GLOBAL VILLAGE KIDS im ländlichen Raum (Feb 2023)

Datum der Jurysitzung: 22. März 2023

Geförderte Vorhaben: 8

Das Projekt möchte eine neue gemeinsame Sprache erfinden, die nicht auf der normierten Lautsprache basiert. Die Themen der Texte von Droste Hülshoffs dienen als Grundlage der performativen Beschäftigung. Von einzelnen Textschnipseln ausgehend, gestalten die Teilnehmer*innen ephemere Sequenzen, die das Gelesene und Gehörte in eine Körpersprache übersetzen und anregen, ein neues Miteinander zu initiieren.

In ländlichen Räumen gibt es für Jugendliche kaum spezifische Ort, in denen Sie ihre eigene Kultur ausleben können. Wie also stellen sich Jugendliche auf dem Land „ihren Space“ vor und welche Bedürfnisse stellen Sie an ihn? Im Labor soll gemeinsam mit den Teilnehmer*innen ein solcher ,,neuer Space“ geschaffen werden, der ihnen im Anschluss langfristig als ihr eigener Ort zur Verfügung steht.

Die Teilnehmer*innen der Theaterclubs für Kinder und Jugendliche befassen sich über zwei Jahre hinweg mit dem Thema „HOMEBASE“. Wo fühlen sie sich zu Hause fühlen, wo nicht? Wie gut kennen sie ihr eigenes Viertel, welche Orte mögen sie, welche finden sie häßlich? Welche Orte haben sie mitgestaltet oder wollen sie verändern? Am Ende präsentieren sie ihre Arbeit in einem szenischen Spaziergang mit AR-Technologie.

In zwei Feriencamps können Kinder und Jugendliche in verschiedenen Workshops unterschiedliche künstlerische Techniken ausprobieren, von Tanz, Percussion, über Radio, Malerei bis hin zum Zirkustraining mit Pferden. Die Kinder und Jugendlichen sollen während ihres Aufenthalts dazu angeregt werden, über ihre Vorstellung einer idealen Welt nachzudenken und wie sie ihren eigenen ,,Kilombo (Freiraum)“ gestalten möchten. Daraus erarbeiten sie ihre eigenen Performances.

Klimawandel, Naturschutz und Nachhaltigkeit sinnlich und künstlerisch greifbar zu machen, ist das Ziel des Laborprojektes von Theaterkunst Köln. Was ist Natur? Welches Bild machen wir uns von ihr? Welche Naturerfahrungen haben wir wann gemacht? Wie kann unsere autobiographische Erfahrung mit Natur an Fundstücke aus der Natur gekoppelt werden? Wie können wir die Materialien und unsere privaten Geschichten in einem gemeinsamen kreativen Prozess teilen und zu einem performativen Ausdruck bringen?

Ein Zug geht auf die Reise. Er macht Halt an drei Bahnstationen auf dem Lande. Auf einem Abstellgleis neben einer Molkerei, einem Torfwerk oder einer alten Mühle. Junge Menschen, die hier vor Kurzem selbst angekommen sind, werden auf eine Entdeckungsreise in die fremde Landschaft eingeladen, die selbst zum Thema des Theaterprojektes wird. So entstehen Szenen, die etwas über die Gegend zwischen Weser und Elbe, die nun die neue Heimat der jungen Leute sein soll, erzählen. Am Ende wird das Publikum eingeladen, mit dem Sonderzug von Bahnhof zu Bahnhof zu fahren, um sich alle Szenen dieses Stationentheaters anzugucken. Schließlich scheint die Landschaft schon nicht mehr so fremd.

In einem regelmäßigen Kurs bekommen Kinder und Jugendliche aus dem Suthwiesenviertel in Salzgitter Einblicke in Bühnen- und Zirkustechniken und entwickeln daraus ihr eigenes Stück.

Gemeinsam mit Kindern aus der Region Uecker-Randow soll ein Tanzfilm gedreht werden. Die Tänze sind dabei von den Bewegungen einheimischer Vögel inspiriert. Welche Bewegungen macht ein Storch? Wie kann man das Beobachtete mit dem eigenen Körper "übersetzen"? Wie können solche Bewegungen auf Musik gesetzt werden? Basierend auf den beobachteten Bewegungen entstehen kleine Choreografien und Bewegungssequenzen.