DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN | Potsdam

29. und 30. Juni 2024 | Hans Otto Theater, fabrik Potsdam

Allianzen und Solidaritäten gegen die extreme Rechte sowie die Frage, was es heute heißt und heißen kann, politisch zu handeln, sind die Themen der Forumstage in Potsdam. Wie kann ich selbstwirksam werden und für eine starke Demokratie ohne Hass, Hetze und Diskriminierung einstehen. Es geht um Antifaschismus und Courage (Sukini, Tina Pfurr/Anna Zett, Oliver Zahn) und darum, was es dafür braucht. Dazu gehört ein informiertes Geschichtsbewusstsein ebenso wie eine erweiterte Erinnerungspolitik, die auch die ungehörten Geschichten und marginalisierte Perspektiven und Erinnerungen mit in den Fokus nimmt. (hannsjana, LIGNA). Abends zeigt Viktor Szeri mit seiner Tanz-Performance „fatigue“ in der Reithalle des Hans Otto Theaters eine Choreografie des Burnouts, der Müdigkeit, des Schwindels, während in der fabrik Potsdam das Format „ZwischenSpiel” mit kurzen Tanzstücken die Vielfalt und Kreativität des Tanzes an der Schwelle zwischen Laien- und Profiwelt zeigt.

Programm und Anmeldung

Samstag, 29.06.2024

10:45

Begrüßung

  • Ort: Truck vor der fabrik
11:30 – 13:00

Arbeitsphase I:

Praxis: „Zorn und Rausch. Ein Workshop."

Aktivierend-aktivistischer Workshop von und mit LIGNA.

Warum kann autoritäre Herrschaft in Momenten der Krise als Lösung gesellschaftlicher Probleme erscheinen? Welches Begehren verbindet sich mit dem Faschismus – fragte LIGNA in der Produktion Rausch und Zorn. Im Workshop werden einige der Szenen von den Teilnehmer*innen durchgespielt.

Die Arbeiten der Gruppe LIGNA beschäftigen sich seit 2002 damit, temporäre Situationen herzustellen, in denen das Publikum ein Kollektiv von Produzenten wird – eine Assoziation, die unvorhersehbare, unkontrollierbare Effekte hervorbringt, welche die Ordnung d es Raumes herausfordern.

11:00 - 12:30

Arbeitsphase II:

Allianzen: „Eine Welt nicht zu verlieren: Die Kunst, politisch zu handeln oder Hannah Arendt heute“

Workshop von und mit Alexander Karschnia und Maike Weißpflug.

Einst hieß es, die Arbeiter hätten nichts zu verlieren, außer ihre Ketten, aber eine Welt zu gewinnen. Heute haben wir wenig zu gewinnen, aber viel zu verlieren, nämlich die Erde als bewohnbaren Planeten. In ihrem Hannah Arendt Buch sucht Maike Weißpflug nach der „Kunst, politisch zu handeln" und macht Vorschläge, wie diese Kunst uns im Zeitalter der drohenden Klimakatastrophe helfen könnte. Alexander Karschnia, Theatermacher, Autor und Ideengeber für den Albert O. Hirschman Preis für Einmischung Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur, beschäftigt die Frage, wie wir als Gesellschaft gemeinsam vorankommen. Zusammen mit Aktivist:innen von Fridays for Future suchen Maike und Alexander nach demokratischen Auswegen aus der Krise.

  • Ort: fabrikcafé (fabrik Potsdam)
13:00

Gemeinsame Mittagspause

  • Ort: fabrikcafé / Truck
14:30 – 15:30

Trucktime mit Sukini/Sookee:

3 Songs für die Liebe und ein Statement gegen den Hass

  • Ort: Truck vor der fabrik
15:30 - 16:30

Performance-Parcours: „T.Regina”

Audio- Performance- Parcours und gemeinsames Handeln

von und mit hannsjana

Heute gibt es weder die DDR noch Dinosaurier. Doch ihr einstiges Dasein ist immer noch deutlich spürbar. Es stellt bis heute Fragen an uns. Aber wer darf ihre Geschichte erklären und beurteilen? Ostdeutsche Geschichte wurde lange unsichtbar gemacht. Tyrannosaurus Regina will neue Sichtweisen auf diese Unsichtbar-Machung ermöglichen.

17:30 – 19:00

Panel: Politisch handeln

Was hat „Die Kunst, Viele zu bleiben" mit „Der Kunst, politisch zu handeln" zu tun?
Viele Bürger*innen sind unzufrieden, vieles sollte und muss besser laufen. Gerade bei dem Thema Klima- und Umweltschutz ist es regelmäßig schon fast zu spät. Und auch bei Fragen von zivilgesellschaftlichem Engagement gegen Hass und Hetze und der Unterstützung dafür aus dem politischen Raum gibt es noch viel zu verbessern.
Welche Strategien der Selbstermächtigung führen auch außerhalb der Parlamente und Abgeordnetenhäuser zu politischer Wirksamkeit? Welche Facetten hat also politisch handeln heute und wie kommen wir als Gesellschaft gemeinsam voran?

Über diese und weitere Fragen sprechen Katharina Warda (Soziologin), Jean Peters (Correctiv ), Stella Leder (Institut für Neue Soziale Plastik), N. N. (Fridays for Future)
Moderation: Alexander Karschnia (Autor, Theatermacher, Dramaturg)

Mit einer Response von
Aniko Glokowski-Merten (FDP, MdB im Kulturausschuss)

  • Ort: Hans Otto Theater, Reithalle
  • Tickets: Eintritt frei
19:00 - 20:30

„ZwischenSpiel”

Kurze Tanzstücke

Das Format ZwischenSpiel bringt sieben Stücke von leidenschaftlichen Tänzer*innen – Amateur*innen und Semiprofessionnellen zusammen. In unterschiedlicher und je eigener Weise befassen sich die Arbeiten an diesem Abend mit der Frage des Endlichen. Welche Einschränkungen geben uns die Welt und die Erde, das Leben und die Realität vor, und welche kreieren wir uns selbst? Wie wollen wir mit diesen Grenzen umgehen – ignorieren, überwinden, verschieben? In Solis, Duetten und Gruppenstücken erkunden junge Künstler:innen aus Potsdam und Umgebung die Grenzen aktueller wie existentieller Gegebenheiten. Lassen sich durch Kunst neue Grenzen gestalten?

21:00

„Fatigue”

Tanzperformance von Viktor Szeri

In seinem verletzlichen Solo schöpft der ungarische Choreograph Viktor Szeri aus persönlichen Erfahrungen mit den physischen und psychischen Symptomen von Burnout, die sich unbemerkt in den Alltag einschleichen. Er baut seine Choreografie auf Müdigkeit und dem Nichts-Wollen auf und erzeugt so einen kraftvollen Sog in seine Bewegungs-, Sound- und Bildwelten hinein.

  • Ort: Hans Otto Theater, Reithalle Saal
  • Sprache: Ohne Sprache
  • Karten: www.hansottotheater.de, Tel. 0331 90811-8 (Tickethotline) oder an der Theaterkasse

Sonntag, 30.06.2024

10:45

Begrüßung

  • Ort: Truck vor der fabrik
11:30 –13:00

Arbeitsphase:

Praxis: „Zorn und Rausch“

Aktivierend-aktivistischer Workshop von und mit LIGNA.

Warum kann autoritäre Herrschaft in Momenten der Krise als Lösung gesellschaftlicher Probleme erscheinen? Welches Begehren verbindet sich mit dem Faschismus – fragte LIGNA in der Produktion Rausch und Zorn. Im Workshop werden einige der Szenen von den TeilnehmerInnen durchgespielt.

Die Arbeiten der Gruppe LIGNA beschäftigen sich seit 2002 damit, temporäre Situationen herzustellen, in denen das Publikum ein Kollektiv von Produzenten wird – eine Assoziation, die unvorhersehbare, unkontrollierbare Effekte hervorbringt, welche die Ordnung des Raumes herausfordern.


Wissen: „Hitlergrüße und Theaterpistolen"

Vortrag über die Schwellen, an denen die Kunst aufhört von Oliver Zahn

Der Performer Oliver Zahn betrachtet anhand von Beispielen aus über zehn Jahren künstlerischer Recherche die Trennlinien zwischen dem, was als Kunst erlaubt ist, und dem, was stattdessen gesetzlich verboten ist - von der Hitlergruß-Geste bis hin zu Terroranschlägen in Deutschland in der jüngsten Vergangenheit.

  • Ort: fabrikcafé (fabrik Potsdam)


Allianzen: DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN

Bündnis „Kultur macht Potsdam“ (Teil 1)

Moderation: Eva Hartmann

Allianzen und Solidaritäten sind notwendig, um die Demokratie zu stärken und zu verbessern. In den letzten Jahren haben sich viele zivilgesellschaftliche Bündnisse im Schulterschluss mit Akteur*innen aus Kunst und Kultur zusammengefunden, um sich für die im Grundgesetz verankerten Rechte und Freiheiten unserer Demokratie einzusetzen und sich gegen Hass, Hetze, Diskriminierung und Rechtsextremismus zu engagieren.

Das Bündnis „Kultur macht Potsdam“ stellt in dieser Arbeitssession seine letzten Aktionen vor. Weitere Aktionsbündnisse und Initiativen sind zu Gast (u.a. BFDK/Programm: Demokratie fördern). Es geht um Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch und um praktische und bewährte Beispiele, wie sich jede*r einzeln*e aktiv beteiligen kann - auch mit kleineren und kleinsten Aktionen. Fragen zum wie, wo, wann, mit wem, auf welche Weise sind erwünscht!

13:00

Gemeinsame Mittagspause

  • Ort: fabrikcafé / Truck
14:30

„copy&dance - COURAGE Edition”

Workout von Tina Pfurr und Anna Zett

Auf der Leinwand bewegen sich Körper im Muster einer Choreographie. Auf der Tanzfläche versuchen Menschen es ihnen hier und jetzt zusammen nachzutun. Die unmögliche Imitation wird zur Chance, sich von den idealisierten Videobildern frei zu tanzen. Nach 5 Jahren Pause laden die copy&dance Hosts Pfurr und Zett in Potsdam zu einer COURAGE Edition des partizipativen Tanzformats.

copy&dance ist ein Projekt der Kulturproduzentin und Schauspielerin Tina Pfurr und der Künstlerin Anna Zett.

  • Ort: Truck vor der fabrik
15:30 – 17:00

Allianzen: DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN

Bündnis „Kultur macht Potsdam“ (Teil 2)

Moderation: Eva Hartmann

Allianzen und Solidaritäten sind notwendig, um die Demokratie zu stärken und zu verbessern. In den letzten Jahren haben sich viele zivilgesellschaftliche Bündnisse im Schulterschluss mit Akteur*innen aus Kunst und Kultur zusammengefunden, um sich für die im Grundgesetz verankerten Rechte und Freiheiten unserer Demokratie einzusetzen und sich gegen Hass, Hetze, Diskriminierung und Rechtsextremismus zu engagieren.

Das Bündnis „Kultur macht Potsdam“ stellt in dieser Arbeitssession seine letzten Aktionen vor. Weitere Aktionsbündnisse und Initiativen sind zu Gast (u.a. BFDK/Programm: Demokratie fördern). Es geht um Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch und um praktische und bewährte Beispiele, wie sich jede*r einzeln*e aktiv beteiligen kann - auch mit kleineren und kleinsten Aktionen. Fragen zum wie, wo, wann, mit wem, auf welche Weise sind erwünscht!

16:00 - 17:30

„ZwischenSpiel”

Kurze Tanzstücke

Das Format ZwischenSpiel bringt sieben Stücke von leidenschaftlichen Tänzer*innen – Amateur*innen und Semiprofessionnellen zusammen. In unterschiedlicher und je eigener Weise befassen sich die Arbeiten an diesem Abend mit der Frage des Endlichen. Welche Einschränkungen geben uns die Welt und die Erde, das Leben und die Realität vor, und welche kreieren wir uns selbst? Wie wollen wir mit diesen Grenzen umgehen – ignorieren, überwinden, verschieben? In Solis, Duetten und Gruppenstücken erkunden junge Künstler:innen aus Potsdam und Umgebung die Grenzen aktueller wie existentieller Gegebenheiten. Lassen sich durch Kunst neue Grenzen gestalten?

18:00 – 19:00

Performance-Parcours: „T.Regina”

Audio- Performance-Parcours und gemeinsames Handeln von und mit hannsjana

Heute gibt es weder die DDR noch Dinosaurier. Doch ihr einstiges Dasein ist immer noch deutlich spürbar. Es stellt bis heute Fragen an uns. Aber wer darf ihre Geschichte erklären und beurteilen? Ostdeutsche Geschichte wurde lange unsichtbar gemacht. Tyrannosaurus Regina will neue Sichtweisen auf diese Unsichtbar-Machung ermöglichen.

20:00

„Fatigue”

Tanzperformance von Viktor Szeri

In seinem verletzlichen Solo schöpft der ungarische Choreograph Viktor Szeri aus persönlichen Erfahrungen mit den physischen und psychischen Symptomen von Burnout, die sich unbemerkt in den Alltag einschleichen. Er baut seine Choreografie auf Müdigkeit und dem Nichts-Wollen auf und erzeugt so einen kraftvollen Sog in seine Bewegungs-, Sound- und Bildwelten hinein.

  • Ort: Hans Otto Theater, Reithalle Saal
  • Sprache: Ohne Sprache
  • Karten: www.hansottotheater.de, Tel. 0331 90811-8 (Tickethotline) oder an der Theaterkasse

Anmeldung und Zugänglichkeit

Weitere Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze.

Bitte beachten Sie die Barrierehinweise der Veranstaltungsorte fabrik Potsdam und Hans Otto Theater.