Perspektiven 2023

Der Fonds hat auch im 3. Jahr maßgeblich zur Stabilisierung der Freien Darstellenden Künste beigetragen und Weichen für die Zukunft gestellt. Künstler*innen, Verbände und Interessensvertretungen fordern eine nachhaltige Stärkung. Der aktuelle Haushaltsentwurf des Bundes sieht dies aktuell nicht vor. – Lesen Sie hier Hintergründe, Stimmen und Medienbeiträge.

Nachgefragt #2

Berlin, 22. Dezember 2022

In einer zweiten Runde #nachgefragt beantworten wir weitere Fragen zu den Perspektiven des Fonds im Jahr 2023 und darüber hinaus.

Ausblick 2023!

Berlin, 17. Dezember 2023

Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds, gibt in diesem Video ein Update über Perspektiven und Herausforderungen für die Freien Darstellenden Künste und den Fonds und blickt auf das Jahr 2023.

Förderabriss in den Freien Künsten!

Berlin, 11. November 2022

Für die Freien Darstellenden Künste bleibt das Ergebnis der Haushaltsaufstellung 2023 auch nach der Bereinigungssitzung fatal: Der Fonds Darstellende Künste erhält nach 164 Millionen Euro Fördervolumen im Rahmen von NEUSTART KULTUR (2020-2022) lediglich 2 Millionen Euro Regelförderung und fällt damit auf den vorpandemischen Stand von 2019 zurück. Die Nachhaltigkeit des Programms zu Stabilisierung, Planungssicherheit und Weiterentwicklung ist somit für die bundesweit agierenden Freien Künstler*innen und Gruppen nicht mehr gegeben.

Jetzt sind alle kulturpolitischen Akteur*innen gefordert, für 2024 einen Haushaltsansatz in Höhe des tatsächlichen Bedarfs von 16,5 Millionen Euro vorzulegen und auf den Weg zu bringen. Dies ist notwendig, wenn der Bund über die harte Abbruchkante hinaus professionell und bundesweit agierenden Freien Künstler*innen eine Perspektive bieten will.

Die mit dem Haushalt einhergehenden Einschnitte in den Förderungen und Ausschreibungen für 2023 werden in Kürze veröffentlicht. Dabei gilt weiter, dass der Fonds im Sinne der Freien Darstellenden Künste agieren und versuchen wird, die massiven Einschnitte mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit von Antragsvolumen und Förderquoten zu moderieren. Darüber hinaus wird sich der Fonds vermehrt um Sondermittel und Sonderprogramme bemühen, um weitere Finanzierungsquellen zu erschließen und damit die Abbruchkante etwas abzuschwächen.

Ab dem 21. Januar 2023 beginnt mit der Premiere und Tour des Dokumentarfilms DENNOCH! – zur Lage der Freien Künste in allen Bundesländern eine Kampagne für die notwendige Verantwortungsübernahme des Bundes gegenüber den bundesweit agierenden Freien Darstellenden Künsten. In Kürze werden die Termine und weitere Informationen auf der Webseite des Fonds veröffentlicht.

Nachgefragt

Berlin, 24. September 2022

Ihr habt uns viele Fragen zu den Entwicklungen der neuen Haushaltsaufstellung und die Auswirkungen derer auf die künftigen Förderungen des Fonds gestellt. In unserem neuen Video-Format beantworten wir diese nun.

Nachhaltig Fördern - Was kommt nach NEUSTART KULTUR?

Berlin, 06. September 2022

Die aktuelle Verlängerung von NEUSTART KULTUR ist ein erstes gutes Zeichen. Gleichzeitig fehlt aber eine darüber hinaus gehende Planungssicherheit, die für eine Nachhaltigkeit der Hilfsmaßnahmen dringend benötigt wird. Immer noch sieht der Fonds Darstellende Künste sich mit einer scharfen Abbruchkante in der Förderung in den kommenden Jahren konfrontiert. Geschäftsführer Holger Bergmann gibt in diesem Video ein Update zur aktuellen Situation.

Fördern mit Perspektive - perspektivisch fördern?

Berlin, 09. August 2022

Mit Blick auf den aktuellen Haushaltsentwurf kann der Fonds Förderprogramme nicht wie geplant fortsetzen. Holger Bergmann über die aktuelle Situation und Perspektiven des Fonds sowie notwendige Schritte für eine Planungssicherheit der Freien Darstellenden Künste – auch nach NEUSTART KULTUR. Mehr Mut zur Stärkung der Förderung für die freie Produktion von Kunst und Kultur!

Reaktionen in den Medien

Berlin, Juli 2022

Nach Auslaufen der Corona-Hilfen steht die Freie Szene nicht nur in Berlin mal wieder auf wackeligen Füßen. In einem offenen Brief haben die Künstler*innen ihrer Sorge Ausdruck verliehen. Tomas Fitzel für rbb Kultur über eine Szene im Unruhezustand.

Dramatiker Thomas Köck spricht mit Doris Schäfer-Noske im Deutschlandfunk über befürchtete Kürzungen im Etat 2023 für die Kultur.

Elke Weber vom Kollektiv „She She Pop“ und Dramaturg Cornelius Puschke waren für Rang 1 vom Deutschlandfunk Kultur mit Janis El-Bira im Gespräch über die Förderung der Freien Szene.

Tom Mustroph berichtete für die taz über die mangelnde Nachhaltigkeit nach NEUSTART KULTUR.

Auf nachtkritik.de wurde die aktuelle Situation in einer Meldung zusammengefasst.

Im Politischen Feuilleton auf Deutschlandfunk Kultur kommentiert Journalistin und Schauspielerin Nicola Schubert mögliche Szenarien für die Freie Darstellende Kunst nach dem Ende von NEUSTART KULTUR.

Im Kabinettsentwurf ist die Weiterführung der Förderprogramme des Fonds Darstellende Künste nicht vorgesehen – ein Gespräch mit Holger Bergmann im Fachmagazin Theater Heute.

Im November 2022 sprach Holger Bergmann in der Sendung Fazit im Deutschlandfunk Kultur über die Perspektiven der Förderung für die Freien Darstellenden Künste in 2023 und darüber hinaus.

Keine Kürzungen für die freien darstellenden Künste!

27. Juli 2022

Ende Juli positionierte sich das Aktionsbündnis Darstellende Künste in einer Pressemitteilung gegen die Haushaltsaufstellung und appellierte dringend an die Vertreter*innen in der Politik, eine nachhaltige Weiterführung von Förderangeboten für die Freien Darstellenden Künste seitens des Bundes zu gewährleisten.

Stimmen von Künstler*innen

Berlin, Juli 2022

Die öffentliche Petition „Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste!“, die am 25. Mai 2022 an die Staatsministerin übergeben wurde, haben mittlerweile rund 1.800 (Stand: 20. Juli 2022) Personen unterzeichnet. Auf die Frage, warum diese Petition unterstützenswert ist, gab es u.a. folgende Antworten:

Anton Pleva
Die durch den Fonds DaKu unterstütze Szene der freien Freien Darstellenden Künste ist extrem wichtig ist um andere Narrationen zu erfinden, zu denken und auszuprobieren und damit den politischen Debattenraum zu erweitern. Die Menschen dir hier arbeiten sind aber chronisch unterfinanziert und selbst Erfolge machen sie nicht reich – in dem Sinne eines „freien Markts“. Im Gegenteil die hier prekär ausprobierten Erneuerungen verbreiten sich rasant und fließen in Arbeiten aller Richtungen ein, von den „sicheren“ Theaterinseln der Stadttheater bis zur Popkultur und der Werbung.

Pamela Goroncy
die Zukunft des Theaters in der Freien Szene und nicht in den bürgerlichen Spielhäusern liegt, weil meine Existenz davon abhängt, die ich 10 Jahre lang aufgebaut habe, weil ich mir sonst eine Alternative für die Zukunft überlegen muss, da ich mir ansonsten meinen Job, für den ich in Deutschland mehrfach hochqualifiziert ausgebildet wurde, nicht mehr leisten kann. Ich habe zwei Kinder und bin verheiratet.

Förderung nach NEUSTART KULTUR?

Berlin, 07. Juli 2022

Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds, skizziert in diesem Video die aktuelle Situation und ordnet die derzeitigen Entwicklungen ein.

Nachhaltige Förderung der Freien Darstellende Künste gefährdet

Berlin, 01. Juli 2022

Die vom Kabinett beschlossene Haushaltsaufstellung vom 01. Juli 2022 stellt Förderprogramme für 2023 ins Aus. Die angesichts der CoronaPandemie und im Rahmen von NEUSTART KULTUR angestoßenen reformierten Programmlinien können mit den vorgesehenen Mitteln nicht im Ansatz fortgeführt werden. Der Fonds Darstellende Künste muss bereits jetzt die Aussetzung seiner Konzeptionsförderung für 2023 vorsehen. Auch weitere für die Ermöglichung und Absicherung von Projekten der Freien Darstellenden Künste dringend benötigte Programmlinien sind gefährdet.

Mitgliedsverbände, Kuratorium und Künstler*innen fordern nachhaltige Absicherung der Freien Darstellenden Künste

Mit seinen Förderprogrammen #TakeThat und #TakeHeart hat der Fonds Darstellende Künste auch im dritten Jahr maßgeblich zur Stabilisierung der Freien Darstellenden Künste und der Aufrechterhaltung des Kunstbetriebs beigetragen.

Dies erkennen die Mitgliedsverbände des Fonds als Interessensvertretungen der Freien Darstellenden Künste sowie Mitglieder des Kuratoriums in einem Brief an die Kulturstaatsministerin und in ähnlicher Weise an führende Kulturpolitiker*innen des Landes einhellig an. Zugleich regen sie auch künftig eine substanzielle Finanzierung der Freien Darstellenden Künste durch den Fonds an.

Ähnlich formulieren es freischaffende Künstler*innen und Gruppen in ihrer an die Kulturstaatsministerin gerichteten, öffentlichen Petition „Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste!“, die am 25. Mai 2022 an die Staatsministerin übergeben wurde.

Der Fonds Darstellende Künste dankt auf diesem Wege für die engagierten Stimmen.

Zwei Künstler*innen übergeben Petition an Kulturstaatsministerin Claudia Roth © Gianmarco Bresadola

Briefe an den Bund - Die Korrespondenz zum Nachlesen

Antwort der Mitgliedsverbände auf das Schreiben der Staatsministerin

Berlin, 05. Juli 2022


Sehr geehrte Frau Staatsministerin, liebe Claudia Roth,

vielen Dank für Ihre positive Antwort auf unser Schreiben und die motivierenden, unterstützenden Worte bei der Tabori Preis Verleihung.

Als Mitgliedsverbände des Fonds gestatten Sie uns auf Ihr Versprechen zurückkommen, sich für eine nachhaltige Stärkung des Fonds einzusetzen, denn die aktuelle Haushaltsplanung für 2023 lässt keinen Spielraum zur Fortsetzung der Programmlinien und ermöglicht nur eine minimale Aufrechterhaltung der Förderleistungen des Fonds Darstellende Künste.

Wir möchten Sie im Interesse der frei produzierenden Künstler*innen eindringlich bitten, die Finanzierung des Fonds deutlich zu stärken und eine über NEUSTART KULTUR hinausgehende nachhaltige Stabilisierung nicht zu gefährden.

Wir wissen Ihren Einsatz und Ihr Engagement für die Freien Darstellenden Künste sehr zu schätzen und haben auch Verständnis für schwierige Prozesse, daher würden wir uns über einen weiterhin konstruktiven Dialog sehr freuen.

Antwort der Staatsministerin auf den Brief der Mitgliedsverbände

Brief der Mitgliedsverbände des Fonds Darstellende Künste

Berlin, 22. März 2022


Sehr geehrte Frau Staatsministerin Claudia Roth,

die Freien Darstellenden Künste und ihre Akteur*innen haben sich in den letzten zwei Jahren für ästhetische und soziale Innovation engagiert, die nachhaltig die Prozesse gesellschaftlicher Transformation aufgreifen und produktiv machen. Künstler*innen und Produzent*innen, freie Produktionshäuser und Festivals – sie alle haben gerade auch während der Herausforderungen der Pandemiezeit als kulturell prägende Agents of Change gewirkt, die eine Gesellschaft in der Veränderung begleiten, fordern und aktiv mitgestalten.

Wir, die Mitgliedsverbände des Fonds Darstellende Künste, wissen, dass dies ohne das Engagement und die Förderung des Bundes nicht möglich gewesen wäre. Auf dieser Basis konnte der Fonds mit großer Kompetenz agieren und so helfen, die Freien Darstellenden Künste in ihrer Breite und Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln. Von ganz entscheidender Bedeutung sind und waren hierbei die an den praktischen Bedarfen der Freien Szene ausgerichteten Förderlinien und Förderprogramme des Fonds, deren Effizienz, Professionalität und Wirksamkeit vor dem Hintergrund der Pandemie deutlich sichtbar wurden.

Damit die Freien Darstellenden Künste in ihrer Breite und Vielfalt auch zukünftig ihrer Bedeutung gerecht werden können, braucht es nun auch über die Pandemie hinaus Planungssicherheit und Perspektiven. Aufgrund der ebenso länderübergreifenden und bundesweiten wie inter- und transnationalen Bedeutung der Freien Darstellenden Künste sehen wir hierbei gerade auch die Bundespolitik in einer besonderen Verantwortung. Als Vertreter*innen der Mitgliedsverbände möchten wir Sie daher nachdrücklich auffordern, sich dafür einzusetzen, dass der Fonds Darstellende Künste die notwendigen Mittel erhält, seine Förderprogramme auch künftig und über die laufenden Finanzierungen durch Neustart Kultur hinaus aufrecht zu erhalten sowie weiterzuentwickeln. Nur so kann in den nächsten Jahren der impulsgebende Charakter der Freien Darstellenden Künste künstlerisch und im Sinne einer breiten kulturellen Daseinsfürsorge als Teil demokratischer Praxis beibehalten und gestärkt werden.

Mit mehr als zwei Milliarden Euro jährlich finanzieren allein die Kommunen und Länder die Theaterlandschaft in ihrer Vielfalt. Die Weiterführung der bisherigen jährlichen Bundesförderungen, die nur rund 3% dieser Summe ausmacht, würde die bundesweit agierenden Freien Darstellenden Künste nachhaltig stärken und so auch Kommunen wie Länder in ihrem Engagement für diesen Bereich unterstützen. Bundesweit würde eine entsprechende Förderung des Fonds die ganze Bandbreite – von Figurentheater über Theater für junges Publikum und Theatervermittlung, von Musiktheater, Tanz, Performance, Schauspiel und semiprofessionellem Theater bis hin zu Straßentheater und zeitgenössischem Zirkus – substantiell festigen und in ihrer Innovationskraft bestätigen. Dies ist heute wichtiger als je zuvor. Denn Themen der Transformation wie Nachhaltigkeit, Digitalität, ästhetische Entwicklung, Wissenstransfer, Diversität, sozialräumliche Chancengleichheit oder Generationswechsel warten nicht und gehen uns alle an.

Die Freien Darstellenden Künste begegnen diesen Herausforderungen schon jetzt forschend, erprobend und immer auch spielerisch, ebenso zugänglich wie engagiert. Wir hoffen sehr, dass die Bundeskulturpolitik bereit ist, die Akteur*innen der Freien Szene hierbei zu unterstützen und würden uns über einen weiteren Dialog darüber freuen.


Mit freundlichen Grüßen,

Die Mitgliedsverbände des Fonds Darstellende Künste e.V.:

ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V.

Bund Deutscher Amateurtheater e.V.

Bund der Theatergemeinden

Bund deutscher Volksbühnen e.V.

Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater e.V.

Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V.

Bündnis internationaler Produktionshäuser e.V.

Bundesverband Theater im Öffentlichen Raum e.V.

Dachverband Tanz Deutschland e.V.

Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik e.V.

Deutscher Bühnenverein

Internationales Theaterinstitut (ITI) Zentrum Deutschland

ver.di Bundesverband

Verband Deutscher Puppentheater e.V.

UNIMA-Zentrum BRD e.V.

Antwort der Staatsministerin auf den Brief des Kuratoriums

Brief des Kuratoriums des Fonds Darstellende Künste an die BKM zur aktuellen haushaltspolitischen Planungsdebatte

Berlin, 24. März 2022


Sehr geehrte Frau Staatsministerin Claudia Roth,


die letzten zwei Jahre waren in Deutschland wie nie zuvor von einem Aufbruch der Freien Darstellenden Künste (FDK) geprägt. Wir, die Kuratoriumsmitglieder des Fonds Darstellende Künste haben durch unsere Arbeit für die vielfältige Umsetzung der Neustart Kulturprogramme diesen Aufbruch aus nächster Nähe begleitet. In der anhaltenden Pandemie haben die Akteur*innen der FDK – Künstler*innen und Produzent*innen, freie Produktionshäuser und Festivals – deutlich gezeigt, dass die Freie Szene ein Innovationstreiber der Theaterkultur ist. Die Themen der großen Transformationen unserer Zeit bilden dabei die Grundlage der Veränderung. Ob die Inklusion diverserer Publikumsschichten, der Weg in den öffentlichen Raum der Städte und ländlichen Regionen, die Adaption und Erfindung neuer digitaler künstlerischer Formate, die Öffnung von gesellschaftlichen Diskursräumen oder die Entwicklung der eigenen Strukturen in Richtung Nachhaltigkeit: Die FDK waren und sind Vorreiter und Schrittmacher notwendiger kultureller Change-Prozesse – und sie sollen es bleiben. Daher schreiben wir Ihnen.

Ohne das kulturpolitische Bekenntnis des Bundes sowie Ihr großes Engagement und Ihre Verbundenheit mit den Freien Künsten – insbesondere die zusätzliche Finanzierung von krisen-, aber auch transformationsbezogenen Förderinstrumenten – wären diese Prozesse niemals umzusetzen gewesen. Als Kuratorium des Fonds Darstellende Künste, aber auch und gerade als Fachleute diverser Perspektiven der FDK in Deutschland, sind wir beeindruckt von der Agilität, die Geschäftsführung, Mitarbeitende und Organisation dieser für die FDK unendlich wichtigen Förderinstanz in kürzester Zeit an den Tag gelegt haben. Nicht zuletzt angesichts der bereits vorliegenden ersten Ergebnisse der gründlichen Evaluation der neu entstandenen Programme des Fonds Darstellenden Künste wird klar erkennbar, wie zielgerichtet und wirkungsvoll die hier eingesetzten Gelder die oben skizzierten Zwecke zu erfüllen vermochten.

Die Vielfältigkeit unserer Perspektiven ist es aber auch, die uns angesichts der aktuell laufenden nahezu tektonischen Haushaltsdebatten stark besorgt. Im Kuratorium des Fonds Darstellende Künste treffen sich künstlerische und politische Stimmen der unterschiedlichsten Sparten und Bereiche der FDK. Von den genuinen Sichtweisen der künstlerischen Akteur*innen selbst, über Haus- und Festivalleitungen bis hin zu Verbänden oder kommunal- und landespolitischen Verantwortungsträger*innen bildet sich eine vielfältige Bandbreite ab. Geeint sind wir in unserer Sorge, dass der mit großer gemeinsamer Kraftanstrengung begonnene Aufbruch – der von Ihnen induzierte „Neustart Kultur“ – keine Fortsetzung findet.

Auf Grundlage der besonderen kulturpolitischen Rolle, die die FDK gerade auch im Hinblick auf die länderübergreifende Zusammenarbeit der Akteur*innen, als auch die (inter-)nationale Reputation der hiesigen zeitgenössischen und gesellschaftlich relevanten Kultur spielen, sehen wir den Bund hier auch weiterhin in einer besonderen Verantwortung. Die Neustart-Kultur-Förderprogramme haben im Feld der FDK zu einer breiten, Bundesländer übergreifenden Zusammenarbeit und Sichtbarkeit gefunden, sind damit der Vielfalt, Qualität und Komplexität, aber auch Quantität der freien Szene gerecht geworden – im Zusammenspiel mit den Kommunen und Ländern.

Auch in den nächsten Jahren gilt es, die gleichzeitig impulsgebenden und modellbildenden, aber auch stets künstlerisch und an einer breiten kulturellen Daseinsvorsorge orientierten, neu entstandenen Förderprogramme des Fonds Darstellende Künste in ihrer gesamten Breite beizubehalten und weiterzuentwickeln. Die FDK bilden neben den Stadt- und Staatstheatern die zweite Theatersäule im Land. Gerade nach den Pandemie-Erfahrungen gilt es, dieser Bedeutung dauerhaft gerecht zu werden. Wir plädieren für ein Neustart-Kulturprogramm III, mit dem Ziel, dieses in eine Verstetigung für die FDK zu bringen.

Als Kuratorium und Vertreter*innen der FDK in Deutschland möchten wir Sie bitten, sich nachhaltig dafür einzusetzen, dass der Fonds Darstellende Künste die in der Pandemie bewährten Förderprogramme auch künftig in voller Höhe umsetzen kann.

Wir freuen uns, über diese Fragen und Themen mit Ihnen in einen direkten Dialog zu treten und verbleiben


Mit freundlichen Grüßen
gez.
Das Kuratorium des Fonds Darstellende Künste


Martina Grohmann
Vorsitzende des Kuratoriums, Künstlerische Leitung Theater Rampe | Stuttgart

Carena Schlewitt
Stellv. Vorsitzende des Kuratoriums, Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste | Dresden

Prof. Dr. Hans Joachim Wagner
Vorsitzender des Kuratoriums, Kulturwissenschaftler, Kurator, Autor, Musikdramaturg | Düsseldorf, Köln, Nürnberg

Jonas Zipf
Leiter JenaKultur, Regisseur, Kurator, Dramaturg, Lehrbeauftragter | Jena

Katja Aßmann
Künstlerische Leitung Spreepark Art Space| Berlin

Irina Bârcă
Dramaturgin| Düsseldorf

Christine Bossert
Künstlerische Betriebsdirektorin Bad Hersfelder Festspiele, Regisseurin | Bad Hersfeld, Hessen

Fatima Çalışkan
Freie Künstlerin und Kuratorin | Berlin

Dr. Joy Kristin Kalu
Leitende Dramaturgin der Sophiensaele und Theaterwissenschaftlerin | Berlin

Julian Kamphausen
Künstlerische Leitung Prater Digital, Dramaturg, Regisseur | Hamburg, Berlin

Florian Malzacher
Freier Kurator, Dramaturg, Autor | Berlin

Bettina Masuch
Dramaturgin, Kuratorin, Intendantin des tanzhaus nrw | Düsseldorf

Anke Politz
Intendantin Chamäleon | Berlin

Aenne Quiñones
Stellv. künstlerische Leiterin des HAU Hebbel am Ufer | Berlin

Prof. Dr. Martin Jörg Schäfer
Hochschullehrer für Literaturwissenschaft und Theaterforschung | Hamburg

Felizitas Stilleke
Freie Dramaturgin, Kuratorin | Berlin

Stephan Wunsch
Puppenspieler, Figurenbildner, Regisseur, Ko-Leiter das Theaters Rosenfisch | Aachen