Prozessförderung (Sep 2022)

Date of the jury meeting: 16 December 2022

Projects funded: 236

In der Natur finden sich perfekt angepasste, energieeffiziente, ressourcenschonende und nachhaltige Organismen. Diese evolutionär entstandenen Organismen dienen der zeitgenössischen Jonglagecompagnie Critical-Mess als Sprungbrett für die Entwicklung ihres Stücks „Concert for five organisms“ (AT) – ein Stück für den öffentlichen und natürlichen Raum.

In der neuen Tanzproduktion der DIN A 13 tanzcompany werden sich die künstlerische Leiterin Gerda König und der Choreograf Paolo Fossa mit der Symbolik, der emotionalen Doppeldeutigkeit und widersprüchlichen Dynamik der Farbe ROT auseinandersetzen. In der Inszenierung werden 6 Tänzer*innen mit normativen und nicht-normativen Körpern beteiligt sein.

matthaei & konsorten unternehmen partizipative Forschung und camouflierte Interventionen zur Umschreibung und Aneignung von Narrativen der Stadt.

echtzeit-theater entwickelt mit „!nner.St@dt“ einen App-basierten, interaktiven Stadtparcours mit künstlerischen Elementen für Menschen ab 10 Jahren und Erwachsene im öffentlichen Raum. Im Dialog von jungen Menschen und Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen finden Stadterkundungen und Materialsammlungen statt, welche in drei Routen zu den Themen SPIEL, HERZ und VISION überführt werden.

„Wie wollen wir zusammen arbeiten und für welchen Zweck?, Teil 1 des Tanzes“ unterbreitet an alle Interessierten das Angebot, über den Gedanken und die Praxis der Kooperation in einen gemeinsamen Arbeitsprozess zu treten.

„Opa war Nazi“ (AT) ist ein dreidimensionaler performativer Bühnen-Comic, der sich an den Fotografien der eigenen Großväter in Wehrmachtsuniform abarbeitet. Kockel/Kopp/Schön/Simons/Queins fragen: „Was fangen wir an mit diesem privaten und politischen Erbe, mit den Männern des faschistischen Mittelbaus, mit denen wir verwandt sind? Was setzen wir ihnen entgegen, wenn nur ihre Bilder bleiben?“

„(1.) put the roots down (2.) then push them deep into the ground - DIY für EinanderInnen” ist ein physisches Theaterstück mit Elementen des Materialtheaters über Verwurzelung, Körpergedächtnis und das transgenerationale Erbe. Eine autobiographische Soloaufführung – ein Versuch, ein soziales Netz, eine wannabe-Heimat mit Hilfe von Seilen, Karabinern und ungarischen Volksliedfragmenten aufzubauen.

„(Grand)Grand_others“ (AT) untersucht die Voraussetzungen für die Weitergabe von individuellen und kollektiven (Kriegs)Erfahrungen. Im Zentrum des Projekts steht der Versuch eines poetisch sowie sinnlich erfahrbaren Erzählens, das seine Kraft aus dem Schweigen der Kriegsgenerationen und der Sehnsucht nach biographischer Stringenz und Selbstverortnung der (Ur)-Enkel*innen speist.

Aus ihrer persönlichen Perspektive als Mutter, feministische Oma und Teilzeit-Pflegekraft begeben sich drei Performerinnen zusammen mit Schneewittchen und einer Gruppe von Haushaltsrobotern in die Abgründe der Care-Arbeit. Mittels poetischen Körperbildern und zugespitzten Alltags-Choreografien hinterfragen sie kritisch wie auch humorvoll die Selbstverständlichkeit und den Horror der Kümmerarbeit.

Das Recherchetheater Vajswerk untersucht in „#geschichte_schreiben“, wie Vergangenes in der Gegenwart dargestellt, wie aus Geschichte Politik wird. Wie manche Ereignisse für das historische Gedächtnis konstitutiv, andere verworfen, „vergessen“ werden. Im Prozessverlauf verfolgen Künstler*innen geschichtspolitische Diskurse in Europa und entwickeln einen Spieltext in Form eines fiktiven Symposiums.

„#where we connect“ (AT) entwirft gemeinsam mit Künstler*innen aus Russland, der Ukraine, Syrien und Deutschland in einem kollektiven Arbeitsprozess Utopien an der Grenze zwischen der analogen und der digitalen Welt. Die interdisziplinären Positionen werden in einem per App downloadbaren Parcours mit Live-Performance-Elementen und binauralen Soundlandschaften im Berliner Stadtraum präsentiert.

In der Projektarbeit „14 vs. Unknown“ untersuchen Barthel/Dittrich gemeinsam mit einer Gruppe Mädchen* Überlebensstrategien von Frauen* in der Gegenwart und Vergangenheit. Im Makita-Jutaijutsu-Survival-Bootcamp erobern sie die männliche Domäne Outdoor&Survival, beleuchten historische Frauen*biografien und stellen 14 überlebenswichtige Objekte her, die Teil einer Objekttheater-Inszenierung werden.

In 2023 wird das Forschungstheater 20 Jahre alt. Mithilfe der Förderung sollen Beiträge zum Jubiläum des Forschungstheaters erarbeitet werden: Eine Anleitung zum intergenerationellen Forschen in Form einer illustrierten Broschüre, eine filmische Dokumentation (Archiv & Interviews), eine Jubiläums-Performance, die Anleitung und Doku szenisch präsentiert, performative Beiträge von Gästen.

„A Wall That is Not There“ (AT) ist eine Erkundung von Audiodeskription als Anleitung zu einer Körpererfahrung ohne Vorbild. In Zusammenarbeit mit Balletttänzerin Christine Washburn (Dark Room Ballet) geht es darum, verfestigte Muster von Sinneshierarchien zu irritieren, und mit Offenheit, Humor, aber auch Seriosität mögliche Stigmatisierung und Vorurteile performativ zu hinterfragen.

Verschiedene Teams arbeiten an künstlerischen Beiträgen, die Bestandteile eines würdevollen, rituellen Begräbnisses des Verbrennermotors sein werden. Im Rahmen der Prozessförderung werden die Kostüme, die Parkplatz Performances, die Musikproduktion gefördert, und mit Dithmarscher Jugendlichen wird ein überlebensgroßes Auto gebaut, dessen Bestimmung es ist, in Flammen aufzugehen.

„AFRAID OF“ ist ein experimentelles Musiktheater zum Thema Angst basierend auf einer Recherche an Hamburger Stadtschulen. Die Regisseurin Michelle Stoop, Komponist Carlos Rico und Ausstatterin Florence Schreiber befragen in kreativen Workshops Schüler*innen nach ihren Perspektiven auf Angst und übersetzen deren Ideen in (klang)fantastische Bilder, die Lust wecken, sich eigenen Ängsten zu stellen.

„Agnus Dei“ ist eine Stückentwicklung über die Verflechtungen von Macht und Sexualität. fachbetrieb rita grechen entwerfen eine fiktive Gemeinschaft, zwischen queerer BDSM-WG und katholischem Kloster. In einem opulenten Musiktheaterabend, der über Stunden das ganze Haus und den Garten des Societaetstheaters bespielt, verhandeln sie Diskurse um Macht und Sexualität mit dem Publikum.

Ein Fluss, seine Landschaft, seine Menschen. Alles im Fluss, am Fluss, alles wie er in Bewegung, Veränderungen unterworfen und doch gestaltend, lebensspendend und todbringend. Das ist das Thema des Audiowalks und -drives, den MS SCHRITTMACHER zusammen mit STORYDIVE kreieren wollen. Der Fluss ist die Oder, die Landschaft das Oderbruch, die Menschen ein Melting Pot unterschiedlichster Herkünfte.

Mit den Vorproben zu „ALS OB – eine Szenarioarbeit zu Kriegsschauplätzen“ werden VOLL:MILCH & nota das Denken, Entwerfen und Probieren von Zukunft anhand von Räumen als eine Praxis des Inszenierens kritisch erforschen. Sie werden das Bauen sogenannter „true to life accessories“ proben und eine erste Sammlung von Modellen, Test-Bauten und szenografischen Handlungs-Scores entwerfen.

In ihrem Tanzperformance-Projekt „Alzheimat“ (AT) untersucht eine Künstler*innengruppe jene Krisen und Bewältigungsstrategien, die ein demenzbedingter Identitätsverlust auslöst – für die Betroffenen und deren soziales Umfeld. Das künstlerische Leitungsteam erforscht darin gemeinsam mit fünf Performer*innen das Verhältnis von Körperwissen, Erinnerungsverlust und Identität.

„Am Ende der Welt“ ist die Entwicklung eines hybriden VR-Musiktheaters, das in den letzten 45 Minuten der Welt spielt. Im Jahr 2032 ist die zwischenmenschliche Energie weltweit so schlecht geworden, dass ein kritischer Kipppunkt erreicht ist. Zwei junge Frauen geraten über ein Computerspiel und eine vermeintliche Verschwörungstheorie in Streit und lösen damit unwissentlich das Ende der aus.

Von der Fiktion zum tanzenden Körper zum Nebelwesen. Ausgangsmaterial sind Anatomien anderer Menschenarten, den „Homo Sapiens X“. Eine Tänzerin nimmt deren Andersarten als Feld und sucht mit dem Körper nach den Verschiebungen zwischen sich und ihnen. Diese Bewegungsdaten werden übertragen auf einen technischen Korpus, wo sie zu tanzenden Wasserwolken werden; ein Duett zwischen Tänzerin und Wolke.

Wie kann das Verhältnis von Tier und Mensch im Angesicht einer globalen ökologischen Krise aussehen? Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen wollen sputnic dieser Frage im Sinne der Animal Studies nachgehen und ein Stück entwickeln, das als modernes Narrativ eine Grundlage für einen Figurentheater-Abend liefert.

BACHKombinat/eine kombinierte Wissenseinheit' treten in Kirchen in einen wechselseitig sich beeinflussenden interdisziplinären Diskurs ein. Vier urbane Tänzer*innen finden sich in stets neuen und nicht vorhersehbaren räumlichen Versuchsanordnungen zusammen, die die Betrachter*in in neue Beziehungsverhältnisse zu sich, dem Raum und und der künstlerischen Aktion versetzen.

Arbeit als reine Existenzsicherung oder als sinnstiftender Handlungs- & Begegnungsraum? Die Arbeits-Lebenswirklichkeiten berufstätiger Menschen in Deutschland unterscheiden sich genauso sehr wie der Stellenwert von Arbeit in individuellen Lebensentwürfen. Das Frauen-Team will die inhaltlichen Aspekte dieser verschiedenen Realitäten untersuchen und ein Konzept für ein Theater-Game entwerfen.

Die Ereignisse der letzten Monate waren von erschütternder Berichterstattung in den Medien geprägt. Die Gräuel des Krieges zeigen ihr wahres Gesicht. In dieser Prozessarbeit interessieren die Verwandlungs- und Transformationsphänomene, die in Grenzsituationen/Affekten zur Entmenschlichung und zum Monströsen führen. Lauern solche Monster in uns allen und warten darauf, enthüllt zu werden?

Eine mobile Stückentwicklung für Schulkinder ab sechs Jahren im ländlichen Raum Schleswig-Holsteins zum Thema Toleranz frei nach dem Buch „So bin ich und wie bist du?“ von Pernilla Stalfelt.

„Kinder brauchen den Schutz der Gesellschaft.“ Ein verantwortlicher Leitsatz jeder Gesellschaft. Doch wo laufen die Grenzen zwischen Zivilcourage und übergriffiger Attacke auf ein selbstbestimmtes, emanzipiertes Leben? Zwei Zirkusperfomerinnen und ein Kleinkind bespielen die gesellschaftlichen Ansprüche und Mythen, die Schwangerschaft, Geburt und Erziehung mit sich bringen.

In einem audiovisuellen Baggerballett für vier „Mütter“ und eine Brache stellt STUDIO URBANISTAN die Frage nach dem Platz von Eltern in der (Arbeits)Welt. In einem rauen Setting mit großen Maschinen streift das Publikum mit Kopfhörern um die Bauzäune, während die „Mütter“ unerhörte Stimmen verkörpern.

„Ballade N.N.“ ist eine dreitägige Durational-Performance aus Straßenmusik, stilisierten Alltagstexten, dokumentarischen Filmen von U-Bahnhöfen und einem selbstgebauten, modularen Synthesizer, der visuell U-Bahnpläne nachzeichnet. Das Zusammenspiel dieser Medien erzeugt eine Heterophonie, die dem Treiben der Untergrundpassagen verwandt ist und doch ihre ganz eigene Poesie erzeugt.

Ein Projekt über die Matrix von Ungleichwertigkeit und Diskriminierung. Entwerfen wir das Bild einer von Grund auf feminisierten Gesellschaft! Läge in der Nicht-Anerkennung von Herrschaft und Unterwerfung ein neuer Weg des Miteinanders? Korso-op.Kollektiv lädt das Publikum zu einem Hochzeitsbankett ein und begibt sich auf das glatte Parkett zwischen „salonfähigem“ rechtem Denken und Sexismus.

Die Schauspielerin Merle Wasmuth zeigt eine Live-Performance mit Virtual Reality über die erste Avantgarde-Performerin Elsa von Freytag-Loringhoven (*1874), u.a. befreundet mit Marcel Duchamps und Djuna Barnes, in einer historischen Berliner Galerie. Im Elsa-Merle-Kopf entwickelt sich ein Kampf zwischen der extrovertierten, kostümierten Performerin und ihrem abgekapselten, ursprünglichen Ich.

„BASS IM BAUCH“ ist ein Konzept für ein Theaterstück in Laut- und Gebärdensprache über zwei unterschiedliche Welten, die Tauben- und die Hörendenwelt und darüber, wie die Liebe eine Brücke zwischen ihnen bauen kann. Als mixabled Ensemble, bestehend aus tauben und hörenden Künstler*innen, erforscht Theater PiedDeFou, wie Kunstformen aus beiden Welten ohne Machtgefälle auf die Bühne zu bringen sind.

„BATS“ (AT) ist eine theatrale, interdisziplinäre und ortsspezifische Forschung über die Fledermäuse im Volkspark Friedrichshain. Geplant sind Abendspaziergänge mit Ultraschall-Sensoren, eine Live-Visualisierung der Fledermausflugkurven und eine Tanzperformance, in der die kleinen Säugetiere den Ton angeben. Eine Suche nach dem Wechselspiel von Mensch und Tier in urbanen Strukturen.

„Automatic Orchestra“ ist ein Tool und ein Ort der Gemeinschaft im Projekt „Bauernkriegspanorama“ in Kooperation mit Theater Eisleben und der Hochschule Merseburg, Lehrgebiet Theater als soziale Kunst. Gemeinsam mit internationalen Programmierer*innen und lokalen Akteur*innen gründet cobratberlin.cobra ein Orchester, basierend auf Datensätzen menschlicher und nichtmenschlicher Akteur*innen.

Eine dokumentierte, geografische und soziale Verankerung Chauchats choreografischer Praxis in Berlin Schöneberg: ihre Poetik der Kopräsenz wird vom Publikum, Künstler*innen und Nachbar*innen erkundet. Der Prozess wird gerahmt von 45 one-on-one Performances im Kiez und drei Tanzpartys, mit lokalen Teilnehmer*innen veranstaltet, bei denen experimentelle Tanzpartituren zu Gesellschaftstänzen werden.

A participatory performance exploring the political nature of contemporary funeral ritual. We die alone. But we bury someone together. Both funeral and theatre is a collective act, both hold political potential. During this full scale ceremony audience bury performer's Russian body that wants to do no more harm, that can turn into fruitful compost to give life to cleaner, more peaceful existence.

„Better Safe Than Sorry: Bestandsaufnahme“ stellt sich die Frage “Is it a safe choice?” durch eine Inventur von Sicherheitsbestimmungen, die Theaterarbeit ästhetisch und gemeinschaftlich konstituieren. Sicherheitsprotokolle bestimmen die tägliche Theaterarbeit, sind allgegenwärtig und bleiben doch unsichtbar. Hier rücken sie in den Vordergrund und werden als eigenständiges Bühnenmittel begriffen.

Das freie ensemble p&s erarbeitet mit „BLACK(OUT)“ eine künstlerische Werkstattpräsentation, die sich in Zeiten der Energiekrise dem Phänomen der Dunkelheit widmet. Unter der künstlerischen Leitung von Figuren- und Objekttheaterspielerin Elsa Weise untersucht das Ensemble die Dunkelheit als Objekt und ihren Einfluss auf szenische Vorgänge sowie den Menschen.

Eine Reise zu den Nekropolen der Partisanen und Weltkriegsopfer in Ex-Jugoslawien. In einer Landschaft moderner Gedenkarchitekturen gründete sich die konkrete Utopie einer die ethnischen Grenzlinien überwindenden Hyper-Identität. Sie erscheint uns heute wie eine Zukunft, aus der uns die drängende Aufforderung entgegenkommt, die Fragen nach Bruder- und Schwesternschaft und Einheit neu aufzuwerfen.

Am Columbusbahnhof von Bremerhaven legten früher die Passagierdampfer nach Übersee ab. In Kürze wird das monumentale Gebäude abgerissen. Im Projekt „BLUE RIBAND“ werden Geschichten vom legendären Ozeanliner United States erzählt. Mit Künstler*innen aus Amerika arbeitet das Theater exemplarisch an der Entwicklung von neuen Methoden für Dokumentartheater an weitläufigen Originalschauplätzen.

Der installative Theaterabend „Bo Burnham vs. Jeff Bezos“ ist das glorifizierte Scheitern an der Übersetzung einer digitalen Performance in den analogen Raum. Die Arbeit experimentiert mit Dekodierung unbewusster Verhaltensweisen in digitalen Kontexten und versucht analoge Kontexte zu schaffen, um diese zu spiegeln.

Die Performance- und Medienkünstlerin Katharina Haverich begibt sich erneut in virtuelle Welten und untersucht mit einer hyper-diversen künstlerischen Forschungsgruppe, der „Alternative Virtual Architects Alliance“ (AVAA), inklusive, antidiskriminierende Arbeitsformen und künstlerische Prozesse im Metaversum.

„BRUCH“ ist ein künstlerisches Forschungsprojekt und ein kollaborativer Produktionsrahmen zur Erarbeitung ortsspezifischer performativer Arbeiten. Am Fleetstreet Theater Hamburg wird ein transnationales Team die Fiktion bearbeiten, die DADA-Künstler*in Elsa von Freytag-Loringhoven und der Schriftsteller Hugo Ball hätten ein anarchistisches Variété betrieben und dort eine legendäre Show entwickelt.

The project “Building Utopia” invites artists/visionaries/activists/thinkers/intellectuals of diverse backgrounds, realities, experience and social positions from various communities to explore how a more equal and just world can be despite differences between communities through moments of introspection and Social Connectedness. This project opens up space for Utopian ideas of collaboration.

Die multimediale Lecture-Performance „Erster Bundesweiter Antirassistischer Shisha-Bar Kongress“ soll Shisha-Bars als Rückzugsort, Arbeitsplatz für migrantisierte und rassifizierte Menschen, als Razzienziele der Polizei sowie Anschlagsziele rechten Terrors in Deutschland verhandeln. Interviewbasierte Begegnungen werden über Beziehungsarbeit zu gemeinschaftlich gestalteten Panels weiterentwickelt.

Das „BÜRO FÜR DISRUPTIVE SPONTANTHEATRALIK“ ist ein neu begründeter interdisziplinärer Arbeitszusammenhang an der Schnittstelle von Performance und Aktivismus, der an die performativen Strategien der Klimabewegung anknüpft. Das Büro zielt mit dieser Förderung auf die Erarbeitung und Umsetzung performativer Interventionen im öffentlichen Raum.

Was ist heute das Frivole, das den Finger in die Wunde legt und das Publikum mit seinen Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen konfrontiert? Im Spannungsverhältnis zwischen Objektifizierung und Empowerment will „Caberet Chou Chou“ die Suche nach utopischer Erotik, jenseits patriarchaler Machtstrukturen, voranbringen und die Architektur des Begehrens der westlichen Gesellschaft hinterfragen.

„CapturedBodies“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Verarbeitung, dem Nutzen und dem Risiko von Körperdaten. Anknüpfend an ihre Arbeit „SystemFailed“ hinterfragt ArtesMobiles die Datafizierung unserer physischen Körper. In der Versuchsanordnung wird der körperliche Ausdruck durch Sonifikation der Bewegungen erweitert und die Datenverarbeitung durch KI als künstlerisches Material erforscht.

Die Einschläge kommen näher. Und die Gesellschaft schreit nach Sicherheit. Nach Energiesicherheit, nach Raketenschutzschirmen, nach Hochwasserschutz, nach Versicherungen im privaten und beruflichen Bereich. Gemeinsam mit Charlie blickt das Markus&Markus Theaterkollektiv hinter die Kulissen unserer Welt und erforscht die Matrix der Rückversicherungen.

Interrobang suchen nach Wegen der künstlerischen Zweckentfremdung und Erweiterung von Chatbots. Wie können Chatbots aus ihren gewohnten Konsumkontexten herausgelöst und mit subversivem Potenzial aufgeladen werden? Was können Chatbots vom Publikum lernen? Indem sie Chatbots subversiv verändern, wollen Interrobang Digitalität, Vereinzelung und Partizipation neu und kritisch erfahrbar machen.

The “Choreographic Games” will use Live Action Role Playing Games (LARPS) as a technology and artistic operation to articulate and implement principles of work based on solidarity in order to create innovative choreographic decentered models of work and presentation. The aim ultimately is to develop a practice that generates more critical spaces of solidarity in the contemporary dance field.

In fünf Wochen Arbeit und Proben, wird das Stück „Codes of Absence“ entwickelt. Dabei werden Elemente der Online-Performance „Agresion y Dignidad“, die während der Pandemie produziert wurde, auf die Bühne gebracht. Wie können wir die Erinnerung an diesen Körper, seinen Aufstieg, präsent machen, während wir wissen, dass dieser Körper nicht bleiben kann?

In „COME WITH ME“ bezieht das Nina&Karimy Kollektiv die AD(H)S Diagnose in den künstlerischen Prozess mit ein, nutzt die Möglichkeiten einer performativen Raum-Bühneninstallation, um sich den diversen Formen von AD(H)S anzunähern und die politische Dimension von Diagnose und Behandlung zu verdeutlichen. Ein multimedialer Ort, der Wissen vermittelt und hoffentlich auch Ruhe bringt.

Was passiert, wenn TV Drehbuchautor*innen und Tänzer*innen gemeinsam eine TV Serie für die Bühne entwickeln und performen, eine Pilotfolge für eine „stage series“, jenseits der „Netflix Pitch Bibeln“ und der klassischen TV-Erzählungen? In „Counter-Narratives - Aufhören zu lieben“ brechen drei Performer*innen mit einem der zentralen Paradigmen unserer Kultur: der Liebe.

“CRAFT-ING” is a collaborative process led by the support structure Partners in Craft initiated by choreographers Zeina Hanna, Julia Rodríguez and Agata Siniarska. This process aims to develop a series of three laboratories around the individual artistic practices and methodologies.

„Creature freedom as utopia“ ist eine Operperformance, die Queerness und (Be-)Hinderung thematisiert, und deren Akteur.ens queer und/oder eingeschränkt sind. Die Oper wird gesungen von dens queeren Salomé, so wie Oskar Wilde diese Figur interpretiert. Durch den „Salomé-Dance“ wird ein transversaler Raum für Queerness und Abelism eröffnet.

Sie bluten aus den Ohren, Augen, Mund und Arsch. Chris Jäger portraitiert eine traumatisierte Gesellschaft mit aus der Seele blutenden Tänzer*innenkörpern. Mit „DADDY SHOT MY RABBIT“ zeigt der Choreograf, wie direkt er sein muss, um auf seelische Schäden einer Gesellschaft hinzuweisen. Ein choreografischer Aderlass als Zeichen für einen nicht mehr zeitgemäßen Umgang mit mentaler Gesundheit.

In einer Überschreibung der ikonographischen Arbeit FASE von Anne Teresa Keersmaeker beschäftigt sich das Hiraeth Kollektiv mit Tschador und Hijab als Kleidung, die weibliche und queere Körper normiert und einschränkt, und trotzdem nicht nur ein Mittel zur Unterdrückung von Frauen als Teil von anti-muslimischem Rassismus ist. STERNA | PAU wird diese tänzerische Forschung mit Punk-Musik unterlegen.

Wer feiert was? Was passiert vor und hinter den Kulissen? Und was sagt das alles über die heutige vielfältige Gesellschaft in Brandenburg aus? VorOrtung e.V. widmet sich in seinem neuen biografischen, interaktiven Theaterprojekt ganz den kleinen und großen Feiern, und lädt im Oktober 2023 im Klubhaus Ludwigsfelde das Publikum dazu ein, verschiedene Feiermomente selbst zu erleben.

Im kollektiven Prozess der Konstruktion der Installation erproben BecklasJurado das utopische Potenzial des gemeinsamen Reparierens: Können wir eine neue Beziehung zu unserem Besitz entwickeln? Können wir unsere zwischenmenschlichen Bindungen reparieren? Können wir dem scheinbar Wertlosen gemeinsam einen neuen Wert geben? Können wir über Objekte und mit Objekten miteinander ins Gespräch kommen?

pulk fiktion sucht in den Settings von Gruselkabinett und Geisterbahn nach dem subtilen Grusel, der nicht nur über bloßes Aufzeigen menschlicher Abgründe funktioniert. Sie gehen der Frage nach, warum uns Schreckens- und hintergründigere Emotionen wie Ekel, Scham und Gewaltlust begleiten und warum z.B. der Besuch einer Geisterbahn moralisch zu entlasten, Stress abzubauen und zu erfrischen scheint?

Rosa ist für alle da! Einhörner auch? Was ist normal? Wie viel Anpassung? Wie viel Individualismus? Was dürfen die Eltern? „Das kleine Pony“ ist eine Theaterperformance, die ein wichtiges Thema unserer Zeit diskutiert: Das Geschlecht! Interviews und persönliche Berichte werden Teil des digitalen Bühnenbilds. Eine Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln und den Anti-Mobbing Organisationen.

Die Glitch AG begibt sich auf einen Tauchgang in die Tiefsee und untersucht den Sehnsuchtsort Meer auf das Verhältnis Mensch/Natur und sein gesellschaftliches, utopisches Potenzial. Die performative Audioinstallation „DEEP SEA MONSTERS“ ist Teil einer Trilogie und eröffnet einen Imaginationsraum, in dem Seeungeheuer und Riesenkraken die Zukunft der Meere vor menschlichen Besitzansprüchen schützen.

„DEIN SONNENWAGEN“ ist eine urbane Intervention zum Thema Zeitwohlstand. Welche Machtverhältnisse sorgen dafür, dass ich nicht über meine Zeit bestimmen kann? Rund um einen lila Wohnanhänger entwerfen Frl. Wunder AG gemeinsam mit Kompliz*innen entschleunigende Spielangebote, die Passant*innen in offene Entwicklungsprozesse verwickeln, um mit ihnen Produktivität aktiv zu verlernen.

WESSER | MECKERT setzen sich mit dem stickigen Schweigen und den differenzierten Erinnerungskulturen der BRD und DDR bzgl. der NS-Zeit und den Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinander. Sie laden Expert*innen und Kolleg*innen ein, mit ihnen gemeinsam in sechs teils öffentlichen Tryouts relevante Schwerpunkte zu hinterfragen mit dem Ziel, eine immersive, durationale Performance zu entwickeln.

„Der Tag, an dem die Einsamkeit“ ist ein Solo über das schambesetzte Gefühl der Einsamkeit in der spätkapitalistischen Dienstbotengesellschaft. Marty Damour trifft auf der Bühne auf einen Haufen von gesammelten Fehlkäufen. Aus dieser Begegnung entstehen tragikomische Miniaturen über Einsamkeit und emotionale Ersatzhandlungen – zwischen absurdem Objekttheater & performativer Meme-Ausstellung.

Postfaktischer Wahn und Wissenschaftsfeindlichkeit gipfeln in Dennis Kellys Anti-Science Fiction „DER WEG ZURÜCK (THE REGRESSION)“ in einer Diktatur, die Erkenntnisgewinn, Technologie und Forschung radikal verbietet. Die Inszenierung am Bruchwerk Theater wird formal und inhaltlich die Frage stellen, wie wir in Zukunft leben wollen: Was können wir loslassen? Woran müssen wir unbedingt festhalten?

Das Musiktheaterkollektiv Sprenger/Mynther begibt sich auf die Spur der Inflationsheiligen der 1920er Jahre und beleuchtet deren Praxis aus gegenwärtiger Perspektive. In der krisengebeutelten Region des Unteren Odertals werden Spezialist*innen verschiedener Lebensbereiche zusammengerufen, um im ERSTEN KONGRESS DES WELTBUMMELBUNDES Strategien gegen das aktuelle Krisenkonglomerat zu entwickeln.

Der Entwurf eines selbstbestimmten modularen Proberaums in „DESIGNING THE STUDIO“ und das Format „Baustellengespräche“ begreifen Architektur als Handlungsträgerin und die Arbeit an Spielstätten und öffentlichen Orten als kritischen Umgang mit der Performativität des Theaterraums. Das STUDIO zielt auf Nachbau-Potenzial ab und sucht eine Gelegenheit, um Kunst- und Arbeitsräume neu zu verhandeln.

In einer dystopisch anmutenden Welt scheinen positive Zukunftsentwicklungen nahezu unmöglich. Nun sind die jungen Menschen dran. Sie müssen es besser machen. Dafür brauchen sie Wut, um Dinge zu hinterfragen. Und eine Haltung des „fuck you“, wenn man fremdbestimmt wird oder angeblich zu laut und unbequem ist. Zwei Performer*innen ermutigen zum Handeln. Denn nur wer handelt, kann verändern.

Wie kann ein Neuentwurf von Liebe, Repräsentation und Selbstfindung auf deutschsprachigen Theaterbühnen aussehen?

In „DINOSAURIER WERDEN - eine spekulative und performative Zoologie“ gehen Josefine Mühle, Justyna Gmitrzuk und Marcus Prinzen der ausgestorbenen Spezies Dinosaurier nach. Im Angesicht verknappender fossiler Energien und drastisch zunehmender Naturkatastrophen erschafft das künstlerische Team einen installativen Raum als poetischen, zukunftsgerichteten Blick in die Vergangenheit der Erdgeschichte.

Künstlerische Studien zu Heimatlosigkeit, Flucht und Vertreibung und die konzeptionelle Entwicklung einer Bild-Ton-Performance im öffentlichen Raum. Das Schicksal einer Skulptur und ihres Besitzers konfrontiert Marie Caroline Rössle mit dem Mythos der römischen Göttin Venus und ihrem Sohn Aeneas. Entstehung eines Features und eines Tryouts im urbanen Raum.

Diese szenische Lesung vereint wissenswerte Fakten mit grobem Unfug. Gemeinsam erforschen vier Performer*innen mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten das humoristische Potenzial von Internetphänomenen. Im Ambiente einer U-Bootfahrt tauchen sie tief ins Netz ein und begeistern ihr Publikum mit Gesangs- und Tanzeinlagen, Improvisation und sogar den allseits verfluchten Mitmachelementen.

copy & waste erzählt in der Vertheaterfilmung „durational dying“ in zahlreichen Szenen vom Sterben. Das Performance-Kollektiv befragt nicht das Leben nach dem Tod, sondern das Sterben als zentralen Teil des Lebens. Was weiß das Theater über das Sterben? Wenn man das Sterben nicht lernen kann, vielleicht lassen sich wenigstens manche Vorurteile, Klischees und Kompensationshandlungen verlernen?

katze und krieg möchten im Rahmen von zwei durational Performances Köln zu Fuß, einmal von Ost nach West und einmal von Nord nach Süd durchqueren, jeweils entlang einer imaginierten Linie. Auf dem Weg möchten sie herausfinden und ihrem Publikum zeigen, welche vielfältigen Welten und Menschen hinter den Mauern der Stadt stecken, und wie sie diese überwinden und den Bewohner*innen begegnen können.

Das Projekt „Ein Gegenentwurf – Lustvoll flüchtige Versuche ins eigene Selbst“ soll eine lakonisch aus der Hüfte geschossene Tanzperformance werden, in der zwei Künstler*innen mittels Klebeband herausfinden möchten, ob durch Choreografie ihre besonderen Fähigkeiten kuriert oder verstärkt werden können.

Prozess zur Formatentwicklung eines interaktiven Theaterstückes für Kitakinder im Alter von 5-6 Jahren. Grundlage ist das Kamishibai-Erzähltheaterstück „Ein Nashorn macht Theater“ zum Thema Wut und Gefühle, welches 2022 im Rahmen des Bundesprogrammes „AUF:Leben“ zur Gewaltprävention entstand. Aus den Erfahrungen des Projektes entstand im Theaterteam die Idee für dessen Weiterentwicklung.

Über den Wechsel der Formen – von Erzählung zu Gemälde zur Performance zum Film (Streaming) – stiften La Fleur Verbindungen vom Kunstmarkt und Dandytum des 19. Jahrhundert ins Heute und erweitern so die Methoden der transnationalen Gruppe. Émile Zolas „Madame Sourdis“ und der Dekadenzroman „Gegen den Strich“ werden zu Ausgangspunkten für Gesellschaftsbeschreibungen des 21. Jahrhunderts.

Eine Einladung, gemeinsam mit den Tender Bartenders alles anders zu erzählen als gedacht! An der Story-Karaoke-Bar können gesammelten Geschichten über und aus Neukölln/Reinickendorf am goldenen Mikrofon vom Publikum reenacted, performt & erweitert werden. Eine inszenierte Begegnung zwischen einer Gruppe von Fremden entwickelt sich zu einer kollektiven Übung des Zuhörens & Erzählens.

Eine Produktion zum Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf (Titel tbd), in Kooperation mit der Opferberatung Rheinland, NSU-Watch, dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus (FORENA) an der Hochschule Düsseldorf, im Rahmen des mehrjährigen Projektes „Hidden HiStories“, das sich mit Einflüssen und Auswirkungen rechter Gewalt in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik Deutschland befasst.

Das Projekt „Eingeschneit“ stellt ausgehend vom gleichnamigen Theaterstück von Peter Quilter die These auf, dass es einen Rückzug ins Private oder auch in die Einsamkeit gibt. Weg von der Corona-Krise, der Ukraine-Krise, der Energiekrise, der Klima-Krise. Das soll im Probenprozess zum einen anhand des Textes und zum anderen in qualitativen Interviews mit Menschen aus Gotha untersucht werden.

Inspiriert durch Asimovs „Der vermeidbare Konflikt“ wird in der Musiktheaterinstallation ein ritueller Resonanzraum um den Themenkomplex Technik, Natur und Magie geschaffen. Dabei treffen Musik, Text, Musikroboter, RIAS Kammerchor, Tanz, kinetische Objekte, computergesteuerte Diaprojektoren, Videoprojektionen, Lichtchoreografie und Pflanzen in einer surrealistischen Landschaft aufeinander.

Das Erika-Klütz-Archiv wird gesichtet, strukturiert, und zugänglich gemacht. Es werden Formate entwickelt, um Inhalte in Ausstellungen, Audioformaten, sowie im Unterricht der Erika-Klütz-Schule und im DOCK 11 zu verwenden.

Der performative Walking Act „Erinnerung Jetzt“ offenbart die wechselhafte und unheilvolle Geschichte jüdischen Lebens in Erfurt durch die Jahrhunderte bis heute. Das innovative Format verbindet einen Audio Walk mit verschiedenen Performances und ermöglicht so ein vertieftes, auf die Gegenwart bezogenes Erinnern. Das Projekt findet in Kooperation mit der jüdischen Landesgemeinde Thüringen statt.

Im Prozess „Erzählkapseln“ entwickeln Judith Hanke und Sarah Buser Augmented-Reality Zukunftsszenarien, die Aspekte zur Gegenwart und Technologie zur Disposition stellen. Eine nicht-lineare, im öffentlichen Raum verankerte Dramaturgie schafft die Möglichkeit zu multiperspektivischen Interpretationen von Narration. Das Instrument Smartphone wird dabei Teil der theatralen und sozialen Situation.

Mit „EveryBody – building paths, climbing stairs“ bleibt EveryBody seiner Devise treu – Tanz und Theater für jeden Menschen und jeden Körper. Im Jahr 2023 werden weitere Stufen erklommen, um die Selbstverständlichkeit und Sichtbarkeit von Inklusion zu fördern: Produktionsproben, der Ausbau von barrierefreien Vermittlungsformaten, Netzwerkarbeit und als Höhepunkt eine Premiere im öffentlichen Raum.

Die „Fabrik der postfossilen Objekte“ ist ein narrative space rund um ein altes Wohnmobil, welches an der Amerikanischen Gedenkbibliothek parkt. Hier werden performativ und partizipativ die Themen rund um die Ressourcen der Welt und die Wohnungsknappheit der Stadt behandelt. Es wird eingeladen zur Teilnahme am Workshop und der Performance.

Mit „FACES“ widmet sich OutOfTheBox dem Thema Klassenreise: Basierend auf Interviews, eingescannten Gesichtern und 3D Modellen übersetzen sie die Unsichtbarkeit von Klassenwechsler*innen in ein performatives Setting. Dabei entwickeln sie eine eigene Augmented Reality Face-Filter App und erproben deren Potezial, Gesichter virtuell zu erweitern, um dokumentarisches Material erfahrbar zu machen.

Mit „Family Office“ wollen Kristina Dreit / Working Class Daughters ihren Blick auf das bürgerliche Leben lenken. Aus einer Working Class Perspektive fragen sie: Was soll dieses Bürgertum eigentlich sein? Schreibend wollen sie sich mit ökonomischen Bedingungen, bürgerlicher Familie, Freundschaften und Wahlverwandtschaften auseinandersetzen und in Form einer performativen Lesung zugänglich machen.

Wenn eine Person in einem Fatsuit steckt, macht das deutlich, dass ihr Körper abweicht von dem Fake-Fett-Körper, den sie trägt: Sie ist dünner. In einer Gesellschaft, die von Schlankheitsidealen geleitet wird, ist diese Aussage nicht neutral zu verstehen. „FATSUIT“ beschäftigt sich aus feministischer und fetter Perspektive mit dem Fatsuit als Objekt und als Zeichen.

In einem Kokon aus Häuten und Fellen, Hufen und Nägeln will sich die Gruppe mit Kindern auf die Suche nach der richtigen Haut machen, aus dem Fell fahren, Haare auf den Zähnen wachsen lassen und gemeinsam an Zwischenkörpern und Tierwesen forschen. Am Ende des Entwicklungs- und Probenprozesses steht eine flexible und partizipative Musik-Performance für Kita-Kinder.

„FEMALE SPACES“ ist eine szenische Forschung über Frauenbilder und Weiblichkeit im (halb-)öffentlichen urbanen Raum von Dortmund. Im Stadtbild der vom Strukturwandel geprägten Ruhrgebietsstadt werden präsente Frauenbilder, weibliche Selbstdarstellungen und weiblich gelesene Sichtbarkeiten in Ton-, Bild- und Textmaterial gesammelt. Daraus wird ein Konzept für Performances im Stadtraum entwickelt.

„FISTS TO FLOWERS“ ist eine multidisziplinäre Performance, die einen Raum zwischen Boxring und Tanzbühne erschafft und Kampfkunst mit zeitgenössischem Tanz verbindet. Durch Rituale der Begegnung und Trennung, des Kollidierens und der Intimität hinterfragt eine Gruppe von vier Künstler*innen unser Verlangen nach Konflikten und verwischt die Grenzen zwischen Spiel, Kampf und Tanz.

In „Flipper“ arbeitet Heinrich Horwitz mit Team an einem Konzept, das ein gemeinschaftliches Leben skizziert, das auf Esoterik, Geheimlehre, Hexerei, Shapshifting, Chimären, Tierkommuniktation, Hypnose, Rausch und Hormonal Enhancement basiert. In „Flipper“ soll ein Setting entworfen werden, in dem wir mit anderen Fähigkeiten bestückt zusammenleben können.

In einem Musik- und Tanztheaterstück beleuchten Die Schlangenknaben Mozarts bekannteste Oper „Die Zauberflöte“ aus Sicht der drei Knaben, die erwachsen geworden sind. Dabei wird klar: Die Zauberflöte ist geradezu eine Musterfibel zur Erhaltung des Patriarchats und zur Reproduktion rassistischer Narrative. Und die Knaben geben sich einen neuen Auftrag: die Sabotage dieses Opern-Schlagers!

Inmitten einer Zeit der Krisen und Katastrophen setzten sich should-I-know mit dem Horror auseinander. Sie wollen wissen: wer hat überhaupt Angst und wovor? Sie wollen sich vor Angst aber nicht fürchten, sondern sie überhöhen, überspitzen, spiegeln und biegen. Wie in der Geisterbahn und im Gruselkabinett suchen sie den Spaßfaktor im Schrecken, die Überspitzung der Angst, das Lustvolle im Schauer.

„Raus aus der Komfortzone - es ist nie zu spät für Feminismus“ soll ein gameshowartiger Parcours im öffentlichen Raum werden, der gemeinsam mit den Zuschauer*innen und den Performer*innen in einer 30-minütigen, immersiven, partizipativen und theatralen Performance bestritten wird, so dass häufiger hintereinander gespielt werden kann und ein intimer Zuschauerkreis von ca. 15 Personen möglich ist.

Der Bruch. Die Krisenmetapher der Stunde. Sie beschreibt, was wir fürchten und, wenn es um unsere Biografien geht, tabuisieren. Für diese sehr persönliche Arbeit bilden sich Polar Publik zu Bruchexpert*innen aus und stellen sich so gerüstet ihren eigenen biografischen Brüchen und fragen: Ist der Bruch unsere Chance?

„GHOSTS OF DEMMIN“ (AT) erforscht die Möglichkeiten des transkulturellen Musiktheaters als Teil einer multiperspektivischen, europäischen Erinnerungskultur. Der kollaborative Arbeits- und Rechercheprozess legt dabei die vielschichtigen, emotionalen Perspektiven auf das Ende des Krieges ebenso offen wie Möglichkeiten für neue Verbindungslinien über Schicksalsgrenzen hinweg.

„GLETSCHER“ ist ein performatives Requiem, das die Schönheit von Gletschern in einem feierlichen Abgesang bestaunt. Die Arbeit basiert auf einer Recherche und thematisiert das Abschmelzen des Eises. Fünf jugendliche Performer*innen sprechen Reden zum Klimawandel nach und es wird untersucht, wie sich die Botschaften verändern, wenn sie von denen gesprochen werden, die es wirklich betrifft.

Sobald ein Ton erklingt, schwingen Obertöne mit. Doch wenn sie nicht gleichzeitig klingen entsteht eine Störung, in der etwas ganz Neues entsteht! Dieser entstehende Glitch ist Ausgangspunkt für die choreografische Performance „GLITCH CHORUS“. Künstliche Töne vereinen sich mit menschlichen Stimmen und tanzenden Körpern als Klangkörper.

„Graf Spekulat“ ist ein Theaterstück, das dank seines Humors, seiner Fantasie und seiner Musikalität sowohl Kindern als auch Erwachsenen zeigt, dass es möglich ist, Einsamkeit und Isolation auf kreative und spielerische Weise zu überwinden, ganz ohne Worte.

In „GROWING OLD“ beschäftigen sich vier erfahrene Performerinnen mit dem kontinuierlichen Prozess des Alterns. Es gibt den Wunsch sehr alt zu werden, doch niemand will alt sein. Dies untersuchen sie anhand eigener Erfahrungen, naturwissenschaftlichen Studien und der Beschäftigung von Altersbildern in anderen Kulturen. Daraus entwickeln sie künstlerische Strategien, Alter zu leben.

In naher Zukunft. Wiederrum wurden internationale Klimaabkommen und Ziele nicht eingehalten. Der drohende Kollaps radikalisiert die Proteste. Brennende Autos, Straßenkämpfe, Sabotage an Kraftwerken und Pipelines nehmen zu. Der Staat reagiert mit dem Generalverdacht des Terrorismus und massiver Repression. Einzelne Gruppen weichen in den Untergrund aus... Ein nahezu dokumentarisches Theaterstück.

Ein internationales Regieteam und Schauspielensemble beschäftigt sich mit dem Thema der Menschenrechtsmisshandlung an der Polnisch - Belarussischen Grenze und mit den tragischen Schicksalen der Flüchtlinge, die dort, im polnischen Bialowieża- Urwald, ums Überleben kämpfen.

Im Zentrum der Stückentwicklung für Figurentheater steht das Leben des Lausitzer Baggerfahrers und Songwriters Gerhard Gundermann. Seine Biografie steht in doppelter Hinsicht für die schmerzhafte Spannung von Täter und Opfer. Unter Verwendung von Puppen, Objekten, Schauspiel und Gundermanns Songs wird dem Stoff durch Abstraktion und Verdichtung eine neue Interpretation abgewonnen.

Welche Spuren legen wir aus, um unsere Wurzeln nicht zu verlieren? Mit „H&G – THE SPACE BREAD“ kann jede*r für sich verloren gehen und wir daraufhin alle zusammen den Ausweg finden. Es zelebriert einen dreiteiligen Festtag zwischen Livekonzert, Puppentheater und begehbarer Installation. Ein von Hänsel und Gretel inspiriertes interaktives Theatererlebnis der Supergroup Reunion.

Das berühmte Grimmsche Märchen nimmt das JTR als Grundlage für eine partizipative Stückentwicklung mit und für junges Publikum, bei dem die Frage nach den Zusammenhängen von Besitz und Glück neu gestellt werden soll. Wann bist Du glücklich? Brauchst du dazu Geld? Was würdest Du gerne gegen etwas anderes eintauschen? Was bedeutet Fairness, damit alle bekommen, was sie brauchen?

„HOLOBIONTINNEN“ ist eine Performance/Installation, welche ein Netzwerk aus Menschen, Bakterien, Software und Maschinen bespielt. Mittels Labortechnik und Software werden die Lebenszeichen von Bakterien in Visuals und Text übersetzt und die Mikroorganismen als Gegenüber menschlicher Performerinnen inszeniert. Zunehmend wird das Publikum Teil des Netzwerks und begreift sich selbst als Holobiont*in.

Chronisch krank freigetestet: Eva & Philine leiden an Long Covid. Sie schildern ihre Beeinträchtigungen von Körper und Alltag. Auf der odysseeartigen Suche nach medizinischer Hilfe werden sie oft nicht ernst genommen, psychopathologisiert und fehldiagnostiziert. In der künstlerischen Auseinandersetzung wird Sichtbarkeit für eine unsichtbare chronische Erkrankung geschaffen und erfahrbar gemacht.

Ist Tarnung in unserer Gesellschaft auch außerhalb der Kriegsführung notwendig, um zu überleben? Susana Alonso und Jones Seitz gehen davon aus. Aber sie haben nicht alle Antworten. „How to become a transformer“ begibt sich in den öffentlichen Raum und versucht existierende Tarnstrategien zu entdecken, verstehen und auf eigene Ansätze und Fragen abzuändern. Wie sah Ihre heutige Verkleidung aus?

In der performativen Audio-Installation „i am mother“ im Bürgerpark Berlin-Pankow widmet sich die Theatermacherin und Performerin Karoline Stegemann anhand der Plastik „Mutter mit Kind“ von Sabine Teubner den ideologischen Dimensionen von Mutterschaft und Reproduktion im öffentlichen Raum. In der Kombination von Audio-Ebene und Live-Performance untersucht sie Aspekte des Öffentlichen und Intimen.

„I LOVE YOU TOO“. Tanztee unter Neonlicht. undBorisundSteffi richten sich an alle Liebenden, selbsternannten Rechenkünstler*innen, ehemaligen Tennisprofis, deren Kinder und Fans, aber dieses Mal - Singles Only. In einer einfühlsamen Praxis, irgendwo zwischen Kunst und Tanztee, entsteht ein offener Raum für direkte Begegnungen zwischen Zuschauer*innen, Anwohner*innen und den Künstler*innen.

Ein Raum, drei Performer*innen, Schubladen. Immer mehr offenbart sich deren Inhalt, Erzählungen kommen zum Vorschein, der Raum verändert sich, eine Ordnung entsteht, mit Etiketten versehen und kategorisiert. Doch welcher Logik folgen wir? Im Probenprozess für eine Tanz-Theaterperformance für alle ab acht Jahren entsteht ein Assoziationsraum zu den Themen Diskriminierung, Rassismus und Vorurteile.

Das neu gegründete internationale Institut zur Erforschung des Faschismus, Antisemitismus und Rassismus, möchte ein erlebbarer Hybrid aus Kunst und Wissenschaft, Forschung und Hilfestellung, Institut und Theater, Psychoanalyse und Kino, 3D Virtual Reality und Text sein, um akut helfen, längerfristig aufklären und nachhaltig zur Selbstanalyse befähigen zu können.

„In Their Mouth Nigh“ (AT) verhandelt Intimität, Erinnerung und Verlust durch die Linse queerer Erfahrung. Es stellt queere Narrative und Geschichten aus dem Nahen Osten vor, indem es Fragen der reinen Identitätspolitik und Stereotypisierung in Richtung eines Prozesses der Verkörperung verschiebt. Dabei werden queere Gesten und Sprechweisen nicht bloß als Verhalten sondern als Handlungen begriffen

Krrrch, wer schleift denn da grade kreisrund geformtes Metall auf die Bühne? Oder schiebt das Stück Metall eher dieses Häufchen Zellgewebe? Vier Performer*innen begeben sich mit dem Cyr Wheel in eine detaillierte Recherche über Mensch-Objekt Beziehungen und zeichnen dabei eine sinnliche Utopie – jenseits Subjekt-Objekt Dichotomien, Verdinglichungen und anthropozentrischer Bedeutungshierarchien.

„INTERVISIONS - Das Prinzip“ öffnet ein eingeübtes, künstlerisches Vorgehen und stellt es in aller Uneindeutigkeit im Rahmen der Altonale 23 der Stadtgesellschaft als multiperspektivisches Labor für Zukunftsentwürfe zur Verfügung.

„It's a kind of magic“ übersetzt die Magie des Theaters und die Liebe zum Diskurs in digitale Räume, um zu sehen, was dabei herauskommt, wenn Theatermittel und Instagramfilter verbunden werden. Das Projekt erfindet ein Videokonzept, das Grafikdesign und Bühnentechnik vereint und in dem Black-Box auf Home-Studio trifft und Monologe durch Memes unterbrochen werden.

Wie wird es möglich, sich kollektiv auf Neues einzulassen? Wie entsteht Veränderung? „Kakophonie“ beschäftigt sich mit schief klingendem Gesang und wie dieser für Score-basierte, partizipative Kunst eingesetzt werden kann. Die Performance-Gruppe Tedious Work arbeitet dafür mit zwei Chören zusammen und präsentiert im Juni 2023 eine performative Installation in Freiburg und Frankfurt am Main.

Die Welt wird von Angst, Wut, Hass und Sinnlosigkeit geplagt, aber die audiovisuelle Tanzperformance „Kampf der Sinne“ ist eine systemische Veränderung, denn sie kämpft nicht nur gegen die düsteren Realitäten der Welt, reagiert nicht nur auf sie oder zeigt sie auf, sondern arbeitet stattdessen als Plattform des Widerstands mit allen Sinnen, für ein gemeinschaftliches Zusammenleben.

Mit „Karlsson“ setzt das Regieduo Hain/Halfen im TheaterGrueneSosse seine bisherigen szenischen Untersuchungen für ein zugängliches, nicht adultistisches Theater für alle fort, das seinem Publikum auf Augenhöhe begegnet. Gemeinsam mit Arthur Romanowski als Performer erforschen sie den Stoff „Karlsson vom Dach“ als anarchistischen Denkraum über Autoritäten und die Lust am Übertreiben.

„Ein Schiff wird kommen“ ist ein partizipativer Audiowalk durch die Bremer Überseestadt. Wo ehemals einer der größten Häfen Europas lag, entsteht jetzt ein kontrovers diskutiertes milliardenschweres Neubauprojekt. Binaurale Soundcollagen, Musik, dokumentarische und fiktionale Texte erzeugen eine produktive Reibung zwischen dem, was man hört, und dem, was man nicht mehr oder noch nicht sieht.

„KIDS IN GERMANIYA“ animiert mit den Mitteln der Dramatik und Videokunst die verlorenen Spuren migrantischer Jugendkultur Ende der 90er Jahre. Katharina Jabs und Pedro Martins Beja entwickeln eine Form der Bühnensprache durch die ästhetische Praxis der DRAMATISCHEN ANIMATION. Dabei entsteht eine zeitgenössische und poetische Verhandlung der Spuren von „KIDS IN GERMANIYA“.

Zusammen mit der Autorin Khuê Pham und mehreren Performer*innen, die alle eine eigene migrantische Geschichte aus ost- und südostasiatischen Ländern haben, erkunden Polymer DMT / Fang Yun Lo die Identitätssuche junger Menschen aus Einwandererfamilien in Deutschland. Auf der Bühne werden sie zeitgenössischen Tanz mit Filmszenen kombinieren, in denen die Darsteller*innen selbst zu Wort kommen.

Ausgehend von den Erinnerungen Ekaterine Giorgadzes, die zur Zeit des georgischen Bürgerkrieges Kinderstar im dortigen Fernsehen war, entwickeln zaungäste ein autofiktionales Stück und experimentieren mit Formen biographischer Selbsterzählung. Das Leben im doppelten Ausnahmezustand, die Sehnsucht nach Rückzugsorten, inszenierte und instrumentalisierte Kindlichkeit stehen dabei im Mittelpunkt.

„KISSES FROM SNAIL“ ist eine Tanzperformance und ein utopisches Spiel mit Lebensentwürfen und formuliert Verwandtschaft spielerisch neu. Die Entkoppelung von biologischer und sozialer Elternschaft sowie das Spannungsverhältnis der drei internationalen Performer*innen fordern eine radikal soziale Veränderung von „verwandt sein“. Es ist also Zeit, ein neues Familienportrait zu entwerfen.

Das interdisziplinäre Netzwerk Klima/Krise/Klitoris beginnt eine Recherche, die sich mit der Konzeption eines Festivals auseinandersetzt, das darstellende Kunst, Wissenschaft und Aktivismus verbindet, um multiple Perspektiven auf die sozio-ökologischen Krisen zu ermöglichen. Ausgehend von ihren Expertisen suchen sie gemeinsam nach Formen der Kollaboration auf kollektiver und künstlerischer Ebene.

Das Inszenierungskonzept zu Jarrys „König Ubu und Ubu in Ketten“ wird prozesshaft entwickelt werden. In der Inszenierung sollen beide Stücke ineinander verwoben werden, die Ubus verdoppelt: Die Ubus als grausames Herrscherpaar (geplant live auf der Bühne) und die Ubus, die konsequent ihre Selbstdegradierung zu Sklaven betreiben (live aus dem Bunker auf die Bühne übertragen).

Mit Dorfbewohner*innen zu den politischen Themen Ökologie, Abwanderung und Rechtspopulismus in einen Austausch zu treten und die dabei entstehenden Texte künstlerisch darzustellen – das ist das Vorhaben von „Kontakt“. Aus den Gesprächen erarbeitet Carola Lehmann eine Bühnenfassung, die sie auf den Dörfern zeigt. Teile der Interviews werden in „Hörstationen“ im ländlichen Raum installiert.

Das Meer dient als Motiv der Versorgung und des unendlichen Wiegens. Es ist ein durchlässiger und formbarer Körper, wie der einer im weitesten Sinne gefassten „Mutter“, der sich an die Bedürfnisse eines „Säuglings“ anpasst, sich zu diesem als ein neuer addiert, Nährstoffe und Flüssigkeiten teilt. La Cage erforscht nährende Körper für die Erarbeitung eines installativ-performativen Formates.

Basierend auf einer wahren Begebenheit entwickelt das HIDALGO Kollektiv eine interdisziplinäre Oper über die bewusst gewordene Künstliche Intelligenz LaMDA, Google und einen Priester. HIDALGO nutzt die Förderung, um künstlerisch-konzeptuelle Grundlagen für die Produktion zu schaffen und die finanziellen, technologischen und organisatorischen Vorarbeiten für die spätere Umsetzung zu leisten.

Das Projekt beleuchtet die Figur des Kaufmanns (m/w/d), die sowohl Menschen und Territorien verbindet, als auch Schlüsselfigur ist, für historische und moderne Sklaverei. Vor diesem Hintergrund stellt sich ein deutsch-burkinisches Künstler*innenteam den Narrativen, Traumata und Erinnerungen in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Es entsteht eine dreisprachige Performance.

Der Figurentheater Bremerhaven e.V. präsentiert sich, seinem Status als kleinstem Theaterhaus Bremerhavens treu bleibend, mit dem kleinsten möglichen Figuren-Straßentheater im öffentlichen Raum. Er experimentiert mit feinsinnigen Spiel- und Figurenformen. Wie klein gelingt ein Spiel, wie fragmentarisch eine Geschichte, um dennoch – oder gerade deshalb – wahrgenommen zu werden.

Vögel sitzen auf den Ruinen einer Funkanlage, über ihnen fliegen unablässig die Satelliten. Im heutigen Namibia eroberten, unterdrückten und ermordeten die deutschen Kolonisatoren 1904 mithilfe der damaligen Informationstechnologie, Funk. Heute hören wir immer noch die Echos davon: Im imperialistischen Kampf im Weltall, im Schweigen über diese Geschichten – aber auch im Widerstand dagegen.

Die Stadt Višegrad in Bosnien-Herzegowina wurde durch Ivo Andrićs Roman „Die Brücke über die Drina“ zum Symbol für Völkerverständigung. Doch die Gegenwart offenbart eine andere Realität. Das friedliche Miteinander wird durch Nationalismus verunmöglicht. The Grey Stories fragen, wie ein Višegrad der Zukunft aussehen könnte und skizzieren utopische und dystopische Bilder für Bosnien-Herzegowina.

„LOCA“ ist ein Renaissance-Opernkabarett, das ausgehend von der Geschichte der spanischen Königin Juana La Loca die Macht der Erzählung und des Wortes über die Frauen in der Historie thematisiert. Durch die Show der Locura wird mit einem neuen Herangehen ans Repertoire der Alten Musik auf vielfältigen Narrativebenen gespielt, auf der Suche nach einer nicht fremdbestimmenden Erzählweise.

Für „Looking for Protagonists“ wollen Gob Squad die Frage der kulturellen Teilhabe ernst nehmen und lernen den eigenen Arbeitsansatz zu erweitern: Wie entstehen aus flüchtigen Begegnungen mit Anwohner:innen und Passant:innen verbindliche Beziehungen, wie werden sie zu Protagonist:innen mit Autor:innenschaft? Auf neuen Wegen vertiefen Gob Squad ihre Kontakte zur Nachbarschaft des HAU Hebbel am Ufer

„LOST ONES*VERLORENES“ ist eine hybride, musikalisch-szenische Adaption von Samuel Becketts Kurzprosa „Der Verwaiser“ als interaktive VR-Installation für ein größeres Publikum. Zusammen mit einem interdisziplinären Team begeben sich OBLIQUE SENSATIONS auf die Suche nach Szenarien und Ethiken des gemeinsamen Handelns und Unterlassens im Angesicht einer desolaten politischen Gegenwart.

In „LÜGEN ÜBEN“ erforschen Brands/Sistig/Steinmair für und mit einem altersgemischten Publikum, was Kindern häufig als moralische Eindeutigkeit begegnet und laden zu einer lustvollen, ebenso selbstbestimmten wie kollektiven Neudeutung der Lüge ein. Gemeinsam wollen sie den Gebrauch von Lügen reflektieren, unterwandern, künstlerisch nutzbar machen und dabei neue fantastische Welten schaffen.

Das Forschungsprojekt „Magic Forest – Puppetry and Videoart on Stage“ improvisiert mit Natur-Videoart-Projektionen und Choreografien aus Bewegungsstrukturen. Bietet ein Magic Forest Vehikel oder Background für Puppetry, kann man Stories aus Puppetry and Videoart generieren? Ziel ist ein Storyboard als Handreichung für Videokünstler*innen, Figuren-, Bühnenbildner*innen zur zukünftigen Inszenierung.

Was wünschen wir uns? Warum wünschen wir, was kann das Wünschen, und was kann es nicht? Wer wünscht wie auf der Welt? Ist Handeln wichtiger als Wünschen oder Folge dessen? Anhand des Märchens „Aladin und die Wunderlampe“ werden diese und Fragen nach kultureller Aneignung mit Musik, Tanz und Spiel mit Objekten untersucht.

Inspiriert von dem sowjetischen Autor Andrej Platonow, der aus heutiger Sicht erscheint wie der Prophet eines grünen Sozialismus, vertiefen andcompany&Co. mit „MARS ON EARTH“ ihre Auseinandersetzung mit Climate Fiction. Zusammen mit der Dokumentarfilmerin Vettka Kirillova inspizieren und dokumentieren sie ausgetrocknete Seen und öffnen den Arbeitsprozess für lokale Akteur*innen und Expert*innen.

„Marwa El-Sherbini - Eine Einzelfallstudie“ ist der Versuch einer theatralen Forensik, die den öffentlichen Diskurs im internationalen Vergleich zum Thema hat. Als Fallbeispiel wird ein brisanter Fall, der das Versagen der Justiz in einem deutschen Gerichtssaal zeigt, herangezogen. Er löste internationale Kritik und einen hochinteressanten Diskurs über strukturelle Gewalt und Rassismus aus.

„Me, Myself & My Avatars: It takes 2 + Ponyboy“ ist eine Erweiterung der vorigen Arbeit „Me, Myself & My Avatars (or remapping the homunculus) “, einer VR-Experience nichtmenschlicher Avatare. Bei den Erweiterungen handelt es sich um zwei Zusatzlevels: In „It takes 2“ steuert man zu zweit einen einzigen Avatar. In „Ponyboy“ bewegt man sich als Vierbeiner, während man selbst aufrecht steht.

Erforscht wird die jüdische Familiengeschichte des Ensemblemitglieds L. Pietjou. Ihr Ur-Großvater wurde in Auschwitz ermordet, die Großmutter überlebte in einem Versteck. Wie setzt sich das im Holocaust erlittene Trauma transgenerational fort und wie bestimmt die Vergangenheit das eigene Sein? ANALOG spannt den Bogen von persönlichen Berichten hin zu einer Untersuchung von Identität und Historie.

In dem künstlerischen Prozess „Meine Bühne, Meine Roots“ setzt sich Gifty Lartey sowohl mit dem „Hosting“ bzw. „Chanting“ als wichtigen Elementen der Hip Hop- und Ballroom Culture als auch mit den afrikanischen Wurzeln der Tanzstile der BLACK DANCE CULTURE auseinander und erarbeitet eine Soloperformance, die es ermöglicht, schwarze Tanzkultur unverfremdet auf einer Theaterbühne zu zeigen.

„Wer bin ich, wenn der Kontext, in dem ich ich wurde, verdrängt wurde?“ Martha Kröger, Vertreterin der Dritten Generation Ost & Tanzkünstlerin, stellt sich dieser Frage und erarbeitet eine Methode, mit Erinnerungen, mit Herkunft tänzerisch umzugehen. Der Prozess trägt diesen zu wenig beachteten Diskurs nach Westdeutschland, das Bühnenstück feiert die Wertschätzung aller Erinnerungen und Lebensläuf

„MOURNERS INC.“ spielt in der nahen Zukunft, in der sich junge und alte Männer* in Selbsthilfegruppen zusammenfinden, um den Abschied von ihren überkommenden Privilegien produktiv zu betrauern, um ein neues Männerbild zu erfinden. Die „Patriarchs-Anonymous“ sind bereit sich gegenseitig zu unterstützen, herauszufordern und trösten, während sie die fünf Trauerphasen nach E. Kübler-Ross durchlaufen.

Das Stück „Mr. Monsanto“ wurde während der Pandemie geprobt. Es thematisiert Argrarchemie, sowie die Auswirkungen von Fusionen von z.B. Bayer-Monsanto auf unsere Ernährung und Umwelt. Aufbauend auf den schon stattgefundenen Recherchen und der konzeptuellen und choreographischen Arbeit soll eine hybride Live-Performance, ein Film und AR-Version erarbeitet werden.

In dem Pilotvorhaben „Musikvideotheater“ untersucht der Dramaturg Cornelius Puschke gemeinsam mit den Künstler*innen Katharina Duve, Timo Schierhorn und UWE der Regie-Gruppe Auge Altona die Verbindungen zwischen populärer Musik und Theater. Ihr konzeptioneller Ausgangspunkt ist die Übersetzung der künstlerischen Inszenierungspraxis von Musikvideos in die Live-Situation des Theaters.

Gehst du gerne ins Bett? Wer entscheidet eigentlich, wer wann zu schlafen hat und warum? Und welche Strategien hast du, um heimlich länger aufzubleiben? In einem Forschungsprozess mit Kindern mit und ohne Hörbeeinträchtigung entsteht eine partizipative Inszenierung für junges Publikum, die Gebärdensprache, Lautsprache und Übertitel vereint und alle Zuschauenden in einem riesigen Bett versammelt.

„NANO OPERA OstNoise“ ist eine zusammengehörige Serie von sog. Nano-Operas, Mini-Musiktheater-Inszenierungen mit Geräuschchor, Sprecher*innen, zwei Performer*innen, basierend auf Auftragstexten von ukrainischen Autorinnen. Im künstlerischen Austausch zwischen den Exil-Künstler*innen, Paradeiser Productions und dem Geräuschchor entsteht die Soundscape zu den verschiedenen Texten.

Das „NEW ANCIENT THEATRE“ ist als performativer Raum-, Narrations- und Modellentwurf konzipiert, der dazu einlädt, in einem neuen „Theater der Relationalität“ das verdrängte Erbe der antiken Konstellation als andere Geschichte des Theaters sichtbar werden zu lassen: als ein von Medea und ihren Schwestern her gedachtes Theater des Chores & der Vielen, der Relationalität und der (kosmischen) Bezüge.

„Nightcrawlers“ ist ein Performanceformat in der Tradition von Halloween Haunts: ein 360°-Environment, das der immersiven Inszenierung und partizipativen Verhandlung von Angst gewidmet ist. Anhand einer Community von aus der Mehrheitsgesellschaft verstoßener und in die Dunkelheit gedrängter „monströser Wesen“ werden gesellschaftliche Bangnisse um nicht-normative Körper und Identitäten verhandelt.

Berühmte historische und teilweise fast vergessene Menschen aus Deutschlands Nordosten werden in einem performativen Stationen-Theater einem (wandernden) Publikum erlebbar gemacht. Die Bespielung „dritter Orte“, aber auch gewöhnlicher Bühnenorte mit veränderten Bühnenarrangements gehören ebenso zum Konzept der „NORDMENSCHEN“ wie die offene Arbeitsweise des fredak-Ensembles.

“There’s nothing new under the sun – but there are new suns.” Mit diesem Zitat von Octavia Butler laden wir zu einem Ritual des „Theater Multiverse“ ein. Afrofuturistische Zukunftsvisionen stehen im Mittelpunkt, basierend auf einer erweiterten Erzählung von Vergangenheit.

In „Nur ein Tier“ setzt Armada Theater das Verhältnis von Mensch und Tier in den künstlerischen Fokus. In Koproduktion mit dem Consol Theater Gelsenkirchen und Kooperation mit dem Maschinenhaus Essen und dem Quartier Kuhstraße Velbert erarbeitet das Kollektiv das interdisziplinäre Theaterprojekt „Nur ein Tier“ mit Miniaturobjekten, Live-Musik und Live-Kamera für alle ab 8 Jahren.

Rostock-Lichtenhagen ist bekannt, die Oeringerstraße in Quedlinburg (noch) nicht. Zehn Tage nach den Anschlägen auf das Sonnenblumenhaus wurde ein Asylheim in Quedlinburg nächtelang von neonazistischen Jugendlichen unter Beifall hunderter Anwohner*innen angegriffen. 30 Jahre nach dem Pogrom werden die Anschläge bekannt gemacht und um migrantische Perspektiven erweitert.

Die ARTISANEN erarbeiten die Umsetzung des Bilderbuches „Ohne dich, das geht doch nicht“ als Inszenierung mit zwei Puppen, zwei Menschen und wenig Worten für Kinder ab 4 Jahren. Die Inszenierung legt den Fokus auf eine zeichenhafte Bildsprache und erzählt von den Erwartungen an eine Freundschaft und davon, dass Unterschiede kein Hindernis sein müssen.

„Opern Call“ ist eine digital-analoge Operninstallation für die Glasfassade der Akademie der Künste am Pariser Platz und für die gesamten Räumlichkeiten der Kölner Philharmonie. Frei begehbar beinhaltet das Projekt zwölf Uraufführungen unterschiedlicher Komponist*innen, die den 3. und unvollendeten Akt der Oper „Moses und Aaron“ von Arnold Schönberg vertonen.

Mit „OUT OF ORDER“ möchte das Berliner Figurentheaterkollektiv MANUFAKTOR die Ordnung der Bühnenmittel stören und den Aufstand des Bühnenraums proben. Dafür sollen Figuren angefertigt, technische Mittel präpariert und in verschiedenen Kontexten erprobt werden. In der entstehenden Stückentwicklung interferieren sie als theatrale Störfälle mit der Arbeit von zwei Bühnentechnikerinnen.

Das Projekt „Palimpsest“ wird sich mit Volkstänzen und Volksmusik in Deutschland beschäftigen und will diese mit zeitgenössischen Kunstformen verknüpfen. In der Recherchephase werden Interviews mit Akteur*innen aus Volksmusikgruppen geführt und in Archiven geforscht. Die Ergebnisse dieser Recherchearbeit sollen die Grundlage für die Probenarbeit ab Herbst 2023 bieten.

„ParaState(s) Unveiled“ ist ein durchkomponiertes Solo-Musical für fünf Charaktere, das gesellschaftliche sekundäre Realitäten mit persönlichen kurzschließt. Es erzählt die unglückliche Liebesgeschichte eines Paares, das denselben Körper teilt, reinkarniert Göttinnen und beschwört eine Schildkröte und das Böse. Mythos und Mystik sind seine Methode; Rationalismus lässt es wieder Kosmologie sein.

Das Interesse dieses Projektes ist es, etablierte Denk- und Sehgewohnheiten zu hinterfragen und nicht-normatives Bewegungsmaterial sowie Bühnensprachen zu erforschen. Es geht um die Hinterfragung von Machtstrukturen und normierten Arbeitsabläufen. Dafür gilt es, Perspektiven zu wechseln und sich selbst weiter zu sensibilisieren. Dies gelingt nicht ohne Austausch, Expertise und Weiterbildung.

„Planetary Practices“ ist ein Projekt, das Freundschaft, Tanzmodalitäten und ökologische Formen durch eine zirkuläre Übersetzung von Begegnungen in Scores miteinander verwebt. Roni Katz, Katye Coe und Cary Shiu entwickeln experimentelle Formate für Begegnungen, miteinander, mit dem Publikum und mit der Umgebung, um dabei menschliche und nicht-menschliche Beziehungen weiter zu verwickeln.

Pflanzliche Neurobiologie ist eine neue Wissenschaft, die Pflanzen radikal anders denkt. „Plants for the future“ erkundet das narrative und performative Potenzial dieses Bereichs. In einer Symbiose aus Wissenschaft, Kunst und sozialer Interaktion sucht das Künstler*innen Trio in Recherchen, performativer Praxis und öffentlichen Workshops nach neuen Verbindungen zwischen Mensch und Pflanze.

Das mixed-abled Team von Vasiliki Bara beschäftigt sich mit der Kreation von Bildern, die die Grenze zwischen Realität und Surrealität erforschen. Die Arbeit mit Körpern und Licht fordert dazu auf, das Gesehene zu hinterfragen.

In „Pretty Leprosy“ wird die Infektionskrankheit Lepra und ihre kulturelle und künstlerische Bewältigung in der Alltagskultur und der darstellenden Kunst Japans rekonstruiert. Eine Materialperformance soll den ungehörten Geschichten der Betroffenen und ihren künstlerischen Bewältigungsstrategien Raum geben. Die Prozessförderung ermöglicht eine erste Probenphase zur Erarbeitung eines Skripts.

Jefta van Dinther begibt sich zusammen mit den vier in Berlin lebenden Tänzer*innen Gyung Moo Kim, Leah Marojeviç, Dana Pajarillaga und Roger Sala Reyner, sowie dem Regisseur und Bühnenbildner Ulrich Rasche und seinem Assistent Max Rux auf eine spartenübergreifende und kollaborative Untersuchung von Tanz und Theaterapparaturen.

„Queer Dan“ ist ein Versuch, weiße Queerness zu dekolonisieren, indem es Erzählungen und Darstellungen von Queers chinesischer Abstammung hervorbringt, um der Dominanz des westlich-zentrierten Queer-Diskurses entgegenzuwirken. Ziel ist es, einen breiteren Diskurs und ein Bewusstsein für die chinesische queere Geschichte und Perspektive zu fördern.

In „Radio Polytechnio (AT)“ bringen Haagen/ Fanouraki/ Hoss gemeinsam mit Schüler*innen des griechischen Gymnasium Frankfurt die Stimmen der Studierenden des Aufstands der polytechnischen Universität 1973 in Athen in das Frankfurt 2022. Aus Originalmaterial und Literaturquellen entsteht ein szenisches Hörstück, das die Geschichte der Studierenden mit kritischem Blick betrachtet.

Die Tanz- und Soundperformance „Ranunkeln“ widmet sich der Beziehung von Menschen und Pflanzen und richtet sich an Theater-Zuschauende ab zwei Jahren. In welchen Elementen gedeihen Pflanzen? Wie bewegen sie sich? Wie hört sich ihr floraler Klangkosmos an? Wie könnte Pflanzensprache klingen? Über poetische und musikalische Referenzen entsteht ein florales „Musical ohne Worte“.

Sechs Performer*innen kreieren vier Wochen im sonst leerstehenden historischen Rathaus Oderberg ein Labor: wie entsteht im ländlichen Raum öffentliche Sphäre? Wie verwandelt man Publikum in „Public“? Sie nehmen die Rollen von Stadtbeamten ein und erproben in direkter Interaktion mit dem Publikum neue Formen performativer Haltung, politischer Aktion und Intervention in den Kleinstadtalltag.

Patricia Carolin Mai erforscht die Beweggründe von Rausch, um die Bühnenästhetik von Gruppenstücken neu zu denken. Mit Kulturwissenschaftler*innen & Künstler*innen befragt sie kulturelle Versammlungspraktiken und sucht für Rausch nach einer Auftrittsform. Hierzu werden die zukünftigen 60-100 Performer*innen des Bühnenprojekts durch Workshops an Praktiken künstlerischen Empowerments herangeführt.

Die kritische Beschäftigung mit Reality-TV möchten TVWOW in dem hybriden Format „RENTING BERLIN“ weiterführen. Auf unterhaltsame Art sollen die Mechanismen des profitorientierten Wohnungsmarktes sowie die Auswirkungen von Kapitalismus generell auf das Leben der Menschen und ihre Beziehungen aufgezeigt werden. Aus einer Live-Performance werden Episoden für die Streaming Plattform TVWOW entstehen.

Die Debatte über die Rückgabe afrikanischer Kunst beschäftigt sich mit hochaktuellen Fragen nach Eigentum und Vergangenheitsbewältigung. Für ihre multidisziplinäre Tanztheaterproduktion „REPARATION NATION“ untersucht die in Hamburg lebende südafrikanische Choreografin Jessica Nupen das Spektrum des kolonialen Erbes Afrikas.

Auf der Suche nach kollektiver Verlustbewältigung im Angesicht der Klimakrise: Aus der musikalischen Gattung des Requiems entsteht eine partizipative musiktheatrale Audio-AR-Installation, die das Publikum durch Kostüm-Wearables und körperliche Bewegung je nach Verhalten und Input immer wieder neugestaltet. Wie bleiben wir zurück in einer Welt, die sich rasend schnell existenziell verändert?

Mit zwei Salons anlässlich der jüdischen Feiertage Purim und Pessach laden Ariel Efraim Ashbel and friends das Publikum ein, die Traditionen und Mythologien dieser Feiertage kennenzulernen. Ein humorvoller, performativer Abend mit Maskeraden und Exzessen zu Purim wird gefolgt von einem Spaziergang durch Kreuzberg, bei dem sich die Gruppe mit dem kulturellen Gewicht des Frühlings beschäftigt.

Was wäre, lebten ein Roboter und elektrische Aale für lange Jahre in einem abgeschlossenen Gewässer miteinander? Mit (Soft-)Robotik, animierten Objekten, tragbaren Körperprothesen und Sound als Projektionsflächen, befragen KREAMDREAM, wie wir Energiesysteme bewohnen, uns in ihnen bewegen – und wie ein anderes Verhältnis zu Produktion und Verbrauch von Energie erfahrbar werden kann.

„roh.still“ ist ein performativer Audiowalk in/um die Kirche des Heiligen Johannes XXXIII. in Köln. schubert-stegemann greifen die Ähnlichkeit von Theater und Kirche auf: Räume mit sich wiederholenden, hierarchisierten Abläufen und Verhaltenskodizes. „roh.still“ übt Hierarchiekritik und stellt Fragen nach Gemeinschaftsbildung und der (zukünftigen) Rolle von Kirchen in Gesellschaft und Stadtraum.

„Ruja“ ist die recherchebasierte Entwicklung eines multimedialen Musiktheaterstücks für junges Publikum zwischen fünf und acht Jahren. Es oszilliert zwischen klingenden Pflanzen, vermeintlicher Einsamkeit und einem Berg aus Kissen. Für eine Performerin, Pflanzen und Raum.

„Rummel Rausch & Töchter“ ist eine interaktive Platzinszenierung in Form eines Jahrmarkts. Für das Projekt haben sich Künstler*innen aus den Bereichen des Theaters im Öffentlichen Raum, Circus, des Puppenspiels und Objekttheaters zusammen geschlossen. Auf dem Areal erleben die Besucher*innen Attraktionen und Performances, die die Grenze zwischen Unterhaltung und Kunst erkunden.

Ein Stück für Menschen ab 2 Jahren. Draußen im Sandkasten. Mit Fundstücken, Wasser und...natürlich Sand! Am Anfang ist das Nichts. Naja, fast nichts. Da ist Sand. Eine Wüste. Aus dieser entsteht eine Kugel. Es regnet. Es wächst eine Blume. Ein Fluss entsteht, eine Stadt...eine ganze Welt. Dinge kommen und gehen. Am Ende bleibt immer was übrig, genug für alle.

Das Schicksal der defizitären Gegenstände untersucht Petra Schuff-Borggrefe und nimmt ein altersübergreifendes Publikum mit auf die Reise der Defizite und ihrer Möglichkeiten. Schauen, was es zu erzählen hat, sich in einem anderen Zustand zu befinden. Was erzählt die ausgemusterte krumme Gabel oder die Tischdecke, die Putzlappen ist, seit sie Flecken hat? Gibt es eine Zukunft mit Defiziten?

Basierend auf Theodor Storms Novelle entstehen kurze Blitzlichter zu einer Zukunft eines Lebens an der Küste. Mit der Inszenierung wird der Geist Hauke Heins neu ins Gedächtnis gerufen und damit auch der Dialog über eine sich anbahnende Katastrophe.

Diese künstlerische Recherche kontrastiert Fragilität mit Muskelkraft. Gewichtheben wird in eine Bühnensituation, Luftartistik in das maskulinisierte Gym transferiert, um die Ästhetik der Materialien herauszufordern, sich in einem anderen Kontext zu präsentieren. Motiviert von feministischer Kritik an der Ausbeutung weiblicher Körper, wird Sichtbarkeit erzeugt, für "zu große" Körper.

„What´s Happening“ planen She She Pop als eine Reihe formatoffener, performativer Versuchsanordnungen mit als der Vision: Kollektive Verbundenheit, gemeinsame Euphorie! Mit ihrer gesammelten Erfahrung mit partizipativen Situationen, Strategien der Unmittelbarkeit und ihren Körpern als Material werden sie in Betracht ziehen und prüfen, mit Unterstützung von Expert*innen und allen Vorbehalten.

Das performative Projekt „Ski Heil“ beschäftigt sich mit den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch und untersucht die Verbindung von Körper und Sport als Propagandainstrument und als Träger der deutschen Geschichte. Faschistische Vergangenheit wird sichtbar gemacht und eine Verbindung zur gegenwärtigen Geschichte gezogen und die Grundlage für eine antifaschistische Zukunft gelegt.

„Sonne, Mond und Sterne“ – ein poetisches, interaktives Theaterstück über Licht und Dunkelheit für alle Menschen ab einem Jahr. In diesem multimedialen und musikalischen Theaterstück befinden sich die Kinder zum Teil mitten im Geschehen und können die Wunder des Universums durch sinnliche Erfahrungen erforschen: die Sterne berühren, die Wärme der Sonne spüren und den Mond singen hören.

Im Zentrum des künstlerischen Forschungsprozesses steht eine mehrsprachige und räumliche Annäherung an ein post-anthropozänes Miteinander. In einem Leerstand, der Spuren kommerzieller Nutzung trägt, entsteht durch Workshops eine szenografische Installation, welche die Vergangenheit des Raumes als chthuluzänes Zentrum überwächst. Das entstehende (Video)Material ist die Basis einer Stückentwicklung.

In diesem Bewegungs-und Textilrecycling Projekt erzählt ein bühnengroßes Textil die Geschichte von Überfluss und Entbehrung. Gebaut aus dem Material, das auf der Erde liegt, sich in Kisten auf den Berliner Straßen sammelt. Hier kristallisieren sich einzelne Szenen, Fehlkäufe und Tragödien heraus und lassen die ganze große Geschichte des Kapitalismus in einer Kreislaufutopie untergehen.

„Stupid circus fairytale bullshit“ (AT) befasst sich mit Selbstbildern und dem Anspruch an über 35-jährige Frauen in unserer Gesellschaft und ihrer Sichtbarkeit im Zirkus. Eine überzeichnete Märchenkomödie, die zu einer Avantgarde Zirkus Performance dekonstruiert wird – ein markerschütternder Schlachtruf, der mit Klischees aufräumt und ermutigt, veraltete Vorgaben zu torpedieren.

„Suddenly, a sloth crosses the street“ ist eine Performance, die das Konzept des Ungehorsams physisch und konzeptionell exploriert. Auf der posthumanistischen Suche nach Verbindungen zwischen Mensch und Tier arbeiteten die Künstler*innen zwischen den Genres, um verschiedene Perspektiven auf das, was Ungehorsam bedeutet, vorzuschlagen.

„SWAP FAMILIES“ von Futur3 und Bernard Akoi Jackson ist ein Austauschprojekt und handelt von und mit Familiengeschichten. Die Partner*innen tauschen Objekte, Erzählungen, kulturelle Praktiken oder Lieder aus ihren Familien aus, in denen ihre historischen Verflechtungen aufscheinen. Die multidisziplinäre, performative Installation wird als eine Etappe in Köln beim africologneFestival erlebbar sein.

Zentral für „SWEAT“ sind dystopische Überlegungen zur (Un)möglichkeit einer anti-kapitalistischen, anti-rassistischen Dekolonisierung. Im Vordergrund steht die tänzerische und musikalische Exploration von Konsum, Arbeit, sozialer Klasse und ausbeuterischen Handels- und Produktionsbeziehungen, katalysiert als olfaktorische Performance.

Symbiose als wahrer Treiber der Evolution? In diesem künstlerischen Forschungsprojekt geht das Team dieser Frage nach, klettert in Bäume und überlegt, was dies für unseren Umgang miteinander und mit der Natur bedeuten könnte. Es recherchiert und nutzt Techniken des Baumkletterns, des (Vertikalen) Tanzes und der Luftartistik.

„Tele-Visões MundoBraz“ ist ein Labor des narrativen, performativen und tele-visionären Experimentierens. Im Zentrum steht dabei die Telenovela, die theoretisch und praktisch erforscht, unterlaufen, variiert, verstoffwechselt und zwischen Europa und Brasilien zum oszillieren gebracht wird, um sie auf ihre transformativen, subversiven und emanzipatorischen Potenziale hin zu befragen.

Ausgehend von dem Gedicht „Stimmen“ von Paul Celan und der Forschung des Naturforschers Bernhard Krause, der ein Pionier auf dem Gebiet der Field Recordings ist, widmen sich Tortelli & Wurm in ihrem kommenden Tanzprojekt „TERRANOVA body maps“ dem Bereich der physischen Geografie und der Anthrophogeografie, um eine „Humangeografie“ in einem sehr wörtlich gemeinten Wortsinn darzustellen.

„The alternative history of the Russian emigration“ zielt darauf ab, eine neue Produktion zu entwickeln, die die zwei Wellen der russische Emigrationen von vor 100 Jahren und heute vergleicht und damit die zeitgenössischen Stimmen der marginalisierten Communities, Archivgeschichten und alternative Szenarien der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verarbeitet.

Was machen wir als Bevölkerung mit dem Bewusstsein über die Möglichkeiten moderner Überwachung? Sollen wir uns zurückziehen und immer vorsichtiger mit unseren Daten umgehen? Oder müssen wir aktivistisch tätig werden, um demokratische Kontrolle über die Technologie und etwa ein Recht auf Anonymität zu fordern? „The Conversation“ beschäftigt sich performativ mit diesen Fragen.

Das Theaterkollektiv Panzerkreuzer Rotkäppchen eröffnet mit dem Projekt „The East in Me“ Theater-Werkstätten, in denen neue Stoffe und Formate für eine neue Erinnerungskultur zum Osten jenseits von Ostalgie oder DDR-Bashing entwickelt werden. Dabei steht sowohl die performative Seite dieses neu gefühlten Ostens als auch neue Sehgewohnheiten im digitalen Zeitalter (z.B. Meme-Produktion) im Fokus.

„The Run: Refugee Rave“ ist eine Bewegungstheater-Performance mit acht Schauspieler*innen aus der Ukraine, Russland, Italien und Rumänien, in der das aktuelle Thema des Flüchtlingsdaseins künstlerisch aufgearbeitet wird. „The Run“ untersucht dabei durch Bewegung, gesprochenes Wort, Choreografie, Musik und Bühne, wie Körper und Geist vom Krieg betroffen sind, was ist der Flüchtlingskörper?

“The Wolf and the Salmon are Free to Kill” is a solo dance project that investigates how the laws of a society shape our behaviors. Maikon K will research when an artistic act becomes a criminal action, and if a crime can be considered art. The performance will confront social norms, thinking of crime as a "choreographic disobedience" and dance as transgressive act. What actions can create new law

„Theater_Stadt_Nomaden“ erobern das Viertel und definieren vertraute Orte neu, verzaubern Sie und Ihre Nachbar*innen. Die Holzburg auf dem Spielplatz in der Nähe wird zum Szenenbild der Geschichten, hier erzählen sie und spielen ihre Dramen, Tragödien, Mythologie und Märchen. Und bilden damit Ausgangspunkte, um sich der gemeinsamen Gegenwart zu nähern.

Die ökologische Krise konfrontiert Eltern mit einem Konflikt: Das Bedürfnis, die eigenen Kinder zu schützen und zu versorgen trifft auf das Wissen, dass wir die Welt, die wir unseren Kindern hinterlassen, zunehmend zerstören. Die choreografischen Arbeit „THEIR FUTURE“ widmet sich diesem Konflikt und sucht nach neuen Praktiken der Sorge und Schutzräumen für zukünftige Generationen.

Welche Welt entsteht, wenn das Anthropozän längst weggefegt ist? „there is no place like Before - a digital time-travel“ schafft einen gleichberechtigten, interaktiven digitalen Raum und spekuliert in einer multidimensionalen Narration über mögliche Zukunftsentwürfe nach dem Anthropozän.

Das „Dazwischen-Sein“ als Sinnbild für den Migrationszustand durch performative Praktiken entstehen zu lassen ist Vorhaben dieser Arbeit. Anhand von Musik, Sounds, Singen und kalkulierten Choreografien werden die Räume zwischen dem verlassenen Ort und dem neuen Ort, zwischen den Sprachen, zwischen den kulturellen Referenzen und zwischen Schmerz und Ermächtigung betrachtet.

Wer hat die Nacht schon immer als Widerstandsort genutzt? Welche Rituale wurden im Schutze der Nacht praktiziert und wie steht es um heutige Widerstandsformen? Ausgehend von diesen Fragen laden Performer*innen zu einem Audio-Nightwalk an verborgene Orte im Berliner Stadtraum ein und erkunden gemeinsam mit dem Publikum den Reiz der Nacht für die Erprobung feministischer Utopien.

„Trembling“ ist ein künstlerisches Forschungsprojekt des Solistenensemble Kaleidoskop gemeinsam mit Performer*innen des WhatWhyArt Ensemble Seoul, der Pansori Künstlerin Jaram Lee und des Choreografen Laurent Chétouane. Ausgehend vom Begriff des „Trembling Thinking“ des Philosophen und postkolonialen Vordenkers Edouard Glissant wird das Erzittern des Klangs und der Körper zum Forschungsgegenstand.

Die „Trilogie der Täuschung“ bringt drei Stückentwicklungen für junge Menschen auf die Bühne, die sich inhaltlich mit der Bedeutung digitaler Medien in unserem Leben und formal mit der Verbindung digitaler und analoger Kunst auseinandersetzen. Die Stücke richten sich an verschiedene Altersgruppen und loten die Grenzen von Digitalem und Analogem bis hin zu ihrer völligen Verschmelzung aus.

„Über all die Berge“ ist ein fragmentarisches Dokumentartheaterstück, dass sich mit Schuld, Verantwortung und Flucht beschäftigt. Es nimmt die schroffen Berge an der französisch-italienischen Grenze zum Leitmotiv. Diese Berge sind Schutzraum und Hindernis für Menschen, die im zweiten Weltkrieg und heute durch die Wälder gingen und gehen, auf der Suche nach Gerechtigkeit, ungesehen.

Zusammen mit der indischen Autorin und Dichterin Sumana Roy gehen PINSKER+BERNHARDT in einen gemeinsamen Forschungsprozess zum Thema „Übungsfeld für Pflanzen und Menschen / Experiments for Plans and Humans“. Der Forschungsprozess ist der Auftakt für eine gemeinsame Kollaboration, an deren Ende eine Produktion für ein junges und altersgemischtes Publikum im Jahr 2024/2025 steht.

Alternative Stadtgeschichte(n) treffen auf eine performative Stadtführung per Fahrrad im ungeordneten Rudel, welche die Zentralperspektive des Sightseeing-Omnibus ersetzt. Adler Rehn Stopp Witty dekonstruieren Stadtführung und laden Bewohner*innen an ausgewählten Orten ein, unbequeme Narrative zu diskutieren und in die unbeleuchteten Ecken der Geschichte(n) der Menschen in Greifswald zu blicken.

Der performative Audiowalk „un_sicher“ soll differenziert darüber reflektieren, ob Phänomene wie NSU 2.0 und rechtsradikale Chatgruppen in der Polizei nur ein Randphänomen oder eine Gefährdung der Demokratie sind. Fiktionalen und dokumentarischen Texten sowie Interviewsequenzen lassen das Publikum zu Ermittler*innen werden und führen zu verschiedenen mit der Polizei assoziierten Orten Frankfurts.

„Unconscious Songs“ sind eine nächtliche Konzertperformance für waches, müdes, dösendes, träumendes und schlafendes Publikum. Zugleich Bühnenshow und Radio-Sendung, lädt die Performance dazu ein, in allen Stadien zwischen Wachen und Schlafen rezipiert zu werden und eröffnet ein undurchschaubares Beziehungsgeflecht zwischen Gedanken, Klangwellen, Hirnaktivitäten, Tagesresten und dem Unbewussten.

Landwirtschaft ist geprägt von tiefgreifendem Strukturwandel und verbindet eine Vielzahl aktueller Diskurse um Globalisierung, Industrialisierung, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz. Auf Basis von Interviews entsteht ein dokumentarisches Panorama, das aktuelle wie historische Perspektiven auf das Thema eröffnet und mit einer mobilen Bühne alte Scheunen im ländlichen Raum als Spielorte erschließt.

Das Projekt ist eine durational Performance, die mit der Oper RUSALKA arbeitet. Die Aufführung wird von vier Darsteller*innen begleitet und beinhaltet Video-, Live- und aufgenommene populäre und klassische Musik, die bei Sonnenuntergang beginnt und bei Sonnenaufgang endet. Die Aufführung wird die Erfahrung des Wartens auf eine Nacht aktiv inszenieren, indem sie die Umgebung in Echtzeit nutzt.

„URANIA CULTURE PALACE“ ist eine New-Media Performance und Teil des KATAPULT Programms der drei Spielstätten Schauspiel, Lofft und Schaubühne Leipzig 2023. Das Stück verarbeitet die Science-Fiction-Geschichte „Selbstexperiment“ von Christa Wolf mit 4 Performer*innen. Dabei werden individuelle Perspektiven zu Geschlechternormen und identitätspolitischen Prozessen konstruiert und dekonstruiert.

In dem medienübergreifenden Filmprojekt „Vampire(n)“ setzt sich das Kollektiv h0chbegabt mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen auseinander und übersetzt sie in eine fiktive Welt, in welcher Vampire aufgrund ihres Vampirseins diskriminiert werden. In Form einer Mockumentary begleiten sie zwei unterschiedliche Vampire auf ihrer gemeinsamen Suche nach Zugehörigkeit und Solidarität.

Die Autorin Gerhild Steinbuch und die Musiktheaterregisseurin Sofia Simitzis setzen mit diesem Projekt ihre Zusammenarbeit fort und entwickeln ausgehend von und in einer Variation über Terry Rileys „In C“ ein neues Musiktheater.

„VAVAVR“ ist ein Kollaborationsprojekt zwischen Musik, Performance, Medien- und Konzeptkunst. 3DFuturesounds interessieren sich für die interaktiven Möglichkeiten neuer Medien und wollen diese in Form eines Musikalbums frei drehen lassen. Ein virtueller Jam zwischen konstruiert und improvisiert, zwischen physisch und digital, zwischen Overload und Easy Mode.

Auf der Suche nach neuen Orten und neuem Formen mit einem alten LKW samt Theateranhänger unterwegs: Kann die ländliche Bevölkerung dafür gewonnen werden, Kasimir & Margarete live zu erleben? Ein fahrender Jahrmarkt, ein Laden, es gibt nichts zu kaufen, kein Essen, aber jede Menge Hoffnung auf das bessere Leben, das doch eigentlich genau in dem Moment anfängt, in dem wir anfangen zu spielen.

Das Projekt beschäftigt sich mit der künstlerischen Darstellung von Klimadaten für performative Szenarien. Anhand eines Datensets über den weltweiten Rückgang der Gletscher versucht Company Christoph Winkler Möglichkeiten zu finden, diese Daten in andere Medien zu übersetzen, um sie dadurch besser in performativen Zusammenhängen nutzen zu können.

Nicht erst die Pandemie hat Einsamkeit im Alter zu einem umfassenden gesellschaftlichen Problem gemacht. Wöchentlich stoßen Behörden und Nachbarn auf sogenannte Fundleichen, Menschen, die Wochen, Monate, manchmal Jahre tot in ihren Wohnungen liegen. Eine stumme Performance rahmt ein audio-dokumentarisches Kammerspiel, thematisiert das einsame Sterben und bringt eine verdrängte Angst auf die Bühne.

Eine Komposition als Clownstheater und Figurentheater. Das Stück soll dazu inspirieren, das Leben in all seinen Ausdrucksformen zu wertschätzen und den eigenen unendlichen inneren Reichtum, welchen jeder Mensch und jedes Wesen in sich trägt, zu entfalten. Ein Clown erzählt das Märchen überwiegend nonverbal, in dem er es entdeckt und durch sein naives, hingegebenes Spiel zur Entfaltung bringt.

Globale Klimagerechtigkeit vs. kapitalistische Interessen. Die Pole schmelzen, Inseln versinken im Meer, Vögel fallen tot vom Himmel – und RWE baggert deutschen Kleinbürger*innen ihr Dorf unterm Hintern weg. Wer entscheidet eigentlich solchen Mist und können wir mal da rüber reden, ob es legal ist, uns allen die Zukunft zu versauen? #BolsonaroTrumpChristianLindner – wir sehen uns vor Gericht.

Meppen im Emsland: Warum sieht die Region, die Ölfelder, militärische Teststrecken und Schlachthöfe betreibt, immer noch aus wie auf Postkarten? Syndikat Gefährliche Liebschaften lädt Meppener*innen zur „Fahrt ins Blaue“ ein und eröffnet Gesprächsräume über dörfliche Fassaden im E-Auto. Was gehört zum Dorf, was nicht? Die von einer Radiostimme moderierten Fahrten werden zu Hörstücken verarbeitet.

What the Fem*? ist ein künstlerischer Forschungsprozess, der feministischen Positionen und Ambivalenzen Raum gibt. Mit Mitteln aus Tanz, Schauspiel und Videokunst begibt sich das Kollektiv Schall&Kreck auf eine performative Forschungsreise durch das feministische Diskursuniversum und untersucht, wie wir uns auf gemeinsame Begriffe, Werte und Visionen verständigen können.

Mit „Who's afraid of the big bad wolf?“ wagt sich kollektiv explosiv! in die Wildnis, unter Wölfe, ins Gefängnis. Als Metapher für Stereotype und Vorurteile, das Gute und Böse in uns, unterziehen Jasmin Gehrandt und Emanuela Pilolli den Wolf einer künstlerischen Autopsie. Es entsteht ein interdisziplinäres Workshopkonzept für Jugendliche innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern.

Insekten sind die Stars der Inszenierung. Es gibt Einzelkämpfer*innen, Wohnungssuchende, schillernde Persönlichkeiten. Ein Blick wird geworfen in das Reich der Käfer, Falter, Tausendfüßler. Dazu ertönt ein Summen, Knistern, Knacken. Eine Parabel zum Thema Zusammenwohnen. Eigenarten der Insekten werden genutzt, um über ein gemeinsames Sein in einem begrenzten Raum zu reflektieren.

2023. Der Wind, das himmlische Kind, versetzt in Wachsamkeit für das Kommende. Dreht sich die Fahne nach dem Wind? In Sachsen kommen relativ wenige Gebiete für konfliktfreie Windenergie in Frage. Das Rechercheprojekt untersucht Wind in pragmatischer, poetischer und politischer Hinsicht. Ein künstlerisches Tagebuch & Inszenierungskonzept für eine Wind-Oper im öffentlichen Raum entsteht.

Thermoboy FK unternehmen mit Schuberts Liederzyklus aus dem Jahr 1827 eine Winterreise durch sich selbst: durch die verschneiten Möglichkeiten ihrer männlich konditionierten Körper, zu vergessenen Sehnsüchten und Träumen. Sie singen sich durch einige der Originallieder, aber vor allem durch selbstkomponierte Abwandlungen. Wo liegt hier Emanzipation, wo wird die männliche Empfindsamkeit zur Pose?

To mark the milestone of five years Yalla Hafla the ensemble came up with a concept of introducing its audience to authentic wedding ceremonies of their culture. They will use a wedding ceremony, traditionally a ceremony of commitment and connecting faiths, as a medium to celebrate coexistence and partnership. This will be a celebration of love and a symbol of union.