George Tabori Preis 2018

Am 25. Mai 2018 wurde zum 9. Mal der George Tabori Preis vom Fonds Darstellende Künste für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Theaterszene vergeben. Die sechs nominierten Gruppen wurden aus mehr als dreihundert durch den Fonds Darstellende Künste geförderten Gruppen der letzten fünf Jahre ausgewählt. Mit der höchsten bundesweiten Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus der Freien Theaterszene würdigte der Fonds Darstellende Künste künstlerische Handschriften von besonderer Strahlkraft.

Preisträger*innen

Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt das Theater-Kollektiv copy & waste, die laut Begründung der Jury „mit brillanter Sprache, glamouröser Musik und dem virtuosen Spiel mit dem kunstvollen Plagiat […] das Publikum zur bitteren Lüge und schillernden Wahrheit“ verführen und damit „einen einzigartigen intellektuellen Flic Flac zwischen, Diskurs und Lebensrealität […]“ erzeugt.

Die Jury würdigte zudem das Berliner Performance-Kollektiv Turbo Pascal mit dem Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro mit der Begründung: Turbo Pascal „kreieren moderierte theatrale Publikumsexperimente, verschieben die Perspektiven der Wahrnehmung und führen die Zuschauer*innen durch verschiedene […] Vorstellungswelten. Dementsprechend steht das Um- und Andersdenken stetig zur Disposition […]. Daraus entstehen mutige Performances, mit enormer Sogwirkung für die Zuschauer*innen.“

Preisverleihung

Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering würdigte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit der Freien Darstellenden Künste und Auszeichnungen, wie den George Tabori Preis, hinsichtlich ihrer internationalen und interkulturellen Bedeutung.

Auch die anschließende Impulsrede von Jean Peters, dem Mitbegründer des Aktions-Kollektivs Peng, war ebenfalls ein Plädoyer für die deutsche Kunst- und Kulturlandschaft, als Möglichkeit, damit Grenzen zu überschreiten, politischen Strömungen Einhalt zu gebieten und somit für eine gerechte Zivilgesellschaft einzustehen.
Die Laudatio auf die diesjährigen Preisträger copy&waste hielten die Dramaturgin und Kuratorin Katja Herlemann, und die ehemalige Leiterin des Festivals steirischer Herbst und Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Die Laudatio auf die Förderpreisträger*innen hielt die frühere Intendantin des Theaters Freiburg und derzeitige Dramaturgin der Ruhrtriennale Barbara Mundel.
Eray Güray zeigte danach mit seiner Voguing-Performance, wie man Grenzen zwischen Kunst und Subkultur und Geschlechteridentitäten überschreiten kann. Für die musikalische Rahmung des Abends sorgten Benedikt ter Braake und Yana Gottheil, die mit Violine und Klavier Arrangements des Pianisten und Komponisten Kai Schumacher präsentierten. Durch den Abend führte die Moderatorin und Schauspielerin Kübra Sekin.

Jury