Rechercheförderung (Aug 2023)

Datum der Jurysitzung: 12. Oktober 2023

Geförderte Vorhaben: 198

Humor, Schammanagement oder Sprachgebrauch. In dieser Recherche werden unterschiedliche künstlerische Strategien untersucht, die den eigenen Klassenhintergrund (un)sichtbar werden lassen. Wie können Klassismuserfahrungen performativ für ein Publikum erfahrbar gemacht werden?

The artist will investigate how a Crip-Queer approach can transform artistic practice and the work with the collective ONCE WE WERE ISLANDS by placing accessibility at its heart. A research grant will give the time and resources to explore Autistic Long-Form, investigate texts by disabled artists, and exchange with other makers around access and best practice.

Das Lügen begleitet uns tagtäglich. Und seine Konsequenzen liegen irgendwo zwischen Erleichterung des Lebens und Krieg. Welche ethischen und ästhetischen Implikationen hat die Lüge im (dokumentarischen) Theater? Was kann man noch alles lernen, wenn man das glaubhafte Lügen lernt? Und was bedeutet es für unseren Bezug zur Wahrheit, wenn unsere Texte in Zukunft von der KI geschrieben werden?

In der Recherche werden die Grenzen des kreativen Ausdrucks auf Social Media erforscht, indem sich Magali Sander Fett selbst auf der Plattform TikTok inszeniert. Es wird ein fiktives Ich aufgebaut, das eine andere Ästhetik hat als auf dieser Plattform üblich. Dabei werden Fragen nach Identität, Rollenbildern und Körperlichkeit in digitalen Welten gestellt und mit gängigen Stereotypen gebrochen.

Capturing both our ephemeral and literal understandings of relationships and belongingness, Cousins is a research project that aims to set the base for a future performance and video art, that seeks to understand our human desire to have a place in the world. What can we learn from each other’s perception about belonging? With Cousins, senses of privacy and ancestry are at stake.

Recherche für eine Theater-Performance für Leute ab 14 Jahren zum Thema DEMORATIE mit dem Arbeitstitel „Demokratie ohne Grenzen“. Eine Theater-Performance zum Thema Demokratie biete eine kreative Möglichkeit, um ein junges Publikum zum Nachdenken über demokratische Prinzipien und Prozesse anzuregen. Mittelpunkt des Konzeptes ist eine interaktive Spielshow: Monarchie vs. Domokratie usw.

Mithilfe dieser interviewbasierten Recherchearbeit möchte Judith Altmeyer an der Funktionsweise und der historischen Entwicklung von Humor forschen, um das eigene Arbeiten mit Komik auf der Bühne mit den Erkenntnissen dieser Studie unterfüttern und optimieren zu können. Bei den Befragten handelt es sich um ihren hundertjährigen Großvater, einer jungen Comedian, sowie einem Kind.

Der Fokus für „NUN“ liegt auf impliziten Erinnerungen, die nicht bewusst abgerufen werden können und eher unbewusst wirken. Sie können durch bestimmte Reize oder Handlungen beeinflusst werden, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Senem Gökce Ogultekin interessiert ein körpereigenes, nicht-cerebrales Gedächtnis und das künstlerische Potenzial dieses Gedächtnisses im Versuch einer Transformation.

„— còn nước còn tát“ (AT) beschäftigt sich mit unterschiedlichen Formen der Erinnerungskultur. Das vietnamesische Sprichwort besagt: „Solange es Wasser gibt, sollte man aus ihm schöpfen“. In Bezug auf Erinnerung stellt sich die Frage: Wie kann eine kleinstmögliche Einheit für Erinnerung aussehen? Wie kann es letztlich gelingen, Vergangenes wieder zugänglich zu machen?

Die Recherche begibt sich auf die Suche nach Strategien der Vermittlung aus der politischen Bildung und stellt sich die Frage inwiefern diese in performative, aufführungsbegleitende Formate übersetzt werden können. Im Fokus steht die Vermittlung künstlerischer und choreografischer Arbeiten und ihrer gesellschaftlichen und politischen Bezüge.

Das Rechercheprojekt "(Re)coding Gender" bekämpft Geschlechtsverzerrung in KI-Modellen durch kreative Datenmanipulation in erweiterten Realitätsräumen. Ziel ist die Kritik an Fehlrepräsentation und Erforschung von AR zur Förderung inklusiver Performance-Kunst durch Experimenten zwischen Künstler*innen, Teilnehmer*innen und nicht-binären Gemeinschaften mit genderfluiden Figuren und Stimmen.

What makes a performance funny? When do people laugh? Who laughs when? In this research, the point of interest is humor in dance and performance. Neus Ledesma Vidal wants to analyze the mechanics of humor on stage, its physicality, and its choreographic possibilities.

Wo können wir zusammenkommen für ein gemeinsames Denken und Handeln, das es braucht, um auf Entwicklungen wie den Klimawandel reagieren zu können? Wir brauchen Orte, die diesen neuen Bedürfnissen entgegenkommen. Im Rahmen von „A Kitchen for a Changing Planet“ forscht Jakob Engel an der Szenografie einer mobilen Draußen-Küche als performativen und partizipativen Ort des Zusammenkommens.

In ihrer Recherche „A pair of lips“ widmet sich Caroline Creutzburg erstmals ausführlich dem Singen als einer körperlichen und performativen Praxis, die ihr sowohl persönlich als auch gesellschaftlich merkwürdig abwesend erscheint. Sie wendet sich ihrer Stimme als einem emotionalen Teil ihres Performerinnen-Ichs zu, indem sie sie als ein eigenständiges Organ und ein Gegenüber betrachtet.

Mit der Forschung zu akusmatischen Körpern sucht Johannes van Bebber im Grenzbereich von Performativität und Klanglichkeit nach einem Theater, das den intimen Raum des Hörens und Lauschens in den öffentlichen Raum des Theaters transferiert. Ein Theater, das dem Publikum auf radikale Weise Platz schafft, gemeinsam zu imaginieren.

Das Recherchevorhaben „Arachne und Echo – Multiple Autor*innenschaft als feministische Praxis“ untersucht Konzepte und Praxen feministischer multipler Autor*innenschaft im Hinblick auf ihren Produktionsprozess, soziale Settings und sprachlichen Ergebnisse. Ziel ist es, eine Sammlung für Settings und Methoden der feministischen gemeinschaftlichen Textproduktion zu erarbeiten.

Mit der Recherche zu Audiodeskription im Musiktheater wird ausgehend von Fragestellungen der „Aesthetics of Access“ nach musiktheatralen Umgangsweisen mit Audiodeskription gesucht. Dabei werden Wissen und Praktiken des Musiktheaters im Umgang mit Stimme, Klang und Körper genutzt und mit etablierten und experimentellen Praktiken aus dem Bereich Audiodeskription in Beziehung gebracht.

„Auf Pferden / moving with horses“ ist ein Recherchevorhaben zu Pferden, Mensch-Pferd-Beziehungen, über die darin kondensierenden Muster westlicher Hegemonie und Sehnsüchte nach artübergreifender Harmonie. Narrative über Mensch-Pferd-Beziehungen werden transmedial collagiert und zu einer Erzählung über wechselseitige Beeinflussung, Macht und Sehnsucht zusammengeführt.

Johannes Karl untersucht in der Recherche, inwiefern sich der Wandel von Männlichkeitsbildern und die Verkehrswende gegenseitig bedingen. Durch Verschneiden der beiden Themenkomplexe auf experimentelle und musikalische Weise soll das Konzept für eine neue Musikperformance entwickelt werden.

Der Avatar fungiert nicht nur als Stellvertreter*innen- und Versteckkörper in virtuellen Welten, als Denkfigur im patriarchalen Kapitalismus und neoliberale antikolonialistische Vergangenheitsbewältigung, sondern löst Fragen zur Aneignung von Körper aus. In „AVATARING“ sucht Ursina Tossi nach Verbindungen und Ästhetiken zwischen queerfeministischen, dekolonialen Diskursen und Popkultur im Tanz.

“BACK TO BASICS” is a research project focused on deepening the study of Body-Mind Centering, Meridian Stretches & Six Healing Sounds and Craniosacral therapy, with the aim of re-centering the artistic activity in body work and reigniting the dailiness of training.

Da, wo das Eis taut, Mikroben nach Jahrtausenden des Eingefrorenseins wieder erwachen, bohren Menschen nach Rohstoffen, kämpfen um Unabhängigkeit, Vormachtstellung, freuen sich, dass das Eis endlich Platz macht. Ein Porträt aktueller Baumaßnahmen auf Grönland, um performativ-partizipative Darstellungspraktiken zu entwickeln, die Transformationsprozesse sichtbar, als veränderbar denkbar machen.

In „Belly Shame:Less Dance“ widmet sich Raha Emami Khansari den historischen und kulturellen Implikationen des „Bauchtanzes“ einerseits und den kulturhistorischen und zeitgenössischen Schönheitsnormen des Bauches und des damit verbunden „belly shames“ andererseits und nimmt somit das Zentrum des Körpers als Zentrum sich kreuzender Diskurse von Rassismus, Klassimus und Sexismus in den Blick.

Wie kann ich eine komplexe Recherche über Black Dance Culture zwischen Deutschland, Frankreich und der Elfenbeinküste erschaffen, in der ich als Erzähler und künstlerisches Mitglied der Szene agiere? Die antreibende Rolle, die Afrodeutsche als Künstler*innen, Fans und Geldgeber in der Entwicklung und Weitergabe der Stile gespielt haben, ist kaum bekannt und wird in diesem Projekt dokumentiert.

Die Recherche befasst sich damit, was Körper prägt. Sie bewegt sich zwischen Körpergedächtnis, Körperbildern und dem Funken, der die Lust am Tanzen entfacht. Zusammen mit zwei Amateurinnen / Liebhaberinnen des Tanzens aus unterschiedlichen Generationen begibt sich die Choreografin auf die Suche nach (Dis-)Kontinuitäten, die mit der Sozialisation als weibliche Körper einhergeht.

"How does an experience transform a group into a collective?" is the research guideline. Looking particularly at rhythms, the following approaches for the research are defined: 1- Find inspiration and knowledge in existing somatic practices and deepen the understanding of them. 2- Experimenting in artistic ways with these practices and their rhythms, alone or in groups.

Mit der Rechercheförderung möchte Miria Wurm ein Hypridprojekt namens body INVASION an der Schnittstelle zwischen Tanz, BioArt, wissenschaftlichen Texten, Grafik- und Videodesign konzeptionell erarbeiten. Fasziniert von der Idee, dass Genetik als eine Geschichte gedacht werden kann, deren Sprache die DNA darstellt.

„Body, Bones, Beast, Flesh“ ist eine choreografisch-handwerkliche Recherche, die sich ausgehend vom Phänomen des Ex-Voto mit skulptural-visuellen Repräsentationen des Körpers auseinandersetzt. Durch die Entwicklung einer animistischen choreografischen Sprache strebt die Recherche an, dualistische Prinzipien wie etwa menschlich oder nicht-menschlich aufzulösen.

Die Recherche untersucht das Medium Tanz als wirkungsvolle, soziale Modalität des Zusammenkommens. Über das Forschen zu alpenländischen Volkstänzen (Herkunftsort der Künstlerin) und elektronischen Beats, als Techniken um Menschengruppen zu verbinden, soll der Frage nachgegangen werden, wie damit differenzierte Formen der Kollektivität möglich werden.

Roman Lemberg erweitert die eigene musikalische Praxis um die Arbeit mit Chören und sucht dafür eine Sprache. Für einen neu gegründeten Chor und mit ihm werden Kompositionen, Rituale, Performances und soziale Zusammenkünfte entwickelt. Es werden Klagegesänge und Trauerfeiern zur Verarbeitung der schmerzlichen Verluste und Verwüstungen in unserer Welt, unserer Gesellschaft und in den Kollektiven.

Die Recherche widmet sich kollektiven Gruppenbewegungen, die Tanz als Medium für Empowerment, Widerstand und Heilung nutzen. Hierfür werden Tanzepidemien im Rhein-Main-Gebiet des 13.-17. Jahrhunderts recherchiert, Expert*innen interviewt, Archive besucht und Scores entwickelt, um die Dynamiken dieser Phänomene in verkörperte Praktiken zu übersetzen und dabei Machtstrukturen zu hinterfragen.

Klassismus und dessen Intersektionen im Theaterbetrieb sind Kern der Recherche. 1.) Welche Veränderungen sind in den Strukturen meiner künstlerischen Arbeit bei CHICKS* möglich, um in Zukunft Klassismus-sensibler zu arbeiten? 2.) Wie kann ich performativ Klassismuserfahrungen und strukturelle Analysen thematisieren? Ich experimentiere mit Stand-Up-Comedy als widerständiges Werkzeug.

Olympia Bukkakis will deepen her knowledge of classical and new music, paying attention to their social logics. She will undertake private study, studio research, and tuition in cello, voice, and conducting, in order to integrate these skills into her interdisciplinary performance practice. This will be undertaken with the intention to make these fields accessible to a wider audience.

„Common daily battles“ ist eine Recherche im immersiven Theater. Im Fokus stehen die Begriffe des Alltags und der Alltäglichkeit. Können uns Geschichten aus dem Alltag empowern, uns zu neuen gesellschaftlichen Visionen inspirieren? Neben einem theoretischen Teil, soll ein Workshop stattfinden, bei dem es um Methoden des kollektiven, performativen Erzählens geht.

Die Puppenspielerin Yvonne Dicketmüller erforscht in ihrer Recherche die Möglichkeit, ein Computerspiel als Vermittlungsformat für ihre Crankie-Theaterinszenierungen rund um die kleine Kaffeemaschinen-Ermittlerin Stina und den fiesen Nanobot Kraki zu entwickeln. Neben den technischen Aspekten erforscht Yvonne, wie es gelingen kann, die ästhetischen Aspekte des analogen Crankies zu digitalisieren.

In der Recherche beschäftigt sich Lea Letzel mit den sozialen, politischen und kulturellen Fragen der Feuerwerkerei. Neben den Klängen, die alle pyrotechnischen Effekte begleiten, befasst sich Letzel mit architekturgebundenen Feuerwerken, die über die reine Funktion des Bühnenbilds hinausgingen, sondern gleichzeitig Form und Inhalt der Aufführung waren.

„Der Flur“ ist eine Recherche und Begegnung mit Sängerinnen, singenden Schauspielerinnen und Amateurinnen, die unsichtbar, zurückgezogen, zwangspensioniert sind. Was bleibt, ist vielfach nur der Klang, der Nachhall ihrer Stimmen. Die Frau, Ikone, verweigert sich der Öffentlichkeit, erschlagen von Zuschreibungen und Böswilligkeit. Eine Positionierung gegen Ageismus, gegen das Verschwinden.

Aisha Konaté widmet sich der Konzeption und inhaltlichen Recherche für die im 2. Halbjahr '24 geplante Performance „cracks in time and the appearance of new God*esses“ (Tanztheater, Clubmusic, Sci-Fi, Storytelling). 5 BiPoc Performer*innen sollen durch neu entwickelte Rituale, experimentelle Clubmusik und mit Unterstützung des Publikums im Laufe der Performance zu modernen Gottheiten werden.

Die Recherche „crossing fraying lines (AT)“ beschäftigt sich mit verkörpertem Erinnern von (Nach)Wendeerfahrungen und befragt deren Einfluss auf Gesellschaft und Individuum. Neben inhaltlicher Recherche in Archiven und durch Interviews wird das Konzept der Linie im Tanz und der Geschichtsschreibung durch Bewegungsrecherche untersucht. Die Recherche dient der Konzeptentwicklung einer Performance.

This research focuses on exploring the potential of robots as interactive choreographic objects. In robotics, how is motion generated, reproduced and conceived of? Further, how can we shape particular movement qualities? The problem of 'materializing' results and knowledge gained through previous research in XR development and 3D modeling will serve as a starting point.

“Dancing dreams” is researching how night dreams of an audience can transform into instant choreographic situations, to cultivate a sense of community, intimacy and openness. Their content initiates the dance composition and the social choreography of the participants. Anna Nowicka experiments with new formats, blending performance and collective sharing space in order to make dreams come true.

"Dancing with/through/to Julius Eastman" is a research project by Brazilian choreographer Renan Martins, inspired by the underrepresented queer and Black composer. Analyzing especially his piece “Femenine”, the research is a base to develop a concept for the new piece GUERRILLA, in which an independent group fights oppression while celebrating queerness, love, healing, and Black protagonism.

Die Recherche „Das Fleisch des Objekts“ widmet sich dem Anthropomorphismus, um somit die ambivalente Beziehung des Menschen zur scheinbar unbelebten Welt der Dinge zu beleuchten. Ideen, Gefühle und Bedeutung werden auf die Objekte projiziert. Sie bekommen Bedeutung und Beziehungen zwischen Mensch und Objekt werden ins Leben gerufen.

„Der Körper als AnArchiv“ untersucht die Beziehung zwischen Bewegung, Objekten und Erinnerungen. Durch die Verbindung somatischer Praktiken mit künstlerischen Sammlungsprozessen zielt das Projekt darauf ab, die Selbstbezogenheit somatischer Praktiken zu überwinden und eine soziale Feinabstimmung der Beziehungen zwischen Individuum, Kunst und Gesellschaft zu ermöglichen.

„Dickes Fell & Faule Haut“ untersucht anhand von Kostümen und Performances, wie sich Kostüme dafür eignen, eine Person und ihre Lebensgewohnheiten zu transformieren und sie so veränderten Umweltbedingungen anzupassen. In Siebenschläfer-, Murmeltier- und Hamsterkostüm will Jelka Palte den Winter in einem dicken Fell verbringen und sehen, wie sich diese Anpassung an die Umgebung auswirkt.

Im Zentrum steht das Thema Haut aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es soll um das Körperliche, Emotionale ebenso wie die gesellschaftspolitischen Aspekte gehen. Neben physischen und kommunikativen Qualitäten der menschlichen Haut und den metaphorischen Bedeutungen beim Sprechen über „Haut“ geht es um die Farben der Haut und ihre Beschaffenheit, um Ausgrenzung und Rassismus.

Auf Basis der eigenen Familiengeschichte beschäftigt sich diese Recherchearbeit sich mit der Täter*innenvergangenheit der Deutschen. Mit transgenerationalem Trauma und dem Schweigen, das immer noch über allem liegt.

Die Recherche bezieht sich auf die musikalischen Traditionen der Mapuche-Indianer, deren klangliche Rituale als eigener Musikertheaterbegriff erforscht werden. Jenseits von kultureller Aneignung soll daraus abgeleitet mit Akteur*innen vor Ort ein Projekt entwickelt werden, um es letztlich am Ende des Gesamtprozesses auch in Deutschland und Europa zu präsentieren.

Die Recherche dient der Entwicklung effektiver Strategien zur Anziehung und Bindung eines spontanen Publikums als Straßenkünstler*in auf belebten Plätzen. Ein Fokus liegt auf Standortwahl, Interaktion, Gruppendynamik, Publikumsbindung und ethische Aspekte. Ziel ist die tiefere Verbindung zum Publikum und Förderung des Straßentheaters.

13. Januar 1959: 1. Tanzmusikkonferenz der DDR in Lauchhammer. Hier sollten die Möglichkeiten von Unterhaltungsmusik mit sozialistischem Anspruch diskutiert werden. Anhand von Interviews mit Zeitzeug*innen und noch aktiven Musiker*innen der DDR-Szene in Sachsen und Berlin wandert die Frage danach, wie sich Musik als Politikum mit Anarchie und Alltag verbinden lässt, ins Heute.

Maren Wittig erkundet während ihrer Recherche, welchen stereotypen Erwartungen, patriarchalen Strukturen und Hindernissen die weiblichen Tänzerinnen in einer männerdominierten Szene ausgesetzt sind. Sie möchte außerdem durch die Planung des ersten Popping Kollektives ,von’ und ,für’ Frauen in Deutschland für mehr Gleichstellung in der Tanzwelt sorgen. (Instagram: fnkymae)

Eine Stimmensuche mit Gesprächspartner*innen zwischen 10-88 Jahren zum Phänomen der kognitiven Dissonanz: Wir wissen das eine und tun trotzdem das andere. Welche Widersprüche zwischen Wissen und Handeln sind für Kinder und Jugendliche am drängendsten? Und was bringt Menschen zur Veränderung der eigenen Verhaltens und zu gesellschaftlichem Aktivismus? Und wie geht die Musik mit Dissonanzen um?

Im Zentrum der Recherche steht das Leben der Bäume. Mit Fokus auf das verlorene Gleichgewicht zwischen dem zeitgenössischen Menschen und dem nicht-menschlichen Leben soll das alte Wissen über die Bäume kanalisiert werden, um ein Ritual über eine symbolische Verbindung der biologischen Eigenschaften des Lebens der Bäume mit mythologischen und wirtschaftlichen Aspekten der Holzenergie zu schaffen.

„Donezk.UA“ zeichnet die Lebenswege einer Gruppe junger Ukrainer*innen nach, die im Sommer 2010 ein Straßentheaterprojekt in der heute besetzten Stadt Donezk erarbeitet haben. Im Kaleidoskop der unterschiedlichen Biografien wird ein Portrait der ukrainischen Gesellschaft vor und nach den Katastrophen von 2014 und 2022 erkennbar. Es geht um Verlust von Heimat und Identität, Flucht und Neuanfänge.

„Dreams are coming“ erforscht, wie biografische Inhalte durch 3D-Technologien erlebbar gemacht werden können. Die Interview-basierte Recherche widmet sich der historischen Vergangenheit und digitalen Zukunft eines ostdeutschen Industriestandortes. So wird das Potential von 3D-Scans erprobt, um dokumentarisches Material mit digitalen Objekten und interaktiven Settings zu verknüpfen.

Die künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Zusammenhänge zwischen Erinnern, Erfahren und Erzählen von Lebensmittelknappheit vor dem Hintergrund systematischer (Selbst-)Zensur. Mit Hilfe von Interviews, Recherchen und dem Verfahren des „spekulativen Reenactments“ untersucht Dandan Liu die Möglichkeiten der transgenerationalen Weitergabe verdrängter Erinnerungen in theatralen Situationen.

In this artistic research project, Romuald Krezel aims to open new ways of understanding both the climate crisis as well as the class struggle in relation to (his) artistic practices in the field of contemporary performance and choreography. Artist will revisit and for the first time link his interests and activities around these two research areas he has been exploring over the past years.

Was verbirgt sich hinter der „neuen Friedensbewegung“, welche Methoden nutzt die pädagogische Friedensbildung, was diskutiert die Friedensforschung? Inhaltliche Recherchen verbinden sich mit Interviews von Expert*innen und Jugendlichen, deren Perspektiven in einem Kurzfilm versammelt werden. Final steht eine kooperative Konzeptionierung eines Jugendtheaterstücks mit Elementen des Objekttheaters.

Die Recherche setzt sich am Beispiel des Kriegs gegen die Ukraine mit der Inszenierung alternativer Wahrheiten in Desinformationskampagnen auseinander, die zum Ziel haben, Sachverhalte als „Theater“ zu brandmarken. Wie funktioniert „Inszenierung“ als Vorwurf, und wie werden solche Vorwürfe inszeniert? Wie kann sich das Theater mit diesen performativen und narrativen Strategien auseinandersetzen?

Welche künstlerisch/performativ nutzbaren Eigenschaften haben Papier und Metall? Welche Möglichkeiten kreiert ein Ausstattungskonzept, wenn man beide Materialien kombiniert und auf mannigfaltige Weise miteinander verbindet und sie nicht allein Teil der Kulisse sind, sondern Bestandteil der Performance? Beide Materialen sind recyclebar und realisieren so ein nachhaltiges Ausstattungskonzept.

Proverbs can serve as linguistic treasures, embodying cultural wisdom transmitted across generations. How do proverbs impact the Nigerian and German societies nowadays and can they help to bridge cultural gaps and foster mutual understanding? The Nigerian choreographer, Israel Akpan Sunday will explore the significance of Nigerian and German proverbs in inspiring cultural beliefs and behaviors.

„EUROTRASH“ setzt sich spielerisch und dokumentarisch mit bestehenden Erzählungen und Fiktionen europäischer Identität und den realen Manifestationen dieser Erzählungen auseinander. Ausgangspunkt und Material für die Recherche ist dabei Müll; die These, dass sich über unseren Müll zeigt, wer wir sind, sich das Unbewusste dieser hegemonialen Selbsterzählungen in unserem Müll manifestiert.

Eine künstlerische Recherche über die Arbeit mit Tanz, Choreografie und Kamera durch die Auseinandersetzung mit künstlerischen Methoden in sozialen, wissenschaftlichen, transdisziplinären, kulturellen und kollaborativen Kontexten.

In this research, Video artist Noam Gorbat further develops her own video design language for stage performances, drawing inspiration from monumental live pop-concerts to create immersive experiences. The aim is to develop accessible and affordable setups that enhance movement, choreography, and theatrical experiences, without overpowering them.

Die Recherche „Faking Identity“ setzt sich künstlerisch-forschend mit dem fluiden Konstrukt der Identität auseinander. Es geht der Frage nach, wie überkommene soziale Konstrukte und Genderkonzepte auf der Bühne gesprengt werden können, um Platz zu machen für nicht-binäre Perspektiven. Dabei liegt der Fokus auf performativen Theaterformen des Material- und Objekttheaters für ein junges Publikum.

Social Media sind High-Speed Media. Immer kürzere, dichtere Videos werden geteilt, Serien werden im Stream auf Fast Forward geguckt. Was macht das mit dem Theatererlebnis im analogen Raum? Die Wechselwirkungen von kürzeren Aufmerksamkeitsspannen, digitaler und analoger Wahrnehmung sind Zentrum der Recherche. Was ist los(t) mit unserer Vorstellung von Zeit? Welche Chancen gibt es für das Theater?

Stress bedeutet so viel wie „Anspannung“. Stress ist eine Reaktion auf die Außenwelt und bewirkt, dass Menschen handeln und reagieren.Die Wissenschaft unterscheidet zwischen „Eustress“ (positiv) und „Disstress“ (negativ). In der ergebnisoffenen Recherche liegt der Schwerpunkt auf den körperlichen Reaktionen von Stress. Wie äußert sich dieser und wie kann Stress tänzerisch übersetzt werden?

A poem and a moment of strange synchronicity connected Chris Gylee to Queer performance artist Animal J Smith at the moment he returned to artmaking after a 21 year hiatus. Gylee will dive deeper into Animal’s story, texts and works to create an artistic archive of an artist and a time and place of Queer artmaking – and thereby contribute to keeping a part of Queer history alive.

“Flora, Fauna & Feather Fans” develops eco-burlesque performance practices that draw from the sensual theatricality of burlesque and pairs it with curious inquiry into the other-than-human environment around us. Burlesque becomes not only about drama and beauty, but also a tool to strip down personal and political narratives and engage in collective worldmaking.

Körpererweiternde oder -einschränkende Kostüme sind aufgrund von begrenzter Zeit meist nicht in den Probenprozess integrierbar. In der Recherche möchte Hilke Fomferra sich intensiv mit körperverformenden Kostümelementen beschäftigen, um einen „Werkzeugkasten“ mit Prototypen aufzubauen, der als Grundlage in zukünftigen Projekten dient.

Astrid Kohlhoff erforscht über Interviews die Zukunfts-Perspektiven ihrer Geburtsstadt Frankfurt (Oder), die in den letzten 30 Jahren die Hälfte der Bevölkerung verloren hat und weiter schrumpft. Die Interviews werden transkribiert, überschrieben und zu Theatertexten geformt. Fieldrecordings und Entwürfe für intermediale Performances erweitern die Recherche zum Sprungbrett für Zukünftiges.

FUCHS - ForschMalTheater für Kinder beteiligt die Allerjüngsten in Brandenburg. Es lädt zu experimentellen und explorativen Formaten ein, lässt ästhetische Erfahrungen mit darstellenden Künsten, immer auf der Suche nach dem größtmöglichen Beteiligungsprozess, machen... und dann wächst ein Archiv der Spiele..und dann... Aber wie geht das nun genau? - Eine Recherche von Jana Kühn und vielen Freunden

Die Alten Mühle Kelbra wird in dieser Recherche hinsichtlich der historischen, sozialen und persönlichen Ebenen untersucht, um Material für ortsspezifische Inszenierungen zu generieren und um mit Kunst einen zu Ort zu schaffen, der Brücken bauen kann zwischen (internationalen) Künstler*innen und den Menschen der ehemaligen Bergbauregion Mansfeld-Südharz.

„Future revisiting the past“ ist ein choreografisches Recherchevorhaben, das fastnachts(-ähnliche) Rituale sowie die darin verankerten Masken- und Tanztraditionen auf ihr Potenzial hin untersucht, veränderte Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt aufzuzeigen und zu erproben. Wie kann in der künstlerischen Praxis zwischen Tradition und zukunftsorientierten Denkansätzen navigiert werden?

Eine Recherche über gärtnernde Dykes und Queers, Gärtnern als widerständige, queerfeministische Praxis und die inhärente Queerness von Natur. Was können wir, was kann ich von der Fluidität der Natur über mein eigenes Queersein lernen, welches Wissen von und über gärtnernde Queers haben wir verloren, wie können wir uns und die Natur von Patrichat und binärem Denken (wieder) befreien?

Für „Gefallene Acht“ widmet sich Falk Rößler kulturgeschichtlichen, mathematischen, musikalischen und ökologischen Dimensionen der Unendlichkeit, um ihre Bedeutung für aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen sowie ihre ästhetischen Potentiale für eine szenische Arbeit auszuloten: die Recherche für einen Theaterabend über vergangene, gegenwärtige und künftig zu gestaltende Unendlichkeiten.

In der Recherche „GERMANY – eine einzige große Kleinstadt?!“ soll der Fokus vom viel zitierten Stadt-Land-Gefälle verschoben werden und gesucht wird nach den Gräben, die das Stadt-Stadtgefälle in Deutschland mit sich bringt. Mehr als 50 % leben in Klein- und Mittelstädten. Wie sieht sie aus diese so gesichtslos erscheinende bundesdeutsche Mehrheit außerhalb der Metropole?

In this research Hanako Hayakawa will investigate the Japanese Para-Para social dance and imagine it as a "ghostly body": unsettled yet present/confident. It aims to develop a choreographic language reflecting Hayakawa’s own migrant and freelance dancer background in Europe. It will be constructed by studying Para-Para dance, interviews, organizing open studios, and integrating it into practice.

Mikroskopisch kleine Tierchen leben in unserem Grundwasser und sorgen im Verborgenen dafür, dass unser Wasser sauber und trinkbar ist. Grundwassertierchen sind beinahe unsichtbar, kaum erforscht und von der Erderwärmung bedroht. Mithilfe von (natur-)wissenschaftlichen Methoden und Expert*innen untersucht Marie Weich diese Kleinstlebewesen und entwickelt daraus künstlerische Darstellungsformen.

In seiner neuesten Recherche widmet sich Tanz- und Theatermacher Felix Baumann einer interdisziplinären Erforschung von Humor als Medium kultureller und sozialer Praxis, Kritik und Katharsis. Damit setzt er seine Arbeiten zum Thema „Körper, Komik, Provokation und Psychoanalyse“ fort und verfolgt das Ziel, die Systemrelevanz von Humor als befreiende Kulturtechnik in Zeiten der Krisen aufzuzeigen.

Mit „Hat jemand Lust?“ untersucht die Choreografin Patricia C. Mai die Motivation ihrer Forschung zu Empowerment und Aufführungsteilhabe von nicht professionellen Performer*innen. Dazu befragt sie in einem choreografischen Dialog andere Choreograf*innen zu deren jeweiligen Erfahrungen mit Partizipation: Wie denkt dein Körper an die Menschen, die Du für gewöhnlich dazu bewegst, sich zu bewegen?

Schwarze Sängerinnen sind stark untervertreten im Musiktheater. Aus Hintergrundrecherchen und eigenen Erfahrungen konzipiert die Sängerin und Tänzerin Isabel Wamig eine Musiktheaterperformance für Sängerinnen of Color. Diese soll über Diskriminierungserfahrungen aufklären, die Pionierinnen für die Öffentlichkeit sichtbar machen und neue Perspektiven für eine diverse Musiktheaterpraxis aufzeigen.

Der urbane Raum ist ein Ort der Begegnung und Bewegung, spiegelt aber auch Privilegien und Machtverhältnisse wider. „Hostile Design” zeigt öffentliche Orte und wie sich deren Wesen auf bestimmte Aktionen auswirkt. Wohin gehen wir und wie bewegen wir uns, wenn wir keinen Raum für Ruhe und für freie Bewegung haben? Wie bewegt uns die entstehende Unruhe? Welche Choreografien bewirkt „Hostile Design“?

Die Recherche „How do I survive“ befasst sich mit dem Aspekt der gesunden Arbeit als freiberuflicher Künstler und wird künstlerisch dokumentiert. Simon Hartmann, ein 39-jähriger Familienvater und langjähriger Künstler, möchte durch dieses persönliche Experiment seine Erfahrungen reflektieren und sich auf die kommenden Jahre vorbereiten.

Die Komposition von „Offering Dances“ in einem Natur-Raum fungiert als Tribut, Hommage oder als fluides, organisches Denkmal, als Erinnerungen an bestimmte ausgewählte Landschaften. Dabei werden Landschaften ausgewählt und betrachtet, die sich in der Nähe befinden, im direkten Umfeld von Hamburg. Eine dekoloniale Perspektive über unsere Beziehung mit der Natur.

Die Recherche „Ich, Du, Wir Monster [AT]“ bildet den Ausgangspunkt für eine nicht-anthropozentrische Performance, die mal witzig, mal philosophierend den fragilen Zustand unseres Planeten beleuchtet, über ein solidarisches Zusammenleben des Menschen mit nicht-menschlichen Lebensformen spekuliert und widerständige Praktiken eines anarchisch-bunten Treibens in der ozeanischen Schattenwelt vorlebt.

Können immersive Technologien genutzt werden, um mehrsprachige Geschichten für hörende und gehörlose Kinder zu erzählen? Declan Hurley, Künstler und Mitglied der Performance-Gruppe „Leute wie die“, wird die Möglichkeiten dieser neuen Technologien untersuchen.

In "Defence Of Weird Dances", Wade asks the following questions: How did Somatic Practices and nation building in the 19th century coincide? How did Somatic techniques influence the development of historical dance transitions? What is Wade’s personal relationship with critical somatics throughout his career? How have activist trickster tactics evolved in alignment with weird aesthetics?

Wie schnell oder wie langsam kann ein Körper gewohnte Bewegungsabläufe abspielen? Verändert er sich durch die Bewegungen und ihre Geschwindigkeit? Wie kann er sich verdrehen, verrenken, im Bestreben, 5 Aufgaben gleichzeitig auszuführen? Welchen Einfluss hat die Schnelligkeit der Bewegungen auf Zuschauer*innen? Schwappt die Intensität des Tanzes auf sie über? Eine Untersuchung über das Mensch sein

"In the Future Everything will be from Voices" explores overtone singing as a queer mytho-poetic practice to challenge gender norms in opera. The research involves collaborating with experts, aiming to adopt this ancient genderless voice technique and ancestral queer witchcraft for reimagining the future of operatic voices in performance.

„KIBBUTZ“ is an anthroplogical-choreographic (re-)search questioning symbols of the socialist-zionist movement, and the place of the individual identity in it. Through exploration of folk, observation and deconstruction of physical-choreographic codes imposed on our bodies - its aim is, with humour and a critical gaze, to reflect upon the tension between community and liberty.

„King Clone“ disrupts notions of hierarchies of intelligences, anthropocentrism, patriarchal domination, static sexual and reproductive identity. It offers embodied research into diverse biological processes that have been present – yet excluded – throughout history, as well as new understandings of artificial and symbiotic intelligences that arise from an expansive understanding of reproduction.

Diese ergebnisoffene künstlerische Recherche macht sich auf die Suche nach künstlerischen und anderen Praktiken, in denen ein Publikum selbst zum Orchester wird. Im Fokus liegen historische und zeitgenössische Experimente und Konzepte aus verschiedenen kulturellen Sphären, in denen das Musizieren einen Erfahrungsraum öffnet, in dem die Trennung von Rezipient*innen und Akteur*innen aufgehoben ist.

„Knotenpunkte der Geschichte(n)“ soll traditionelle Handarbeitstechniken des Knüpfens und Webens aufdecken und erforschen. Dazu wird die Beziehung des Menschen zu Stoffen, Kleidung und denen die diese herstellen reflektiert und untersucht. Welchen Wert hat Kleidung? Welchen die Handarbeit? All das soll theoretisch und praktisch am verknoteten Textil aufgearbeitet werden.

Die Recherche untersucht den Zusammenbruch von Kulturen und Systemen und erstellt ein Konzept für eine künstlerische Bearbeitung des Themas. Sie betrachtet historische Erzählungen und spekulative Konstrukte, um den Niedergang von Zivilisationen und aktuelle soziale Probleme zu beleuchten. Ziel ist es, den Kollaps erlebbar zu machen und einen Zeitgeist ohne soziale Utopien zu reflektieren.

Im Zentrum der Forschung steht die Untersuchung der künstlerischen Möglichkeiten und Grenzen eines fiktiven Kollektivs, das es entlang der lokalen Geschichte und innerhalb der kulturellen Gemeinschaft gegeben haben könnte und dessen Genese gleichermaßen von der künstlerischen Wirkung wie von der Geschichte des Ortes, den Arbeitsprozessen und den Lebensgeschichten seiner Gemeinschaft geprägt ist.

"Kwae a agye wo no yenfre no kwaewa/Do not be undrateful to the forest that has saved you" untersucht die Verbindung zwischen Landschaft und Erfahrungen von Migrant*innen aus der ghanaischen Diaspora in Deutschland. Durch Interviews und Besuche migrantisch geprägter Orte sollen Materialien gesammelt und ihre künstlerische Vermittlung in virtuellen Erinnerungslandschaften erprobt werden.

Mit Hilfe einer Material- und Objektstudie will Marie Meyer herausfinden, wie sich die Spannung zwischen einem Versprechen von Sorglosigkeit und materieller Realität auf Jahrmärkten darstellen lässt. Dabei sollen verschiedene Wirkungsweisen dieser Readymades vergleichend im Bühnen- und Ausstellungsraum untersucht werden.

Christian Ziegler befasst sich in dieser Recherche mit der Softwareumgebung UNREAL und MetaHuman Creator. Im Fokus steht die Frage, wie die Software mit den ROKOKO Motiontracking Anzügen verbunden werden kann bzw. wie mit professionellem „Rigging“ Bewegungen von Avataren kontrollieren werden können.

Lenah Flaig generiert elektronische Sounds, untersucht die daraus entstehende Bewegungsqualität und forscht zur politischen Ebene im Tanz. Mit Effektgeräten und Loopstations erzeugt sie Melodien und Phrasen, um sich als Choreografin musikalisch weiterzubilden. Zusätzlich hinterfragt sie ihre eigene Arbeit, um Tanz zukünftig mit sozialpolitischen und gesellschaftsrelevanten Themen zu verschmelzen.

„LIGHTNING STROKES THE SPACE…“ ist eine Recherche über Lichtdesign als immaterielle, aktive Bühnenarchitektur in Auseinandersetzung mit einem bestimmten Raum, der Roten Halle in Düsseldorf-Lierenfeld. Stine Hertel entwickelt Lichtszenarien, die den Raum als Akteur sichtbar machen und zugleich entschiedene Rahmungen schaffen für Alltag und Aufführung interdisziplinärer Kunstproduktion.

Lonely Hearts Rehearsal ist offene Probe, Workshop und Experiment für Schnittstellenpersonen aus Sexualpädagogik und den Darstellenden Künsten, denen an der Vermittlung von Inhalten der sexuellen Bildung in künstlerischen Räumen gelegen ist. Welche Chancen für die Vermittlung stecken in inszenierten Situationen? Welche Geschichten halten uns dazu an, unsere Sexualität(en) zu befragen?

In dem Recherchevorhaben „LULU: Revanche im Zirkuszelt!“ wird eine Frauenfigur untersucht, die bei Frank Wedekind, Alban Berg & Co eine ganz besonders miese Ladung männlicher Wesensdeutung abbekommen hat. Wie lassen sich derlei Zuschreibungen kritisieren und gleichzeitig humorvoll unterwandern? Und welche theatralen Gegenbilder können aus einer feministischen Perspektive heraus entwickelt werden?

Mit die Recherche „M.AR.S / a Make-ARt Space“ möchte Alessandro Maggioni weiter erforschen, wie man Zutaten wie Sensoren, Kameras, Bastelmaterialien und Programmierung anders arrangieren kann, um einen permanenten, physischen Raum zu schaffen, der Ort für Experimente und Erlebnis performativer Formate werden kann.

Cécile Bally will interview female video game players to explore the characters, actions, narrative themes they desire to play and then engage in a performative research to embody those characters and stories. Bally learn how to use the video mapping software MadMapper, which will enable Bally to further develop interest in visual illusions and to allow the scenography to be in constant evolution.

In Zeiten schleichender Katastrophen befasst sich meteo-dramaturgies mit den Elementen, die unser Leben steuern. Mit Hitze und Kälte, Wind und Regen. Sie werden in Bezug auf verschiedene geografische und politische Kontexte aus Vergangenheiten, Gegenwarten und spekulativen Zukünften analysiert, um Wetter selbst als dramaturgische Kraft zu begreifen und davon dramaturgische Verfahren abzuleiten.

Leonora Carrington belebt Objekte mit animalischen Attributen und schafft Hybride zwischen Mensch und Tier. Das Verwandeln, Umdeuten, Hineinschlüpfen sind zugleich zentrale Mittel des Figuren- und Objekttheaters, als Grenzüberschreiter und Vertauscher von Wirklichkeiten. Diese Parallelen lohnt es auszuloten.

Was ist Diskriminierung? Wie alltäglich ist dieses Wort? Was kann Diskriminierung alles sein, wie klein und wenig auffällig, wie oft am Tag diskriminieren wir uns selber, in dem wir uns bewerten und mit den anderen vergleichen, ist die Angst diskriminiert zu werden größer, als die Angst selbst diskriminierend zu sein? Und warum gibts das alles überhaupt?

Die beiden Architekt*innen Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal sind für ihre radikal nachhaltige Haltung bekannt. Statt Bauten abzureissen, um sie dann neu zu bauen, transformieren sie das Vorhandene. Wie lässt sich diese pragmatische und poetische Herangehensweise für den Theaterraum denken?

Alle brauchen es, aber kaum jemand redet drüber: Geld. Die Recherche „Moneymakers“ widmet sich dem Diskurs über Geld und erweitert ihn um die Perspektive der Digitalisierung: In einer dokumentarischen und konzeptionellen Recherche erforscht die Dramaturgin Susanne Schuster das Verhältnis von Geld und Digitalisierung, insbesondere die Verschränkung von Kapital, Status und Macht im digitalen Raum.

This research explores a performative approach to documentary making, emphasizing encounters between individuals and their life narratives, complemented by live visual jockeying. The aim is to create an intimate and inclusive space for participants to share their stories, challenging traditional notions of "truth", while striking a balance between artistic expression and genuine portrayal.

1995 gibt Heiner Müller ein Theaterstück bei Anna Langhoff in Auftrag. Stoff ist der True Crime Fall der Serienmörderin Beate Schmidt – bekannt als der „Rosa Riese“. Die Regisseurin Susann Neuenfeldt untersucht den Auftrags- und Entstehungskontext von Langhoffs Theaterstück zum „Rosen Riesen“. Dabei verbindet sie ostdeutsche Theatergeschichte mit feministischer Kritik am Serial Killer Diskurs.

Die Regisseurin Katharina Siemann nutzt das Recherchestipendium für die Konzeption eines interdisziplinären Produktionsvorhabens zwischen Orchester und Dokumentartheater mit dem Arbeitstitel „Musikalische Späterziehung“. Aus der Recherche sollen neue künstlerische Methoden der Zusammenarbeit zwischen Musiker*innen, Theatermacher*innen und einer großen Gruppe musikalischer Laien entstehen.

Währen „MY NAME IS MUD“ sickern die Verwandlungsmöglichkeiten von lehmhaltiger Erde unter den sie stark verändernden Kräfte Wind, Wasser, Licht, Temperatur und Kontinentaldrift auf die Bühne. Die Möglichkeiten von Schlamm als figuraler Gegenstand, manipuliert von diesen unbelebten Puppenspielenden, sind Gegenstand des Interesses.

In „Mythen der Arbeit und familiäre Körperlichkeit“ untersucht Darko Radosavljev den Ursprung der Geschichten und Erzählungen über Arbeit und Verausgabung in seiner Familientradition. Dafür widmet er sich der Arbeit auf dem Land in seiner Herkunftsregion Vojvodina und untersucht „Gesten der Arbeit“ im Laufe der Jahre und Wechsel der Zeit als Identität und Zugehörigkeit bestimmendes Moment.

Entwicklung einer oder mehrerer neuer Spielproduktionen mit klassischen Märchen, die in neuer, inklusiver und gendergerechte Form Märchenwissen in die heutige Zeit transportieren.

Was bedeutet es, Liebesgeschichten aus neuroqueerer, genderfluider Perspektive zu erzählen? Wie zugänglich ist Romantik? Welches Potenzial bergen Außenseiter*innen-Figuren, welche Lebensentwürfe lassen sich aus ihnen ableiten? Auf der Suche nach Repräsentation wird das Verhältnis zwischen fiktiver Darstellung und realen Erfahrungsberichten von dem, was es heißt, neuroqueer zu sein, erforscht.

Nomadic sun is a research project about the performative potential of the sunlight. In her project, Raquel Rosildete explores the sun movement and the basic principles of lighting to bring them to the performative ground. Based on the sun movement and in the nature rhythms, she develops mechanisms of framing and playing with daylight in order to support performances with or without a stage.

Im Winter 2023/24 plant Jens-Erwin Siemssen einen mehrwöchigen Aufenthalt im Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin-Lichtenberg. Auf Einladung des Bundesarchives wird das System der Bespitzelung der DDR-Bevölkerung durch die Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) in den originalen Räumlichkeiten erforscht und persönliche Schicksale von Dissidenten in einem Theatertext verarbeitet werden.

Wie können performative Rituale aussehen, die das Land und die Berge und gleichzeitig den eigenen Körper verbinden, verändern und heilen? Laia Ribera Cañénguez möchte a) sich mit den Konzepten vom feminismo comunitario territorial (territorialer Gemeinschaftsfeminsimus) aus Guatemala auseinandersetzen, und b) die Recherchen in eigene performative Rituale mit Materialien überführen.

Die Operette gilt als Genre der Vergangenheit, sie hat u.a. Musical, Schlager, Pop hinterlassen. Was transportieren diese Unterhaltungs-Genres? Sie können gesellschaftliche Prozesse widerspiegeln oder sie bewußt/unbewußt leugnen oder verharmlosen. In diesem Projekt werden Entwicklungen und gesellschaftspolitische Kontexte Generationen übergreifend recherchiert und in Podcasts zugänglich gemacht.

Künstlerische Recherche zu einem hypothetischen Szenario: Im Zuge der misslungenen Wiedervereinigung nehmen die ostdeutschen Bundesländer einen anderen geschichtlichen und gesellschaftlichen Verlauf. Aus der Erfahrung sozialer Demarkation und sozialistischen Grundsätzen formiert sich ein solidarisches ostdeutsches Utopia des antirassistischen, antikapitalistischen Widerstands. Eine OSTOPIE!

Im Spannungsfeld simultaner Bildwelten des Außen und Innen von Objekten mittels Videoübertragungstechnik sowie der Dynamik ihrer Veränderung durch Bewegung sollen theatralische Handlungen und Interaktionen erforscht werden. Dabei wird ergründet, wie polyphone Betrachtungen vertrauter Gegenstände auf poetische Weise eine Erweiterung der sichtbaren Dimension darstellt.

„Parkinson's Disease and the Making of Still Images“ ist eine künstlerische Recherche zur Mediennutzung von Menschen mit Parkinson. Die Recherche wird dabei das körperlich-mediale Nutzen von Smartphone-Technologien mit Parkinson behandeln und performativ erforschen, sowie auch bildwissenschaftliche Analysen zu den damit erstellten Fotos betreiben und Darstellungsformate experimentell erpoben.

„Performance erinnern – Eine Recherche zu einem empathischen Archiv“ versucht, die Idee eines Ortes zu entwerfen, in dem der Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft möglich ist. Ausgehend von Fragen rund um die Archivierung von Performances möchte Bastian Trost den Austausch suchen, der in erinnerten performativen Momenten versteckt sein könnte. Was haben uns Archive zu sagen?

„PERFORMING AI“ erforscht die performativen Potenziale künstlicher Intelligenzen und die sozialen Herausforderungen der gegenwärtigen KI-Zeitenwende: Wie entwickeln wir eine soziale Kooperation mit KI-Systemen? Wie können die profitorientierten und oft diskriminierenden Strukturen von KI transparent gemacht und verändert werden? Und was können KIs auf der Bühne selbst zu diesen Fragen beitragen?

Die Recherche „petites perceptions“ befasst sich mit unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung. Jan Rohwedder recherchiert für eine performative Installation, die den Tast- und Hörsinn in den Fokus rückt. Auch imaginative Räume, wie Vorstellungen und Erinnerungen werden dem Wahrnehmungsorgan zugeschrieben. Die Recherche forscht über eine Wahrnehmung zwischen Trommelfell und Vorstellungsvermögen.

Die Recherche widmet sich der Gebärdenpoesie, die ein eigenes Genre in der Gehörlosen-Theaterszene bildet. Als eine Art ‚Feldstudie“ im Austausch mit gehörlosen Tänzer*innen wird nach einer künstlerischen Aneignung und Transformation der Gebärdenpoesie gesucht. Kann dabei eine neue bzw. andere ‚poetische Kommunikation' zur Überwindung angestammter sozialer Grenzen entstehen?

„PONYHOF (AT)“ ist die Recherche zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch an deutschen Theatern, in der Textmaterial für ein Hör- oder Bühnenstück entsteht. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen, biografischen und recherchierten Elementen sucht „PONYHOF“ nach den Motiven der patriarchalen Machtausübung und will so eine sinnlich-erfassbare Revue des Theateralltags schaffen.

Kann Erotik jenseits unserer Mensch-Konstruktion existieren? Gender und Sexualität sind seltsam, absurd, komisch und ambivalent. Michael von Schönberg will den Fokus auf diese Ambivalenzen und Absurditäten richten, auf der Suche nach Neuem. Kann sich ein Tentakel-Blob lasziv bewegen? Möchte ich von mechanischen Klauen aufgerissen werden? Wie sehr kann ich im Blick von zehn Facettenaugen versinken?

Wiederholung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer menschlichen Existenz. Sie birgt dabei ein enormes Potenzial, unsere körperlichen Eigenschaften und Fähigkeiten tiefergehend zu verstehen und aktiv zu beeinflussen. Denn in der Natur ist die Wiederholung von einem zwangsläufigen Wandel gekennzeichnet, dessen Potenzial in der Recherche untersucht werden soll.

Im Zuge einer Beschäftigung mit aktuellen Protestbewegungen untersucht Eloain Lovis Ole Hübner performative Stimmlichkeiten und „vokale Situationen“ in Protesten für Freiheit, Gender Equality, Klimaschutz u.a. Dabei geht Eloain der Frage nach, welche stimmlichen Qualitäten zwischen Gesang, Parole, Kundgebung, Deeskalation und Geschrei sich wie in Musiktheater und Performance übertragen lassen.

Recherche über Künstliche Intelligenz (KI), Bewusstsein, Kybernetik, Psychedelik und Mensch-Maschine Beziehungen im Kontext des Neuen Musiktheaters. Die Implikationen der KI für die Kunst: Zwischen Plagiat und Inspiration durch die Maschine — die künstlerische Bestimmung eines Narrativs, das beansprucht, mehr zu bieten als die Entscheidung zwischen Ablehnung und marktglatter Verwertung.

Emmilou Roessling beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Performance und Publikation und im weiteren Sinne Choreografie und Text. Können Text und Publikationen mehr als nur Dokumentation sein und stattdessen gleichwertige alternative Ausdrücke der gleichen künstlerischen Praxis darstellen? Wie können hierbei neue Zugänge zu Performance erschlossen werden, z.B. im Hinblick auf Audiodeskription?

Queere Mode ist eine facettenreiche Ausdrucksform, die Geschlechtergrenzen herausfordert und die Vielfalt sexueller Identitäten zelebriert. Sie definiert Geschlechterrollen neu und lädt ein, vorherrschende Normen zu hinterfragen. Ziel der Recherche ist es, subversive Darstellungen und künstlerische Ausdrucksformen von queeren Identitäten, anhand von Theater, Film & Drag-Performances zu erforschen.

In einer Gesellschaft, die das heterosexuelle Leben als das einzig glückliche vorschlägt, untersucht Gianna Pargätzi mit anderen Queers Erfahrungen in den jeweiligen Biografien, die dabei halfen, Glück im queeren Leben zu finden. In performativen Experimenten sucht Pargätzi nach Wegen, queere Weisen des Glück/lichsein, als Gegenentwurf zur heterosexuellen Kleinfamilie, ästhetisch zu manifestieren.

In der Recherche setzt sich die Theater- und Performancekünstlerin mit dem Publikum, seiner Rolle und seiner Position auseinander: Wer steht im Licht, wer verschwindet im Dunkeln? Wer ist aktiv, wer ist passiv? Wer weiß was, wer bestimmt was? Wer ist zum Sprechen aufgefordert, und wer zum Schweigen? Und wie kann man diese Verhältnisse neu denken?

In dieser dreigeteilten Recherche stehen weibliche Formen des Widerstands im Fokus. Der Sammlung dokumentarischen Materials folgt eine tänzerische Recherche in Instant Composition und die Entwicklung von Improvisationen. Zudem werden Produktionslogiken und Arbeitsweisen mit anderen Theatermacher*innen aus der Münchner Szene kritisch befragt.

Als Hahns Großmutter ins Heim zog, vermachte sie eine Vase – und verriet Hahn ein Geheimnis: Die Vase stammte aus dem Haus ihres jüdischen Nachbarn Curt Courant. Das Objekt steht stellvertretend für Schuld und Täterschaft der Deutschen Bystanders im Nationalsozialismus und wurde zu einem eigenen Stolperstein. Die Vase bildet den autobiographischen Ausgangspunkt für die geplante Recherche.

„REC/PAUSE: Reise der Erinnerung“ ist ein Gedenken an migrantische Erinnerungen durch Aufzeichnungen von Musik und Sound, das Fragmente von Liedern, Worten und Gesten von Migrant*innen aus verschiedenen Teilen der Welt in einen neuen Kontext setzt. Eine Feier aufgezeichneter und im Moment festgehaltener Evokation von Erinnerungen, Gefühlen und Träumen, die Reisen innewohnen

Anna Anderegg plant eine intensive Recherche zu ihrem partizipativen Performanceprojekt „SILVER BOOM“. Dabei liegt der Fokus auf der Dramaturgie des Probenprozesses, einer Recherche zu Bewegungspraktiken für erfahrene Körper und der Recherche für ein neues Soundkonzept. Ihr Ziel ist es, mehr Wissen über partizipative Prozesse mit älteren Körpern zu erlangen.

In der Recherche soll Szenografie als Tool zur Erschließung neuer urbaner Räume der Teilhabe genutzt werden. Diese Auseinandersetzung soll die Basis für mehrere darauf folgende im Stadtraum stattfindende Szenografische Interventionen sein.

Mit „RoboCare“ soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Theater untersucht werden. Ziel ist die Entwicklung eines Skripts für eine Open-Air-Inszenierung, die über eine humorvolle Zuspitzung des Themas Bedenken und Chancen von KI in der Pflege aufgreift und künstlerisch in Szenen und Bilder transformiert – bühnenbildnerisch angepasst an das Gelände von Pflegeeinrichtungen.

How do we dare to reprogram our collective behavior? Christoph Wirth erforscht ausgehend von Recherchen zum Werk Simone Weil Fragen kollektiver Handlungsethik sowie der Beziehung und dem Widerspruch zwischen Mystik und Kybernetik. Ein Palimpsest aus Code, Klang und singbarer philosophischer Reflexion soll dabei hybride Dramaturgien für mixed-reality entwerfen.

Nach 40 Jahren ununterbrochener Tätigkeit in den Freien Darstellenden Künste, immer auch in organisatorischer Verantwortung, sucht Elisabeth Bohde die Ruhe, sich auf ihre eigenen künstlerischen Impulse zu konzentrieren und die Infragestellung eines Weltverhältnisses: weg von der puren Kritik an den bestehenden Verhältnissen hin zu einer Förderung von Resilienz und Visionen eines erfüllten Lebens.

Alles rutscht nach rechts und wir ersticken an unserem Schweigen! Das Schweigen, seine Kraft und die Not das Schweigen brechen, verlangen Aufmerksamkeit. Außerdem die Frage, wie Theater aus dem Bühnenraum befreit werden kann, um als Mittel zum politischen Ausdruck in der Gesellschaft, sein transformatives Potential besser zu entfalten.

In ihrer Recherche „scratching artefacts, droning tales: Sonische Artefakte als Archiv“ untersucht Antonia Beeskow den Zusammenhang von Archivierungsmethoden und der Belebung von Klangmaterialien durch Bearbeitung und Verräumlichung. Dabei beschäftigen sie sonische Erzählweisen und die Aneignung von Techniken der DJ-Kultur als Beschwörung oder ein Einfrieren des Ephemer-Gerade-Gewesen-Seins.

Mit „SELTENE ERDEN – Suche nach ihrer Verortung“ möchte Philine Rinnert für einzelne Rohstoffe der Erde Bühnen und künstlerische Formate entwickeln, die ihnen eine Stimme verleihen. Hierfür begibt sich Rinnert auf eine Recherche in die Welt der Rohstoffe und fragt sich als Szenografin, welche Räume wie bespielt werden können, welche Bühnen wir noch nicht kennen und wie Material in Bewegung bleibt.

Die Forschung konzentriert sich einerseits auf die Entwicklung von Ideen für die choreografische Arbeit mit räumlicher Gestaltung, anderseits mit der Bedeutung der Sinne in der Performance-Kunst. Ziel ist es, verschiedene künstlerische Praktiken in eine Beziehung zueinander zu bringen, so dass sie zu einem Vehikel für den Austausch und für neue Formen der Bedeutungsgebung werden.

Ausgehend von sibirischen Reiseberichten zweier Frauen unterschiedlicher Epochen, die eine auf der Suche nach verschollenen Klavieren, die andere nach einem Heilmittel, soll eine Bühnenvorlage erarbeitet werden – eine Offenlegung der tiefen Sehnsucht nach kulturellem Ausdruck und unermüdlichem Forscherwillen der Protagonistinnen. „Siberia“ als Metapher und narrativer Raum.

Im Theateralltag wird über gut und schlecht befunden, indem entschieden wird, ob etwas „funktioniert“, oder nicht. „Slice of Life“ forscht nach anderen Kontexten des Funktionierens: Eine Recherche japanischer Alltagskultur, Erzählstrukturen und Konzepte der Informatinonsvermittlung. Ein Versuch, das eigene Unverständnis zu rekontextualisieren. Der Prozess wird in Form eines Comics dokumentiert.

Song of Bird stellt eine künstlerische Forschung an Hand von Tierstimmen dar. Zahlreiche global verstreute Archive von Tierstimmen werden geöffnet und dienen als Quelle und Inspiration für musikalisch-performative Annäherungen. Wo verläuft die Grenze zwischen Tier und Mensch?

In dem Recherchevorhaben begibt sich Rahimi auf die Spuren der Performance „SORRY“ von Monster Truck aus dem Jahr 2016. In einer selbstkritischen Befragung trifft sie in Lagos/Nigeria auf die Akteure des Stückes, damals 5 Jungs, heute 5 junge Männer. Wie reflektieren wir retrospektiv die kontrovers diskutierte Produktion? Wie könnte 7 Jahre später ein neues Stück mit denselben Akteuren aussehen?

Für das Recherchevorhaben „Sounds of Silence“ begibt sich Thorbjörn Björnsson auf die Suche nach der Stille und setzt sich mit den Klängen auseinander, die ihm auf dieser Suche begegnen. Was wird in der (relativen) Stille hörbar und erfahrbar? Im Zuge der Recherche soll ein Sound-Archiv der Stille angelegt werden, das als Inspiration und Material für die Arbeit im Musiktheater dienen kann.

Im Zeitraum von 1596 bis 2023 liegt der Fokus dieser Umfrage auf der mediengetriebenen Präsenz von Sinti-Roma-Charakteren, einschließlich Tanz, Fernsehen, Film, Literatur und Comic-Büchern. Es geht darum, diese Darstellungen zu archivieren, eine gestische Sammlung dieser Darstellungen anzulegen und dieses Archiv für eine Performance zu dokumentieren.

Recherchen über Orte Dresdens, denen eine Verbindung von Stadt- und Tanzgeschichte innewohnt. Ergebnisoffene Suche nach Materialien in Archiven, Zeitzeugnissen sowie Foto-, Film- und Schriftdokumenten. Entwerfen einer Dramaturgie für einen tanzkünstlerischen Rundgang zu ausgewählten Orten, um das Vielschichtige und Gleichzeitige, das Vergangene und das Gegenwärtige der Stadträume wahrzunehmen.

Kann die virtuelle Erweiterung den Blick auf reale Orte ändern und Teilhabe fördern? Wie wird (post)digitales Theater ortsspezifisch und fiktiv/spekulativ zugleich? Neben einer Recherche über intersektionale, (queer-)feministische Perspektiven auf ,Stadt' sollen Audiowalks und Augmented Reality für urbane Inszenierungen ausgelotet und notwendige technische Fähigkeiten erlernt werden.

Im Projekt „Stahltheater“ untersucht der Dramaturg Simon Strick die verwobene Geschichte zwischen dem Friedrich Wolf Theater und dem Stahlwerk in Eisenhüttenstadt. Wie sind Industrie und Theater, Hochofen und Hochkultur, Stahl und Bühne miteinander verschmolzen? Strick fokussiert die Gründerzeit in den 50ern, die Hochzeit in den 70ern und den Niedergang von Stahlwerk und Theater seit den 90ern.

„Stille Held*innen“ möchte die Wirkung von unmöglichen Zeugnissen und deren Erzählweise als szenischen Akt untersuchen. Die Protagonisten dieser standen buchstäblich auf der Türschwelle zum Tod. Dies Nachzuvollziehen, ist für ein gemeinsames Erleben von Menschheitsgeschichte fundamental. Welches Zeugnis als legitim anerkannt wird und welches nicht, ist letztendlich auch eine politische Frage.

Was hat Voguing mit philippinischen Volkstänzen zu tun? Wie kann klassisches Ballett mit Grooves aus dem Hip Hop verbunden werden? Wie transformiert man aus was Vorhandenem etwas Neues? Joy Alpuerto möchte in der Recherche Wissen vertiefen und technische und energetische Verbindungen herausarbeiten, um daraus eine eigene Tanzsprache für choreografische Projekte zu entwickeln.

In Rahmen des Recherchevorhabens „STOFFWECHSEL - CARGO“ führt Leon Wierer Reisetagebuch und dokumentiert minutiös, welche Lebensmittel auf seinem Teller landen und wie viel Stecke diese auf ihrem Transportweg hinter sich gelassen haben. Wie schmecken 10.000 km Avocado-Transport? Was hat eine Tomate auf ihrer Fernreise erlebt? Wie lassen sich die gesammelten Daten künstlerisch interpretieren?

Im Rahmen der Recherche untersucht Lulu Obermayer das queer-feministische Potential der Klosterschwester. Als künstlerische Vorlage dient der einstündige Einakter „Suor Angelica“ aus dem Opernzyklus „Il Trittico“ (1918) von Giacomo Puccini. Was heisst es heute im Orden zu leben, warum entscheidet man sich für diesen Lebensweg, wer ist diese Frau hinter dem Schleier?

„TALKS & CHANTS ON JOHN RUSKIN“ ist ein Recherchevorhaben von Oliver. Wer war John Ruskin? Was hat er erreicht - und wie? Und wo ist er heute? Eine mögliche Antwort: fast überall! Mit: Robert Eikmeyer (kulturhistorische Begleitung), Liam Gillick (Sprache, Gesang), Raymond Pettibon (Sprache, Performance), Stella Schnabel (Sprache, Schauspiel)

„Tanz und Inklusion“ ist eine Recherche zur Netzwerkarbeit und Konzeptionsschaffung. Was passiert aktuell im Bereich der Tanztheaterlandschaft unseres Landes im Bereich der Inklusion? Es sollen die unterschiedlichen Institutionen und Strukturen der inklusiven Tanztheaterarbeit untersucht werden. Hinzu kommen praxisnahe Workshops im Bereich Tanz und Inklusion für unterschiedliche Altersgruppen.

Das Forschungsprojekt „The body I call mine / Brain, Dance, Diversity /LAB 01“ der Choreografin Irina Demina ist eine erste Phase der Zusammenarbeit mit dem neurowissenschaftlichen Labor „Metamotor Lab“ (Elisa Filevich). Wie wirkt sich die Tanzpraxis auf das Gehirn und das Nervensystem aus? Wie kann Neurodiversität durch Tanz wertgeschätzt und praktiziert werden?

„The MOSSBELLY porn-always open“ erforscht tänzerisch neue Formen der Erotik und Sexualität, welche die nicht menschlichen oder mehr-als-menschlichen Bewohner*innen dieser Welt in eine gleichberechtigte Partner*innenschaft bringt, unsere habituelle anthropozentrische Daseinsform befragt und unerprobte neue (Kommunikations) Verhältnisse zur Natur erforscht.

Choreografische Solorecherche, die sich mit afroamerikanischen Tanzkulturen (House, Afro-House) tänzerisch auseinandersetzt. Der urbane Virtuose und zeitgenössische Bühnentänzer Dhélé Agbetou widmet sich einem stilübergreifenden Dialog, für eine Solo Recherche sowie die Erarbeitung historischer & kultureller Aspekte für Aufklärung der afroamerikanischen House Dance Kultur in Deutschland.

„THE SMART CHOIR“ ist ein Recherche-Vorhaben, in dem die Möglichkeiten zur Steuerung großer Menschengruppen durch ihre Smartphones ausprobiert werden sollen. Ziel ist ein Steuerungsinstrument, das eingesetzt werden kann, um heterogene Gruppen zu szenisch-musikalischen Skulpturen zu vereinen. Ein Mittel, mit dem in Theater, in Performance und im öffentlichen Raum gearbeitet werden soll.

Wie könnte ein jüdischer dramaturgischer Werkzeugkasten aussehen? Wie können sich eine spirituell-analytische Glaubenspraxis und experimentelle Performance gegenseitig bereichern? Im Rahmen des Recherchevorhabens soll diese Fragestellungen im Austausch mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen genauer untersucht werden, auch im Hinblick auf neue performative Formate.

Der Festsaal der Sophiensaele, Spielstätte der Freien Szene, wird in eine antithetische Konstellation gerückt. Heute eine Bühnenheimat von Künstler*innen, wurden hier im 2. Weltkrieg ukrainische Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet. Der Gegensatz von „freier“ künstlerischer Arbeit und staatlichem Zwang wird „eigene“ Privilegien und „fremde“ Nöte und deren komplizierte Zusammenhänge verdeutlichen.

Ziel des Recherchevorhabens ist es, transdisziplinäre wissenschaftlich-künstlerische Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Reallabor Nachhaltiger Klimaschutz (KARLA KULTUR) vorzubereiten, um Transformationsforschung mit performativ-theatralen Formaten verknüpfen zu können: via Recherchegesprächen, Methodenrecherche und Konzeptionierung von theatralen Formaten für das geplante Forschungsunternehmen.

Zu Thomas Manns 150. Geburtstag werden Möglichkeiten einer digitalen filmrealistischen „Auferstehung“ des Dichters in der virtuellen Realität erforscht. Historische Orte seines Lebens werden dreidimensional und digital rekonstruiert. Resonanzen seiner Romane mit seiner Lebensgeschichte werden recherchiert und in ein Szenario zwischen Live-Spiel und Virtual Reality übersetzt und erlebbar gemacht.

Die Recherche untersucht den Einsatz von künstliche Intelligenz (KI) in Kombination mit Physical Computing zur Übertragung von Körperdaten in den digitalen Raum. Die KI-gestützte Mustererkennung soll Sensordaten präziser machen und den Kalibrierungsprozess vereinfachen.

„Touch Movement“ integriert Choreografie und Technologie. Mit Radarsensoren werden Bewegungsdaten in 2D- und 3D-Bilder transformiert. Untersucht werden Umwandlung choreografischer Pfade, Einfluss von Schwerkraft auf Bilder und Auswirkungen von Bewegungsgeschwindigkeit auf visuelle Ergebnisse. Ziel ist es neue Choreografien und Erweiterungen der visuellen Wahrnehmungsgrenzen zu kreieren.

In „Transformation durch Vernetzung und Sammeln/Barrieren, welche Barriere?“ sucht calendal nach dem verborgenen Wissen in den Freien Darstellenden Künsten in Deutschland zum Abbau von Barrieren innerhalb der Künstlerischen Arbeit. Dieses Wissen droht in Vergessenheit zu geraten und führt zu einer Vereinzelung der daran arbeitenden Künstler*innen. Ziel ist ein Archiv des Barriereabbaus.

„Transformers“ ist eine choreografische Recherche, die sich mit dem Verhältnis von Embodiment in zeitgenössischen Choreografien und dem Klassifikator in der amerikanischen Gebärdensprache beschäftigt. Wie kann eine Geschichte oder Idee durch ihre Verkörperung in Tanz oder ASL "transformiert" werden?

Gemeinsam mit ukrainischen Musiktheaterschaffenden wird nach Möglichkeiten eines Musiktheaters, welches den Krieg und seine Auswirkungen auf die Genderverhältnisse in der Ukraine und darüber hinaus thematisiert, untersucht. Kriegerinnen der Operngeschichte sind dabei Eintrittsmomente in eine Auseinandersetzung mit dem ukrainischen Feminismus, den Paradoxien des Krieges und der eigenen Biografie.

Cindy Hammer befasst sich in ihrer Recherche „Turn Back“ mit dem Begriff RÜCKWENDE, ein Akt des Zurückwendens und/oder Umkehrens und forscht zur sehnsuchtsvollen Hinwendung zu vergangenen Praktiken und Gegenständen und deren Verortung in Körpern und Bewegung.

Wie ist es sich mit 68 als trans zu outen? Welche Kämpfe haben lesbische Frauen in den 1970ern geführt? Wie konnte ein Zusammenleben als queeres Paar in den 1980ern in der DDR aussehen? Wo fand man andere queere Menschen in Zeiten vor Online-Dating und queeren Clubs? Das Recherchevorhaben macht sich zum Ziel das Sammeln von Geschichten queerer Senior*innen zu untersuchen und durchzuführen.

„URBAN DRIFT“ ist eine Recherche zu dem Zusammenspiel von Kostüm/Objekt und Körper, eine performative Erprobung des Materials Holzkohle. Gleichzeitig stellt die Recherche Fragen nach dem Umgang mit Natur/Materialien: „Treibholz“ aus dem städtischen Naturraum wird zu einem Schuppenkleid aus Holzkohle, zu einer bewegten Skultpur und schließlich Stück für Stück zertanzt.

Untersucht werden Kurzvideos der Plattformen TikTok, Youtube und Instagram auf ihre Stilmittel und ihre Funktionsweise/Auswirkungen auf sich selbst und das soziale Umfeld kritisch betrachtet. Bestehende Arbeitsmethoden in Bereichen, die außerhalb der „Komfortzone“ liegen, werden betrachtet und eine kritische Selbstreflexion angestrebt.

Das Recherchevorhaben „Vernetzte Fiktionen“ schafft sowohl ortsspezifische als auch ortsunabhängige Zugänge zu mediatisierten, theatralen Verhandlungsräumen. Durch browserbasierte Software erweiterten sich die Möglichkeiten für partizipative Spielanlagen. Der hierfür und über die letzten Jahre iterativ entstandene Code wird für Theaterschaffende aufgearbeitet, kommentiert und zugänglich gemacht.

Kann man im heutigen Theater noch von Katharsis sprechen? Wie läuft eine Hadra ab? Welche Rahmenbedingungen gibt es? Wer nimmt an Hadras teil? Gibt es Übersetzungen der von Frauen* überlieferten Rais? Welche Rituale in FLINTA*-Kreisen gibt es in der deutschen Kulturgeschichte? Wie können theatrale kathartische Räume geschaffen werden, die Menschen außerhalb des Theaterkontexts erreichen?

In der Recherche „Warum nicht ewig leben“ taucht Liliane Koch ein in das Phänomen um den Traum der Unsterblichkeit. Sie führt Interviews mit diversen Expert*innen, beschäftigt sich mit Literatur und Film und lotet dabei Widersprüchlichkeit, Faszination und Unbehagen künstlerisch aus. Daraus entwickelt Koch ein Performancekonzept für 2024.

In der Recherchearbeit soll erforscht werden, mit welchen Dingen und ihren Geschichten soziale, kulturelle, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen sichtbar gemacht werden können, um im Anschluss aus den gesammelten Erfahrungen die Objekttheater-Inszenierung „Was Dinge über unsere Zeit erzählen“ (AT) zu entwickeln.

Seit Jahrhunderten ist unbekannt: Was haben Frauen zwischen den Beinen? Heute scheint alles freigelegt zu sein, aber ganz klar ist es noch immer nicht. Vor allem: Wie verändert sich der Blick auf die Körpermitte, wenn die Menschen älter werden? Geforscht wird nach einer Auflösung der Angst zwischen den Beinen. Damit die Mitte gefeiert werden kann – mit und ohne Rock.

Das Recherchevorhaben „web_Arachne und ihre Töchter“ untersucht Verbindungen von Textilkunst, Frauenfiguren, Magie und Angst in Märchen und Mythen. Praktisch wird das gestalterische, theatrale und interaktive Potenzial von Fadenspielen erforscht. Im Fokus steht dabei die Spinne als mythisches Wesen zwischen ekelerregendem Gruseltier, kreativer Netzspinnerin und übermenschlicher Kulturbringerin.

Wird ein Mensch mit einem Uterus geboren, steht die Frage der Reproduktion im Leben an. Erforscht wird die Selbstbestimmung der Frau in Bezug auf Mutterschaft. Das konstruierte kollektiv angenommene Narrativ eine „glückliche Mutter“ zu sein, steckt tief im Bewusstsein. Interviews von drei Generationen Frauen, Expertinnen und die Erforschung der eigenen Mutterschaft untersuchen diese Grenzen.

Jeder Ort an dem rassistische Gewalt tödlich eskalierte, markiert eine Gleichzeitigkeit von Vergessen und Erinnern, von Gleichgültigkeit und Betroffenheit. Wie sehen diese Orte aus? Was erzählen sie uns? Und lässt sich an ihnen gesellschaftlich Verdrängtes rekonstruieren; das heißt (be)greifbar und betrauerbar machen? Eine Recherche als Reflexionsraum über die Allgegenwart systemischer Gewalt.

“What a body can do in the mosh pit” is a 2 months choreographic research project. It choreographically explores crowd dancing, focusing on the practice of “moshing” as a case study, while considering the social and political significance of dance as a physical resistant practice.

In der Recherche „What’s so funny? - Weibliche Komik als Tabubruch“ geht die Regisseurin Christina Schelhas auf die Suche nach witzigen weiblich gelesenen Menschen und untersucht den Zusammenhang zwischen weiblicher Komik im Theater und Tabus. In welchen Rollenbildern, mit welchen Themen und auf welche Art sind weiblich gelesene Menschen auf Bühnen in Deutschland repräsentiert? Was fehlt?

Shurale ist ein Waldgeist mit riesigen Fingern und einem Horn auf der Stirn, der die Menschen zu Tode kitzelt. Janina Akhmetova erforscht, die Eigenart dieser Figur aus einer dekolonialen Perspektive und sein Auftauchen im nationalen Bewusstsein der Tataren als eine Reaktion auf den russischen Imperialismus.

Was sind japanische Hexen? Und warum hat es keine Hexenverfolgung gegeben? Die Antwort liegt in den Unterschieden zwischen europäischen und japanischen religiösen Vorstellungen. Die Antworten lassen sich leicht in Büchern finden, aber in dieser Recherche steht die persönliche Auseinandersetzung mit ihnen im Fokus.

Im Rahmen der Recherche „Zärtlichkeit begegnet Gewalt“ möchte katharinajej ortsspezifisch das gewaltvolle Potenzial ihres Umfeldes in Köln untersuchen und gleichzeitig performative Ausdrucksformen erforschen, die den gefundenen Kontexten mit Zärtlichkeit begegnen.

In der Recherche „Zeitgenössischer Circus für Kleinkinder und Babys“ wird nach interessanten Bewegungsformen, Farbenspielen und Lichtstimmungen in Verbindung mit zeitgenössischem Circus Elementen gesucht, welche mit einem sehr jungen Publikum von 0,5-3 Jahren ein bisher unbeachtetes Publikum ansprechen.

Dieses Projekt schlägt eine choreografische Untersuchung von regelmäßig gedruckten Nachrichten in Deutschland vor. Ziel ist es, herauszufinden, wie, wann und was es braucht, um die Zeitung als Score wahrzunehmen, die gleichzeitig als plastischer Gegenstand und skulpturales Medium behandelt wird.

Mit „ZOTTER, DIE EULEN-OMI“ wird ein aufführungsfähiges Kindertheaterstück entwickelt, das sich aus artenübergreifender Perspektive fantasievoll mit dem Zusammenleben in der versehrten Welt des Anthropozän auseinander setzt. Das Stück spielt in der künstlichen Erholungszone einer ehemaligen Tagebaulandschaft und handelt von einer einsamen Eule, die einem Tretbootvermieter das Leben rettet.

Zwischen UNS. Steht, liegt, geht, ist und bleibt. Eine Menge. Susan Schubert beschäftigt sich im Rahmen des Rechercheförderung mit der Analyse von theatralen Ereignissen in Bezug auf Interaktivität und Interpassivitat als gesellschaftlich anerkanntes Stilmittel besonders in der Darstellenden Kunst.