielschichtigen und komplexen Welt.

Die Teilnehmer*innen werden motiviert, sich selbst, ihr Leben und ihren Lebensraum zu reflektieren. Was bedeutet mein Lebensraum für mich und wie hat er mich geprägt? Was sind die Vorurteile von außen bezüglich meines Lebensraumes? Was sind meine eigenen? Wie beeinflussen sie mich? Davon ausgehend entstehen Performances im Sinne eines künstlerischen Prozesses im Hier und Jetzt, in denen individuelle Texte zu den eigenen Gedanken, Gedichten, Musikstücken, Soundcollagen, Fotos, Filme, Bewegungen und Tanz eingesetzt werden. Aus dem gesammelten Material wird mit Hilfe von „Actionbound" eine interaktive Führung mit performativen und digitalen Eindrücken zu den gewählten Orten der Jugendlichen entwickelt.

„Love.Lab“ ist ein partizipativer und prozessorientierter Erfahrungsraum und eine hybride Kreativspielwiese für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Die Teilnehmer*innen werden dazu eingeladen, Geschichten über Zärtlichkeit, Gender und Partner*innenschaft zu entdecken, zu erforschen, zu erzählen, zu entwickeln, zu transformieren, zu „verspielen“ und mit anderen zu teilen. Die Geschichten erzählen sie in verschiedenen Medien, wie Video, Foto, social Media oder als Audio und angeregt duch Kreativimpulse aus Theaterpädagogik, bildender Kunst und Medienbildung.

„Overcome Reality YoungStar Edition“ schafft einen künstlerischen Erlebnisraum für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, der die Stadt Hamburg um eine digitale Dimension ergänzt: Dabei findet sowohl eine aktive Erkundung und Wahrnehmung des urbanen Raums statt, als auch eine aktive, erlebbare digitale Vernetzung, die dazu anregt die Komfortzone des eigenen Viertels zu verlassen. Professionelle Parkourkünstler*innen arbeiten mit den Jugendlichen und begeben sich mit ihnen auf Spurensuche in ihre und neue Stadtteile. Was haben Orte zu erzählen? Welche Erinnerungen stecken in den Orten? Was bedeuten diese Orte für mich? Die Geschichten der Stadtteile werden gesammelt, visuell und textlich aufbereitet und auf einer digitalen alternativen City Map von Hamburg miteinander verbunden.

Analog der fiktiven Geschichte der Journalistin R. Roberts “Birds Aren't Real”, die 2018 viral als Verschwörungstheorie einging und zur aktionistischen Bewegung wurde, werden mit den Teilnehmer*innen fiktive Nachrichten entwickelt und über die Täuschung als künstlerisch eingesetzte Strategie aufgeklärt. Medienstrategien von Fake News werden als Setup genutzt, um positive Veränderungen als das “Nächstmögliche” zu spiegeln. Die Teilnehmer*innen sind hierbei Autoren*innen, Schauspieler*innen und Akteur*innen zugleich und entwickeln im Format einer Nachrichtensendung eine Vision einer besseren Welt.

Wie entsteht Erregung ohne Verbindung, was ist unterkühlte Hotness in Social Media, was bedeutet es, sich aufgeklärt zu fühlen und trotzdem unsicher zu sein, wie viel Sexualität wird behinderten Menschen zugetraut? Wie können die Mittel der Virtuellen Realität genutzt werden für eine inklusive Performance, die eine Beschäftigung mit sich selbst und der eigenen Sexualität ermöglicht, darüber aufklärt und gleichzeitig empowert? In der Kreation und dem Ausprobieren der VR-Erfahrung für andere bekommen die Teilnehmer*innen über die Selbstreflexion hinaus ein Bewusstsein für andere Perspektiven und den eigenen Handlungsspielraum in Situationen und für soziale Veränderungen.

„zuMUTen“ (AT) ist ein Theaterprojekt für Jugendliche ab 14 Jahren. Das Projekt erforscht die Ästhetik digitaler Medien auf der analogen Bühne mithilfe von ,,Video-Mapping“ und Kameraeinsatz sowie Theatererlebnissen im virtuellen Raum. Wie unterscheidet sich das analoge vom digitalen Leben? Was ist eine "echte" Erfahrung und wer bestimmt darüber? Das Motto „zuMUTen" soll dabei auf mehreren Ebenen behandelt werden, zum einen muten sich die Jugendlichen selbst ein Thema zu, zum anderen beschäftigen sie sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie sozialer Ungleichheit, Mobbing, Ausgrenzung oder Generationenkonflikt.