Forschungsprogramm zur Förderung in den Darstellenden Künsten

Seit
Frühjahr 2020 hat sich die Situation in den Darstellenden Künsten extrem
verändert. Zwei Seiten prägen das Bild: einerseits Stillstand der
Bühnenarbeiten bis zum existentiellen Notstand für Künstler*innen,
andererseits neue (digitale) Formate, künstlerische Recherchen und
innovative Konzeptentwicklungen unter den veränderten Bedingungen durch die Pandemie.
Maßnahmenpakete wie #TakeThat des Fonds Darstellende Künste und weitere Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen sollen Existenzen sichern, künstlerisches Arbeiten unter veränderten Vorzeichen ermöglichen und den Neustart Kultur gewährleisten.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die Initiative des Fonds, die #TakeThat-Förderprogramme und damit verbundene Handlungsfelder wissenschaftlich begleiten zu lassen, von Anbeginn unterstützt.
Förderung im Fokus der Wissenschaft
Elf Wissenschaftler*innen von zehn Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus sind der Einladung des Fonds Darstellende Künste gefolgt und haben in zwölf Studien erstmals die Förderlandschaft der Bundesrepublik eingehend analysiert und erforscht.
Mit Start seiner #TakeThat-Förderprogramme im Rahmen des Maßnahmenpakets NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nahm auch das Forschungsprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Kulturwissenschaftler und Vorstandsvorsitzender des Fonds, seine Arbeit auf. Das wissenschaftliche Team begleitete fortan die neu aufgelegten Förderlinien und untersuchte bestehende Desiderate des Fördersystems.

Das wissenschafltiche Team des Forschungsprogramms
Ergebnisse & Handlungsempfehlungen
Die entstandenen Forschungsergebnisse fasst die Publikation „Transformationen der Theaterlandschaft. Zur Fördersituation der Freien Darstellenden Künste“ nun eindrücklich zusammen: in einer kompakten, ersten Ausgabe (Print & Online) und einer ausführlichen, zweiten Ausgabe (Online) für eine vertiefte Lektüre.
Dabei wird insbesondere deutlich, dass die Förderlandschaft der Freien Darstellenden Künste ein gezieltes Zusammenspiel von Kommunen, Ländern und gerade auch des Bundes benötigt, um die Vielfalt und Produktivität der Freien Szene bestmöglich zu unterstützen und dafür nicht zuletzt die Förderprogramme der letzten zwei Jahre systematisch weiterzuentwickeln.
Prof. Dr. Wolfgang Schneider dankt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien „für diese einzigartige Möglichkeit, die NEUSTART KULTUR-Programme wissenschaftlich zu begleiten. Unser besonderer Dank gilt natürlich allen Wissenschaftler*innen und Beteiligten für ihre wichtige Arbeit. Ihre Analysen und Handlungsempfehlungen sind richtungsweisend für eine zukunftsgewandte Förderpolitik, die den Freien Darstellenden Künsten auch über Krisenmaßnahmen hinaus die notwendige Stabilität und Planungssicherheit garantiert. Damit ist ein Anfang gemacht, allein, es bleibt die Umsetzung. Der Fonds Darstellende Künste ist dazu bereit.“
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Leitung & Koordination
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Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Vorstandsvorsitzender Fonds Darstellende Künste & Wissenschaftliche Leitung Forschungsprogramm
© PAP Branchentreff des LAFT Berlin Foto Mathias Voelzke
Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Vorstandsvorsitzender Fonds Darstellende Künste & Wissenschaftliche Leitung ForschungsprogrammWolfgang Schneider war Gründungsdirektor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Cultural Policy for the Arts in Development“ (2014 – 2020). Er war der erste Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Vorsitzender des Theaterbeirates Niedersachsen, Mitglied des Beirates Tanz und Theater des Goethe-Instituts und als Sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages Berichterstatter u.a. für das Kapitel Theater. Er ist Vorsitzender des Fonds Darstellende Künste e.V., persönliches Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, Vertrauensdozent der Friedrich Ebert-Stiftung, Mitglied des Bundesvorstandes des Kulturforums der Sozialdemokratie, Mitglied des Vorstandes der Initiative für die Archive des Freien Theaters e.V., Mitglied des Internationalen Theater-Instituts, Mitglied des Rates für darstellende Kunst und Tanz im Deutschen Kulturrat, Ehrenmitglied der ASSITEJ Deutschland und der Schweiz, sowie Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche. 2018 wurde er wegen seines ehrenamtlichen internationalen Engagements vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theaterpolitik, Herausgeber u.a. von „Theater und Schule. Handbuch zur kulturellen Bildung“ (2009), „Theater und Migration. Herausforderungen für Kulturpolitik und Theaterpraxis“ (2011), „Theater entwickeln und planen. Kulturpolitische Konzeptionen zur Reform der Darstellenden Künste“ (2014), „Theatermachen als Beruf. Hildesheimer Wege“ (zusammen mit Julia Speckmann, 2017); „Partizipation als Programm. Wege ins Theater für Kinder und Jugendliche“ (zusammen mit Anna Eitzeroth, 2017), „Performing the Archive. Studie zur Entwicklung eines Archivs des Freien Theaters“ (zusammen mit Henning Fülle und Christine Henniger, 2018), „Theater in der Provinz. Künstlerische Vielfalt und kulturelle Teilhabe als Programm“ (zusammen mit Katharina Schröck und Silvia Stolz, 2019); „Theater in Transformation. Artistic Processes and Cultural Policy in South Africa“ (zusammen mit Lance Lebogang Nawa, 2019).
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Dr. Thomas Renz
Wissenschaftliche Beratung
© Colya Karecher
Dr. Thomas Renz
Wissenschaftliche BeratungThomas Renz ist Kulturwissenschaftler. Seit 2020 forscht er am Institut für Kulturelle Teilhabeforschung in der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung in Berlin zu Fragen der strategischen Publikumsentwicklung von Kulturorganisationen. Von 2017-2020 wirkte er als kaufmännischer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Stadttheaters Peiner Festsäle. Von 2010 bis 2017 lehrte und forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Nach Abschluss seiner Promotion 2015 über Nicht-Besucherforschung hat er mit der ‚jazzstudie2016‘, dem ‚Report Kirche und Musik‘ und der Studie „Zur Lage des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland“ breit diskutierte Untersuchungen zur sozioökonomischen Situation von Kulturschaffenden durchgeführt.
Projektkoordination
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Björn Frers
Kommunikationsleitung
© Benjamin Krieg
Björn Frers
KommunikationsleitungBjörn Frers studierte Theaterwissenschaft, Philosophie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität (FU) Berlin. Es folgten Stationen in der Dramaturgie der Schaubühne am Lehniner Platz, beim DFG-Projekt „Das Imaginäre in künstlerischen Performanzen“ der FU Berlin sowie freiberufliche Tätigkeiten im PR-Bereich. 2010 gründete er mit seinem Kompagnon Björn Pätz die Agentur für Kulturmanagement björn & björn – Presse, Produktion & Dramaturgie. Hier begleitete er zehn Jahre lang Künstler*innen und ihre Projekte, Festivals und Spielorte der freien darstellenden Künste in den Bereichen Produktionsleitung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Januar 2019 übernahm er die Leitung Kommunikation des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin und seiner Projekte wie das Performing Arts Programm und Performing Arts Festival Berlin.
Seit Oktober 2020 ist er für den Fonds Darstellende Künste im Rahmen von NEUSTART KULTUR tätig.
Kontakt
bjoern.frers@fonds-daku.de
030 6293126-33