Rechercheförderung (Jan 2023)

Datum der Jurysitzung: 17. März 2023

Geförderte Vorhaben: 701

Der emotionale Umgang der Menschen bezüglich der bedrohlichen Klimakrise steht im Zentrum der Recherche. Können wir die Krise auch als Chance begreifen, wenn wir uns den unangenehmen Gefühlen stellen? Generationsübergreifende Interviews, Material- und Maskenforschung schaffen die Basis für die anschließende Entwicklung einer Soloperformance, sowie die Konzeption eines Workshop-Formates.

Zu den Klängen von „Girl On Fire“ würde der taiwanesische Künstler Wang gern seine zwei widersprüchlichen Selbste als Soldat und Bühnenperformer gleichzeitig heraufbeschwören. Wenn „Girl On Fire“ für ihn nicht mehr nur ein Popsong ist, sondern ein Marschlied, zu dem Soldaten in den Krieg mit China ziehen – werden seine flüchtigen Erinnerungen dann bald vom Feuer des Krieges gänzlich verzehrt?

Wie verändert sich das Grundsetting der Luftartistik, wenn man ihr die Höhe nimmt? In der künstlerisch-ästhetischen Recherche geht es um die Aspekte einer sich verändernden Rezeption, eines sich neu findenden ästhetischen Vokabulars, sowie einer kritisch zu betrachtenden Aufführungsethik im Hinblick auf die ‚Sensation‘ und die ‚Gefahr‘ durch die Arbeit in großer Höhe in der Luftartistik.

„... ist Gold. Über das Schweigen in der Erzählkunst“ untersucht verschiedene Formen des Schweigens und die Möglichkeiten, die Kraft des Schweigens für die Bühne zu nutzen. In Gesprächen mit Expert*innen des Schweigens, mit Theaterleuten und Kolleg*innen der Erzählkunst, sowie in Selbstversuchen lotet Birte Bernstein die Grenzen aus, bis zu denen schweigsame Momente auf der Bühne sinnvoll sind.

Anthoula Bourna erforscht die tief in der menschlichen Tradition verwurzelten Merkmale der Immersivität. Sie beschäftigt sich mit der erstaunlichen Geschichte der multidisziplinären Übergangsriten des Nekromanteion und Orakelglaubens, um neue Ideen und Werkzeuge für das zeitgenössische immersive Theater zu entwickeln, speziell als Raumgestalterin aber auch als Theaterwissenschaftlerin.

In dem Recherchevorhaben „Es ist das Ganze in einer Menge verschiedener ...“ geht Onur Agbaba der Frage nach, wie eine Brücke geschlagen werden kann zwischen dem Autobiographischen und dem Gegenüber, also der Landschaft, dem Urbanen Raum, wie vermeintlich Verschiedenes in einen Kontext von Zeit und Raum gesetzt werden kann, um neue Verbindungspunkte zu schlagen.

Die Maxime vom healthy lifestyle erscheint in ihrer Aggressivität nicht nur in den Sozialen Netzwerken, sondern in jeder Darstellung des ‚richtigen‘ weil ‚schönen‘ weil ‚gesunden‘ Körpers. Wie stark hat sich die nationalsozialistische Propaganda vom ‚gesunden Volkskörper‘ in aktuelle Körper-Konzepte eingeschrieben und welche Folgen hat diese gegenwärtige, ausschließende und gewaltsame Ideologie?

Welches Bild hatten Künstler*innen in der DDR von sich und ihrer Rolle? Wie haben sie diese Selbstreflexion in ihrer Kunst verarbeitet? Und was bedeutet das für das Selbstbild heute? Anhand von Leben und Werk des Malers Werner Tübke geht Katharina Schlender diesen Fragen nach und bittet ihn zum Zwiegespräch. Tübkes Figuren treten auf die Bühne und mit der Gegenwart in einen Dialog.

1983 förderte die Bundesregierung mit dem Programm „Künstler und Ausländer“ zum ersten Mal acht Kulturprojekte deutscher und ‚ausländischer‘ Theatermacher*innen. Die Recherche soll diese Projekte rekonstruieren. Davon ausgehend stellt sich die Frage, wie sich bestehende Performance-Archive pluralisieren lassen und wie diese neuen, postmigantischen Archive informieren können.

Der Theatermacher Hartmut Fiegen setzt sich in seiner Recherche „Menschenzoo“ mit der kolonialen Vergangenheit Hamburgs, den sogenannten Völkerschauen von Carl Hagenbeck sowie neokolonialen Strukturen und deren Auswirkungen auseinander. Basierend auf den Rechercheergebnissen entwickelt Fiegen ein Performancekonzept für Jugendliche [14+] und Erwachsene.

What if we acknowledged the inevitability of climate change and started looking for active ways to survive it? Riah Knight's research into different epistemologies of survival intends to develop a ‘Realistic Guide for Surviving Climate Apocalypse’, because trusting that the system will save us is a sure recipe for disaster. It would serve as a preliminary study for developing a theatre performance

yeu yeu = schwach schwach/schwache Liebe/Liebe Liebe. Die Recherche „— Yêu yếu“ (AT) ergründet das Missverständnis zwischen Pham und seinem Körper und sucht nach Möglichkeiten, die Kluft zur deutsch-vietnamesischen Diaspora zu überwinden: Wie geht es dir? — ich liebe dich/ich bin kränklich.

Wenn das geschriebene und gelesene Wort nicht zugänglich ist, bekommen der Körper und Tanz eine ganz andere Bedeutung. In einer Gesellschaft, die aufgebaut ist auf Schrift und Zahlen, ist ein*e Legastheniker*in mit Dyskalkulie wie Öl auf Wasser. Wie kann man für Außenstehende nachvollziehbar machen, wie sich so etwas anfühlt? Das Medium Tanz soll diese Gefühle in Form eines Tanzfilms vermitteln.

Der Gedanke von „Erste Schritte“ ist es, ein mobiles Theaterprojekt für und mit Kindern unter drei Jahren (U3) im ländlichen Raum Hessens zu entwickeln. Als Ausgang dient die Fragestellung, wie viele Angebote der Darstellenden Kunst es für Kinder U3 gibt und wie kann und sollte ein Angebot für Kinder U3 gestaltet sein, um ihre ersten Schritte ins Theater zu unterstützen und sie zu begeistern?

Konfrontiert mit Erzählungen von Iraner*innen, Nachrichten und Instagram, stellt sich die Frage nach einer Parallelität von Wirklichkeiten, die durch mediale Bilder geprägt sind. Welcher Widerstand formiert sich und hat sich durch Iraner*innen formiert? Im Förderzeitraum wird ein Skript erarbeitet, dass von drei Iraner*innen handelt, die an unterschiedlichen Orten die gleiche Realität teilen.

Ausgangspunkt von Rosa Franks Recherche ist ihr Fotoarchiv der 30-jährigen Zusammenarbeit mit dem Choreografen Raimund Hoghe. Welche Formen/Kulturen des Erinnerns hat er selbst in seiner Arbeit angewendet? Welche heutigen, adäquaten Formen der Präsentation kann sie mit ihrem Archiv beitragen, damit sein ephemeres Werk des Tanztheaters auch zukünftig nacherlebt und erinnert werden kann?

Das Theater o.N. wird seine Spielstätte am Kollwitzplatz in Berlin aufgeben müssen. Unter dem Arbeitstitel „Traumpfade – 40 Jahre Theater im Kollwitzkiez“ soll aus diesem Anlass eine Buchpublikation entstehen, die die künstlerische Entwicklung des Theater o.N. untersucht. Das Projekt umfasst die vorbereitenden Recherchen, Interviews etc., sowie die Erarbeitung von Gestaltungsentwürfen.

Was treibt Ingeborg Bachmann an, was Max Frisch? Sie, eine hochgelobte Lyrikerin. Er, ein erfolgreicher Dramatiker. Der lange unter Verschluss gehaltene Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch, verbunden mit einer intensiven Recherche beider Lebensumstände, dient als Materialsammlung für die künstlerische Umsetzung zu einer performativen Lesung mit auditiven und filmischen Collagen.

Das Rechercheprojekt untersucht spezifische Spielformen und performative Modi politisierter Reflexion des Kabaretts und der Operette der 1920er- und 30er-Jahre. Subversive und emanzipatorische Potenziale dieser jüdisch geprägten Genres populärer Unterhaltung sollen mit Blick auf affirmative künstlerische Strategien des Komponisten Paul Abraham und des Conférenciers Fritz Grünbaum adaptiert werden.

Die Rechercheförderung wird genutzt, um ein konkretes Konzept für ein Netzwerk- und Weiterbildungstreffen zum Thema Lichtgestaltung zu entwerfen. Das Treffen soll dem Austausch und der gegenseitigen Inspiration berufstätiger Lichtgestalter*innen dienen, sowie Laien die Möglichkeit bieten, grundlegendes Wissen zur Lichtgestaltung zu erlernen.

Über künstliche Intelligenz zu sprechen kann sehr schnell total unheimlich werden. Die Terminator-/Skynet-/Rise of the Machines-Szenarien über den Fortschritt der Anwendungen künstlicher Intelligenz dienen dazu, die öffentliche Auseinandersetzung über die sozialen Aspekte dieser Anwendungen mundtot zu machen. Die Recherche setzt sich mit den sozialen Auswirkungen von KI auseinander.

Atem ist Umwelt im Körper und Phänomen des Verbundenseins. Der Choreografin und Performerin Johanna Ackva dient er als Medium für die Erforschung von Verflechtungen und Wechselbeziehungen, sowie als Ausgangspunkt für die Arbeit mit einem polyphonen und polyrhythmischen Klang- und Bewegungschor. Vom Mund aus verlängern Orgelpfeifen die Körper und geben ihren Atemrhythmen einen Klang.

In der Recherche „Mapping Antarctica“ beschäftigt sich Amélie Haller mit der Antarktis als einem Sammelbecken für Phantasien von Negation und Extremen und stellt sich die Frage: Was geschieht mit der Repräsentation eines Ortes, den die meisten Menschen nie betreten werden, wenn seine Bebilderung verändert und erweitert wird - mit Bildern, die spekulieren, die eine visuelle Alternative vorschlagen?

[bin fertig] ist eine Recherche zu depressiver Isolation und patriarchaler Unterdrückung im Werk Franz Kafkas. Zielsetzung ist die Fortführung von Seehafers Arbeit als Regisseurin im internationalen Kulturbetrieb und die künstlerische Konzeption für eine Theater-/Tanz-Performance.

Gewissheit ist seit je ein Phantasma gewesen. Mit Blick auf zwei architektonische und kompositorische Konzepte, die buchstäblich erdbebensicher sind, erkundet Jörg Laue in [timequake], wie die Erfahrungen von Erschütterung und Ungewissheit angesichts unserer krisenhaften Zeit zu produktiven Koordinaten von performativen Prozesse werden können.

„/Dazwischen/“ ist eine tänzerische Recherche, eine Auseinandersetzung zu dem, was einen (Frauen)körper auf allen Ebenen der Existenz (be)trifft, der die Altersgrenze von der sogenannten ersten Lebenshälfte zur zweiten Lebenshälfte überschritten hat. Es ist ein Abschied eines immer wiederkehrenden Zyklus, Abschied vom Leben geben, eine (Ver)änderung, ein Anfang, ein Wechsel(Jahre).

Die meisten Menschen erleben irgendwann sexuelle Grenzüberschreitungen. #MeToo hat dieses Problem sichtbar gemacht, aber an den Zahlen nichts geändert. Kann Theater hier ein impulsgebender Raum sein für Transformation? Im realen und digitalen Selbstversuch setzt sich Anaela Dörre potenziell grenzüberschreitenden Situationen aus und erforscht deren Übertragbarkeit in den theatralen Raum.

„1 STÜCK VOM GARTEN!“ vom Garten Eden, den Parkanlagen von Versaille, den ersten öffentlichen Parks in London, dem Vorgarten, dem Gemüsegarten, dem Schrebergarten, dem Urban Gardening oder Indoor Gärten von Dubai: Domestiziertes Grün gehört zu unserer Geschichte und ist eine unserer Sehnsüchte. Etwas einzuzäunen leider auch. Welche Interessen lassen sich von einem markierten Stück Grün ableiten?

In dem Rechercheprojekt „1,35 Euro“ möchte Maj-Britt Klenke der Frage nachgehen, wie Menschen mit Behinderung auf die Tatsache blicken, dass sie in Werkstätten Arbeitsleistung erbringen, dafür aber nur mit einem Bruchteil des Mindestlohns bezahlt werden. Die Recherche soll als Vorbereitung für ein Theaterstück über gesellschaftliche Teilhabe und die Entlohnung von Menschen mit Behinderung dienen.

In „10 Modalitäten von Berührung in der Contact Improvisation“ werden zehn grundlegende und diverse Formen des Kontaktaufbaus mindestens zweier Tänzer*innen untersucht, die im Laufe der Jahrzehnte von Practitioners und CI-Lehrern herauskristallisiert wurden. Diese beeinflussen durch ihre Eigenschaften sowohl die Qualität des Kontakts, als auch den akrobatischen Aspekt des Partnerings.

„1st, 2nd, 3rd gender – who wins?“ fragt die Stimme aus dem Off und erzählt von verschiedenen Kulturen, wo es nicht nur zwei, sondern mehrere Geschlechteridentitäten gibt. Wie kann man sich da entscheiden? Franziska Packs Clown-Figur Zola kann das erst recht nicht. Sie stolpert staunend und entscheidungsunfähig über die Bühne. In ihrer Logik des Clowns gibt es kein gender, nur clown.

Konradin Kunze widmet sich der Frage, welche Möglichkeiten 360°-Videos in physischen Performances der darstellenden Künste bieten. Er wird sich einerseits im Bereich der Produktion, Postproduktion von 360°-Filmen und der technischen Umsetzung mittels VR-Brillen fortbilden, andererseits ästhetische Forschung zu deren Einsatz in physischen Performances betreiben.

Das Projekt erkundet gestalterische, interaktive und didaktische Möglichkeiten von elektronischen Textilien, 3D Technologie und Robotik im Kostümdesign. Was sind die Möglichkeiten von Kostümdesign für Theater und Performance im Zeitalter der Technologie? Gianna-Sophia Weise erforscht, wie ein Kostüm kommunizieren kann, sich bewegen, vergrößern, verkleinern, die Farbe wechseln und noch mehr.

Inwieweit helfen heute schon KI bei der Ideenfindung, Modellbau, Kommunikation/Präsentation und welche Folgen hat dies für die Theater und ihre Gewerke? Inwieweit ist der Einsatz von 3D-Technik und -druck oder VR bereits selbstverständlich für eine neue Generation von Theaterschaffenden? Gleichzeitig möchte die Antragsstellerin sich selbst vertraut machen mit neuen Programmen und Techniken.

In „72“ soll die kostümbildnerischen Inszenierbarkeit der 72 unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten untersucht und die Frage beantwortet werden: Gibt es, gegenwärtig in der populären Kultur, eine jeweils konkrete Kostümsprache und wie könnte eine solche identifiziert und visualisiert werden ohne homo- und transfeindliche sowie sexistische Diskriminierung zu reproduzieren?

Das Sein auf 92 Hektar Land dient Marion Dieterle als Grundlage für die Recherche. Dieser Raum steht für einen Lebensraum, in dem Pflanzen, Tiere, Landschaften und Menschen gleichberechtigt koexistieren. Kann das Hineinhandeln in die Welt neu gedacht werden, wenn der Mensch sich mit seiner Kultur/Technik als Teil der Natur begreift? Was/wie kann Performance unter diesem Fokus sein?

In „A Cloud of Stars“ widersetzt sich houaïda historisch und ästhetisch den kolonialen, euro-zentristischen Erzählweisen über das Mittelmeer und seiner Region. houaïda untersucht ihre ‚Plurirealitäten‘ und schafft damit zirkuläre Visionen, Geschichten und Historien, in denen ungesehene Held*innen ihre viel- und xenostimmigen Wirklichkeiten hör- und sichtbar machen.

In „A je burrnesh? - Bist du so stark wie ein Mann?“ setzt sich Karolina Serafin anhand der Burrnescha (albanische Schwurjungfrau) mit der Verbindung von Körpertransformation und Geschlecht auseinander. Sie geht der Frage nach, wie (dauerhafte) Performance den Körper verändert, und ob dieser Prozess von der persönlichen Identität getrennt werden kann.

„A Latent Handshake“ verfolgt die Geschichte von Siskas Großvater und seines Militärdienstes in der französischen Befreiungsarmee während des Zweiten Weltkriegs, nachdem er aus dem Libanon nach Frankreich geschickt wurde. Das Fotoarchiv seines Großvaters aus der Zeit beim französischen Militär wird für die Recherche verwendet und trifft auf eine Vorstellung seiner Begegnung mit General De Gaulle.

Sara Lu wants to research how people with disabilities, specifically down syndrom, can retain non-space reliant choreographic. The findings of this research could produce new tools to aiding choreographic memory for both neuro-typical and neuro-atypical artists. It is important to find new ways of working with neuro-atypical artists in order for them to be able to focus on their artistry.

„a radio archive to dance with“ widmet sich Geschichten und künstlerischen Werdegängen von Schwarzen Choreograf*innen und Tänzer*innen in Berlin. Ihre Arbeitsweisen und -praktiken, deren Bedeutung für die Konstruktion eigener Identitäten und ihr Einfluss auf die zeitgenössische Tanzszene Berlins, werden zusammen mit dem Radiosender Refuge Worldwide und Schwarzen Künstler*innen recherchiert.

The research is a performative, visual and tactile study of speech strategies ingrained in immigrants in order to fit in through sound – identity and belonging through pronunciation. It looks into how context may shapeshift the waveforms produced by non-native English speakers. This materialization of subtextual communication aims to make room for empathy by perceiving others’ sonic imprint.

“A storytelling kaleidoscope” is the research of possible narrative methods in cross-disciplinary and hybrid spaces, within crafts in the performing art fields. The aim is to establish an artistic method and explore ways of sharing a story, experimenting with linear, non linear and interdisciplinary approaches. This research will reveal the potential of diversity in future narratives.

In her research Vilja Mihalovsky will look into the conversation between virtual and physical through creating digital landscapes and narratives and explore how they affect her somatic movement practice and the stories those encounters initiate.

Die Recherche „A.I. - Artistic Intelligence“ befragt unrealisierte Potenziale der Wendezeit auf ihre heutige Relevanz. Sie verbindet eine Recherche zu damaligen TV-Formaten mit einer performativen Weiterbildung und der Konzeption einer multimedialen Performance, die selbst wie eine ‚Artistic Intelligence-Maschine‘ funktionieren soll.

„Aberglaube und Sozialismus“ soll sich mit dem Ausüben spiritueller Praktiken im sozialistischen Kontext Bulgariens (abseits der christlich-orthodoxen Tradition) auseinandersetzen. Als gebürtiger Bulgare möchte Angel Krastev mit dieser Recherche tiefere Einblicke in dieses wenig beleuchtete Gebiet gewinnen, um die Widersprüchlichkeit der Gesellschaft in autoritären Systemen erforschen zu können.

“Acoustic Gestures - a tactile listening project” is a research about how the relationship of gestures and listening can create a space of careful persistence and empathy. The main curiosity of Granato for this exploration is in the possibility of creating palpable ideas of radical care and compassion in the contemporary dance field, reflecting so on social structures of power and control.

“Acrophobia” is a research project exploring an acrobat’s complex relationship to fear. James Kingsford-Smith hopes to break down and understand the fears that drive acrobats to risk their lives in order to gain a deeper understanding about the nature and function of fear in the human psyche. An acrobat's fears will be measured and compared with others using interviews and questionnaires.

„Action-Light-Painting“ lässt den Künstler mit Licht, wie mit Pinsel und Farbe, direkt auf eine Leinwand malen, collagieren und digitale Welten entstehen lassen. Fokus liegt dabei auf der Liveness und dem performativen Akt des Malens vor Publikum. Durch die Recherche sollen die technischen Voraussetzungen und theatralen Möglichkeiten dieser Technik ausgelotet und weiterentwickelt werden.

Die darstellenden Künste stehen am Anfang, die Gestaltung virtueller Welten in ihr künstlerisches Gestaltungs-Repertoire zu integrieren. Rupert Jaud wird sich in die Strategien des GameSoundesigns einarbeiten, um diesen Prozess, neue (digitale) Formate im Bereich der darstellenden Künste zu etablieren, auf der Ebene der klanglichen Gestaltung voranzutreiben.

Um zukünftig in immersiven Arbeiten dynamische Soundkonzepte umsetzen zu können, bildet sich Saskia Kaufmann künstlerisch und technisch im Bereich der adaptiven Komposition und Musikproduktion weiter. Ziel ist es, sich im Umgang mit Game-Engines und Middleware-Programmen fortzubilden und sich künstlerisch mit den Anforderungen adaptiver Komposition anhand eines Beispielprojektes zu beschäftigen.

„Aesthetics of Access“ ist das künstlerische Verfahren, Mittel der Barrierefreiheit als ästhetische Bestandteile des Kunstwerks und zugleich als Zugang für Publikum und Künstler*innen mit Behinderung einzusetzen. Ausgang ist der Körper mit seinen individuellen Potenzialen und Unmöglichkeiten der sinnlichen und kognitiven Verarbeitung von Eindrücken: Chance für ein sich weiterentwickelndes Theater.

Das Projekt ist eine Recherchearbeit zum Konzept Aktivismus. Was bedeutet ‚Aktivistin sein‘? Wie wird der Begriff definiert und in welchen gesellschaftlichen Kontexten verwendet? Untersucht werden die Bereiche digitale Medien, Klimaschutz, Feminismus und Theaterlandschaft. Die Recherche soll als Grundlage für eine Stückentwicklung „Anleitung zum Aktivismus“ (AT) dienen.

Alkohol ist die Droge der Dominanzgesellschaft und wird seit Jahrhunderten benutzt, um das patriarchale Machtsystem zu stabilisieren und dessen Status quo zu erhalten. Doch spielt das Trinken im feministischen Diskurs kaum eine Rolle. In der Recherche beschäftigt sich Dawn Robinson mit der ‚trinkenden Frau‘ und deren Entwicklung und Funktion im Patriarchat aus feministischer Perspektive.

„All inklusiv? Eine Recherche für mehr Inklusion in der Theaterszene“ beschäftigt sich mit der Frage, wie das Thema Inklusion diskutiert werdem muss, um aus idealistischen Werten von Vielfalt auf der Bühne und im Zuschauerraum, konkrete Teilhabe auf Augenhöhe werden zu lassen. Sie beleuchtet die bürokratischen Hürden, macht aber anhand von beispielhaften Gruppen auch Mut, Inklusion zu wagen.

„All that you don`t love ... “ gibt der Retoure eine Stimme, zerrt ihre Geschichte(n) aus dem Dunkel der Lagerräume und Ladeflächen und personifiziert das, was den Zwiespalt unserer Gesellschaft personifiziert: Den ungehemmten Wunsch nach Jetzt und Sofort ohne Rücksicht auf Ressourcen und gegen ein gewachsenes gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit

Tülin Pektas macht sich mit „Alles in Ordnung?“ auf die Suche nach einer Definition von Ordnung und Chaos. Dazu führt sie mit ca. 20 Personen aus ihrem sozialen Umfeld jeweils ein längeres Interview. Aus dem entstandenen Textmaterial entwickelt sie ein Konzept für die Entwicklung einer Performance, bearbeitet das Material dramaturgisch und bringt es in eine ‚spielbare Form‘.

Durch das Internet haben sich die Verfügbarkeit und Verbreitung pornografischer Inhalte massiv erweitert. Das Recherchevorhaben untersucht deshalb die Auswirkungen dieser Entwicklung auf Identitätsentwürfe, Vorstellungen von Sexualität und Körperbilder junger Menschen sowie mögliche künstlerische Zugänge. So soll die Grundlage für eine spätere Stückentwicklung für ein junges Publikum entstehen.

Lehrer*innenmangel überall. Die Dramaturgin Melanie Sterba vom Theaterkollektiv gruppe tag geht daher neuen und tradierten Lehrer*innenbildern nach und begibt sich auf die Suche nach einem Ensemble von (ehemaligen) Lehrkräften, um Konzepte für ein Lehrstück über den aktuellen Lehrer*innenmangel zu entwerfen.

„ALS - Zerfall und Superkraft“ ist eine Recherche darüber, wie an Amyotrophe Lateralsklerose Erkrankte Formen von literarischer, darstellender und musikalischer Kunst wahrnehmen und schaffen. Anhand von Interviews mit Patient*innen, Angehörigen und Fachkräften ist das Ziel herauszufinden, ob die körperlichen Einschränkungen der Krankheit die Wahrnehmung und Kreation von Kunst beeinflussen können.

Das Projekt ist eine Recherche zum Thema Alter in der Kunst (Literatur/Theater, Bildende Kunst, Musik) und der Realität alter Menschen und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Im Fokus stehen Altersbilder früher und heute.

Seit langem haben sich Lautsprecher als das Mittel der Wahl für Tongestaltung im Theaterraum etabliert. Doch gibt es Möglichkeiten, das Bühnenbild und Bühnenobjekte selbst mithilfe von Transducern in Schallwandler bzw. Lautsprecher zu verwandeln, und so ein intimere und direktere Form der Arbeit mit Klang im Theaterraum und für Installationen zu finden?

Die Recherche besteht aus Materialstudien für Figuren- und Maskentheater: Jost von Harleßem setzt sich mit seinen Algorithmen an den 3D Drucker und untersucht wie zeitgenössisches Figuren- und Maskentheater mit computergestützten Verfahren neu gedacht werden kann und muss. Analoge Techniken realisieren digitale Entwürfe. Bestehende Analogtechniken finden ihren Weg in den digitalen Raum.

Ist Anarchie Abwesenheit von Herrschaft, Selbstverwaltung oder Chaos? Das Projekt ist eine strukturelle und inhaltliche Recherche für die Umsetzung einer spanisch-deutschen Performance über Vorstellungen von Anarchie und ihre Wirkung im Alltag. Es ist eine Arbeit an Theorie, Konzept und Organisationsform und eine Suche nach Kooperationspartner*innen und Möglichkeiten der Umsetzung.

Jasmina Music, Schauspielerin und künstlerische Leiterin des HER.STORY-Kollektives, führt einen künstlerischen Prozess aus Recherchen und Produktion in Verbindung mit zeitgenössischen Konzepten durch, und sammelt Interviewmaterialien von Frauen, die in der dritten Generationen in Dortmund leben. Der Begriff ‚herstory‘ beschreibt die Auseinandersetzung mit weiblicher Geschichte.

Die Börse ist ein Streitwagen, die Pferde heißen Angst und Gier. In der höfischen Oper erscheinen sie als Allegorien, auf dem Börsenparkett sind sie als Angst-und-Gier-Indikator messbar. Zur Vorbereitung eines musikalischen, partizipativen Stücks werden Gier und Angst als Gegenspieler, als Instrumente der Macht im psychologischen, philosophischen, politischen und künstlerischen Kontext untersucht.

Wie können animatronische Objekte in einer nicht-anthropozentrischen Methode der Choreografie verwendet werden? Das Wort „Animation“ leitet sich vom lateinischen „anima“ ab, was „Leben“ bedeutet. Dieses Projekt untersucht die Animationsmethoden, die im zeitgenössischen Horrorfilm verwendet werden, und versucht, diese Methoden in eine animatronische, nicht-menschliche Choreographie zu übersetzen.

Janina Janke entwickelt ein Konzept für ein Theater-Film-Projekt, welches exemplarisch von Anna Pritzi, einer der zahlreichen und vergessenen Theaterunternehmerinnen aus dem 19. Jahrhundert, erzählt. Die Suche nach und die Geschichte der Anna Pritzi werden zu einem Filmtreatment verdichtet, sowie ein Inszenierungs- und Bühnenkonzept für die Aufführung eines ihrer Ritterschauspiele entwickelt.

Ein 12-stündiges Diversity & Inclusion Training wird zu hybridem Kabarett umgearbeitet, es entstehen: 1) ein musikalisch-interaktives Kabarett-Programm (ca. 90 min) mit digitalen Anteilen; 2) eine künstlerische Online-Auseinandersetzung mit dem Thema, vor allem Videos und interaktive Kunstaktionen. Inklusion ist ein wichtiges Thema, Knebel möchte Menschen mit ihrer Begeisterung dafür anstecken.

As an artist of political theater who is eager to learn new methods, Natasha Borenko aims to research and try out the art of drag in order to explore its’ political potential. Can drag be the activism that helps people affected by war, that helps those who are fighting the aggressors, that helps people act in solidarity and support each other, that educates and informs, that shakes things up?

Was passiert, wenn man die Chronologie eines Theaterstückes umdrehen würde? Das Ende ist der Beginn und der Anfang das Ende. Kann das funktionieren?

Die Gewalt in der Öffentlichkeit gegen trans und nicht-binäre Personen wächst; auch unter jungen Menschen. In ihrer Recherche sucht Annika Schäfer nach dem Austausch mit jungen Menschen aus dem ländlichen Raum. In gemeinsamen Workshops hinterfragen sie bestehende System und untersuchen Transitionszustände. Die Recherche bildet den Ausgangspunkt für einen Theaterabend für junges Publikum.

Die Rede von kultureller Aneignung ist allgegenwärtig. Als Kostümbildnerin MUSS man sich diese Frage immer wieder stellen: Ist es ‚appropriation‘ oder ‚appreciation‘? An dem konkreten Beispiel des traditionellen vietnamesischen Kleidungsstücks Áo dài möchte Lani Tran-Duc zunächst eine tiefgehende Recherche betreiben und dann nach einer Form ‚gelungener‘ Aneignung suchen.

„AR_chiv“ sammelt in Auseinandersetzung mit der Theatergeschichte und in Zeitzeug*innen-Gesprächen die Erfahrungsschätze und das Wissen von Bühnen- und Kostümbildner*innen aus der ehemaligen DDR. Die Rechercheergebnisse und geführte Interviews sollen in der zu erprobenden künstlerischen Praxis des AR_chivierens mittels Augmented Reality in ein lebendiges Archiv der Jetztzeit überführt werden.

„ARNOS SPUR“ [AT] ist eine Recherche zum Thema transgenerationale Verstrickungen und ihre Darstellbarkeit auf der Bühne. Über die Biografie ihres verstorbenen Großvaters nähert sich Annekathrin Walther dem Zweiten Weltkrieg sowie einem innerfamiliären Zerwürfnis. Zentrale Fragen sind: Wie und wohin strahlen diese Ereignisse noch heute und wie lässt sich autofiktional, dramatisch darüber erzählen?

Mit „ARSCH“ erforscht Anna Júlia Amaral die Ursprünge der brasilianischen Obsession für den Hintern, die zu einem großen Teil auf die Kolonialzeit und die afrikanisch-portugiesische Einmischung zurückgeht. „ARSCH“ will die anthropologischen, sozialen, ästhetischen und genetischen Bedingungen verstehen, die den Arsch zum größten Star Brasiliens machen: Selbstdarstellung, Butt Kultur & Identität.

Jonas Feller widmet sich Waffen im Kontext rechtsterroristischer Anschläge, den sichtbaren, den unsichtbaren oder gar verschwundenen Waffenbeständen, sowie den virtuellen Arsenalen einer Gaming-Szene, die rechte Ideolog*innen zu vereinnahmen suchen, dem Versicherungs- und Verunsicherungspotenzial von Waffen und der Faszination, die von Waffen auszugehen scheint.

In „The Endless Winter“ sammelt Robert Faber Material für eine Performance, in der historische und aktuelle Erfahrungsberichte zum Thema Überlebensstrategien in der Okkupation zum Ausdruck gelangen. Der Fokus wird dabei auf die Okkupation des Territoriums der Ukraine im 20. und im 21. Jahrhundert gelegt, dabei wird die kollektive Erfahrung von Okkupation, Deportation und Zwangsarbeit verarbeitet.

Affective Computing als Teil der KI-Forschung gewinnt an Bedeutung und beschäftigt sich mit den Mensch-Computer Schnittstellen und dem Bemessen von dessen emotionalen Zuständen. Die Grenzen zwischen Mensch und nicht-Lebewesen wie Maschinen bzw. KI werden aufgelöst. Welche Potenziale und Gefahren können sowohl inhaltlich als auch technisch daraus in die Theaterlandschaft übertragen werden?

Das Projekt erforscht Bedarfe für die Instituierung einer dekolonialen inter- und transdisziplinären kuratorischen Praxis in den Darstellenden Künsten durch Gespräche mit Kurator*innen und Künstler*innen der Freien Szene, sowie einer diskursanalytischen Betrachtung emanzipatorischer Strategien im Kuratieren. Ausblickend dient das Recherchevorhaben als Grundlage für ein LAB zum gleichnamigen Thema.

„Bambule 2002/2022“, eine Recherche über die politischen Bewegung, die durch die Räumung des Wagenplatzes Bambule im Jahr 2002, entstand. Birte Flint ist eine der ehmalien Bewohner*innen und fragt, ob es möglich ist, diese Geschichte auf die Bühne zu bringen, bzw. theatral und performativ umzusetzen. Ziel ist es, Raum für diskursive Auseinandersetzung mit künstlerischen Mitteln zu öffnen.

„Ausgestopft“ beschäftigt sich mit dem Thema Puppenbau und Puppenspiel in Hinblick auf die Entwicklung einer Produktion. Ein Artist, eine Puppe und ganz viel „Hab ich ja gesagt“. Recht haben will am Ende jeder, aber es bleibt doch das Publikum, das am Ende entscheiden muss, was es glauben und denken will.

Mit der Abwertung der ‚sozialistischen Großwohnsiedlung‘ beginnt in Ostdeutschland ab 1989/90 die wirtschaftliche und politische Bedürfnisproduktion des Eigenheims als ‚Überwindung‘ der DDR-Sozialisation durch Eigentum. Die Recherche befragt gesellschaftsspaltende Dynamiken durch Klassismus und Rassismus, die soziale und ethnische Homogenisierung einkommensabhängiger Wohnformen vorantrieb.

In ihrem Forschungsvorhaben möchte Maren Strack Wege finden, eine performative Atemkomposition zu entwickeln, die den Atem als akustisches und als visuelles Material nutzt – in einem atmenden Kostüm und einer atmenden Objektinstallation. Sie möchte herausfinden, wie sie Bilder und elektronisch verstärkte Klänge zu einer Komposition aus Klang- und Bildschichten verweben kann.

Wie klingt der Boden, auf dem wir gehen? Wem gehört er und was kann er erzählen? Gemeinsam mit der jungen Stadtbevölkerung macht Maria-Alice Bahra das Unsichtbare sichtbar. Der Stadtraum dient als Inspirationsquelle und Experimentierfeld. Auf Spaziergängen werden Zusammenhänge zwischen dem ‚oberen‘ Stadtraum und dem ‚Darunter‘ untersucht, Themen gesammelt, Spiele entwickelt und ausprobiert.

Suizid ist unter Jugendlichen in Deutschland die häufigste Todesursache. Auch Benni war einer von denen, die sich mit 16 Jahren vom Zug mitnehmen ließen. Zurück blieb ein Koffer mit Kassetten, die er selbst eingesprochen hatte. Mithilfe von Bennis Kassetten und Überlebenden-Interviews entwickelt Elias Kosanke ein einfühlsames Portrait zum Thema Teenager-Suizide in Deutschland.

Im Atmen sind wir mit der Welt verbunden. Es ist eine Welt der Pflanzen. Ihr ‚Atmen‘ erschafft die Luft, die wir zum Leben brauchen. Diese elementare Verschränkung ist ebenso lebenswichtig wie konkret. Die Recherche erforscht das Zusammenspiel heterogener Lebensformen und entwickelt Material für eine interdisziplinäre Aufführung. Dabei gilt es, den Vorgang des Atmens hör- und fühlbar zu machen.

Über Musik und Tanz lassen sich neue Verbindungen schaffen. Über den Körper, die Sprache und Bewegung soll versucht werden, Geschichte neu kennenzulernen einander näher zu kommen. Indem wir uns erneut in die Geschichte einschreiben, um sie neu zu erzählen, begegnen wir der Musik und dem Tanz und ihrer facettenreichen Geschichte, die überlebt hat.

The research explores the strategies and tools of auto-fiction in literature and film, alongside the aesthetics of intimacy and dailiness they propose, and looks for ways of transposing those onto the context of dance and performance making. It critically assesses the potential and ethics of the explicit use of biographical elements - both factual and fictional - in the contemporary art scene.

„BÄ!“ ist eine musiktheatrale Recherchereise über die Beziehung von Kindern zu ihren Kuscheltieren. Welche Funktion übernehmen die Gefährt*innen der Kindheit und wie klingen die vermeintlich ‚leblosen‘ Objekte? Im Recherchevorhaben sollen die Kinder selbst zur Sprache kommen und ihre Beziehungen zu ihren Kuscheltieren künstlerisch über das Spielen und Musizieren erfahren.

„Baderna“ ist eine Forschung über Migration und Austausch aus der Perspektive des Tanzes. Baderna war eine italienische Primaballerina, die um 1800 nach Brasilien flüchtete und sich durch ihr Interesse an afrikanischem Tanz und dem Leben versklavter Frauen und Männer auszeichnete.

Gesellschaft altert, verändert und transformiert sich durch die Biografie der Einzelnen. Die Recherche „Barbara“ folgt diesen Veränderungen entlang der Biografie von Franz Liebigs Großmutter Bärbel Guericke. In einer sich ständig verändernden alternden Gesellschaft, ist es der Versuch, ihre Erzählungen und Widerstände entlang großer gesellschaftlicher und sozialer Umbrüche erfahrbar zu machen.

Unsere Bauern sterben - metaphorisch und wörtlich. In manchen europäischen Ländern liegt die Suizidrate zwanzig Prozent über der anderer Berufsgruppen! Die Recherche sucht europaweit nach den Ursachen, die unser aller Lebensgrundlage betreffen. Am Ende steht ein Konzept für ein emotionales, körperliches Maskentheater über die Arbeit, das Land, die Nahrung und das stille Sterben auf dem Land.

Thorsten Bihegue hinterfragt die Dichotomie von Kindheit und Erwachsensein und möchte dabei Kinder und Eltern selbst zu ihren Ansprüchen ans Kind- und Erwachsensein, ihren Zweifeln daran und ihren Alternativen dazu befragen: Warum erwachsen werden? Wann werden aus Kindern Erwachsene und umgekehrt? Ist Krieg erwachsen oder kindisch und wo genau fängt er an, kindisch oder erwachsen zu sein?

Über die Biographie „A Typical Girl“ von Viv Albertine begibt sich Anne Sophie Kapsner in die Frauen-Punkszene Londons der 70er Jahre und sucht nach dem rebellischen Potenzial, von dem wir uns inspirieren lassen könnten im Widerstand gegen die Diskriminierung von Körpern und im Kampf gegen heteronormative Schönheitsnormen heute. Es soll eine Provokation im Abendkleid werden.

In "Behind The Curtain" Megumi Eda exposes the culture of silence and enduring hardship and injustice in the ballet world. Her aim is to create a piece that helps lead to change behind the scenes while still respecting the great traditions of ballet. The goal is an environment of unity, where ballet students and professionals can raise their voices without being guided by fear.

„Berlin am Meer (柏林之海)“ recherchiert mit Hilfe von schriftlichen Überlieferungen bundesweit in Archiven zum kolonialen Alltag von Chines*innen sowie deutschen Besatzer*innen. Der Fokus liegt auf der visuellen Qualität der in China entstandenen privaten Fotos, die während der kolonialen Unterdrückung entstanden sind, und Hagenbrock wird sie mit einem Video-Walk im Stadtraum spiegeln.

Im künstlerischen Recherchevorhaben „BEST FRIENDS FOREVER/DRAMA QUEENS“ widmet sich Kristmann dem Topos Frauenfreundschaft: als dramatisch, zänkisch und kurzlebig geltend, offenbart sie sich in ihrer Kraft auch als Gegenenentwurf zu heteronormativen Lebensmodellen. Sowohl inhaltlich-philosopisch wie auch mit Stimme, Körper und Musikinstrumenten wird sie auf ihr utopisches Potenzial untersucht.

“Beyond the Individual” is a research project which focuses on the biological concept of stigmergy as a model for collective action without hierarchy. Originally describing the principle in which termites build a mound, I want to apply this logic to my performance practice. How might this approach influence forms of mutual cooperation to build more equitable and organic systems of collaboration?

Das künstlerische Schaffen in kollektiven Strukturen eröffnet immer wieder neue, ungeahnte Gestaltungsräume. Doch neben den ästhetischen Potenzialen bringt es auch die Herausforderungen von beständiger Kommunikation und Care-Arbeit mit sich. Die Recherche ist eine Suche nach Möglichkeiten der Sichtbarmachung und Wertschätzung von Beziehungsarbeit in der Kunst.

Die Künstlerin Katharina Speckmann schaut in ihrer Recherche kritisch hinter die Vorhänge verschiedener Konfliktbühnen und lässt dafür Kinder, Erwachsene und alle anderen zur Streitbeteiligung antreten.

In „Big Booty Glitches“ recherchiert Jil Dreyer zu dicken Körpern auf der Bühne und in der Wissenschaft. Jil will eine Bewegungssprache des Ausbreitens und Raum-nehmens entwickeln und Fatness in digitale Skulpturen und 3D-Scans übersetzen. Wie können dicke Körper als strukturelle und materielle Glitches in Gesellschaft begriffen werden und wie können sie als solche Bühnen füllen?

„Blanc“ recherchiert für eine sound- und textbasierte Performance über die faschistische Diktatur Francos in Spanien, die bis ins Heute nachwirkt. Was bedeutet es, im Faschismus zu leben? Wie wurde die Diktatur aufgearbeitet? Was für Lehren können wir heute aus ihr ziehen, in einer Zeit, in der sich auch in Deutschland autoritäre politische Strömungen verfestigen und den Dialog verweigern?

„Blasse Eichen“ ist die Recherche für eine Stand-up-Show über die Koloniale Weltausstellung in Stuttgart 1928. Ein Reenactment eines süddeutschen Soldaten in Namibia als Monolog. Im Zentrum die Kolonialeiche Freiburgs, 1935 gepflanzt in Schwarzwälder Erde und der Asche von in Afrika gefallenenen deutschen Soldaten. Welche Spuren hat die Kolonialgeschichte in unseren Köpfen bis heute hinterlassen?

Inspired by the image of the BOAT, which brings together the ambiguous values of water and land, i.e. stability and movement, M. Moura aims to begin studying ways to create a physicality that contains the paradox of immobility and movement. In order to achieve the desired physicality, she will be developing "TONTA practices", which aims for an unpredictable organization of the body's spatiality.

„Bodies of Water“ untersucht Wasser als ein Element, das in politischen und sozialen Kontexten eine prägende Rolle einnimmt, sowie die vielgestaltigen Qualitäten des Elements selbst. Dabei ist die Körperlichkeit von Wasser von zentraler Bedeutung. Die Recherche etabliert eine physische Praxis, aufgabenbasierte Water-Scores und bezieht sich auf die auditive Ebene von Water-Listenings/-Recordings.

Jens Raschke recherchiert zu einem Theaterstück für ein junges Publikum. Ausgehend von einem Foto aus dem März 2022, in dessen Mittelpunkt ein vom russischen Raketenlärm vor Schreck gelähmter, ukrainischer Hund und sein hilfloses Herrchen stehen, lässt sich vielleicht über den Krieg und seine Schrecken erzählen, ohne dabei zu verharmlosen und zu schockieren. Die Recherche umfasst v. a. Interviews.

Mit „breathing.cycles“ möchte Katja Kendler das zyklische Moment des Atmens erforschen - den Kreislauf von Entstehen und Vergehen, Leben und Sterben. In Zusammenarbeit mit einem Hospiz liegt dabei der Fokus auf der Erkundung der ‚Phase der letzten Atemzüge‘ als wichtiger Bestandteil des Zyklus des Lebens. Ziel ist die Konzeptentwicklung für eine multimediale Atem-Performance.

Rodrigo Zorzanellis Forschung zum Thema Bürokratie und Intimität untersucht mit Hilfe von Recherche und qualitativen Interviews die Praxis und das performative Potenzial im migrantisch-queeren Alltag zwischen Formularen und intimen Begegnungen. Welche (subversiven) Strategien nutzen queere Migrant*innen in Berlin, um die eigene Handlungsmacht in bürokratischen Prozessen zu finden und zu stärken?

“Burn” examines ways to compose sounds and lights, rather than bodies, to create sceneries. First, it looks at the relationship between sounds and lights for them to co-create meanings. Then, it separates the two to each function as a complete entity by itself. By using sounds and lights in diverse ways, “Burn” researches in making a work that is accessible for blind and deaf audience members.

Inwieweit könnte Butoh für die Theaterpädagogik eine Unterstützung im Umgang mit herausfordernden Themen sein und uns helfen den Krisen dieser Zeit zu begegnen? Kann Butoh eine Inspiration und/oder ein ästhetisches Mittel sein für die eigenen künstlerische Arbeit, um mehr Mut zu entwickeln, Inhalte zu verkörpern?

„Buttermondpapier“ ist eine Recherche für ein poetisches Theaterstück über den weiblichen Zyklus, geschrieben für junge Menschen und konzipiert für die Aufführung im Klassenzimmer.

Seit dem Tod Jina Aminis im September 2022 erheben Iraner*innen unaufhörlich ihre Stimmen gegen das Regime. Trotz der Versuche, sie zum Schweigen zu bringen, dringen Rufe nach draußen, unter anderem dieser: Be our voice! Aber wie kann man jemandes Stimme sein? Durch Stimmübungen, spirituelle Praktiken und politische Appelle sucht „Calling the Voice, Being the Voice“ nach einer kollektiven Stimme.

The platform for care and feminist leadership is an ongoing research project to create a boundary crossing and safe platform for artists to care about one another. The research examines feminist leadership in the context of art through touch based practices and contact improvisation .

Roman Hagenbrock behauptet einen Ort namens „Center For Digital Spirituality“. Es ist ein immersiver und interdisziplinärer Raum der Reflexion über die Taktilität digitaler Geräte im Spannungsfeld von Körpern, Bildern und Räumen. Dieser Verbundenheit und Intimität, die wir mit digitalen Geräten und Anwendungen teilen, gilt es, in seiner Recherche auf den Grund zu gehen.

Mariana Senne erforscht die formalen Mittel der brasilianischen „Chanchada“, wie Umkehr der Ordnung und Infragestellung des Hegemonialen, und wendet sie auf den Klassiker von Jean Cocteau „Die menschliche Stimme“ an. Ziel ist es, diesen Text aus einer feministischen, postkolonialen Perspektive zu „plündern“ und ein experimentelles Performance-Konzept mit Witz und Widerständigkeit zu entwickeln.

In seiner Recherchearbeit möchte John Moran der Frage nachgehen, ob ein komplexes choreographisches Werk, das von einer sensibilisierten Wahrnehmung feinster Bewegungsnuancen lebt, als Videorbeit funktionieren kann, ohne die besondere Spannung der Live-Performance zu verlieren.

Der Circus Feraro ist einer der letzten europäischen Familienzirkusse. Mit einem Wohnmobil als Embedded Artist werden die Geschichte, Gegenwart und die Zukunftspläne der Zirkusfamilie Feraro recherchiert. Im Fokus: das nomadische Zirkusleben als Gegenpol zur bürgerlichen Welt. Ein Leben für die Kunst mit regelmäßiger Stigmatisierung durch die Gesellschaft.

Die CircusMühle soll ein Kreations- und Produktionsort für Darstellende Künste im Öffentlichen Raum und Zeitgenössischen Zirkus werden, der alle Aspekte des künstlerischen Prozesses abdeckt, sowohl dauerhaft für assoziierte Künstler*innen als auch für temporäre Künstler*innen in Residenz. Ein solcher Gründungsprozess wirft etliche Fragen auf, die recherchiert werden müssen.

In „CLASH OF GENERATIONS“ beschäftigt sich die Dresdner Künstlerin Romy Weyrauch mit dem aktuell viel diskutierten Generationenkonflikt und der Frage der Generationengerechtigkeit. Ihre künstlerisch-empirische Forschung stellt einen indirekten intergenerationellen Austausch her und fragt: Wer soll von wem wieviel von was erhalten? Ist eine Generation der nachfolgenden überhaupt etwas schuldig?

Was passiert, wenn ich mit einem Kind ein Theaterstück für junges Publikum inszeniere? Wie würde ein Kind ein Bühnenbild gestalten? Welche Ideen hat es für die Plakatgestaltung? Und wie würde es Budgets verteilen? Indem Malte Andritter Räume für kreatives Schaffen eröffnet, ermöglicht er im ländlichen Raum eine aktive Form der Teilhabe.

Eine transdisziplinäre Befragung von aktueller Zukunfts- und Imaginationsforschung, um die Möglichkeitsräume von (Science-Fiction-)Narrativen für theatrale Räume zu erkunden und ein Bewusstsein für Handlungsfähigkeit und Verantwortung gegenüber der Zukunft zu stärken. Frei nach der Hoffnung, einen Wissensschub zu denken, der den Hunger nach Möglichkeiten, die Welt anders zu denken, schürt.

„Colors in between“ ist eine Recherche über Bühnenbeleuchtung für dunkle Hautfarben und beschäftigt sich mit der Frage, wie rassistische Denkmuster Auswahlverfahren bei technischen Entscheidungen im Backstage-Bereich beeinflussen können. Es werden künstlerische und technische Lösungsansätze vorgeschlagen, wie BIPoC auf der Bühne beleuchtet werden können.

„Common Ground“ ist die Basis unserer Existenz, ist gemeinsamer Bezugs- und Sinnstiftungsrahmen. Dieser Grund ist unsere Öffentlichkeit, die wir leben und denken müssen – um der nahenden Zerstörung zu entrinnen. Das Recherchevorhaben möchte Möglichkeiten von gelebter Öffentlichkeit untersuchen und Strategien entwickeln, wie sich kollektives Handeln in die Bewegung einer Gruppe übertragen lässt.

Was haben „B6112“ der Gruppe Staub zu Glitzer, das „Zyklische Modell - Theater als selbstlernende Selbstorganisierung“ der Gruppe Neues Theater (AT) und die historische Stuttgarter Waldheimbewegung um Clara Zetkin gemeinsam? Wo ist heute die „Kulturbewegung von unten“ zu finden, die ein commonisiertes Theater antizipiert und möglich macht? Theaterkrise - Radikaldemokratische Antworten.

Mit diesem Rechercheprojekt sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um urbanen Tanz für Menschen in höherem Alter zugänglich zu machen. Durch die Auseinandersetzung mit der urbanen Tanzkultur sollen Senior*innen die Möglichkeit erlangen, ‚regelkonforme‘ Tanztechniken und Bewegungsabläufe zu erlernen, die dann in einem weiteren Schritt in Form von Improvisation angewendet werden.

“Conversations in Motion” explores the potential of AI as a collaborator in an artist's creative process. It is an artistic journey of human-machine dialogue and co-creation, examining ways to expand the artist's creative horizon and to push the boundaries of traditional performing arts. The project wishes to contribute to the ongoing discourse about the role of technology in artistic expression.

Das Projekt untersucht die Grenzen und Fehler von AI und befasst sich mit der Erforschung der künstlichen Intelligenz in der Kunst. Es werden verschiedene Methoden von Machine Learning und Deep Learning verwendet, um künstliche Fehler und Unvollständigkeiten zu erzeugen. Zudem wird sich mit den Auswirkungen von menschlichen Verzerrungen auf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz beschäftigt.

Das Projekt „Copula“ dient der Recherche von Smart Textiles und deren Einsatz in der räumlichen Gestaltung in den darstellenden Künsten. Marie Akoury widmet sich der Forschung von elektronischen Textilien und deren Fähigkeit, auf Klang, Licht und Bewegung zu reagieren. Inwiefern können diese Textilien als gestalterische Mittel eingesetzt werden und welche innovative Performancemethoden bieten sie?

Performance transports into non-ordinary realities by activating the deeper, dreamlike functions of our brains. Inspired by the use of animals as symbols in medieval drama, Aslan will explore how the crow triggers non-ordinary states in Queer performance making practice through a first-hand archive of film and written observations of crows alongside a series of dramatic and poetic writings.

„DAS BUCH DER FRAGEN“ ist ein Buch, das aus einer Reihe von Fragen besteht, die Pablo Neruda (Chile) im Laufe seines Lebens im poetischen Stil geschrieben hat, und in denen er alles in Frage stellt: die Natur, das Leben, sich selbst oder die Menschheit. Für eine theatrale Annäherung an das Buch wird in Betracht gezogen, dass die Hauptfigur die Frage selbst ist - das Theater ALS Frage.

In dem Theatertext „DA|HEIM|LICH“ werden Fragen nach den Bedingungen von weiblicher Freundschaft, geschützten Räumen und gesellschaftlicher Zugehörigkeit mit den technischen Möglichkeiten von Extended Reality zusammengeführt. Hierfür soll ein theatrales Schreiben erprobt werden, das bereits im Konzeptions- und Schreibprozess auf eine virtuelle 1:1-Begegnung mit den Betrachter*innen angelegt wird.

Muster bestimmen Wachstum und Verfall. Naturwissenschaftlich sind viele Muster gut untersucht. Aber wie können sich Symmetrie, Goldener Schnitt, Symbiose, Chaos Theorie, Verhalten, Entwicklungsmuster, auswirken auf die persönliche Kunstform, den performativen Raum? Sind sie übertragbar? Welche Bewegungen sind nötig? Verhindern oder beflügeln Muster Kreativität? Eine Untersuchung von Mustern.

„Damage Done“ untersucht die Frage, wie Demenz in unserer heutigen Kultur wahrgenommen wird, während wir zugleich Zeug*innen digitaler und kommunikativer Infrastrukturen sind, die nichts vergessen. Als Recherche für eine sozial engagierte Praxis, die den Status quo gesellschaftlicher Interaktionsverhältnisse hinterfragt, soll sie Möglichkeiten zu gleichberechtigter Kommunikation aufzeigen.

In der Recherche „Dance with the Elements“ wird die Yogalehre „Bhuta Shuddhi“ erforscht und in den Kontext Tanz gesetzt. Prämisse hierbei ist es, die Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft, Äther) in ihren Erscheinungen tiefer zu erkunden und durch verschiedene Ansätze in Tanz einfließen zu lassen. Ziel ist es, heilende sowie choreographische und improvisatorische Bewegungskonzepte zu kreieren.

„Dancing Over Eighty (WT)“ ist ein Forschungsprojekt, das Gespräche mit Menschen über 80 Jahren über den Tanz dokumentiert und archiviert. Das Projekt hofft, neue Einblicke in Tanz-, Musik- und Performance-Praktiken zu eröffnen und erforscht die Möglichkeiten, Freude in einem alternden Körper zu erleben.

Im Fokus des Projekts steht der Zusammenhang von Tanz und Tod. Neben der Aufarbeitung des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurses, sieht die Recherche auch direkte Kontakte in Form von Interviews vor. In diesem Rahmen werden Bewegungen und Gesten, Rituale und Praktiken, aber auch die damit zusammenhängenden digitalen Ausdrucksformen erforscht und analysiert.

Bundesweit nehmen 20% der Jugendlichen Psychopharmaka. Warum? Worunter leiden sie? In der offenen Jugendtheatergruppe THEATER_PERLACH, mit der Andrea Funk seit drei Jahren zusammenarbeitet, nehmen über ein Drittel der Mitwirkenden Psychopharmaka. In Gesprächen mit ihnen und Recherchen möchte sie den Gründen nachgehen und ein Theaterstück vorbereiten.

„Das (que)erste Grindcore Musical der Welt“ soll ein Musiktheaterstück werden, welches einen queeren Blick auf die Metalsubkultur wirft und anhand der Genres Deathmetal, Brutal Deathmetal und Grindcore das Musikgeschäft des 21. Jahrhunderts, Bandgründungen in Großstädten in Zeiten von Gentrifizierung und Verdrängung, sowie die Suche nach der eigenen Identität theatral und musikalisch analysiert.

„Das Anthropozän zum Beispiel aus Sicht der Aga-Kröte“ (AT) ist eine Recherche für eine inszenatorische Auseinandersetzung, die sich das Sichtbarmachen verschiedener Perspektiven auf das, was wir ‚Geschichte der Menschheit‘ nennen, zur Aufgabe macht. Entstehen soll ein erster Entwurf für ein theatrales Konzept: die Entwicklung einer Theaterserie.

Während ihrer Recherche möchte Alexandra Lukas den Begriff Freundschaft historisch, soziologisch erforschen. Sie möchte Geschichten von Menschen sammeln, die Freundschaft vor Partnerschaft und Familie stellen. Es soll ein künstlerisches Plädoyer für ein fiktives „Freundschaftministerium“ entstehen. Das Vorhaben wird im besten Fall in einer konzeptionellen Entwicklung für ein Theaterstück münden.

Die Recherche beteiligt Akteure des Ökosystems an der Musikproduktion, macht sie akustisch wahrnehmbar und erweitert die szenische Arbeit um diese Ebene. Mit akustischen Sensoren sowie Sonification wird Rasmus Nordholt-Frieling für das humane Ohr unhörbare Klänge aufzeichnen und diesen musikalisch nachgehen: klimatischen Veränderungen, Bewegungen von Insekten & Pflanzen, dem Sound des Bodens.

Die Recherche begibt sich auf die Suche nach Spuren der französischen Autorin Colette Peignot, die Anfang des 20. Jahrhunderts lebte und sich in ihren Texten u. a. mit Körper, Transgression, neuen Ideen des Heiligen und politischer Theorie auseinandersetzte. Während der Recherche sollen Peignots Texte auf ihr szenisches Potenzial hin befragt werden.

Der Stuttgarter Autor Nikita Gorbunov sucht ausländische Schulbücher und im Ausland genutzte Lehrbücher der deutschen Sprache und sammlt sowohl Außenperspektiven als auch deutsche Selbstdarstellungen. Gemeinsam mit jugendlichen Expert*innen stellt er sich dem Material und findet - fernab der Dauerschleifen der aktuellen Interkultur - einen frischen Blick auf ‚das Fremde‘ und damit auf uns selbst.

Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und dem großen Schweigen seiner Familie geht Henning Bormann auf Spurensuche zum Männerbild der sogenannten Kriegskinder – die Geburtsjahrgänge zwischen 1930 und 1947. Noch lebende Familienmitglieder werden interviewt. Bald werden sie nicht mehr persönlich Auskunft geben können und uns so fremd sein, wie die Soldaten der Kaiserzeit.

Spielen ist ein Menschenrecht! Und trotzdem findet es in unseren öffentlichen Räumen kaum statt. Wo sind die Räume zwischen den Räumen um zu spielen? Wo findet das Zwischenmenschliche zwischen den Menschen statt? Die Ludofährtinnen laden in ihr „SUPERSPIELiPOLYPOLMOBIL“ ein, damit aus dem unverbindlichen „Hallo“ auf dem Flur zwischen Nachbar*innen mehr werden kann.

Verlieren wir die Worte, erzählen wir in Bildern. Schwede erstellt eine Sammlung eindrücklicher (Alltags)Bilder (bildnerisch, fotografisch, erzählend), die einen vielseitigen Blick auf die Demenz wirft. Als Basis für eine spätere Straßentheaterperformance beleuchtet sie außerdem das Spannungsfeld zwischen dem humorvollen Charakter der Straßentheaterkunst und der Umsetzung eines ernsthaften Themas.

Bei der Recherche „Das Weibliche auf der Bühne – zwischen Auslöschung und Affirmation“ untersucht Aylin Kreckel das ‚Weibliche‘ im Theater zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Konkret erforscht sie, wie das Weibliche auf der Bühne verdrängt oder vernichtet wird und andererseits, wie das selbstbestimmte Weibliche affirmativ und positiv besetzt in den Fokus darstellender Künste gerückt wird.

Zuschauer*innen strömen klassenmassenweise in die Theater. Viele nur dieses eine Mal im Jahr. Es ist was Besonderes! Es soll schön werden! Bitte möglichst keiner darf krank werden! Was jetzt nicht gezeigt wird, läßt sich nicht wiederholen! Ist das so? Das Projekt ist eine Recherche zu Chancen, Perspektiven und Visionen eines zukünftigen Weihnachtsmärchens.

„Datei ≠ Bewegung/Person“ stellt den Körper in seiner analogen und digitalen Version in verschiedenen Ausstellungsräumen gegenüber und untersucht deren komplementäres Verhältnis zueinander. Der Körper, der aus dem physischen in einen virtuellen Raum überführt wurde, wird in einer künstlerischen Auseinandersetzung zurückgeholt, im Prinzip als eine Form der Wiederermächtigung des Körpers.

Day 1 after the Revolution … An involuntary revolution made by the agony of Capitalocene, climate disturbances and the dark forces of self-conscious economic power. It is the day 1 of a collapsing world and we must begin to build the foundations of a new life. This is the End of the End of History, namely, a new beginning.

Gegenstand der Recherche ist der Blick auf eine postkoloniale Theaterlandschaft, in der Nicht-Weiße Schauspieler*innen ihre eigenen Mythen in einer Art verankern können, die auf Erklärmechanismen der Blackness verzichten kann. Auf der Grundlage der Ergebnisse kann etwas entstehen, das sich wegbewegen soll von dem bis dato vorherrschenden Bild des „Angry Black Man“.

Was passiert, wenn sich die sogenannten ‚Marginalisierten‘ selbst inszenieren und selbst Inhalte setzen (wollen)? Welche Konsequenzen hat das für die Ästhetiken, Strukturen und Politiken der Freien Szene? Die Talkreihe „Decolonized Glamour Talks“ hat das exemplarisch umgesetzt. Jetzt ist die Zeit für Evaluation und Konsequenz.

Dancehall ist, wie andere Schwarze Tanz- und Musikkulturen, Ausdruck von Widerstand und kreativer Kritik an gesellschaftlichen Missständen. Zentral im inhaltlichen und künstlerischen Reflektions- und Rechercheprozess steht eine machtkritische und postkoloniale Perspektive als Weiß gelesene PoC Tanzschaffende in einer Schwarzen Tanzkultur. Ziel ist die Dekonstruktion von kolonialen Kontinuitäten.

Um die Dynamik, die Radikalität und die Aktualität der Philosophie von Simone Weil zu erfassen und in eine künstlerische Arbeit zu transformieren, nähert sich Nicole Oder dem Werk der vergessenen Gigantin mit ihrer künstlerischen Intelligenz, mit künstlicher Intelligenz (einem GPT3-Chatbot als Co-Autor*in) und mit para-emotionaler Intelligenz (den Praktiken Trance, Hypnose, Rückführung).

In „Deep Reading DDR“ kombiniert die Sprechkünstlerin Irene Baumann zwei Methoden der Annäherung an Materialien aus der Zeit vor ihrer Geburt im Mauerfallmonat November 1989: Deep Listening und Close/Deep Reading. Persönliche und öffentliche Zeugnisse werden ‚leibhaft gelesen‘ - vielleicht um den Spuren des Verschwindenden nachzuhorchen. Dies ist eine mögliche Grundlage für ein Hörstück/Feature.

Die Musikform der dengbej, kurdisch für professionelle Sänger traditioneller weltlicher Lieder, unterliegt - genauso wie verwandte internationale Erzählformen - im Prozess der Migration einem Wandel. Die Parallelen dieser Erzähltraditionen und die Transformation ihrer kulturellen Identitäten soll zu einem neuen performativen gemeinsamen Werk in Berlin lebender Storyteller*innen führen.

Ausgehend von der eigenen Erkrankung und als Vorarbeit für eine Stückentwicklung (geplant für 2024) beschäftigt sich „Depressed Woman Theory“ mit dem geschlechtsspezifischen Aspekt von Depression und sucht anhand von Ansätzen wie Radical Softness und Disability Justice nach einem empowernden Umgang mit der Erkrankung.

Wir kennen sie: die alte Geschichte der DDR-Wohnbaukombinats-Siedlungen, die ein diverses, familienfreundliches Wohnen versprachen und unter der Last Wende aus dem gesellschaftlichen Interesse rückten. Doch entgegen den Rückbau steht ein Apfelbaum am Sternplatz in Rostock-Toitenwinkel in voller Frucht: was ist heute möglich in den aufgeblühten und frisch gestrichenen Hinterhöfen unserer Kindheit?

In einer performativen Recherche fragt Nikos Konstantakis: Welche Auswirkungen hat der Verlust oder die Beschädigung unserer Heimat (z. B. durch Krieg und Vertreibung) auf unsere Selbstwahrnehmung und Selbstdefinition? Womit können wir die entstandenen Lücken füllen? Welche Anteile unserer Nationalität können oder müssen wir verbergen oder verschleiern, hinzuerfinden oder verstärken?

Anja Willutzki untersucht anhand des Falls Horst Mahler, wie sich die ideologische Wandlung vom Linksextremismus hin zum Rechtsextremismus erklären lässt und welche Gemeinsamkeiten und Differenzen diese politischen Strömungen aufzeigen. Ziel ist es, ein Konzept für eine live Performance im Stil eines Polit-Talks mit Publikum zu entwickeln.

„Der Krieg, der mir nicht gehörte und doch ganz meiner war“ ist eine Recherche, die auf eine sehr persönliche Weise der Frage nachgeht, wie sich die Kriege in Heimatländern auf Menschen auswirken, die ihre Heimat vor langer Zeit verlassen haben. Gibt es Gefahr und Leiden auf Distanz wirklich, oder was sind es für Prozesse und Ängste, durch die wir in solchen Zeiten gehen?

„Der migrantische Feminismus und seine Silhouetten der Widerstandsbewegung“ ist eine Recherche zum ‚migrantischen Feminismus‘ mit inhaltlichem Schwerpunkt auf die Frauenbewegung der 1980er und 1990er Jahre als Höhepunkt der politischen Selbstorganisation. Remli sammelt Material und wandelt dieses in eine lyrisch-poetische Installation um.

„Der Planet Trillaphon ...“ ist ein Projekt, das sich mit der sinnlichen Erfahrbarkeit von Depressionen beschäftigt. Auf Grundlage von David Foster Wallace' Erzählung sucht Eggers-Domsky nach einem künstlerischen Ausdruck für die auftretenden Anomalien der Welt- und Selbstwahrnehmung, die mit der Erkrankung einhergehen. Alles wird lahmgelegt: Dein Körper, dein Verstand und letztlich du selbst.

Das Rechercheprojekt „Der Stein“ nimmt die Geschichte des Rosa-Winkel-Gedenksteins im KZ Dachau in den Blick. Mit diesem wird den homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Im Rahmen der Recherche wird die Frage gestellt, welche Relevanz diese Kämpfe um Anerkennung der Verbrechen für die heutigen Generationen von LGBTIQ* noch haben und auch, wie das Erinnerungszeichen erkämpft wurde.

Inwieweit stellt der Übergang von den Erinnyen (Rachegöttinen) zu den Eumeniden (den Wohlgesinnten) in der antiken Tragödie (Aischylos) die Domestizierung der Frau dar, und welche Informationen über die soziale Konstruktion von Weiblichkeit lassen sich daraus schließen? Eine theoretische und tänzerisch-bewegungsbasierte Recherche zu Begriff, Geschichte und Verständnis des weiblichen Ausdrucks.

Angesichts der alternden Gesellschaft und ihres eigenen Älterwerdens, plant Ren Saibara eine Recherche, die auf das Verfassen eines Logbuchs, die Erkundung der Potenziale des ‚Alterns‘ und die Entwicklung eines Körper-Trainings abzielt - in Hinblick auf eine Performance über den alternden Körper und den alternden Geist.

„Descriptions in Practice“ untersucht das Verhältnis zwischen Bild und Text anhand von Audio Deskription und neuen Technologien der automatischen Bildbeschreibung. Die Recherche möchte das Verständnis von Tanz und Choreographie als primär visuelle Medien erweitern, um Tanz auf vielfältige Weise vermitteln zu können, welche die individuellen Wahrnehmungs- und Vorstellungsstile der Menschen fördern.

In ihrer Recherche knüpft Marie Meyer an eine Tradition technischer Innovationen der Theatergeschichte an und verbindet diese mit den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz. Bühnenführungen, eine Literatursuche und das Erlernen von Programmiersprachen für KIs sollen in von Theatermaschinen inspirierten, installativen Versuchsanordnungen münden, um das performative Potenzial von KIs zu erforschen.

Das Projekt ist eine persönliche Reise durch die Wechselwirkungen von Krankheit und künstlerischem Schaffen. Wie verändert krank sein künstlerische Arbeit? Welche Mythen ranken sich um ‚kranke Künstler‘? Welche Repräsentation erfährt Krankheit in der Kunst? Wie lässt sich ein beschädigter Körper in den leistungsorientierten Alltag der Freien Darstellenden Künste integrieren? Zeit für eine Utopie!

„Die bleistiftgeschriebene Bibliothek“ oder: wenn wir etwas ausradieren, bleiben Schatten des Geschriebenen stehen. Was bedeutet Realität vor dem Hintergrund einer Demenzerkrankung? Welche Rolle spielen Rituale in Bezug auf unsere Fähigkeit zu Erinnern? Eine Recherche über Erinnerung und Erinnerungslosigkeit für ein Theaterprojekt, das Puppenspiel, Schauspiel und konzertante Live-Musik verbindet.

Vom Wurfspiel bis zur Objektmanipulation. Wie hat sich das Jonglieren im Laufe der Zeit verändert? Wie haben sich sein Wesen, seine Ästhetik und seine kulturelle Bedeutung verändert? Neben einer historischen Analyse der Disziplin und dem Studium der Arbeit ihrer Pioniere untersucht Andrea Baccomo die Entwicklung des Jonglierens von einer Unterhaltungsform zu einer darstellenden Kunst.

Romina Medrano möchte auf den Textil-Friedhöfen der Fast-Fashion-Industrie in der Atacama-Wüste Chiles eine Verbindung zwischen Mensch, Umwelt und Material untersuchen. Welche kreativen Formen können aus diesem Zusammenspiel entstehen? Wird sich durch einen künstlerischen Fokus auf das Gebiet ein Horizont für weitere Sichtweisen auf Material-Waste eröffnen? Wie wird das Kostümbild damit umgehen?

In ihrer Recherche „Die Fröbelkapelle in Berlin: von der Leichenhalle zum Kindertheater“ beschäftigt sich Dagmar Domrös mit der wechselvollen Geschichte des neuen Spielortes des Theater o.N. ab 2025. Das Gebäude, das ehemals Teil des städtischen Hospitals und Siechenhauses war, befindet sich auf dem heutigen Gelände des Bezirksamts Pankow und wird derzeit in ein Kindertheater umgebaut.

In ihrer Recherche sammelt und erprobt Nadja Sühnel performatives Wissen von Expertinnen in ostdeutschen ländlichen Räumen. Ob Handarbeitstechnik, Lied, Heilpraktik, Gebet, Tanz oder Rezept: Es geht um den Versuch, dieses Tätigkeitswissen adäquat zu erlernen oder (im Falle des Scheiterns) anderweitig zu archivieren. Das Erlebte wird zudem Ausgangspunkt einer Konzeption moderner Heiligenfiguren.

Die hindunationalistische Bewegung gründete sich, ‚inspiriert‘ von den Nazis, in der zweiten Hälte des 20. Jahrhunderts. Nun sucht sie auch in Deutschland Anhänger*innen. Hinter verschlossenen Türen wird gegen Muslime gehetzt, die Regierungspartei Modis ermuntert kulturelle Einrichtungen, Events vorrangig ‚für Hindus‘ zu planen. Was ist das für eine rechte Szene, die sich unbemerkt vernetzt?

Die Recherche befasst sich mit dem Thema der Hochstapelei auf unterschiedlichen Ebenen: inhaltlich, erzählperspektivisch, familienstrukturell, gesamtgesellschaftlich und als theaterimmanenter Faktor. Sie bildet den Auftakt zu einer Stückentwicklung, basierend auf der tragikomischen Roadnovel „So, und jetzt kommst du“ von Arno Frank.

Ausgehend von der Repräsentationslücke moderner, schwarzer Frauenfiguren in Literatur, Kunst und Theater, sollen dem westlichen Kanon neue Stimmen und Perspektiven hinzugefügt werden. Dazu wird ein Text entstehen, der den eingeschlagenen Weg des Projekts „Die Letzte Königin“ weiterführt und eine Basis für eine anschließende performative Theaterproduktion darstellt.

In ihrer Recherche begibt sich Kapp in die Neue Mitte. Das ist nicht der verschollen gegangene Mittelstand, den die deutsche Politik seit Jahren schmerzlich vermisst. Nein, es ist ein in den neunziger Jahren geschaffenes Freizeit- und Einkaufszentrum in einer der höchstverschuldeten Städte Deutschlands: Oberhausen. Sie untersucht das Areal als eine Investitionsarchitektur der 90er Jahre.

Die Recherche „DIE POSTHEROISCHSTE VERSION DEINER SELBST!“ untersucht Möglichkeiten, das Phänomen der Selbstoptimierung (und des damit verbundenen gesellschaftlichen Verbesserungsdrucks) und das erzählerische Motiv der Heldenreise innerhalb immersiver Game-Theater-Formate spielmechanisch nutzbar zu machen und gleichzeitig kritisch zu hinterfragen.

„Die Rednerin“ ist eine Recherche und Konzeption eines Theaterstücks über eine junge Frau, die auf den meistverbreiteten Feiern aller Menschen reden und damit ihren Lebensunterhalt verdienen will: Hochzeiten und Beerdigungen. Sie ist Türkin. Ihr Umfeld, die rheinländische Kleinstadt Königswinter, ist erzkatholisch, aber heute migrantisch geprägt. Das Stück endet mit ihrer eigenen Hochzeit.

Die Recherche klärt über Hintergründe der immer noch stark untervertretenen schwarzen Sängerinnen im Musiktheater auf und ihre Erfahrungen mit rassistischen Vorurteilen im Arbeitsalltag. Aus der Sicht eines schwarzen Adoptivkindes untersucht die Opernsängerin und Tänzerin die machtvolle Bühnenpräsenz der Jessy Norman, der „schwarzen Callas“ und schafft eine Grundlage für zukünftige Performances.

Die japanische Tänzerin und Choreographin Minako Seki untersucht in einer dreimonatigen Recherchephase die Verbindung zwischen klassischer Butoh-Tanztechnik und speziellen Elementen des Breakdance. Ihr Ziel: Die Weiterentwicklung der nach ihr benannten SEKI-METHODE, der Bewegungsforschung hinsichtlich der Kommunikation zwischen Bewusstem und Unbewusstem.

Ziel ist die Konzeption einer interaktiven Theaterinstallation im Öffentlichen Raum mit der Grundidee der „SPIELHÖLLE“, insbesondere der künstlerischen Ausgestaltung und inhaltlichen Ausrichtung. Es werden Fragestellungen nach Formen der Verschränkung von Theater, Interaktion und Spiel, Rollenverhalten, Kompetenzentwicklung, sowie das Verhältnis von Spielregeln zu Kontrollverlust erforscht.

„Die spröde Eleganz hessischer Verfassungsschutzakten“ beschäftigt sich mit dem behördlichen Umgang mit rechtem Terror in Deutschland. Ausgehend von dem von Jan Böhmermann veröffentlichten Verfassungsschutzbericht zum NSU-Komplex fragt Schwesinger nach dem Umgang des Staates mit Staatsfeinden, untersucht die behördliche Sprache, spricht mit Expert*innen und recherchiert für einen Theatertext.

Anja Kosanke beschäftigt sich mit der Vielschichtigkeit von Stimme und Charakteren im Figurenspiel. Welche Dialekte und Modifikationen können ihr helfen, die Figur zum Leben zu erwecken? Wie kann die ‚richtige‘ Stimme für die Figur und die Spielerin gefunden werden? Mit Stimmübungen und dem Entdecken der Eigenschaften verschiedener Dialekte werden neue Spielmöglichkeiten erschlossen.

Die Taverne "J." war ein Symbol der ‚Einheit und Brüderlichkeit‘ für seine Besitzer*innen, Gäst*innen und Mitarbeiter*innen. Dort fiel auch der erste Schuss, der den Krieg in Jugoslawien ankündigte. 30 Jahre später treffen sich Zeitzeuginnen in einer performativen, theatralischen Recherche im Versuch zu verstehen, wie es möglich war, dass dieser Ort der Liebe zum Objekt der Zerstörung wurde.

In Märchen, Krimis, Filmen, True Crime, Dramen, Gemälden sterben Frauen reihenweise oder werden tot dargestellt – und wir sehen ihnen dabei zu. Angelika Schmidt erforscht in ihrer Recherche literarisch und ikonografisch, was es mit Betrachter*innen macht, wenn sie Frauen so häufig als Tote sehen – noch dazu dargestellt ganz nach männlicher Vorstellung – und will einen Perspektivwechsel vornehmen.

Frauen haben aufgrund persönlicher Visionen und dem eigenen Wissendrang einen häufig unsichtbaren Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse. Mit Hilfe der Social Media und eigenen Recherchen sollen diese konstruktiven Geschichten auf einer Homepage gesammelt werden und Theaterschaffenden als Material zur Verfügung gestellt werden.

„Diese Blumen sind für Bella Bimba“ handelt von der Fehleranfälligkeit des Menschen. Das Stück beginnt mit einem Furz und endet in der größtmöglichen Tragödie, womöglich der Auslöschung der gesamten Menschheit. Simon Paul Schneider schreibt dieses Theaterstück und ist sich zu diesem Zeitpunkt etwas unsicher, ob es eine Komödie sein wird oder nicht.

Das Potenzial des Digitalen hat gerade während der Pandemie neue Wege für die Freien Darstellende Künste eröffnet. Angesichts der Vorteile jedoch werden Missstände zuungunsten ethischer Fragestellungen und Handlungsweisen (unbewusst) in Kauf genommen. Eine intensive Recherche soll neue Wege aufzeigen, um nachhaltig und ethisch zu wirken und den digitalen Wandel verantwortungsvoll mitzugestalten.

Raban Witt erforscht zwei Fragen: Wie kann er Licht in immersiven Räumen programmieren? Und wie kann Sound auf Bewegungen von Menschen im Raum reagieren? Um Antworten zu finden, erweitert er erst seine Kenntnisse und entwickelt dann technische Lösungen (mit Smarthome-Systemen, Bluetooth Low Energy). In zwei Beispielprojekten probiert er künstlerische Anwendungsmöglichkeiten aus.

Julia Hoffstaedter, Schauspielerin und Performerin, recherchiert zum Thema Körperhaare. Besonders die weibliche Körperbehaarung wird weit verbreitet als unästhetisch angesehen. Welche Haltung haben wir zu unserer Körperbehaarung? Was leben wir unseren Kindern vor? Welches Ausmaß kann eine vermeintlich äußerliche Modeerscheinung haben? Welche Geschichten haben wir zu erzählen?

Von der Historie in die Zukunft – Die Recherche ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit

Im Rechercheprojekt „Distant Revolution“ widmet sich Faraz Baghaei den Stimmen von iranischen Frauen, die aus feministischen Gründen ihr Heimatland verlassen haben, um in Deutschland zu leben und sich mit den aktuellen Kämpfen ihrer Kamerad*innen im Iran solidarisieren. Wie können sie sich über Distanz an der Revolution ihrer Schwestern und Brüder beteiligen und welche Formen hat ihr Widerstand?

Mit der Dîwan-Recherchearbeit wird Mirza Metin eine Grundlage für seine zukünftigen Inszenierungen 2023 bilden. Er recherchiert mit einer Körper- und Stimmforschung die Elemente von Bewegung und Klang im Hinblick auf den Ort Dîwan.

Objektophile haben romantische Beziehungen zu Flugzeugmodellen oder Sex mit ihrem Cello. Das Smartphone, das halb Maschine, halb angewachsene Prothese ist, zeigt, dass sich klare Grenzziehungen zwischen Mensch und Gegenstand auflösen. In ihrer Recherche entwickelt Mirjam Schaal belebte Bühnenobjekte, die sich zwischen (Waren) fetischistischen und animistischen Weltvorstellungen ansiedeln lassen.

Zerstörung als Chance? Alicia Geugelin entwickelt ein dokufiktionales Musikschauspiel über die Ambivalenz radikaler Systemkritik. Die Verschmelzung von Musik, dokumentarischem Material und literarischen Figuren ist ihre Vision dieser Musiktheaterform an der Schnittstelle zu Performance und Dokumentartheater, die gleichermaßen einen sinnlichen wie diskursiven Zugang ermöglichen soll.

In einer dokumentarischen Herangehensweise, anhand von Gesprächen mit noch lebenden Angehörigen, soll die Geschichte der in den 30er Jahren auf unterschiedlichen Kontinenten geborenen Eltern untersucht werden. Das Ergebnis der Recherche kann in einem dokumentarischen Theaterabend oder einer Soundcollage münden.

Vor dem Hintergrund einer inhaltlichen Recherche sowie der Expertise als Kostümbildnerin sollen Softwares zum Erstellen digitaler Kleidung erforscht werden. Wie können humanoide Avatare unser Menschenbild erweitern, wie kann (post)digitales Theater unseren Blick auf die Gesellschaft bereichern? Welchen neuen Role Models möchten wir eine Bühne geben und welchen Beitrag kann Kostümbild hier leisten?

In „Eavesdropping“ (AT) widmet sich die hörende Künstlerin Raha Emami Khansari dem Thema Hören/Nicht-Hören. Mit den eigenen Privilegien im Ohr, erforscht sie den auditiven Grenzgang, erprobt mehrschichtige Bewegungssprachen und versucht sich an einer barriere- und hierarchiefreien Gestaltung für eine künstlerische Begegnung zwischen einer hörenden und nicht hörenden Künstlerin.

Die Recherche fokussiert sich auf die Gestaltung eines Online-Storytelling-Werkzeugkastens, der schnell von Eltern heruntergeladen werden kann, um Geschichten als Schattentheater oder Trickfilm zu erzählen – mit und/oder von den Kindern. Danach können die Kinder selbst weitermachen und ihre ganz eigenen Fantasien, Träume oder Ängste inszenieren.

Der Schatten kommt auf den ersten Blick als rein physikalisches, ästhetisches Phänomen daher. Auf den zweiten Blick enthält er politischen Sprengstoff und dient als Metapher für misogyne, antisemitische und rassistische Erzählungen. In ihrer Recherche fragt Schiel, inwiefern dem Schatten, dank seiner zweidimensionalen Verzerrungen und seinem klandestinen Charakter subversive Kraft innewohnt.

Die Justizvollzugsanstalt liegt, wie ein fremder, unerforschter Kontinent, in der Mitte von Remscheid. Dabei spiegelt der Ort die Probleme unserer Gesellschaft wider. Joy Kammin wird kostenfreie Tanz-Laboratorien in der JVA anbieten und dabei recherchieren, wie sie Tanz nutzen kann, um die unsichtbaren Menschen dieser Gesellschaft in den Blickpunkt zu rücken und etwas für die Zukunft zu tun.

In ihrer Recherche erforscht Lisa Schettel Abschied als Form der Überwindung und erweitert die kulturelle Praxis über Sterbe- und Trauerrituale hinweg, hin zu einem universellen Akt der Selbstermächtigung, der jegliche Lebensbegebenheiten nicht nur markieren sondern auch produktiv machen kann. Aus dem gewonnenen Recherchematerial möchte sie gern einen Theater/Performace-Abend entwickeln.

Inklusion ist einer der meistgenannten Begriffe in der Performanceszene. Trotzdem gibt es kaum Theaterprojekte, die für Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt erfahrbar sind. Als Bühnenbildnerin, deren Beruf per se visuell angelegt ist, möchte ich mich der spannenden Aufgabe der Konzeption eines non-visuellen Bühnenraums nähern, der für Menschen mit Seh-Beeinträchtigung entworfen ist.

Der Zugang afro-deutscher Jugendlicher zu Hip-Hop-Kultur ist oft eine Suche nach Identität und Zugehörigkeit. In welchem Zusammenhang bietet Hip Hop einen sicheren Ort und kulturelle Zugehörigkeit? Welche Klischees werden durch die Kommerzialisierung von Hip Hop bedient und wie wirken sie sich auf identitätslose Jugendliche aus? Es ist eine Recherche über den Kulturverlust einer ganzen Generation.

Sahba Sahebi will die Recherche nutzen, um schreiberische und mediale Techniken zu erproben, mit denen er sein Verhältnis als Zeuge des revolutionären Prozesses im Iran vertiefen und hin zu einer Rolle als parteilicher Chronist weiterentwickeln kann. Er glaubt, die feministische Revolte ist, trotz ihrer gewaltsamen Unterdrückung, eines der großen, hoffnungsspendenden Ereignisse der Gegenwart.

Eine Untersuchung der Performativität von Praktiken des Hell-Sehens, Visonen-Habens und dessen gesellschaftliche Relevanz im gegenwärtigen Diskurs um Zukunftsnarrative.

Stellen wir uns vor, wir könnten in eine Zeitkapsel steigen und in eine zurückliegende Epoche reisen. Ab in die Goldenen 20er Jahre nach Berlin! In die Stadt, die schon damals niemals schlief, in der Rausch an jeder Ecke wartet. Rein ins Metropol Theater. Ekstatischer Tanz, wilde Rhythmen, opulente Kostüme und berauschende Musik - die legendäre Revue hat uns in ihren Bann gezogen: Alles Schwindel!

Wir blenden die Herkunft von Ressourcen oft aus. Ihre Ströme gilt es zutage zu fördern und ihre Adern freizulegen: Erzadern von Lithium, das in Smartphoneakkus verbaut wird. Wissensadern der Bergakademie Freiberg, die schon in der DDR afrikanische Studierende ausbildete. Und Adern in Menschen, die interkontinentale Biographien leben und deren Geschichten mit Legenden des Bergbaus zusammentreffen.

Während ihrer Recherche untersucht Münker die aktuelle Embodiment-Forschung zum Thema soziale Kommunikation und kollektives Handeln. Mit Fragen nach angenommenen Wirkungszusammenhängen und Potenzial vertieft sie besonders die Aspekte Social embodiment und Social kinaesthesia. Sie entwicklt praktische Settings zur Erforschung und Umsetzung gewonnener Erkenntnisse mit und durch Tanz und Performance.

Die Tongestaltung ist ein wichtiges dramaturgisches Werkzeug, um gezielt Emotionen hervorzurufen. Inhalte eines Theaterstücks lassen sich durch den präzisen Einsatz von Sound Design eindringlicher kommunizieren. Doch welche differenzierten Emotionen gibt es? Wie wirkt Klang auf unsere Gefühle und welche Klangeigenschaften lassen sich definieren und mittels Klangsynthese im Theater anwenden?

Das Paradies ist undramatisch. Daraus lässt sich im Theater nicht so viel machen. Es muss in Gefahr sein, erst dann wird es spannend. Katja Kettner möchte sich mit dem Paradies auseinandersetzen, raus aus dem rosa Abziehbild und genau recherchiert: Religion, Sekten, Manipulation, Vision, Utopie, Sehnsucht, Exotismus ... Ist der Begriff anachronistisch? Was könnte uns szenisch herausfordern?

Hafen, Pipeline-Kreuzung, atomares Zwischenlager, Flüssiggas-Terminal, Badegäste und Laichplätze treffen sich an einem Ostseestrand: Der Strand als universeller Energieträger wird umkämpft von unterschiedlichsten Interessen zwischen Energiepolitik, Naturschutz der Küstengewässer, Lärmschutz der Nachbarschaft, Klimabewegung und prorussischem Rechtsextremismus. Wie ist hier Verständigung möglich?

Virtualität? Ein Bild vor dem geistigen Auge oder eine technisch erbaute Welt? Das Vorhaben arbeitet an der Nahtstelle von virtuell, analog und Fantasie und dient der künstlerischen Qualifizierung im Bereich des Virtual-World-Buildings.

„Erdlinge erweitert“ ist eine künstlerische Recherche zu Tanz in der Ökosphäre und zu städtischen Räumen als Teil der Ökosphäre.

„Vergangen nicht / Verwandelt ist / was war.“ (Rainer Maria Rilke) Wenn der Tod einen Raum betritt, verwandelt er dessen Struktur. Er verwandelt die Menschen, die sich in diesem Raum befinden. Er lässt uns - die, die zurückbleiben - wirklich gegenwärtig sein, er schärft unsere Sinne. Keine Zukunft mehr, nur der Augenblick. Was also gibt der Tod uns mit, um zu leben?

Alter ist eine Konstruktion, so wie Gender eine Konstruktion ist, und wir werden so alt werden, wie wir uns das jetzt vorstellen! Das Alter scheint schwer, oder wir machen eher das Alter schwer! Natalie Riedelsheimer möchte künstlerische Wege zu einer neuen Imagination des Archetypen der Alten finden, zu einem ganzheitlicheren Bewusstsein im Zyklenhaften und das Tabu des Alterns brechen.

Im Austausch von Menschen, die diese Stadt als ihre alte, und jenen, die sie als ihre neue Heimat betrachten, soll ein transmediales ‚Archiv der Spuren‘ entstehen: Spuren von Neuanfang, von Verlorenem, von einem Leben zwischen den Kulturen, von der Vielfalt einer Stadt. Wie lassen sich Mentalitätsdifferenzen durch künstlerische Arbeiten überbrücken; wie neue und alte Heimat miteinander verbinden?

„Es war einmal das Böse ...“ ist eine Recherche zu den Formen des Bösen in Märchen und vom Umgang damit.

Die „vier letzten Dinge“ menschlicher Existenz (Irvin Yalom) – Isolation, Sinn, Tod, Freiheit – werden aus clownesker Perspektive erforscht. Anhand der Figuren von Don Quixote und Sancho Pansa werden Antworten bzw. Verhaltensweisen im Spannungsfeld von Illusion, Wirklichkeit, Utopie, Macht, Ideal und Trieb ausgelotet, mit dem Ziel ein Konzept für eine Theaterproduktion zu erstellen.

"Ex_body" challenges the surveillance technology and capture apparatuses in relation to the idea of the body. "Ex_body" argues that in order to confront control mechanism, we need to embrace the failures and refuse to perform. "Ex_body" is a research that aims to give the audience the choreographic possibility to find and be on the glitch.

Tino Kühn beschäftigt sich in der Recherche zu „Existenzminimum“ (AT) mit einer künstlerischen Rückschau auf die Entstehung der Hartz-IV-Gesetzgebung und den legitimierenden Mythen rund um das Feindbild der ‚Sozialschmarotzer*innen‘ sowie der Wahrnehmung von Armut bis in die Gegenwart. Ziel ist die Erarbeitung eines künstlerischen Konzeptes für eine Umsetzung auf der Bühne oder in einem Hörstück.

Auch in den Darstellenden Künsten halten alle Formen von Digitalität, neuer Technik und medialen Anwendungen wie selbstverständlich Einzug. Maria Pfeiffer setzt sich im Sinne von „expanded scenography“ mit dieser Entwicklung und mit intermedialen Szenografien auseinander und erweitert ihre eigene Entwurfspraktik auf den digitalen Raum.

Das wachsende (Miss-)Verhältnis von Wissen und Glauben bildet den Kontext der Recherche. Verschiebungen in der Weltorientierung, durch Digitalisierung und KI bestimmt, erfordern neue Auseinandersetzungen mit Entscheidungsmächten. Es ist eine Arbeit zur performativen Umsetzbarkeit künstlerisch relevanter Aspekte im Spannungsfeld von intellektuellem, körperlichem und emotionalem Wissen.

The research aims to understand how to integrate the knowledge and understandings developed during the experience of pregnancies into choreographic practices. It will focus on how the understanding of one’s body changes during and after pregnancy and how the quality and awareness of these somatic transformations can translate into distinctive choreographic practices by eliciting embodied memory.

Über das Erschaffen photorealistischer Landschaften im Digitalen, soll sich der gegenwärtigen Perzeption unserer realen Natur genähert werden. Können Klimabewusstsein und Umweltschutz durch die Digitalisierung vorangetrieben werden? Welche Inszenierungsweisen, welche Narrative bieten sich in den hyperrealistischen Welten an? Wie können spielerisch Handlungsstrategien erarbeitet werden?

Figurenspielerin Sarah Wissner wird im Rahmen von „FACEtten“ ihr Gesicht in Form von Masken vervielfältigen und nachbauen. In Anschluss wird sie bildnerisch und inhaltlich eine Recherche über das Medium Maske zum Thema ‚Das zweite Ich auf der Bühne‘ durchführen.

"FAIRbulous!" is a research for a fair-production in the performing arts field and in the theater industry. The research aims to enhance awareness about the ‚fair‘-process in creating performing arts and to avoid exploitation of the material and human resource. This is a guide for scenographers and all creators to make a FAIRbulous show!

In „FALLING UNDER“ geht es um Mütter und Töchter und ihre Beziehungen, die fast immer von einem Zusammenspiel von Schönheit, Schmerz und Komplexität geprägt sind. Entwickelt wird eine autobiografische Solo-Performance, die zeitgenössischen Zirkus mit dokumentarischen Elementen verbindet - eine persönliche Momentaufnahme über Last und Aufbegehren von Frauengenerationen.

Die Struktur der Familie umfasst unterschiedliche Formen von Beziehungen, die zusammen eine Familie als besonderes soziales Phänomen bilden. Was ist die Natur menschlicher Verbindungen? Was sind Familien heutzutage? Wie wirken sich Traditionen und Kulturen auf unsere Lebensweise in Familien aus? Welchen Einfluss hat eine vielfältige Gesellschaft auf familiäre Strukturen?

"Boys don't cry." (The Cure) János Brückner-Szalóky knows he should be strong, dominant, always standing his ground according to the stereotypical image about masculinity. This sort of absurd legacy and its origins are in the scope of his recent work. In his project “Fantasies” he deconstructs masculine stereotypes through self-education, movement research and situational strategies.

30 Jahre nach dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Ost-Deutschland und der Auflösung der Treuhandanstalt wirft „FAREWELL RED STAR | THE REST IS FOR THE WEST“ einen zweifachen Blick zurück auf das Jahr 1994. Die Recherche bereitet eine Parallelgeschichte vor, die bisher künstlerisch noch nicht aufbereitet wurde, aber bis heute auf vielen Ebenen in unsere Gegenwart einwirkt.

Inspired by the clinical study of S. M. - the woman with no fear, the research explores the body circuits of fear and the connection between fear and breath in the frame of a training process and performance. “Fearless” aims to explore material for a participatory performance in which the audience experiences different patterns of fear through different patterns of breath.

„FeMaleRelationShifts//Cocreation“ ist eine choreographische Recherche, die sich auf weibliche Perspektiven konzentriert. Während der dreimonatigen Recherchephase begegnet Teresa Lucia Forstreuter progressiven künstlerischen, politischen und philosophischen Perspektiven von Frauen aus Ländern mit unterschiedlichen Erfahrungen von Frauenrechten zur dramaturgischen Weiterentwicklung ihrer Arbeit.

In ihrem Vorhaben recherchiert Vadineanu nach Feminismusformen und deren Entstehung und Auswirkung auf die Mode. Ziel ist es, eine stärkere Sensibilität für das Thema zu gewinnen und das erlernte Wissen im Kostümbild anzuwenden. Der Fokus wird dabei auf dem Popfeminismus und der Frage liegen, was Feminismus mit Gender zu tun hat und was es bedeutet, intersektional zu denken und zu handeln.

Zeitintensive Wege zu analogen Veranstaltungen scheinen für viele Menschen nach den pandemiebedingten Einschränkungen als beschwerlich und lästig wahrgenommen zu werden. Nach soziologischer und phänomenologischer Recherche entwicklt St. Zurstegge, mit den Mitteln der Situationisten sowie ihrer Expertise als ortsspezifisch arbeitende Bühnenbilderin, eine innovative Spielstätten-Außenkommunkation.

„FIST – Fragt Gretchen!“ ist eine Recherche zu einem neuen Figurenkonzept von Gretchen. Wer wäre Gretchen heute? Das Rechercheprojekt ist Ausgangspunkt für die neue Performance „FIST“, setzt bei der Figur aus Faust I von Goethe an und katapultiert Gretchen ins Heute. Die Figur wird neu konzipiert und mit einer Bandbreite an Diskursen konfrontiert. Sie erhält ein neues Gesicht und erhebt die Faust.

This research looks at flamenco as a wild and feral creative expression that has resisted domestication, ageism, ableism, normativism, and other forms of oppression. Through a study of ‘fiestas flamenca’ archives and conversations with flamenco dancers and comparative anthropologists rooted in wild ontologies, Younes aims to develop material that would support the dramaturgy of a new performance.

Gehört der Mensch zur Natur? Das Projekt ist eine theoretische und praktische Recherche zu NATUR und FLEISCH: Besuche von Institutionen, NGOs, Schlachtbetrieben und Jagdgesellschaften, weiterführende Studien zum Leben alter Wale, Hospitieren auf einem Bio-Hof und beim Schlachten, das Verstehen von Bäumen. Sie ist nachhaltig im weitesten Sinne für die weitere künstlerische Arbeit.

Zu wissen, wer man ist, bedeutet Wurzeln schlagen zu können. Im Rechercheprojekt „Flucht - Damals und Heute“ werden Fluchterfahrungen von Kindern verschiedenster Herkunft auf Gemeinsamkeiten/Unterschiede befragt. Im Zentrum steht die Frage nach der Vergleichbarkeit von Fluchterfahrungen jüdischer Kinder während der NS-Zeit mit Fluchterfahrungen aus der jüngeren Geschichte bis hin zur Gegenwart.

Europas Geschichte ist voller kleiner und großer Bewegungen, freiwilliger und erzwungener. Hugenotten-Verfolgung, Wolhynien-Deutsche, Zipser, Republikflucht: Verena Maretzkis Familiengeschichte ist ein Sammelbecken historischer Prozesse, die sie erforschen will. Mittels Erzählkunst entstehen aus persönlichen und kollektiven Fluchtgeschichten Verbindungen zum Heute und zwischen uns.

Im Rechercheprojekt „Fluide Raumbilder“ werden Anwendungsmöglichkeiten digitaler Medien in Bezug auf Bühnenräume erforscht. Mit der Auseinandersetzung von Grundlagen wie der 3D-Modellierung, VR- und AR- Produktionen und digitalen Raumelementen sollen neue Ansätze, Perspektiven und Techniken das Ineinanderfließens von analoger, digitaler und performativer Raumbildung erkundet werden.

Was heißt es, zu zweit zu tanzen? Ausgehend von Paartänzen des sogenannten ‚Welttanzprogramms‘ ist „folgen und führen“ (AT) eine Recherche über Intimität und Nähe und deren choreographische Verhandlung.

Jasmin Ihraç untersucht physikalische Kräfte des Ozeans und setzt sie in Bezug zu tänzerischen Bewegungen, nutzt sie für die Entwicklung von Bewegungsscores. Dabei lässt sie die sinnlichen Eindrücke des Ozeans in ihren Tanz einfließen: Geräusche, Bewegungen, Weite. Gleichzeitig ist der Ozean mit Gefahren verknüpft: Klimakrise, unsichere Fluchtwege sind Aspekte, die sie zudem thematisieren wird.

Das Projekt erforscht synthetische Aufführungspraktiken, bei denen die Arbeit für blinde, sehbehinderte, gehörlose, schwerhörige, hörende und sehende Zuschauer zugänglich ist. Es geht um eine Aufführungspraxis, bei der Sehen und Hören nicht in einer Hierarchie stehen, sondern ineinander übergehen und voneinander abhängig sind.

In „Framing Borders“ wird die Grenzanlage der spanischen Exklave Melilla zum Gegenstand einer Untersuchung über eine neue Form der Repräsentation des europäischen Grenzregimes. Dabei soll die Grenzinstallation mit szenografischen Mitteln und digitalen Darstellungsformen, zum einen das 3D-Scannen und zum anderen die Augmented Reality Technologie, in einen physischen Raum übertragen werden.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus - eine Geschichte, die inzwischen durchgehend erforscht und dokumentiert zu sein scheint. Und doch bleibt eine Gruppe immer noch ausgeblendet: Frauen im Widerstand. Diesen Frauen gibt Birgit Süß mit „Frauen im Widerstand“ eine Stimme, mehr noch: ein Gesicht. Ihre Geschichten müssen erzählt, und ihr Mut soll endlich gewürdigt werden.

„frei schwimmen“ ist im alten Stadtbad Brandenburg lokalisiert und umfasst mehrere performative Gesprächsformate mit Bürger*innen der Stadt Brandenburg über ihre Stadt der Zukunft. Im Folgeschritt soll ein Klang-Parcours durch das Stadtbad und seine Möglichkeiten entstehen.

Mit künstlerischer Unberechenbarkeit im Sinne von Improvisation spielt der Clown in der Situation. Er macht sich verletzlich und zeigt das, was da ist. Ein lebendiger Spiegel. Es entsteht Kontakt, Nähe und neue Betrachtungsweisen. Kann der Clown mit seiner Spielweise im Kontext ‚Tod‘ Versöhnlichkeit und Trost spenden und Raum für Abschied öffnen? Kann es einen Friedhofsclown geben?

Im Rahmen von „From Space to Page“ betrachtet die Düsseldorfer Choreografin Alexandra Waierstall ihre Arbeit aus ihrer langjährigen Kooperation mit Rita McBride und der Skulptur „Arena“ heraus und setzt sie in einen kunst- und tanzhistorischen Kontext. Dies dient als Vorbereitung für das Sentence Outline einer Publikation, das im Anschluss als Beitrag zu diesem künstlerischen Feld präzisiert wird.

Pilze sind die heimlichen Superhelden unseres Planeten. In enger Symbiose kommunizieren sie mit ihrem Umfeld. Ihre unscheinbare, leise Erscheinung steht im krassen Gegensatz zu ihrer kulturbiologischen Bedeutung. Die Recherchearbeit von Julia Jasmin Rommel zielt darauf ab zu untersuchen, welche Form der Pilz in einer Rauminszenierung annimmt. Welche szenographischen Fähigkeiten besitzt er?

„FUTURE ART“ widmet sich der Vernetzung von Klimaaktivist*innen und Künstler*innen im Zuge einer kollektiven politischen Praxis. Ziel der Recherche ist die Erarbeitung von Ideen für ein Toolkit, auf dessen Basis Kulturinstitutionen mit lokalen Akteur*innen friedliche, öffentlichkeitswirksame Interventionen entwickeln, die den gesellschaftlichen Druck auf Politik und Wirtschaft weiter erhöhen.

Diese Forschung konzentriert sich auf die emotionalen Auswirkungen technologischer Entwicklungen und Kommunikationsmittel auf die Migrationserfahrung verschiedener Generationen und deren Wahrnehmung von Nostalgie.

Der Regisseur und Dramaturg Benjamin Zock arbeitet mit „G r u b e t s c h" an einer Adaption einer frühen Erzählung von Anna Seghers fürs Theater. Die Frage nach der Sinnsuche (= Ausweg) des*r Einzelnen im Konflikt mit einer Gemeinschaft steht im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung.

Mit dem Vertrautmachen unterschiedlicher Anknüpfungspunkte u. a. aus Kultur, Ökologie und Politik soll in der Recherche ein roter Faden der Erzählung gesponnen werden. Analog zu Döblins Roman „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“, soll eine Performance-Reihe über das Reparieren und Heilen entwickelt werden. Wenn Ganzmachen ein Mythos ist, soll ihm das Theaterraum auf die Schliche kommen.

Hinter Garagentüren offenbaren sich eigene Welten mit unterschiedlichster Nutzung und gelebten Geschichten. Mit ihrer Recherche möchte Jedrusiak den gesellschaftlichen Gehalt der Garagen künstlerisch untersuchen und neu beleben. Sie interessiert, welche ästhetischen Umsetzungsformen sich für künstlerische Projekte in und um diese Garagen(t)räume im südlichen Stadtteil von Münster finden lassen.

Bahzad Sulaiman untersucht uralte Traditionen im Spiegel der heutigen Krisen und wie sich diese zur heutigen künstlerischen Praxis verhalten. Damit erschafft er neue Formen der Oper, welche sowohl die Opernpraxis neu denken, als auch die Klischees des Brauchtums hinterfragen. Er steht für eine kulturelle Vielfalt und eine gelebte kulturelle Teilhabe die unterschiedliche Welten verbindet.

In „Geisterstunde“ wird Julian Weber seine Forschung an Tänzen für ein nichtmenschliches Publikum vertiefen. Dafür werden Balztänze aus dem Tierreich mit mittelalterlichen europäischen Volkstänzen verschränkt und während der historisch aufgeladenen Mitternachtsstunde geprobt und präsentiert. Dabei generiert die Auseinandersetzung mit dem Übersinnlichen Bewegungsmaterial für Geister und Dämonen

„GeldMachtSinn“ ist eine figurentheatrale Recherche zu postkapitalistischen Spielhöllen. Die Künstlerin geht der Frage nach, ob wir in antikapitalistischen Spielotheken die Bewertung durch Geld verlernen können. Mit neuen Spielautomaten und theatralen live Spielen werden Geldsysteme ad absurdum geführt und entmachtet.

Geld: Es beeinflusst nahezu all unsere Entscheidungen und verleiht der Welt ihr Gesicht. Wir sind so sehr abhängig davon, dass wir die Welt nicht ohne Geld denken können. Oder doch? Es gibt Expert*innen, die ohne eigenes Geld leben, keine Macht haben und trotzdem Sinn verbreiten: Kinder. Der Generation von morgen werden die Geheimzutaten einer postkapitalistischen Zukunftsvision entlockt.

Die Recherche „Gemeinsam Einsam“ widmet sich dem Thema ‚Häusliche Gewalt und Isolation‘ im Austausch mit Betroffenen und Expert*innen auf eine fantasievolle und ehrliche Art. Von diesem Austausch und spielerischen Improvisationen inspiriert, schreibt Charlotte Müller ein Stück, das das Thema einem breiten Publikum näher bringen und über alle Sinne vermittelnd Hemmschwellen reduzieren möchte.

Wie lässt sich ein Text für das zeitgenössische Musiktheater nutzen, der von dem Sprachprozessor GPT-3 generiert wurde? Kann eine Künstliche Intelligenz Charaktere, Dialoge und Arien schreiben? Was passiert, wenn die Handlung durch einen Algorithmus vorgegeben wurde? Ist sie dann interessant oder verbraucht? Und welche ästhetischen Implikationen können aus alle dem folgen?

Eine Begegnung mit den ‚Verlierern‘ der Geschichte in einfühlsamer Solidarität. Cromme sucht inszenatorische Möglichkeiten, koloniale Wissenstrukturen in ihrer historischen Kontinuität als solche zu entlarven und anzukreiden. Er sucht im Sinne Walter Benjamins nach Praxen von Dokumentation und Nacherzählung der Historie außerhalb der Narrative, die durch eine siegende Erzählmacht geprägt sind.

Das Projekt recherchiert zur syrischen Theatergeschichte ab den 1970er Jahren. Die Recherche befasst sich mit der syrischen Theatergeschichte, den Produktionsmethoden und damit, wie die Regierung jeden Aspekt der Theaterproduktionskette kontrolliert hat, wie das Theater kontrolliert und zensiert wurde, und wie die Theaterkünstler neue Wege fanden, um zu arbeiten und sich auszudrücken.

Was liegt in unserer Mülltonne? Was ist der Ursprung des weggeworfenen Produkts? Was kann aus unserem Abfall kreiert werden? Was für eine Geschichte versteckt sich hinter den Dingen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Gilad Shabtay auf theatralische, tragisch-komische Weise und entwickelt ein Stück für öffentliche Plätze.

Das Haus in der Wiener Straße Nr. 20 wird von Menschen bewohnt, deren Zusammensetzung die Heterogenität Kreuzbergs widerspiegelt. Die große Mehrheit dieser Menschen werden bald ihren Wohnraum verlieren. Ziel des Projekts ist es, die Geschichten und die Lebensrealität der Bewohner*innen der Wiener Straße Nr. 20 zu dokumentieren, bevor sie in die Anonymität der Verdrängten übergehen.

„Geschredderte Geschichten“ ist ein Active-Art-Forschungsprojekt, das verschiedene Formen von Abhängigkeiten untersucht, an denen in Berlin lebende LGBTQIA+-Migrant*innen (mit besonderem Fokus auf Trans-, Non-Binary- und BIPOC-Menschen) leiden. Durch Recherche, Archivierung und Autofiktion wird das gesammelte Material genutzt, um ein zeitgenössisches Theaterstück zu schreiben.

„gespinstgespenst“ beleuchtet den Lebensweg der jüdischen Wäschefabrikantin Rosa Klauber. Ihre Familie floh vor den Nazis aus München nach New York. Angeregt durch vielstimmiges dokumentarisches Material und die praktische Auseinandersetzung mit dem Material Spitze, entwickelt Judith Huber assoziative Texte für eine auditive Installation als Erinnerungsort an eine große Unternehmerin in München.

Wie können aus Bewegungen plastische Formen modelliert und als Bühnenbild verwendet werden? Mit Hilfe der Hochgeschwindigkeitsfotografie, schematischen Zeichnungen und handgefertigten Modellen, möchte Maik Riebort die komplementäre Beziehung zu Raum, Bewegung und Form erforschen. Durch die analogen Prozesse schafft er Raum für Zufälligkeiten.

Rico Wagner will das GIF als Verbindungselement von klassischem, zeitgenössischem und zukünftigem Theater betrachten. Wie kann man diese besondere Kommunikationsform ins Theater übertragen oder auch Theater in GIFs übersetzen? Welcher Möglichkeits-Spielraum eröffnet sich damit für die Kulturbranche? Und wie kann man GIFs als theatrale Kunstform im analogen und digitalen Raum verwenden?

Was erzählen klangliche und haptische Qualitäten von Glas über seine Herstellung und Verwendung? „Glasnostalgie“ ist eine Recherche über materielle Beschaffenheit von Glas und seine verbindenden Eigenschaften, am Bsp. des Austauschs zwischen Guarani Mbya und Fabrikanten in Tschechien. In Form von Schmuckstücken werden sensorische Besonderheiten und politische Verhältnisse miteinander verflochten.

Da steht das Glück vor der Tür! Die künstlerische Recherche „Glitter, Gummimilch, And Be Gay!“ denkt Puppenspiel und Operette zusammen und untersucht sowohl theoretisch als auch praktisch, welches gesellschaftlich relevante unterhaltende Musiktheater entsteht, trifft Musik auf Animation, Party auf queere Theorie und solide verklebter Schaumstoff auf ekstatische Gender-Bender-Performances.

„Granular Tales“ befasst sich mit unserem nachhaltigen oder ausbeuterischen Umgang mit Ressourcen und dem Verhältnis zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen. Steine, die auf ihnen lebenden Bakterien und kulturhistorische Anekdoten sind Material, Ressource und Protagonist*innen eines alchimistischen, textilen Labors, in dem ihr narratives Potenzial für den Bühnenraum erprobt wird.

„Greika, was ist dein Erbe?“ ist eine Materialrecherche zur verschwundenen Textilindustrie in der Stadt Greiz und deren Erbe im kollektiven Gedächtnis. Entwickelt werden soll ein Konzept für eine Objekt-/Livekamera-Performance, die interaktiv die Zauschauer*innen zur Auseinandersetzung mit diesem Erbe anregt.

Die „Grenzen des Wissens“ bezeichnen nicht die äußeren Grenzen, an denen Wissen auf Nichtwissen stößt. Gemeint sind vielmehr die vielfältigen Linien, die das heutige Wissen innerlich zerteilen bzw. zerklüften. Wenn diese Grenzen gegenwärtigen Problemen - wie Pandemie oder Klimakrise - nicht angemessen sind, stellt sich die Frage, wie sie sich durchqueren, neu verhandeln oder auflösen lassen.

Das Projekt ist eine Recherche und Konzeptentwicklung für einen neuen Stoff, der sich mit der Subkultur der Gruftis in der ostdeutschen Industrieprovinz der Nachwendezeit beschäftigt und diese traurig-rebellische Jugendkultur in Relation setzt zur neoliberalen Wirtschaftspolitik der Nachwendezeit und den Gefühlen von Verlust, Entwertung und Hoffnungslosigkeit, die daran gekoppelt sind.

Die Recherche „Gummibärchen-Lupe“ geht von der Annahme aus, dass die von hegemonialer Männlichkeit geprägte Vorstellung von ‚Führung‘ von einem mit Gummibärchen verbundenen Belohnungsmuster geprägt ist. Kurz gesagt geht die Recherche der Frage nach, warum männlich gelesene Personen abends im Supermarkt meistens eine Tüte Fruchtgummi kaufen.

„H2O“ ist eine Recherche zum Thema Wasser in Zeiten des Klimawandels, die als Grundlage für ein ortsspezifisches Projekt zu Wasserknappheit, Überflutungen, nachhaltigem Umgang mit Wasser und Wasser als erneuerbare Energie dient. Birgit Wieger interviewt kritische und hoffnungsvolle Zeitzeug*innen- und Expert*innen und macht Experimente am, auf und im Wasser als Spielort.

Als Bühnen- und Kostümbildnerin befasst sich Imig in der Recherche mittels historischer Forschung, Umfragen mit Zeichnungen und Materialerkundungen mit der Darstellung von Robotik und KI in der darstellenden Kunst. Müssen Roboter immer eckig sein und blinken? Sind Roboter nicht vollkommene Menschen? Wie gestaltet man Vollkommenheit auf einer Bühne? Und haben Roboter überhaupt einen Kleiderschrank?

Im Recherchevorhaben „HAHAHA - Mit Haut und Haar“ beschäftigt sich Sebastian Russ mit einem Thema aus dem Tierreich, aber auch einem der beliebtesten Motive von Kindererzählungen: der Verwandlung. Das Motiv wird dabei inhaltlich und performativ durch Stimme, Körper und Musik gemeinsam mit Kindern verhandelt, um in einen Austausch über den eigenen Körper, die eigene Haut und Diversität zu kommen.

In Monika Dorniaks interdisziplinärem Projekt „half orphan, half witch“ beschäftigt sich die darstellende Künstlerin mit Trauerritualen von Halb-/Wais*innen, Verlust und intergenerationaler Körpererinnerung. Daraus soll eine Lecture Performance der Deutsch-Polin entstehen, die Gesten der Trauer choreographisch inszenieren und das Publikum zu einem kollektiven Trauerritual einladen wird.

Dagrun Hintze möchte mit vermögenden Menschen aus Hamburg ins Gespräch kommen – mit ‚Pfeffersäcken‘ und anderen Repräsentant*innen ‚alten Geldes‘, mit Unternehmer*innen und Start Up-Gründer*innen und mit der Erb*innengeneration. Hintze hofft, bei den Interviews Einblicke in Lebensrealitäten zu gewinnen, die im besten Fall neue Perspektiven auf drängende gesellschaftliche Fragen ermöglichen.

How different are the birthday cakes in Germany and in Taiwan? How's the weather in Tokyo or Frankfurt? When we talk about cakes and weather, does it mean, that we actually want to avoid talking about something more important? How can we create a special language which can be understood in second and third layer?

Harmonizer sind Figuren, die in der Science-Fiction-Welt der Autorin N. Okorafor komplexe Konflikte lösen. Anstelle von Polizei und Gefängnis entwickeln sie Methoden, um ihre Communities an Probleme heran- und nicht wegzuführen. Das Projekt „Harmonizer“ will diesen Figuren nachgehen und verstehen, wie sich Science Fiction anbietet, um gesellschaftliche Konflikte künstlerisch greifbar zu machen.

Die Recherche soll konkrete Verbindungen des Lebensraums und der Alltagserfahrung der Menschen im Harz mit der Lebensrealität anderer Menschen im globalen Kosmos (insbesondere dem Globalen Süden und dem europäischen Ausland) hervorbringen. Dabei geht es um das, was nicht unmittelbar sichtbar ist, und die Frage: was macht eine Verbindung (in der heutigen Zeit) überhaupt aus.

Verschwörungserzählungen gefährden unsere Demokratien. Durch Polarisierung gehen Risse durch Familien und Freundschaften. Kann das Theater dem entgegenwirken? Ziel der Recherche ist es, die Grundlage für eine Theaterperformance für Junges Publikum zu schaffen. Parallel findet ein Austausch zu dem Thema mit Kolleg*innen im internationalen Projekt „Theatre.makes.politics“ statt.

2024 wollen sich profikollektion in einem Audiowalk mit der gewaltvollen Geschichte von Kinderheimen in Frankfurt/Main und Umgebung beschäftigen. Die dortige „Heimkampagne“ von 1969 war ein wichtiger Schritt zur Veränderung. Es soll eine umfassende Recherche von Literatur, nach noch lebenden Betroffenen und Aktivist*innen und mit dieser Geschichte verbundenen Orten in Frankfurt/M gemacht werden.

Thomas Dierkes untersucht die Probenarbeit Heiner Müllers an der Inszenierung Hamlet/Maschine vor dem Hintergrund der simultan zusammenbrechenden DDR auf die These einer verweigerten Regieposition. Ging es Müller darum, die „Zerreißung der Fotografie des Autors“ aus der „Hamletmaschine“, d. h. den „Tod des Autors“ (Roland Barthes) auch am Regisseur zu vollstrecken oder war er schier ohnmächtig?

Dieses Projekt wird ein Dokument sein, das sich mit der Siedlungsstrategie auseinandersetzt, die vor Jahren in Syrien ihren Anfang nahm. Es ist ein Versuch, zwischen den neuen Siedler*innen und der ursprünglichen Bevölkerung zu unterscheiden, und auf dieser Grundlage eine Datenbank gegen die Auslöschung der Identität oder die Erinnerungen zu schaffen.

„Herrenabend | Götterdämmerung“ ist eine Recherche über Zugänglichkeiten am Beispiel einer vermeintlich anachronistischen Veranstaltung. Wer ist drinnen? Wer ist draußen? Ist der Herrenabend eine Schaltzentrale der Macht oder ein Reservat, in dem die letzten Dinosaurier des Patriachats unter sich sind und die Veränderungen in der Welt verschlafen?

Hierarchische Strukturen sind uns bekannt und vertraut. Oft leiden wir darunter, wollen uns davon befreien, und doch vermissen wir etwas, wenn sie verschwunden sind. Für eine Stückentwicklung lotet Bretschneider die Möglichkeiten aus, welche die Struktur des Schwarms bietet. Ist Verbindlichkeit, ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung hier auch möglich oder verlieren wir uns in der Entfremdung?

„Hinschauen“ ist eine Recherche zum Phänomen Obdachlosigkeit für eine Performance im öffentlichen Raum. Obdachlose stehen ununterbrochen im Rampenlicht bzw. auf der Bühne der Straße. Aber schauen wir wirklich hin oder doch eher weg? Ziel ist es, persönliche Geschichten von Menschen, die auf der Straße leben, und Menschen, die mit Wohnungs- und Obdachlosen zu tun haben, zu sammeln.

Die Recherche zielt darauf ab, wertfrei Schnittmengen und Unterschiede zwischen dem Zirkus- und dem Bestattungsberuf als Tätigkeitsbereiche zu beleuchten. Das soll mittelfristig als Grundlage dienen, um Begegnungen von Akteur*innen aus den beiden Professionen zu ermöglichen, sodass diese einander durch ihre Haltungen, Verantwortungen und Feinheiten inspirieren können.

Atomkraftwerke, Eisenhütten: Welche Schicksale sind in die Hinterlassenschaften einer zu Ende gehenden Epoche eingeschrieben? Wie können Industriebrachen zum Sprechen gebracht werden? Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte werden Arbeitsbegriffe wie Hochofenwind, Gichtbühne und Sinterkuchen frei für theatrale Aufladungen: Sie werden zu poetischen Verlassenschaften mit Perspektiven für die Zukunft.

Monster: Sie verleihen unseren Ängsten ein Gesicht und ermöglichen uns, unserer Furcht den Kampf anzusagen. Angesichts der vielseitigen weltweiten Krisen stellt sich die Frage: Welche Monster brauchen wir heute? Und welche Monster wünschen sich Kinder? Die Recherche begibt sich (für und mit) Kindern auf die Suche nach Monstern. Die gesammelten Erkenntnisse werden Basis für ein Musiktheater.

Recherche zu einem KIEZ-BÜHNEN-Projekt in Hohenschönhausen. Die Hochhaussiedlung, die eines der letzten großen Prestigebauprojekte der DDR war und für seine Erstbezieher*innen Anerkennung bedeutete, hat nach der Wende eine enorme soziale Abwertung erfahren. Für welches Thema lassen sich dort heute Expert*innen bzw. Spezialist*innen finden und inwiefern lässt sich von Hohenschönhausen ‚lernen‘?

Was bedeutet es, sich zuhause zu fühlen? Wann fühlen wir uns zuhause und von welchen Faktoren ist das abhängig? Ziel dieser Recherche ist es, ein größeres Verständnis des Begriffs ‚Zuhause‘ zu erwerben, dessen Vielschichtigkeit zu erforschen und nach theatralen Mitteln und Wegen zu suchen, dies auf der Bühne erlebbar zu machen. Wie kann ein Theaterstück zu einem temporären Zuhause werden?

HORTEN - eine choreografische Recherche zu Reichtum, Eigentum und Gerechtigkeit. Ungleichheit ist der Sprengstoff im globalen System der nächsten Jahrzehnte und zugleich das Thema, das die Cie. DAGADA dance in einer vielseitig angedachten theoretischen und physischen Recherche durchdringen möchte. Mit welchen Mitteln kann die Transformation brisanter Themen in authentischen Tanz gelingen?

„How to be a bridge“ (AT) ist eine performative Versuchsanordnung, die sich mit (post-)migrantischem Erinnern und Zeitlichkeit in Performances auseinandersetzt. Die Brücke wird zum Sinnbild für die diasporische Erfahrung: Eine stetige Bewegung in einem Zwischenzustand von (Weg-) Gehen, Zurückkehren und Nicht-Ankommen.

In „How to Protest from Bed?“ sucht J. J. Eschert gemeinsam mit anderen chronisch Kranken nach einem öffentlichen Ausdruck aus dem wohl privatesten Ort: dem Bett. Dabei geht sie den Bewegungen, Gesten und Aktivitäten, Raumgestaltungen und Materialien des Bettes nach und sucht ästhetische Mittel, die so viele Bettlägerige teilen, um einen möglichen kollektiven Ausdruck wie Protest zu finden.

Welche Art von Theaterfestival wäre in Külsheim und dem umliegenden ländlichen Raum denkbar? Wie können Netzwerke mit lokalen Vereinen, Institutionen und Künstler*innen geknüpft werden? Gibt es überhaupt Bedarf für mehr Kultur vor Ort? Auf diese Fragen sucht Axel Brauchs Recherche Antworten, um darauf aufbauend ab 2024 das Festival zu planen.

„Hydrosomatik“ erforscht Körperarbeit im Wasser im Hinblick auf eine Beschäftigung mit Wasserpflanzen. Die Recherche wird in einer Reihe von Gewässern in der Region Berlin und Brandenburg stattfinden und sich auf Wasserpflanzenarten konzentrieren, z. B. algae, die im Übergangsbereich von Land und Wasser leben. Was können wir über die Co-Evolution mit Wasserpflanzen durch unseren Körper lernen?

Was zeigt unser Körper? Der Körper ist ein Spiegel unserer Kultur, Gedanken und Gesellschaft. Sawako Nunotanis Körper zeigt ihre Wurzel, bewusst oder unbewusst. Woher kommt ihr Tanz? Über die Arbeit mit folkloristischen Tanzmotiven stellt sie sich der Kultur, mit der sie aufgewachsen ist. Sie setzt sie choreografisch und tänzerisch in einen aktuellen Kontext. Werde ich Ich sein, wie ich bin?

The project "I'm dating a killer - point of touch" is an excursion into a wildly beating heart. The research will serve as a preparation for a dance work capturing the inner processes of learning that your partner has killed another human being. A provocative yet sensitive and inclusive approach to the topic deals with questions of morality: “Can we empathize?”

Mit dem Recherchevorhaben „I am not your porn!“ möchte Katharina Muriel Kersten recherchieren und experimentieren, ob und wie sich das Zeigen der (als weiblich gelesenen) nackten Brust performativ aneignen lässt. Was hat es mit der Tabuisierung dieses Körperteils auf sich? Wie und wo beginnt die Sexualisierung?

Das Projekt ist eine Recherche zu den Unterschieden von fiktiven Darstellungen der Sexualität und pornografischen Darstellungen von Sex anhand autobiografischer Elemente. Entstehen soll ein autofiktives Bühnenstück, das sich mit der Darstellung weiblich gelesener Körper in unserer Gesellschaft auseinandersetzt und die Frage der sexuellen Selbstbestimmung stellt.

Die Recherche leistet projektvorbereitende Arbeit mit autobiographischem Material zum Thema weibliche Rache. Anhand persönlicher Tagebucheinträge und Videoaufzeichnungen sowie einer Forschung an wichtigen weiblichen Filmfiguren widmet sich Marina Prados der Frage, wie sich Frauen in den letzten 100 Jahren gerächt haben und wie diese Rache in der Kunst dargestellt wurde.

Durch Gespräche mit Expert*innen sowie Aktivist*innen tritt Patrick Khatami eine gedankliche Reise in die Heimat seines Vaters an: den Iran, dem er sich aufgrund der jüngsten Ereignisse stark verbunden fühlt. Er will mit seinem 90-jährigen Vater über dessen Heimat sprechen, die auch ein Teil seiner Identität ist. Die Aufzeichnungen bilden die Grundlage für eine dokumentarische Theaterproduktion.

Schlaf ist ein existenzieller Teil des Lebens. Und er eröffnet andere Realitäten. Die Recherche setzt sich in Selbstversuchen auseinander mit Hypnose, Schlafentzug, Schlaflabor und dem Führen eines Traumtagebuchs, um über das Unbewusste in einen freien Schaffensprozess zu gelangen. Welche neuen Formen des Erzählens können so entstehen? Was kann schlafen im performativen Kontext bedeuten?

Dieser Folgeantrag zur Bewegungsrecherche zur schwangeren Tänzerin auf Kufen dient der Strukturierung des Materials aus der bisherigen Recherche mit Blick auf die Erstellung einer Veröffentlichungsstrategie. Diese hat das Ziel, schwangere Frauen in ihrer Selbstermächtigung zu stärken. Sie greift u. A. Themen wie traumatische Geburt, Kindstod, Körperbild und Achtsamkeit auf.

Die Enkel*innen derjenigen Männer, die nicht aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrten, sind mit dem Bewusstsein aufgewachsen, keinen Opa zu haben. In ihrem Rechercheprojekt geht es Susanne Mautz darum, diese Großväter ins Blickfeld zu rücken, herauszufinden, wer sie jenseits des Kriegsgeschehens waren, und ein künstlerisches Format zu finden, in dem eine Begegnung mit ihnen möglich wird.

„Mama, bist du wach? Der Krieg. Er hat angefangen.“ Seit dem 24. Februar 2022 teilt sich Sarah Maria Sanders Leben in ein davor und danach. Gefangen in der eigenen Sprachlosigkeit, hört sie denjenigen zu, die diesen Krieg in Worte fassen können, weil sie ihn erleben: vor der Tür, auf der eigenen Haut. Den Geschichten von Menschen aus der Ukraine und Russland eine Stimme geben, wird zu ihrem Motor.

In „Ich meine Zunge Bellarmin“ ist Malte Scholz ein Mensch zweier Familien, einer deutschen und einer türkischen. Mit den Augen und Ohren seiner Tochter Oya im Kopf, begibt er sich auf eine Reise, die ihn horziontal durch die Türkei und vertikal durch Deutschland führt. Oya ist ihm dabei Gesprächspartnerin, Familie und Komplizin zugleich. Eine Reise, die im Nirgendwo beginnt und im Irgendwo endet.

Das Projekt ist eine Recherche zur Entwicklung hierarchiefreier Inklusionskonzepte zum Verhältnis zwischen Performer*innen und Publikum als Beitrag für die Adaption einer zweiteiligen Tanzperformance mit stigmatisierten Menschen aus Burkina Faso und Deutschland.

Gibt es in Deutschland Künstler*innen mit sogenannter geistiger Behinderung, die freiberufliche darstellende Künstler*innen sind? Ist Neele Buchholz die einzige mit Down-Syndrom, die in der Künstlersozialkasse ist? Die Künstlerin möchte freiberufliche darstellende Künstler*innen mit geistiger Behinderung in Deutschland ausfindig machen, sie treffen und sich austauschen.

Für „Im Flug (AT)“ forscht Thu Hoài Tran zur vietnamesischen Diaspora in Deutschland. Bislang sind Geschichten der zweitgrößten Einwanderungsgruppe sowohl in der Literatur als auch auf deutschen Bühnen weitestgehend unterrepräsentiert. Literaturrecherchen sowie qualitative Interviews mit vietnamesischen Fluggästen, Stewardessen und Pilot*innen werden im Rahmen der Recherche durchgeführt.

Thema der Recherche ist das Puppenspiel in der Schwebe. Aus dem Erforschen neuer Techniken des Figurenspiels entstehen in der Konstruktion und im physischen Experiment, an einem außergewöhnlichen Luftrequisit, Studienmodelle für eine mit dem Körper der Akrobatin verbundenen spielbaren Puppe. Puppenspiel, von der Schwerkraft befreit, öffnet einen neuen Raum für Illusion und Inspiration.

Die Recherche „Immersive Fiktionen im Ausstellungskontext“ untersucht, ausgehend von der Erfahrung performative Praktiken in den musealen Kontext zu übertragen, das Spannungsfeld zwischen Theater- und Ausstellungsraum und arbeitet Strategien heraus, wie Ausstellungen Erfahrung, Wissen, Zeit, Körper und Sinne organisieren und inwiefern Immersion und Fiktion Teilhabe der Besucher*innen ermöglichen.

Chizhikova is an immigrant: What projects can she realise from this point? This research is an immigrant’s diary: with the means of choreography she will record everything that happens to her in order to compose a movement score. Observing herself in the process of relocation, she wants to remain a sensitive person and a formal artist at the same time, keeping Vladimir Nabokov as her reference.

"In A Heartbeat" is a process-oriented, creative practice through questions about key moments in humans’ lives while facing a struggle. The theme of crisis with its many interfaces is being respected through bodily attention and movement vocabularies, as a catalyst for necessary, crucial transformation.

„In Our Decline“ ist eine performative Recherche, die Denkmäler und Architekturen im Verfall, Ruinen, Überreste, Überbleibsel und Beziehungen, die uns im Stich gelassen haben, umfasst. Eine wahre Revolution hat keine Verbündeten. Sie zerstört jegliches Gefühl der Zugehörigkeit, selbst bei ihren Urhebern. Sie recycelt nicht. Sie erfrischt nicht. Sie begünstigt nicht. Sie endet lediglich.

Zum 100. Geburtstag der Lyrikerin Inge Müller entwickelt Mikeska ein hybrides Theaterprojekt. Bis heute steht sie im Schatten ihres Mannes Heiner. Während sich ihr Blick auf die Geschichte der Liebe richtete, richtet sich seiner auf die Geschichte der politischen Macht, in der der geschichtslose Augenblick Liebe nicht existiert. In ihrem Leben spiegelt sich die Spannung von Liebe und Politik.

In der Recherche „Innere Landkarten“ beschäftigt sich Katia Engel mit Strategien der Orientierung von Menschen im städtischen Raum. Ihre Idee ist es, diese individuellen, inneren Landkarten in Bezug darauf zu erforschen, welche Sinnesorgane zur Orientierung genutzt werden, und wie diese über das Körpergedächtnis wieder abgerufen und zur Grundlage für eine choreografische Arbeit werden können.

In der Darstellenden Kunst sind Klappmaul-Puppen bereits sehr beliebt. Für ein hervorragendes Spiel müssen diese Puppen auch gut gebaut sein! Eine einfache, kostengünstige Herstellung aus nachhaltigen Materialien für Klappmaul-Figuren soll hier innovativ für Puppenspieler*innen und neue Zielgruppen entwickelt werden: z. B. für Fachkräfte aus der Pädagogik, Musik oder der therapeutischen Arbeit.

Neben der historischen Analyse zur Inszenierung von Strafe möchte Nicole Tröger sich mit den theatralen Eigenschaften der Strafjustiz heute auseinandersetzen. Welchen inszenatorischen Charakter haben Gerichtsprozesse und andersherum, welchen vergleichbaren Disziplinierungen ist Kunst ausgesetzt bzw. verlangt die ästhetische Praxis?

„Intangible Archeologies“ spürt den Beziehungen zwischen der Mesoamerika-Sammlung des Ethnologischen Museums Berlin und den Communities dieser Regionen nach, die Erinnerungen an eben jene Artefakte teilen, welche nun statisch im Museum ausgestellt sind. Durch diesen Perspektivwechsel der Narration soll eine relationale Betrachtung der ethnografischen Sammlung ermöglicht werden.

„Iridescent Floodland“ ist ein Augmented-Reality-Research-Projekt von Harald Stojan, das mithilfe eines immersiven 30 Speaker-Audio-Set-Ups und zeitgenössischen digitalen Klang-, 3D- und Video-Techniken ein post-apokalyptisches Szenario in einem virtuellen Überschwemmungsgebiet kreiert und unter einer ökofeministischen Perspektive Performance, Tanz, Song und neue Formen von Ritualen untersucht.

K. Bez recherchiert zum Umgang mit kolonialen Texten, Stimmen und Figuren in einer dekolonialen Theaterpraxis. Erforscht werden Methoden und Formate, die den Herausforderungen interkulturellen künstlerischen Arbeitens begegnen und dabei eine multiperspektivische Vergegenwärtigung von Geschichte(n) anstreben. Die Ergebnisse münden in einer szenischen Skizze nach Motiven von Víctor Manuel Pintos.

Der 8. März steht für den Frauentag und den Beginn der russischen Februarrevolution 1917. Protest ist weiblich! „Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle andern auch nicht mehr mitmachen.“

Bárbara Santos möchte die Geschichte von „JALIDA - ANASTASIA - OKINKA - SAARTJIE – RASHA“ erforschen, die gezwungen waren, Ozeane zu überqueren und deren Körper und Territorien vom Kolonialismus durchquert wurden. Mit ihrem Forschungsprozess will sie den kolonialen Weg umkehren, um die Narrative aus einer dekolonialen, antirassistischen und feministischen Perspektive zu rekonstruieren.

In der Recherche „Jetzt erst recht!“ möchte Sina-Marie Schneller Notwendigkeit und Möglichkeit internationaler künstlerischer Zusammenarbeit vor dem Hintergrund aktueller politischer, sozialer und ökologischer Herausforderungen begreifen. Inwiefern können wir heute an konzeptionellen und infrastrukturellen Grundlagen arbeiten, die zukünftig internationale Zusammenarbeit ermöglichen und sichern?

Simon David Zeller macht sich auf die Suche nach einer Erinnerungskultur der Dritten Generation: Mit Interviews von Familienmitgliedern, einer Forschungsresidenz am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm und Dokumentationsfahrt in die serbische Bačka, sammelt Zeller Material über die Internierungslager unter Tito 1945-48 und trennt dabei zwischen historischen Fakten und rechts-verzerrtem Gedenken.

Franziska Jakobi widmet sich in ihrer Recherche drei Ereignissen ihrer eigenen Biografie: Die Zwangsumsiedlung der Familie in der DDR der 60er, der Systemwechsel im Ostdeutschland der 90er, und der russische Angriffskrieg in der Ukraine und dessen Folgen heute. Sie sucht nach verbindenden Themen, die das Verständnis zwischen den Generationen und das Bewusstsein für Geschichte fördern können.

Die Recherche „KATASTROPHISCHE KÖRPER“ untersucht das Phänomen des Katastrophischen, das sich nicht zuletzt in unseren Körpern, unserem Denken und Handeln ein- und fortschreibt. Sie sucht nach dem katastrophischen Gestus im Menschen selbst und nach Strategien und Ritualen, um aus diesem kollektiven (drohenden) Ausnahmezustand eine Durchbruchsenergie zu gewinnen.

Nicola Bongard wird das Buch „DAS ENDE DES KAPITALISMUS“ der Historikerin Herrmann diskursiv studieren. Sie wird in Resonanz gehen zu Perspektiven darin und theatrale Momente für eine kapitalistisch-kritische Stückentwicklung herausschälen. Mithilfe einer Befragung von Verkäufer*innen wird parallel dazu versucht, mehr über deren (Arbeits)Welt zu erfahren, und sie als Publikum zu gewinnen.

Rottonara untersucht, inwieweit eine KI bei der Vorarbeit einer Performance unterstützen kann. Sie beschäftigt sich mit der Funktionsweise verschiedener KI-Tools und findet heraus, wie sie sich für den Kreationsprozess gezielt einsetzen lassen. Ziel ist es, eine Methode zu entwickeln, mit der die KI ihr bei der Erstellung einer Dramaturgie sowie eines Szenenbildes für eine Performance helfen kann.

Hayakawa will study and imagine what it would mean for a dancer to kill a score that has lived in their body for some time. Here killing it means also owning it, transforming it, taking it over, letting subjectivity intervene more than a creation allows. Focus lies on the dynamic between the embodiment of scores and subjectivity of the dancer through personal experience and historical materials.

Deutschland wird älter. Es fehlt an Kindern! Im Kapitalismus werden Kinder zu einem Motor für Konsumentscheidungen. Kinder sind ein Geschäft. Das Bild von diesen Kindern und deren Konsumverhalten soll in dieser Recherche einer genauen Betrachtung unterzogen werden. Sind Kinder ein gesellschaftliches Gut? Ein Statussymbol? Die ultimative Erfüllung, gar ‚der Sinn‘? Was und wie konsumieren Kinder?

Täglich vollführen Künstlerinnen, die zugleich Mütter sind, einen artistischen Spagat zwischen Kind und Kunst. Wie ist es möglich diese Welten so zu vereinen, dass beide gleichberechtigt nebeneinander existieren dürfen? Die Ergebisse der Recherche sind Ausgangspunkt für ein Bühnenprojekt - entwickelt und umgesetzt von einem Team, das ausschließlich aus Künstlerinnen besteht, die auch Mütter sind.

Felix Wegner möchte zeigen, dass hinter Gesetzen ein Rechtssystem steckt, unsere Demokratie, und dass es sich im Grundgesetz auch um Rechte handelt, die alle Menschen (auch Kinder) betreffen. Um dieses Thema humorvoll und unterhaltsam zu gestalten, wählt er den intergalaktischen Raum. In dem Theaterstück soll eine Reise zu einem neuen Planeten angetreten werden, um dort in Zukunft zu leben.

Mit der Recherche erweitert Claas seine Kenntnisse und Methoden zum Kindertheater, um auch in widrigen Produktionsstrukturen trotz knapper Kapazitäten gutes und zeitgemäßes Theater für Kinder zu machen. Dabei geht es um den aktuellen Diskurs, aber auch um einen Dialog mit Vorreiter*innen in diesem Metier und schließlich um eine subjektive Feldforschung mit hauptamtlichen und ehemaligen Kindern.

Es geht um die Entwicklung eines kleinen Lexikons zeitgenössischer chorischer Arbeiten. Chorische Werke von Künstler*innen werden beschrieben, um in einem zweiten Schritt diese Künstler*innen zu ihren Arbeiten-und Arbeitsweisen zu interviewen. Die Recherche wird durch das Erstellen eines eigenen Manifestes zur Methodik und Zielsetzung chorischer Arbeit auf das eigene Schaffen zurückgeführt.

„Das kleinste Haus“ wird ein verspieltes Miniaturtheater, das auch bespielt werden soll. Simone Dede Ayivi untersucht die Möglichkeiten, die Bühne zu verkleinern und Theater ganz im Modell stattfinden zu lassen. Vielleicht sehen wir schon bald die größten Shows im kleinsten Haus.

Die Recherche untersucht die Frage: Was kann performativer Aktivismus?! Nach dem Scheitern herkömmlicher Protestmittel werden in der Klimabewegung zunehmend performative Strategien verwendet und erhalten viel Aufmerksamkeit. Sind performative Widerstandsformen also ein neues ‚Erfolgsmodell‘ für den Aktivismus?! Oder dienen sie eher der Er- und Unterhaltung eines Status quo im globalen Norden?!

Since 2021 Ewelina Kotwa is guided by her menstrual cycle, transforming her life as a woman, dancer and artist. Can this radical form of embodied feminism help her thrive in those precarious times? In order to deep-dive into a womb-led universe she will undergo a 3-month “Menstruality Leadership Programme” and engage in an international cyclical-activist community.

In der Recherche „Körper im Wandel (Partner)akrobat*innen vor und nach 30. Lebensjahr“ geht Mario Kunzi auf die Suche, was mit Akrobat*innen passiert, wenn ihr Körper älter wird und wie sie mit dieser Veränderung umgehen. Was genau passiert da und wie fühlt sich das an, wenn das Statussymbol Körper nicht mehr das ist, was es war.

Die Choreografin Eva Borrmann recherchiert zum aktuellen Phänomen #thatgirl und setzte dieses in Verbindung zum Körperkult in der Reformbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts. Damit arbeitet und recherchiert sie ernuet zum ‚sozial geformten Körper‘.

Die Recherche ist eine Reflexion über die Kunstpraxis von Selbst- und Körperdarstellungen, individuelle performative Strategien und künstlerische Interventionspraktiken in der DDR. Reenactments von Fine Kwiatkowski und Gabriele Stötzer zeigen eine Kunstpraxis, die Widerspruch, Widerstand, Selbstbestimmung verbindet, mit dem Körper als Ausgangspunkt und Gegenstand künstlerischen Schaffens.

Jasiek Mischke und Mark Christoph Klee möchten herausfinden, welchen Einfluss Jasieks ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) auf ihre gemeinsamen künstlerischen Prozesse hat und erfragen durch Interviews die Erfahrungswerte anderer neurodivergenter Künstler*innen. Mit performativen Mitteln erproben sie, wie sich z.B. ADHS-typisches ‚Fidgeting‘ oder ‚Masking‘ spürbar machen lassen.

Im Widerspruch zum deutschen Selbstverständnis, eine friedliche und friedliebende Nation zu sein, steht die Tatsache, dass Deutschland seit 23 Jahren Kriege führt. Mit den Mitteln der Rechercheförderung möchte Michael Böhler eine Analyse der Sprache von Politik und Medien erstellen, um diese auf ihr propagandistisches Potential zu untersuchen, als Grundlage einer künstlerischen Stellungnahme.

„Kultur im ländlichen Raum?“ ist eine Recherche zu unterschiedlichen Vermittlungsformaten im ländlichen Raum, um zu untersuchen, welche Formate Teilnahme und vor allem Teilhabe befördern. Dabei werden jeweils Versuche im privaten Raum, im öffentlichen Raum und im digitalen Raum gemacht, die einerseits selbst performativ sind und andererseits Zugang zu weiteren Kulturangeboten schaffen.

Wer schreibt hier eigentlich? Der Chatbot (Textgenerator) oder ein Mensch? Kann KI Kunst oder bleibt die künstlerische der künstlichen Intelligenz stets überlegen? Die Recherche widmet sich den Fragen, welche Chancen die Rechenmaschine ermöffnet und wie sich KI im theatralen Kontext erlebbar, spürbar und sichtbar machen ließe.

„Kurze Interviews mit linken Vätern“ untersucht gleichberechtigte Elternschaft als Achillesferse innerhalb der feministischen Praxis von sich als progressiv verstehenden cis-hetero Männern. Wird einer gerechten Aufteilung von häuslicher Sorgearbeit in linken Kreisen die gleiche Ernsthaftigkeit beigemessen wie der Organisation der Revolution? Auch Du nimmst mindestens 50% Elternzeit, Genosse!

„L I E D E N T I T Ä T“ ist die zweite Folge von „GLOBALE ZWIEGESPRÄCHE“ (G.Z.), in der Uta Plate das Wechselspiel zwischen Musik und individueller sowie kollektiver Identität in intergenerativen Tandems, wohnhaft in unterschiedlichen Ländern, erforschen möchte. Ziel der nächsten Phase ist dann eine musikalisch-theatrale Form zu entdecken, in der sie für sich neue Wege des Erzählens entwicklt.

Yony Leyser recherchiert die Konzepte von Exil innerhalb der LGBTQ+ Community in Berlin. Insbesondere beschäftigt Leyser sich mit der Idee der Tanzfläche als queeren Treffpunkt.

In der Recherche „LATE“ geht es um Zeitlichkeit und Körperrhythmen aus der Perspektive von choreographischer Praxis. Wenn wir verschiedene Erfahrungen von Zeit ernst nehmen, wie können performative Formate den unterschiedlichen Körperzeiten gerecht werden? Können wir eigentlich die Zeit teilen, die wir teilen? Und wenn nicht, wie kann Choreographie durch ihre Zwischenräume navigieren?

Geschichten definieren unser Leben und unsere Gefühlswelt. Schon immer wurden sie für politische Zwecke konzipiert und instrumentalisiert, heute vielleicht mehr denn je. „Learning to be Scared for Oneself“ ist die Suche nach einer alternativen Geschichte über weibliches Begehren und Angst. Sie zielt auf eine Praxis des ‚Angst-um-sich-selbst-habens‘ ab, eine Praxis des Sorgens um sich selbst.

In „LEARNING TO MOVE YOU MORE“ entwicklt Fernanda Ortiz ihre interdisziplinäre Tanzrecherche bezüglich digitaler Technologien und Digitalisierungsphänome weiter. Die Recherche erweitert ihre künstlerischen Visionen und hybride Aufführungsformate, die sowohl physische als auch digitale Körper und Welten verbinden, und postdigitale Formen der Interaktion mit dem Publikum erproben.

Unser Umgang mit Dingen steht exemplarisch für den Umgang mit dem Fremden selbst. Es ergibt sich die Notwendigkeit, neue Formen von Komplizenschaft zu würdigen und alle Aktanten künstlerisch-ethischer Veränderungsmöglichkeit einzubeziehen. Daher forscht Sparmann zu lebhaften Dingen und vitalen Materialitäten im Performativen, speziell vom performenden zum bezeugenden Körper, zum Objektkörper.

Videomapping kennt man von verschiedenen Projektionen auf Hauswände und auch im Theater. Diese werden aber kaum von den Spieler*innen szenisch bespielt. Diese Recherche soll die szenischen Spielmöglichkeiten des Schattentheaters mit Videomapping kombinieren und in allen Facetten ausleuchten. Die rasante Entwicklung von Projektionstechnik eröffnet auch ein breites Feld für szenisches Spiel.

Kann Licht ein Impulsgeber sein für die Entwicklung von künstlerischem Schaffen im Bereich der darstellenden Künste? Welche neuen Gestaltungsebenen lassen sich hieraus erschließen? Kann Licht als Interventionsmedium auf der Bühne andere künstlerische Gewerke so beeinflussen, dass eine neue Art der Interaktion entsteht, mit einer ganz eigenen Kommunikation?

In ihrer Recherche wird sich Laura Witzleben in der Stadt Rostock mit den Gewalttaten, die zwischen dem 22. und 26.8.1992 in Rostock-Lichtenhagen stattfanden, künstlerisch auseinandersetzen. Sie strebt eine Interview-basierte Recherche an, die sie auswertet und transkribiert. Im Jahre 2024 wird, basierend auf diesen Interviews, ein dokumentarisches Tanztheaterstück entstehen.

Die Recherche widmet sich der queeren Subkultur der Weimarer Republik. Es geht um Sichtbarkeit und Selbstbehauptung, solidarische Praxen und kollektive Experimentierfreude, politische Aufbrüche und auch Konflikte. Die Geschichten wohnen in den Lücken des Archivs. Das Projekt untersucht das Potenzial einer ortsspezifischen Performance, in der die Geschichten von damals sich im Heute spiegeln.

Nach einem schweren Schlaganfall im Jahr 2022 kämpft sich Michael Busch wieder zurück in ein neues Leben. Er hat eine halbseitige Gesichtslähmung und seine linke Hand ist gelähmt. Textfragmente, Ideen für Performances, Musiken werden zusammengetragen und untersucht.

Die Regisseurin Franziska Kronfoth bearbeitet das umfangreiche Romanfragment „Franziska Linkerhand“ von Brigitte Reimann. Die Auseinandersetzung mit dem Stoff wird ergänzt durch eine breit angelegte Recherche zu Schriftstellerinnen und bildenden Künstlerinnen der DDR. Kronfoth, die sechs Jahre in der DDR lebte, thematisiert Widersprüchlichkeiten, Trauer um ungelebte Biographien, Scham und Utopien.

Das Projekt erforscht, wie digitale und direkte Kommunikation in Theatergames genutzt werden kann. Die Zuschauer*innen werden über die Messenger-App Telegram durch den Stadtraum und schließlich zu einer inszenierten Situation im Theater geführt. Das Projekt erprobt, wie sich die Fiktion über den Alltag legen lässt und wie sie im Übergang zum Theaterraum dramatisiert werden kann.

Es geht um die Entwicklung von Educational Software, um in Echtzeit performative Live-Trickfilme vor Publikum zu erstellen. Damit soll das Know-How der langjährig erforschten analogen Perfomance-Art LIVE ANIMATION CINEMA nun an eine neue Generation weitergeben werden, sowie die Grenzen für eigene Performances mit digitale Möglichkeiten erweitert werden.

Wie trauere ich um meine Kindheit? Die Frage ist, wie (In-)Existenz bewohnt werden kann. Nun entsteht der Wunsch nach Trauer um das, was (ich) war und was (ich) jetzt ist. Ist das Leben bereits ein Trauerritual des Lebens? Der Fokus der Forschung geht von den obigen Fragen aus und sucht nach Gesängen, Liedern, Musik, Tänzen und Ritualen, die durchgeführt werden, um zu Lebzeiten zu trauern.

Was, wenn uns wirklich Geister vergangener Geschichte bis in die Gegenwart verfolgen und auch unsere Zukunft beeinflussen? In der Recherche „Looping_Ghosts“ möchte Christiane Huber, ausgehend von dieser Hypothese, Methoden für ihre künstlerische Praxis im Allgemeinen ableiten und an einer künstlerischen Praxis arbeiten, die über Projektarbeit hinaus geht.

Kann man mit einer künstlichen Intelligenz Theater machen? Der Chat-Bot ChatGPT hat ja gesagt! In ihrer Theaterarbeit hat sich Friederike Weidner immer wieder mit dem Verhältnis von Mensch und Technik befasst. Jetzt möchte sie versuchen, explizit mit einer KI zu arbeiten, sie als Teammitglied zu begreifen, d. h. mit ihr zu proben, vielleicht auch nach der Probe mal ein Bierchen zu trinken.

Andrea Casabianchi sucht künstlerische Wege, die Präsenz der Luft wahrnehmbar zu machen. Wie trete ich mit einem Element in Kontakt? Was, wenn das Element aktiv mit mir in Kontakt träte? Recherchieren möchte sie Material für eine Performance für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, dabei auch ihre Körperarbeit weiterentwickeln und neue Arbeitsweisen für sich erschließen.

Ausgehend von ihrem Regie-Debut „Queens“, in dem Anne Welenc den von Friedrich Schiller dominierten Theater-Stoff „Maria Stuart“ kritisch feministisch untersucht hat, beschäftigt sie sich nun in „Macbeth & Co.“ weiterführend mit Frauenrollen in der Dramatik, diesmal zur Elisabethanischen Zeit. Zudem erforscht sie das theatrale Potenzial der Formen Science Fiction und Fantasy.

„Mach dir kleine Illusionen“ ist eine Recherche zu Illusion. Der Begriff wird in drei Hauptbereichen untersucht, um diese schließlich miteinander zu verknüpfen: 1. Illusion in der Theatergeschichte, 2. Illusionstechniken der Zauberei und 3. Illusion in der Psychologie. Über den Illusionsbegriff soll damit experimentiert werden, wie im Theater Wahrnehmung von Welt bewusst gemacht werden kann.

In dem Recherchevorhaben „Machines and Me“ beschäftigt sich die Klangkünstlerin Katharina Pelosi mit ihrem Verhältnis zu ihrem Fundus an Equipment und der Performativität dieser Maschinen. Sie strukturiert die Recherche anhand zentraler Fragen, die sie zum einen praktisch-künstlerisch bearbeiten und dokumentieren, zum anderen aber auch mit einer theoretischen Lektüre grundieren möchte.

„Machtkritik - Die Struktur in mir“ möchte sich mit strukturellen Machtverhältnissen in Arbeitsweisen in Theaterproduktionen auseinandersetzen und erforschen, wie das Thema als Thema auf der Bühne szenisch verhandelt werden kann, sowie ein konkretes Sprechangebot/Tools erarbeiten, um in Teams und in gemeinsamen Arbeitsprozessen über die konkreten Machtverhältnisse miteinander sprechen zu lernen.

“Make Me Dance” examines power dynamics between camera and subject, through the lens of artist-performer/choreographer-dancer relationships. This research explores, questions and develops new interactions between perspectives and locations around cameras (film/photography), studio/wall or curtain (live performance), and how we perform and are ‘made’ in and by these roles and their embodiments.

„Manageable Matter“ wird sich auf die Übersetzung von Schwerkraft und Anmut zwischen Objekt und Subjekt konzentrieren. Eine Reihe von Skulpturen zeigen wandelbare Prothesen, die als performative Objekte zum Thema ‚Optimistischer Inkrementalismus‘ dienen - das ist eine schrittweise Strategie des Handelns, die durch Versuch und Irrtum, Expansion und Bewegung gekennzeichnet ist.

G Cartones Hände artikulieren die italienische Herkunft, in den Händen äußert sich Queerness. „MANI NUDE“ untersucht, was sie im Spannungsfeld zwischen Stereotyp & migra-queerem Selbstausdruck zu sagen haben. Es entsteht ein Gestik-Archiv, ein als Audio aufgezeichnetes Communitygespräch und ein Theatertext nur aus Gesten, dessen Narration Eingeweihte ganz ohne Untertitel verstehen.

Tatjana Kautsch kommt aus einer Herrenausstatterfamilie und hat dennoch nie ein „Anzugstück“ gemacht. Was ist da los?

„Männer Mythen“ recherchiert zur Inszenierung von Familienmythen anhand der Selbstinszenierung deutscher Männer, die sich nach dem 2. Weltkrieg ‚saubere‘ Biografien zulegten. Wie haben diese Inszenierungen eine ganze Gesellschaft geprägt und welchen Einfluss haben sie heute noch auf unser Erzählen und die Gesellschaft? Am Beispiel der eigenen Familienbiografie wird dies künstlerisch erforscht.

Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Gewalt eines Mannes. Die Rechtsprechung ist meist milde. Stoll erforscht: Wer profitiert von der Mystifizierung und Glorifizierung des Femizids? Welche Geschlechtervorstellungen führen zum Femizid? Wann werden Beziehungen toxisch? Und wieso gehört der Femizid auf den Theaterbühnen, im Film und in der Literatur noch immer zur Normalität?

Wie meistern Kostüm- und Bühnenbildner*innen den Übergang nach Neustart Kultur und wie schaffen wir mehr Resilienz gegenüber Krisen? Mit welchen Hilfsmitteln stärken wir Solidarität und Kollektivität statt Konkurrenz und Vereinzelung? Dieses Vorhaben schafft ein Support-System, das sowohl Zugänge zu Infrastruktur und Dienstleister*innen als auch zueinander vereinfacht und modellhaft kartiert.

Wie kann man eine Heldin mit Beeinträchtigung auf der Puppenbühne repräsentieren? Oder die Liebe zweier Prinzen darstellen, wenn Objekte auf der Bühne agieren? Inspiriert vom inklusiven und divers erzählten ungarischen Märchenbuch „Märchenland für alle“ entwirft Bianka Drozdik ein visuell starkes Puppenspielstück, in dem alle Zuschauende die Chance bekommen, sich mit den Figuren zu identifizieren.

„Mariupol – Aleppo – Aden“ recherchiert angesichts des russischen Angriffskriegs zum persönlichen Erleben von Krieg. Hierfür sollen direkt und indirekt Betroffene über ihren Alltag, ihre Ängste, ihre Sicht auf die Welt und ihre Hoffnungen befragt werden. So entsteht ein multiperspektivischer Blick auf den Topos Krieg und seine Normalität aus Sicht der Menschen in Kriegs- und Friedensgebieten.

Welche Mechanismen stecken hinter der Beseelung einer Theaterfigur? Wie kann eine mechanische Theaterkonstruktion, die von Besucher*innen selbst bewegt wird, eine Figur oder ein Objekt durch Bewegungen so lebendig werden lassen, dass ein theatraler Moment entsteht? Die ursprünglichsten Themen des Figurenspiels - das Leben und Sterben - sollen in einem neuen theatralen Kontext untersucht werden. 

“Mean time” has a double interpretation, referring both to the expression ‘in the meantime’, that being the time spent waiting for something to happen, and ‘mean time’ as in hard, harsh or nasty time. Staying with this ambiguity, “Mean time” by Amina Szecsödy investigates the figure of the female seer or oracle getting a hold of her contemporary Zeitgeist.

„Mein Tag“ ist eine Recherche zur Umsetzung von niedrigschwelligen partizipativen Projekten im öffentlichen Raum. Wie würde der öffentliche Raum aussehen, genutzt werden, wenn die Bürger*innen ihn selbst gestalten könnten. Welche Bedürfnisse sind vorhanden, welche Einladungen müssen ausgesprochen werden, wer beteiligt sich wann wofür? Wie entsteht eine Aufmerksamkeit und wann eine Beteiligung?

Die Recherche soll für die geplante Video-Performance „Meine verlorene Sprache“ (AT) durchgeführt werden. Die Video-Performance fokussiert sich auf die Geschichte, die verschiedenen Identitäten von Hicran Demirs Familie und ihre Bezüge zur Gegenwart. Über die Annäherung an ihre Identitäten werden auch die kurdische Identität und der Genozid von 1938 in Dersim hinterfragt.

Das Vorhaben ist eine Recherche und Konzeption für das zweisprachige Possenspiel „Memorias II“ (ESP/DE), das auf dokumentarischen Grundlagen jüngste Weltgeschichte spielerisch erzählt. Wie die Gaukler zieht die Gruppe später von Ort zu Ort, um Anekdoten unserer Zeit kritisch und humorvoll zu erzählen. Frauen* stehen hierbei im Vordergrund.

Ziel der Recherchearbeit ist es, Material zum Thema Fadenmarionette (ab 80 cm) zu sammeln und sich experimentell damit zu beschäftigen. Matthias Hänsel möchte über Versuchsfiguren gut bedienbare Bauformen herausfinden. Dabei wird er Materialversuche machen, Proportionen und Schwerpunkte ausloten, Gelenkformen testen und er möchte eine passende Konstruktion eines Spielkreuzes finden.

Entgegen des noch immer vorherrschenden Mythos von Krise und Schmerz als quasi notwendige Voraussetzungen des künstlerischen Schaffens, beeinträchtigen psychische Krisen und Erkrankungen den kreativen Prozess in der Regel massiv oder verunmöglichen ihn sogar. „Mental Health in den freien darstellenden Künsten“ ist eine Recherche aus Angehörigenperspektive unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit.

„MERMAIDS ROUNDTABLE“ ist ein aus Interviews hervorgehendes Format, in dem ich mit verschiedenen Kulturschaffenden gemeinsam Ideen für den Neubau performativer Institutionen — im übertragenen, wie auch im buchstäblichen Sinn — entwickeln möchte.

Um Digitalität im realen Kostüm Form zu geben, wird im Labor für „MetaCostumes“ die Zusammenwirkung von Technik und Kostüm untersucht. Es wird mit mechanischen, elektronischen und pneumatischen Kräften experimentiert und die Visualisierungsmöglichkeiten von Lichtwellen und Klang im Kostüm ausgelotet, um neue hybride, real-digitale Charaktere zu kreieren.

Mit „METAL HEAD“ erforscht die Choreografin Franka Marlene Foth Bewegungen von Körper, Haaren und Musik inspiriert durch das Head Banging des Heavy Metal: Die gewohnten choreografischen Regeln werden neu formiert. Gelingt eine Synchronizität von Bewegungen, während sich der Körper intuitiv bewegt? Die Haare werden zu einer Erweiterung des Körpers und einem indentitätsstiftenden Ausdrucksmittel.

Die Figur. Lebloses wird durch Animation zu Lebendigem. Der Raum. Eindeutigkeit der Kulisse, Vieldeutigkeit des Objektes. Die Frage. Kann auch der Spielraum animiert werden? Der Plan: 1. Spielräume im Figurentheater. 2. Spielräume in der Theaterliteratur. 3. Eigene Versuche. Dokumentation im bilddramaturgischen Storyboard.

In der Tradition der Brüder Grimm und des psychologischen Analytikers C. G. Jung wird sich auf eine Forschungsreise durch den urbanen Raum begeben, um neue Archetypen aufzuspüren, die die tief liegenden Gemeinsamkeiten der diversen Stadtgesellschaft repräsentieren. Welche verbindende Mythologie (oder MetaMythologie) lässt sich aus diesen neuen Archetypen (re-)konstruieren?

„MIGRANTEN EXPRESS“ ist ein Rechercheprojekt, das sich den Geschichten von aus dem Iran nach Deutschland geflüchteter Menschen mehrerer Generationen widmet. Die persönlichen Erzählungen können in ein Tanztheaterstück überführt werden, welches sich mit der Frage auseinandersetzt, was es bedeutet, seine Heimat verlassen zu müssen.

In „military gender“ befragt die Theatermacherin Karoline Stegemann ideelle und politische Sicherheitskonzepte im Kontext von Militär und Gender: Inwieweit beeinflusst der Krieg in der Ukraine Gender-Rezeptionen auch in Deutschland? Wie tritt die Bundeswehr seit Februar 2022 auf? Und wie lassen sich emanzipatorische Prozesse auch in Bedrohungslagen erhalten?

In dem Recherchevorhaben setzt sich Jan Philipp Stange mit Spiegelneuronen und dem Phänomen der Mimesis auseinander. Dabei geht es ihm darum, die Konzeption eines Stücks für die Theaterbühne zu entwickeln, welches Fragen nach den Grundlagen von Theatralität und dem Wechselverhältnis von Nachahmung und Individuation pointiert.

Harm Coordes erforscht den Alltag von Menschen, die in hohem Maße mit Für-Sorge für die eigene Umwelt handeln und untersucht, wie deren Praktiken durch die performative oder visuelle Inszenierung ein gesteigertes Bewusstsein und mehr Wertschätzung für oft übersehene Handlungen des täglichen Lebens erzeugen können.

Maskenfiguren setzen sich gekonnt über Erwartungshaltungen hinweg, um sich ein gutes Verhältnis zum Publikum zu verschaffen. Wie Fremde aus der Fremde tauchen sie auf und mischen unsere Realität mit ihrem anderen Blick ordentlich auf. Wie lassen sich solche Figuren für ein zeitgemäßes Kindertheater bauen und welche Themen lassen sich aus der Lebenswirklichkeit von Kindern mit ihnen verhandeln?

Die Recherche untersucht die Verschränkung von Musik und performativen, partizipativen Elementen. Olaf Giesbrecht fragt nach dem Verhältnis von Komposition und Improvisation, von Text und Botschaft, von Interaktion und Passivität und erprobt mit Testpublikum die möglichen Schnittstellen partizipativer Darstellungsweisen und interaktiver Spielräume, die Musik und Texte bieten können.

„MITTELSTADT“ setzt sich mit dem Alltag an den Rändern des Urbanen auseinander. Künstlerisch-praktische und theoretische Forschungen zum Phänomen der Mittelstadt werden durchgeführt, um mehr über diese besondere Lebensform im Zwischendrin zu erfahren. Wie wohnt man hier? Welche Formen kulturellen Lebens gibt es? Welche Sehnsüchte erfüllt die Mittelstadt, welche Potenziale liegen in ihr verborgen?

„MITTELSTADTGESCHICHTEN“, ein Theaterspaziergang durch Völklingen, ist eine Porträtserie, die sich literarisch mit Einwohner*innen der Stadt beschäftigt. Seit den 1950er Jahren kamen viele Gastarbeiter*innen aus Italien und der Türkei. Die Alteingesessen leben weniger im Kern, sondern eher im Umfeld der Stadt. Corinna Preisberg führt Interviews mit den Menschen, mit Fragen zum Thema Verbundenheit

Amanda Romeros Recherche erweitert die Perspektive, um auf ‚mehr als menschliche Bewohner‘ und ihre Wechselbeziehung zu unserem beschädigten Planeten einzugehen. Betrachtet werden Ökosysteme aus einer feministischen und neo-materialistischen Sicht, woraus sich die Frage ergibt: Wie öffnen wir unsere Vorstellung für andere Lebensformen in nicht hierarchischen und nicht kapitalistischen Ökosystemen?

„Mot(z)Art ein Composer Slam“ ODER eine „Musiktheatralische Therapiesitzung für Randfiguren“ ODER eine „Exkursion über die Kunst des Motzens und Beschwerens“. Schwalbach beschäftigt sich mit den Frauenfiguren Mozarts und gibt ihnen einen Raum, der ihnen ermöglicht, sich aus der männlichen musikalischen und dramaturgischen Festschreibung herausschreiben, -singen, -spielen, -komponieren zu können.

Es sollen Interviews geführt sowie eine Literaturrecherche zum Thema Künstlerinnen und Mutterschaft gemacht werden, welche die Herausforderungen, Ängste, Zweifel und die damit einhergehenden Ambivalenzen aufzeigen. Darauf basierend sollen kulturpolitische Lösungsansätze erarbeitet werden um die Verhältnise für Künstlerinnen mit und ohne Kinder(wunsch) zu verbessern.

Herbert Graf beschäftigt sich in seiner Recherche mit dem Spannungsfeld zwischen theatralen Verkörperungsstrategien und der häufig im Blockbuster-Kino eingesetzten Motion Capture-Technik. Dabei reflektiert er mit sowohl performativen als auch szenografischen Mitteln das Versprechen, dass es Schauspieler*innen durch diese digitale Filmtechnik möglich ist, in grundlegend andere Körper zu schlüpfen.

Wie kann Empowerment auf der Bühne aussehen? Was kannst du mit einem Fingerschnippen erreichen? Declan Hurley, Künstler und Mitglied der Performance-Gruppe Leute wie die, erforscht die künstlerischen Möglichkeiten der Kombination von Gebärdensprache und Motion-Tracking-Technologie.

Die Recherche öffnet einen Raum des Experimentierens mit künstlerischen Ideen und Formaten, die der Konzeptentwicklung eines hybriden Tanzfestivals dienen können, das sich auf die Arbeit von Künstler*innen aus dem Iran und der iranischen Diaspora konzentriert. Fragen zu Möglichkeiten eines dialogischen Austausches, langfristiger Kooperationen und des Arbeitens im Exil stehen dabei im Vordergrund.

Es geht um eine künstlerische Auseinandersetzung mit Zivilcourage und den Geschichten, die sich dahinter verbergen. Welche Geschichten inspirieren Gemeinschaften, machen Mut, bringen ganze Bewegungen ins Rollen und warum? Was sind die ungehörten Geschichten von Menschen, die sich gegen Ungerechtigkeit aufgelehnt haben? Kann das Erzählen dieser Geschichten anderen in Zeiten der Angst Mut machen?

Das Thema der Recherche ist so alt ist wie die Menschheitsgeschichte. Sie ist eine Reise durch Zeit, durch Kunstformen, durch die Kulturen, durch die eigenen Geschichten - als Tochter und Mutter - sowie die Lebensrealitäten anderer Mütter und Töchter. Entstehen soll dabei grundlegendes Material für eine Theaterperformance, die der erste Teil einer Trilogie werden soll: MUTTER - VATER - KINDER.

During the scholarship period, Tetta Marie Carangi practices, through embodiments and movement qualities, an investigation in between states of activity and passivity as compositional flow in the correlation of body and sound as simultaneous entities.

Endometriose und selbständiges Arbeiten: Welche Strategien und Umgangsformen können Anne Brüssau als betroffene Figurenspielerin helfen, mit der Krankheit umzugehen? Die Recherche ist eine Suche nach ihrem Weg mit Endometriose zu leben und zu arbeiten.

Die Recherche sucht nach einer individuumskritischen Neubestimmung des Begriffs Anpassung im Hinblick auf den menschengemachten Klimawandel und seine Auswirkungen bspw. auf (menschliche) Mikrobiome. Auf der Suche nach dem eigenen Mikrobiom wird Material entwickelt und mit Hilfe performativer Praktiken erforscht, wie der Mensch als verwobene Vielheit von Spezies erfahrbar gemacht werden kann.

„MyHeritage“ adressiert vor der Folie digitaler Genealogie-Plattformen die Komplexität von im/materiellen Erbschaftsbeziehungen, die primär durch die Präsenz der Toten und die Traumata der Überlebenden geprägt sind. Wie lässt sich ein solches Erbe materialisieren? Wie kann etwas Form annehmen, auf- oder ausgestellt werden, das gleichzeitig nicht mehr da und doch so präsent ist?

„n3tw0rk1ng“ wird insbesondere die choreografischen Möglichkeiten erforschen, Körper, sich selbst, Geräte und ihre Bilddaten in einem zeremoniellen Raum gemeinsam zu präsentieren, und zwar mithilfe von Resolume, einem Live-Editing-Tool für Live-Projection-Mapping.

Die Recherche erforscht die nachhaltige Arbeit mit theaterrelevanten digitalen Technologien. Die Möglichkeiten von Baukastensystemen für Hard- und Software werden erkundet, um den künstlerischen Einsatz von Robotik und interaktiver Technik zu vereinfachen. Dabei wird besonderer Wert auf den Austausch, sowie das Teilen von Wissen und konkreter Technik innerhalb der Szene gelegt.

1975 bis 1996 wächst Daniel Kotter im Bergischen Land auf. 2019 bis 2022 sterben dort alle Fichten und werden nach China transportiert. Seit 2008 arbeitet er ausserhalb von Europa an Performance- und Filmprojekten zu politischer Landschaft. Er glaubt, 2023 ist es an der Zeit, sich nun endlich der Landschaftsveränderung ‚zu Hause‘ zu widmen.

Diese Forschung untersucht das Potenzial von Nan Dan (男旦), der männlich-weiblichen Cross-Dressing-Performanceform in der chinesischen Oper, als eine Performance- und Bewegungsstrategie für das Queering (chinesischer) heteronormativer Gender-Performativität und wird dabei insbesondere mit seinen Konzepten des Gender-Failure und Gender-Masking arbeiten.

Schütteln, Zittern und Zucken sind Bewegungen, die helfen das Nervensystem zu regulieren und zurück in ein Gleichgewicht zu bringen. S. Rudat recherchiert inhaltlich und künstlerisch zu Heilungsprozessen des Nervensystems nach Stress und physischer Traumatisierung, sowie zu Erfahrungsberichten und gesellschaftlichem Umgang mit (chronischem) Schmerz.

Halten die neuen Materialien, die zur Zeit immer mehr auf den Markt drängen, was die Hersteller versprechen? Wie verhält es sich mit digitalen Verarbeitungsmethoden, wie zum Beispiel Lasercutter oder 3D-Drucker? Ist der Einsatz solcher Geräte sinnvoll (und wenn ja, in welchen Bereichen)? Eine Recherche zu Materialien und Herstellungsmethoden im Figurentheater und ihrer künstlerischen Aussage.

Is it possible to achieve ‘neutrality’ without losing our essence? Valentina Restrepo believes that each artist has and needs their individuality and their own storytelling. There is something in us that makes us unique, and the idea of a neutral body or a neutral performer we are giving up part of ourselves to fit into whatever is being said has to be the neutral you.

„Never Have I Ever: Performative Strategien der Bildwerdung“ ist eine Recherche zur performativen Geste im fotografischen Augenblick. Ist Fotografie eine gefrorene Szene? Nein! Sie ist eine Übersetzung von dem, was war, in ein ‚was könnte es sein‘.

Was ist die Anatomie operndramaturgischer Konflikte um das Thema Mutterschaft? Was lässt sich daran künstlerisch erfahren? Und bedeutet ein Kind zwangsläufig, sich nicht nur ihm zu, sondern auch von der Kunst abzuwenden? Ausgehend von der sehr persönlichen Frage nach dem Kinderwunsch möchte Angela Braun das Thema in unterschiedlichen künstlerischen und gesellschaftlichen Blickwinkeln einkreisen.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine zweigeteilte Recherche: Eine technische Recherche, die Performances mit Mixed Reality einem größeren Publikum zugänglich machen will, und, um über intergenerationale ostdeutsche Erfahrungen zu sprechen, eine inhaltliche Recherche zu DDR Science Fiction als gesellschaftlichen Rückzugsort der Utopieentwicklung.

Die Theaterrecherche „Niemals Namibia - Eine Recherche über die Afro-Diaspora in Berlin“ basiert auf dem Theaterstück „Namíbia Não“ des brasilianischen Autors Aldri Anunciação. Es geht darum, eine Auseinandersetzung über die Geschichte der Afro-Diaspora von in Berlin lebenden Menschen zu erschaffen. Daraus soll das Stück einen neuen Kontext gewinnen, und zwar den von Berlin im Jahr 2028.

A. Bräuniger begibt sich mit „NIGHTSPOTTING“ auf die Suche nach der Nacht, in der wir uns gemeinsam befinden. 2023: Wir sind aufgerufen über die (Un-)Verfügbarkeit von Energie und Licht nachzudenken und im Umkehrschluss, über die Dunkelheit. Was bedeutet diese Limitierung für eine Gesellschaft und deren Zusammenhalt? Und was bedeutet sie für das Theater als einen Ort der Zusammenkunft?

"NO BED OF ROSES" is the next step of a series of interdisciplinary performance projects which take an intimate look at how women (identifying) and queer people are forced to submit to the male established/dominated system either in obvious ways, or through subtle social, work etc. etiquettes, and in the overall, at the equality between cis men and the rest of the society.

Reflecting on our accumulative consumption, "No time to Weight" is a circus project utilizing aerial arts and innovative rigging to explore equilibrium states on a 5-meter counterweight system. Experimenting with daily objects and a performer's body weight, it creates a 3D scale with a rope, exploring fragile suspended balances and finding symbolic ways to tip this balance, up and down the system.

Becoming a character is like a superpower allowing us to perform, transform, play, mirror, embody the other, the unknown and empathize with it. How to express the other, the other-than-human through costume design? What would the non-human wear? Louise Pons wants to create costumes and props which invite us to extend the perception of our environment and ourselves and question the way we relate.

Wenn ein Körper unfallbedingt neu lernen musste sich zu organisieren, dann braucht er manchmal auch für die Arbeit auf der Bühne etwas mehr Zeit, um individuelle neue Wege zu finden. Die Theaterschaffende Teresa Stelzer nimmt sich diese Zeit, indem sie in Einzelarbeit mit Bewegungsexpert*innen aus Tanz, Choreografie und Feldenkrais nach der Erweiterung ihres nonverbalen Wortschatzes forscht.

Muss man im Figurentheater für Kinder immer sprechen? Gerade, wenn viele im Publikum die Sprache nicht verstehen, oder gar nicht erst hören können? Die theoretisch-praktische künstlerische Recherche erkundet, wie sich die Mittel der Gestaltung, Animation und Dramaturgie nutzen lassen, um eine möglichst komplette, wenn nicht sogar komplexe, Geschichte ‚erzählen‘ zu können - bloß ohne Sprache.

Ausgehend vom russischen Angriffskrieg geht es in dieser offenen Recherche darum, Realitäten in Zeiten des Krieges zu beleuchten. Neben dokumentarischen und literarischen Texten sollen historische persönliche Berichte gesichtet werden, z. B. Briefe aus den Schützengräben des 1. Weltkrieges. Wie werden Kriege im Wandel der Zeiten erlebt, wie beeinflussen Extremsituationen unser Handeln bis heute?

Von Normierungen, Normen und Normalität kann eine desintegrierende Macht ausgehen. Diese Recherche sucht nach einem tieferen Verständnis von Entstehung, Wirkmächtigkeit und Veränderbarkeit der Norm und sammelt Ideen zu einer emanzipatorischen Theaterpraxis für Menschen ab zwölf Jahren.

Das Projekt „not reproduction“ ist als ein Austragungsort einer neuartigen Kunstproduktion zu verstehen, das sich der „Nicht-Reproduktion“ verschrieben hat, und eine tiefergreifende Auseinandersetzung mit dem Ist-Zustand der gesellschaftlichen und strukturellen Realitäten und den Realitäten der Künstler*innen der freien Szene mit unterrepräsentierten künstlerischen Positionen finden möchte.

„not the piece“ ist die Untersuchung von Selbstreferanzialität, Illusion durch Fiktion und multimedialen Ereignissen. Im luftleeren Raum zwischen Realität und Wahnsinn treffen wir uns am Theatervorpatz und tanzen einen TikTok-Tanz gemeinsam - skripted reality, unskripted follower. Es geht um die Kunst hinter und vor der Kunst, Interpretationsspielraum und die Grenzen der Fiktion.

Das ‚scheinbare Ende des erotischen Frauseins in Form des Abschieds von der Fruchtbarkeit‘ ist in unserer Gesellschaft ein Tabu. Viele Frauen werden damit konfrontiert. Wie geht man damit um? „Oestrum gignere“ soll Frauen ermutigen, über dieses Thema klarer, ohne Scham und Scheu zu sprechen. Vielleicht können wir das Thema mit Hilfe von Humor und gegenseitiger Unterstützung leichter bewältigen?

Die Recherche untersucht Sprache, Erzählungen, Topoi und die Begriffe Nazismus und Antifaschismus im Kontext des russischen Kriegs in der Ukraine. Grundlage sind Gespräche mit Berliner Russ*innen, Bayreuther*innen, Ostberliner*innen und Schauspieler*innen über das antifaschistische Gedicht „Seife in Bayreuth“ von Heiner Müller. Was kann Sprech-Theater, während Propagandasprache am Werke ist?

Bewaffnete schießen auf Flachfiguren mit menschlichen Zügen, Spezialkräfte rammen lebensgroßen Strohpuppen das Messer in den Bauch: Techniken des Figurentheaters helfen Polizei und Militär, das Töten zu üben. Diese Recherche möchte das „Killer-Training“ mit Puppen untersuchen und Material für eine Inszenierung zu dem Thema zusammentragen.

Eine Recherche über gebrochene Identitäten und Familienmythologien: über die wahren Geschichten von Saphirs jüdischer Familie, die in den 1930er Jahren in eine jüdische Gaucho-Kolonie in Argentinien auswanderte; über einen Großvater, der als schizophren inhaftiert wurde; und darüber, wie seine Nachkommen zu glauben begannen, dass der Erfinder der Relativitätstheorie ihr Verwandter sein könnte.

S. Huygen verbindet als Kabarettistin Politik mit Poesie. Sie recherchiert zum Klimawandel und konzentriert sich auf das Element Wasser als Erzählraum, um Mythen und klimatische Realität miteinander zu verweben. Was bedeutet Klimawandel, regional und global? Welche maritimen Erzählungen sind in unterschiedlichen Kulturen zu finden? Welche Narrative lassen sich mit dem Klimawandel verbinden?

2018 wird bei Stillekes Vater eine fronttemporale Demenz diagnostiziert. Im selben Jahr schließt mit der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop die letzte aktive Bergbaustelle im Ruhrgebiet. In dieser Tatsache steckt für sie mehr als reiner Zufall oder regionale Schicksalsfügung. Das Vergessen wurde zur kollektiven Mentalität einer ganzen Region. Es wird Zeit eine Heilung durch Performance zu denken.

Die Welt steckt in einem Neuverhandeln der Machtverhältnisse. Welche Fähigkeiten müssen wir ausbilden um einen Wandel von einer Dominanzkultur zu einer Konsent-Kultur zu vollziehen? Ausgehend von Octavia E. Butlers Roman „Parable of the Sower“, feministischen und afrofuturistischen Utopien, möchte Anne Horny performative Ansätze entwickeln um die Idee der intentionalen Veränderung zu erproben.

„PARADISE LOST“ erforscht das Ankommen neuer Zuwander*innen nach Deutschland. Was haben sie erwartet und was haben sie gefunden? Sind sie tatsächlich angekommen? Fühlen sie sich willkommen? Welche Dynamiken begleiten sie in diesem Prozess? Die Recherche konzentriert sich auf die Situation der neuen Zuwander*innen im Zusammenhang mit dem (sich immer wandelnden) neuen Zuwanderungsgesetz.

Die Recherche hinterfragt kritisch den „Parkour - Kunst der effizienten Fortbewegung“ und seine Trainingsmethoden - ausgehend von eigenen Trainingserfahrungen sowie der theoretischen Auseinandersetzung und Bezugnahme zu „The Carrier Bag Theory of Fiction“ von Ursula K. Le Guin. Sie schafft einen möglichen Entstehungsraum für einen feministischen Parkour im Diskurs der Kunst im öffentlichen Raum.

„Participating performance“ geht dem Interesse an kollektiven Prozessen nach, den Potenzialen und Emergenzen, die sich in diesen Prozessen zeigen und ihnen inne wohnen, verbunden mit der Suche nach Ansätzen, diese in einen performativen Raum zu überführen, der dem Publikum das Angebot zur Partizipation öffnet. Wie kann eine Performance ein kollektiver Prozess werden?

Das Projekt erforscht partizipative Partituren von Bewegung und Dialog, die durch die Linse des Aspekts des Spieldesigns betrachtet wird. Es wird untersucht, welche Rolle die Selbstbestimmung bei der Verwendung von Themen spielt und wie das Niveau der Tanzerfahrung die Erstellung von Partituren beeinflussen kann. Die Recherche erfolgt in Form von Workshops und Online-Dialogen via Social Media.

Schon Konfuzius sagte: „Lass es mich tun und ich verstehe“. Mit der Recherche erkundet Eike Schmidt neue Wege, um Kindern im ländlichen Raum Zugang zu zeitgenössischem Figurentheater zu bieten. Sein Fokus liegt auf der eigenen Spielfreude der Kinder. Mit partizipativen Angeboten entwickelt er ein pädagogisches Programm für das Theater Lazarett, welches mit den Kindern gemeinsam entsteht.

Wenn Reisefreiheit wichtig ist, gilt diese sowohl für das Verlassen eines Landes wie auch für die Einreise in ein anderes Land. Wenn du ausreisen, aber nirgendwo einreisen darfst, wird dein Streben nach Freiheit effektiv zunichtegemacht. Mit dem Projekt „Passgenau“ begibt sich die Künstlerin auf die Reise und zielt damit auf die Frage: Stell dir vor, du hast keinen ‚mächtigen‘ Reisepass!?

Im Rechercheprojekt „PATASOLA“ widmet sich Simon(e) Paetau performativ und theoretisch der Figur der PATASOLA und weiterer kolumbianischer, mythischer Wesen. In der Recherchearbeit unterzieht Paetau diese mythischen Figuren einer dekolonialen Lesart und arbeitet deren inhärente queere Elemente heraus, um daraus letztendlich ein Performancekonzept zu entwickeln.

What the body perceived as a pattern means? Pattern: the genealogy of the body tracking systems is a history of the body told through its various representations.

„Peace Food“ ist eine Recherche zur komplexen Geschichte der Entstehung und Beendigung von Kriegen. Historische Persönlichkeiten und Geschehnisse werden analysiert, pazifistische Ideen mit Ideologien von Gewalt verglichen. Ein performatives Konzept entsteht für ein Wortgefecht, ein kulinarisches Gemetzel zwischen Feldherren und Friedensfürsten endend bei einem friedlichen Mahl mit dem Publikum.

„Performative Bildsprache - episches Tableau vivant“ untersucht das Format des Fotocomic an der Schnittstelle von darstellender Kunst, Bildsprache und Social Media u. a. mit theoretischen Referenzen zu Brecht, Boal und Lācis. Ziel ist es, eine Handreichung zur Darstellung von Geschichten und Situationen in der Theaterarbeit mit Laien abseits von Sprachbarrieren zu erarbeiten.

Wie kann es gelingen, performative Luftartistik im Wald an arboristischen Strukturen umzusetzen? Unter der Fragestellung „Was macht die Umgebung Baum und Wald mit dem performativen Kontext?“ wird luftartistisch recherchiert. Wie wirkt es sich auf die Performance aus, ob diese in der Krone einer großen Buche oder in einer Kiefer passiert? Welche Rolle spielen Umwelteinflüsse?

Die Recherche beschäftigt sich mit dem Verhältnis artenübergreifender Kommunikation zum Theatertext. Können Formen des Theatertextes wie Dialog, Monolog und dramaturgische Strukturen auf artenübergreifende Interaktionen übertragen werden? Welche Potenziale und Risiken birgt das Schreiben über andere Spezies und Landschaften? Kann Text auch gemeinsam mit anderen Spezies entwickelt werden?

Die konzeptionelle Recherche für eine neue Performance untersucht die ‚Theatralität‘ und Semiotik von Unterhaltungskampfsportarten. Diese sind eine Metapher, um unser angeborenes Verständnis der Welt als ‚Bühne‘ für binäre Konflikte zu hinterfragen und zu untersuchen, wie unsere Performativität von Widerstandsgedanken und -bewegungen - besonders deren Verwendung als Waffe - davon beeinflusst wird.

In der Recherche entwickelt Ingo Tomi Aktionskunst-Formate im Kontext klimapolitischer Auseinandersetzungen. Dafür untersucht er sowohl ästhetische/theatrale Qualitäten politischer Aktionen der Klimabewegung, die v. a. disruptiv/störend auftreten, als auch künstlerische Strategien aus anderen Bewegungskontexten. Aus dieser Auseinandersetzung entstehen eigene Entwürfe.

This research project examines the narratives of migrant mothers in Germany. Salma Said deploys ethnographic and performance methods, such as polyvocality, to attempt to make ‘visible’ the experiences and voices of those new Berlieners who are attempting to create new homes in Germany.

Die Produktion „Hexe Hillary geht in die Oper“ soll in Grundschulen, Kindergärten oder Kinder-Theaterfestivals gezeigt werden. Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen werden über direkte Kontaktaufnahme, vor-Ort-Kommunikation informiert, herangeführt und begleitet. Das Ziel: Nachhaltig und mobil eine größtmögliche Begeisterung bei jungem und jüngstem Publikum für Musik*Theater wecken.

Sarah Herr erforscht dramaturgische Methoden und betrachtet dabei besonders das Konzept ‚physical dramaturgy‘. Die Literaturrecherche wird ergänzt durch Hospitationen bei Dramaturg*innen, Interviews mit Zuschauer*innen, Choreograf*innen und Institutionen zur Frage, was Dramaturgie sein kann. Ziel ist die Integration der Erkenntnisse in ihre Arbeit als Choreografin und künstlerische Begleitung.

In „Pieles Desaparecidas“ beschäftigt sich F. Martinez mit dem Verschwinden und der Rolle der Haut in Praktiken der Rückgewinnung und Überwindung von Erinnerungen. Die Recherche erfolgt anhand zweier Fallstudien über das Verschwinden: Die „Desaparecidos“, die während des Militärregimes in Chile verschleppt wurden, und die Nazi-Funktionäre, die nach dem 2. Weltkrieg nach Lateinamerika flohen.

Warum sind hormonelle Verhütungsmittel nur für Frauen* auf dem Markt verfügbar? Wie würde ein Äquivalent für den Mann* aussehen? Was passiert bei einer trans*-feministischen Aneignung der Antibabypille durch einen männlich* markierten Körper? „PILL POP“ ist eine performative Recherche zu Hormonpillen und stellt Fragen nach Verhütungsgerechtigkeit, Wissenschaftsobjektivität und Geschlechternormen.

Tim Schuster sucht Orte auf, wo Menschen versuchen, temporäre autonome Zonen der radikalen Sorgearbeit zu errichten, wo solche einmal waren oder potenziell sein könnten. Er führt Interviews mit Care Pirates, die über Praktiken des zivilen Ungehorsams Schlupflöcher auftun, dokumentiert Vorhandenes, evoziert Erinnerungen, imaginiert Möglichkeiten. Er erstellt eine Kartographie der porösen Stadt.

„PLANOVER“ ist eine Recherche von Lalo Gome zum künstlerischen Reifeprozess in Zeiten des Hungers. Sein Coming-of-Age-Projekt initiiert Diskurse, Diskussionen und Austauschen, die im Weiteren zu transformativ wirkenden Wissensnetzwerken und Aktivitäten führen. Sie dient als Vorratskammer für Gomes’ künstlerische Zukunft, in der er sich tiefergehend dem Hunger widmen wird.

Seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine neue Art von Material auf der Bühne. Zu dem als echt gelesenen Material oder seiner möglichst perfekten Nachahmung ist die mit Absicht schlechte, oft ironisch-augenzwinkernde Nachahmung gekommen. Objekte, die auf möglichst groteske Weise daran scheitern sollen eine kohärente Materialität zu haben. Sie sollen Thema meiner Recherche zu polemischem Material sein.

„Präsenzen“ ist der Versuch, mehr herauszufinden über Formen menschlicher und nicht-menschlicher Präsenz. Was ist die Präsenz einer Banane, einer Kiste, eines Raums? Ist die Präsenz einer Pflanze Pflanzenpräsenz und bleibt auch der Pflanze vorbehalten? Was ist überhaupt Präsenz? Wie bemerke ich sie und wie würde ich sie beschreiben? Könnte ein Mensch Objektpräsenzen lernen, aktivieren, anwenden?

Als Basis eines dokumentarischen Objekttheaterstücks finden im Rahmen von „prekär“ Interviews mit diversen Expert*innen des Alltags statt. Ihre Arbeitssituationen sind unterschiedlich, sie haben aber eine große Gemeinsamkeit: all ihre Beschäftigungsverhältnisse sind prekär. Es geht um individuelle Perspektiven auf strukturelle Ungerechtigkeiten im Bereich Arbeit und sozialer Absicherung.

Seit August 2022 leuchtet der Satz „5.9.72 - heute Kein Programm“ als Installation am Tribünendach der Regattastrecke München. Doch was heißt es, diesen Raum als szenischen zu denken? Was könnte sich hier ereignen – ohne dass es Programm würde? Was sind die Bedingungen einer Aufführung, die sich nicht ereignet – einer Nicht-Aufführung? Und was heißt es, diese zu initiieren?

Ausgehend von Sci-Fi Stories über vernetzte Welten werden narrative Räume entwickelt, die die Geschichten interaktiv und spielerisch vermitteln, als Theaterinstallation im virtuellen und analogen Raum sowie ein erster Prototyp für die Umsetzung mithilfe von Mixed Reality. Dabei wird Theater auch als Multiplayer-Game befragt: Wie lässt sich ein gemeinsames digitales Theatererlebnis gestalten?

„Queer Death“ verqueert und destabilisiert bereits existierende Ideen über Vergänglichkeit und ist demnach produktiv. In diesem Sinne verortet es den Tod inmitten vom Leben. In ihrem Vorhaben betrachtet Kallia Kefala Leben/Tod als ein Kontinuum und aus dieser Perspektive heraus möchte sie nach Darstellungsformen, Materialitäten und Körperpraktiken suchen, die diese These visuell unterstützen.

Schwul leben im Harzer Wald zwischen Bergwiesen und kleinen Dörfern? Ganz selbstverständlich lieben? Ist das Land vielleicht doch gar nicht so homophob, wie Städter oft behaupten? „QUEER DURCH DEN HARZ/WALD“ ist eine künstlerische Spurensuche, inwieweit sich die Gesellschaft im Allgemeinen und die queere Kultur im Speziellen in den letzten 30 Jahren im Harz (weiter)entwickelt haben.

Die Recherchearbeit „Queer-Jewish Magic“ sucht nach einer queer-jüdischen Theaterpraxis, die den magischen, queer-jüdischen Körper jenseits antisemitischer Fremdzuschreibungen als utopischen Ort radikaler Selbstermächtigung begreift. Im Zentrum hierbei steht die Erforschung historisch gewachsener Bilder und Zuschreibungen des Dämonenhaften auf jüdische, queere und weiblich imaginierte Körper.

Taly Journo untersucht (Wut)- Körper im Kontext unterschiedlicher Räume, in denen Wut passiert. Ziel ist die Entwicklung einer körperlichen Performance aus einer queer-feministischen-Perspektive mit dem Titel „Queercore“. Darin geht es um den öffentlich-gesellschaftlichen Raum versus den intimen Raum. Kann die unbeliebte Emotion Wut neue, schöpferische Impulsgeberin sein?

Der Tänzer und Drag-Artist Joel Small setzt sich mit verschiedenen Formen von ‚body modifications‘ und deren Geschichte innerhalb queerer Communities auseinander. Zugleich soll überprüft werden, inwiefern die Recherche zur Grundlage einer choreografischen Methode werden könnte.

“Radio choreography” is a long-term artistic research project exploring possible ways of transforming dance into sound and developing performative practices for the radio, while aiming to ‘unmute’ marginalised dance histories and tacit choreographic knowledge. This research explores the theme of transgenerational embodied knowledge as a new direction for the project.

Zusammen mit dem Theater als Ganzem befinden sich Definition und Praxis des Bühnenbilds durch die Pandemie und die dadurch in Gang gesetzten gesellschaftlichen Entwicklungen in einem grundlegenden Wandel. In einer Reihe von Gesprächen diskutiert und prüft Thea Hoffmann-Axthelm mit ausgewählten Akteur*innen der Theaterszene die These einer fundamentalen und permanenten Wende in der Szenografie.

In dieser Recherche beschäftigt sich Elisabeth Lindig mit Rausch sowie rauschhaften Erfahrungen im Performancetheater. Dabei fokussiert sie sich auf die kritische Betrachtung von misogynen, queerfeindlichen und rassistischen Strukturen im Rausch. Theoretisch und Praktisch suche ich nach Möglichkeiten für einen dezidiert queerfeministischen und empowernden Rausch und einem Performancesetting dafür.

Gibt es eine Musik, die man nicht hören muss? Der Regisseur und kollaborative Theatermacher Benjamin Hoesch fragt nach der Möglichkeit eines Tauben Musiktheaters. Mit Feldrecherche, Kontaktaufnahmen, künstlerischen Partner*innenschaften, Weiterbildung zu Barriereabbau in der künstlerischen Arbeit, technischen Experimenten und Formatentwicklung wird eine künftige Musiktheaterproduktion konzipiert.

Game Engines spielen im choreografischen Prozess bisher nur untergeordnete Rollen bei der Stückentwicklung. In der Recherche sollen dazu die Möglichkeiten aktueller Engines ausgelotet werden, neue, hybride Interaktionsmöglichkeiten für Publikum, Teilnehmende und Performer*innen in Performances und interaktiven Installationen zu schaffen.

Anja Jünger recherchiert zum Schicksal von ‚Erna Dorn‘, die als Opfer der DDR-Strafjustiz gilt, mehrfach durch das BG Halle verurteilt, während des Juniaufstandes 1953 befreit und wenige Tage darauf hingerichtet wurde. Sie ist zentrale Figur der SED-Propaganda, ihre Identität ungeklärt. Das Todesurteil wurde 1994 postum aufgehoben. Ein Frauenschicksal, das (künstlerisch) aufgearbeitet werden soll.

In Anbetracht menschgemachter Katastrophen rückt ein Denken des Posthumanen vermehrt in den Fokus und mit ihm vor allem ein Lebewesen: die Pilze. Einschlägige Theorien, sowie experimentelle Aufbauten mit Pilzen, Petrischalen, Mikrofonen und Waldboden dienen der Frage: Wie können wir den Pilzen Strukturen und Subtilitäten ablauschen für ein Theater jenseits menschlicher Gestaltungsmacht?

Jutta Damaschke setzt sich mit dem Thema Klimakrise auseinander und untersucht, wie das Kindertheater zur Bewusstseinsbildung beitragen kann. Welche Materialien gibt es bereits, und wie kann das Theater daran anknüpfen? Wie muss eine Inszenierung gestaltet sein, damit Kinder sich mit dem Thema beschäftigen wollen, welche Formen der theaterpädagogischen Begleitung sind nötig?

Was mir gehört darf ich zerstören, aber dürfen Natur, Commons etc. Besitz sein? Wie könnte es anders sein und wie kann man theatral-imaginativ regenerativere Formen des Gemeinsamen vorstellen? Durch Spezialist*innen-Gespräche zu Recht und Gerechtigkeit sowie einer Inszenierungskonzeption soll ein narrativ-empathisches (post-)dramatisches Theater für regenerative Zukünfte entwickelt werden.

Unter Verwendung von Umweltsensoren und responsiver Technologie stellt „RECIPROCAL SPACES“ eine Recherche an der Schnittstelle von Bühne, Performance, Objektkunst und Technologie nach neuen Formaten für Bühnenbild und eigenständigen Performances dar, in denen der Raum mit dem/der Performer*in in Interaktion tritt - durch Klang, Bild, Bewegung und Licht.

Considering the body of the artist as a site of recovery and repair, "Recovering the Body" researches lines between the medical, the choreographic, and the philosophical to investigate and question the status of the contemporary body under the weight of late-capitalism.

Vor 125 Jahren wurde die deutsche Kolonie in Kiautschou, China (1898 - 1919) begründet. Aus diesem Anlass sucht der Komponist und Musiktheatermacher Hang Su nach den Spuren der kolonialen Geschichte und entwickelt daraus ein Konzept für ein Musiktheaterstück, in der der koloniale Alltag und die daraus bedingten psychologischen Dynamiken thematisiert werden.

Wie können wir an Menschen erinnern, die in einer heteronormativen Gesellschaft mit binärer Geschlechterordnung unsichtbar gemacht wurden und weiterhin unerwähnt bleiben? Die Recherche „Remembering and forgetting gender“ setzt einen Fokus auf queere Erinnerungskultur/Archivarbeit als Ausgangspunkt für die Entwicklung internationaler Residenzformate mit einem Schwerpunkt auf queere Sichtbarkeit.

Emilie Girardin befasst sich mit aktuellem Dokumentartheater, einer Form, die (performative) Dispositive um Fragen der Repräsentation und der Grenze zwischen Fakt und Fiktion, Wirklichkeit und Ideologie, Publikum und Geschehen erforscht. Durch Praxisanalyse und Theorie beschäftigt sie sich mit aktuellen Diskursen über Realismus und Strategien der Darstellung von Realiät in hybriden Formaten.

This research is based on in depth analysis of 16 interviews about sexism and abuse of power in German and Slovenian theaters. Followed by exploring the performance text based on the results and a developing a concept for a future theatre show, “Haunted Theatre” is investigating the genre of horror.

In „Resituate!“ setzt sich Jennifer Hoernemann mit dem Ansatz der ‚tuning scores‘ der Künstlerin Lisa Nelson auseinander, der kompositorisches Werkzeug, improvisatorische Praxis und eine spezielle Wahrnehmungs- und Beobachtungsschule gleichzeitig ist. Hiermit erweitert sie ihr Wissen von kompositorischem Denken und für die Weiterentwicklung von partizipatorischer Performancearbeit.

Wie kann im Theater für ein junges Publikum eine Auseinandersetzung mit der Dringlichkeit der Rettung unseres Planeten aussehen? Welches sind die Voraussetzungen für die Entwicklung eines gemeinsam mit Kindern geschriebenen Theaterstückes, das Themen wie Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck, Klimagerechtigkeit und die Frage verhandelt, was man tun kann, um zum Erhalt des Planeten beizutragen?

"My Grandfather, who was a drag-queen in Vienna, was also the drag mother of none other than Richard Wagner." Is Richard Wagner part of my family now? Of my drag heritage? Who is actually Richard-Frou-Frou-Wagner and what’s his part in the House of Mazeltov? A research towards pseudo-documentary musical theatre texts that tell the erased and forgotten parts of the queer history of opera.

Im Kontext der Revolution im Iran werden Videomaterial und Prozesse performativ betrachtet, um Relationen zwischen transformierten Ritualen und der Frau*-Leben-Freiheit-Bewegung zu analysieren und zu hinterfragen: Wie verwandelt sich ein Ritual in einen politischen Akt? Wie widmet sich ein Ritual den Menschen, um soziale Rechte wiederzuerlangen? Wie multiplizieren digitale Medien Protestakte?

Das Projekt ist eine Vorrecherche zu einer Stückentwicklung für vier Tänzer*innen vor dem Hintergrund von Breaking als ritueller Kulturpraxis. Es beinhaltet eine Materialsuche an der Schnittstelle von Breaking und Zeitgenössichem Tanz und Recherche zu den Bewegungskonzepten Breaking/Partnering, De-Konstruktion von Rhythmen und Schrittfolgen, improvisatorische Elemente als choreographisches Mittel.

Die Theatermacherin Veronica Compagnone wird sich auf die Konstruktion von Roboterpuppen konzentrieren, die ästhetisch von den Figuren der Futuristen und der Avantgarde des letzten Jahrhunderts inspiriert sind, um Marionetten zu schaffen, die die Robotertechnik und die raffinierte Ästhetik der Avantgarde miteinander verbinden.

„Roles of the audience“ untersucht die Beziehung von Publikum und Performer*innen. Eine Recherche über Tanzformate, die mit der Rollenzuschreibung von Publikum und Performer*innen spielen.

Wie sieht die Zukunft kollaborativer künstlerischer Forschung mit nicht-professionellen Darsteller*innen aus? Die Recherche ist eine Weiterentwicklung der Arbeitsformen in partizipativen Prozessen durch Analyse vergangener Proben und Befragung eigener Konzepte der Teilhabe durch Reflexion bisheriger Strategien. Ziel sind neue Methoden und das Erstellen einer Toolbox für zukünftige Prozesse.

„So standen sie nebeneinander. Rücken an Rücken, und konnten sich nicht voneinander trennen, weil jeder die Hoffnung des anderen war.“ Das Projekt widmet sich der Erstellung eines utopischen Streitgesprächs zwischen Gisela Elsner und Dambudzo Marechera, zwei radikalen Gespenstern der unterschlagenen Gegenwartsliteratur.

Theater verändert sich in den Post-Corona-Zeiten außergewöhnlich rasant. Wie gehen blinde und sehbeeinträchtigte Theatermacher*innen und Zuschauende mit dieser Anforderung der Anpassungsfähigkeit um? Welche Rollen spielen dabei neue Formate, z. B. digitale Räume? Welche Schwierigkeiten sind aktuell vorhanden und durch welche Lösungen ist eine gleichberechtigte Teilhabe am Theater für alle möglich?

Judith Florence Ehrhardt untersucht anhand der Figur Salome künstlerisch und inhaltlich Möglichkeiten, die politische Kraft weiblichen Begehrens zu stärken, sowie die gesellschaftliche Gefahr, die in begehrende Frauen hineinprojiziert wurde und wird. Es soll eine Konzeption entstehen, die sich zwischen performativer Installation, Schauspiel und Burlesque-Choreographie bewegt.

Mit „SAME SAME“ widmet sich Eva-Maria Baumeister der Frage, wann unser Alltag politisch wird und was er uns über (soziale) Ungleichheiten verrät. Welchen Rhythmus hat Alltäglichkeit? Welche Körperlichkeit? Welche Muster? Und (wie) ist durch eine künstlerische Aneignung und Überhöhung dieser Elemente Alltäglichkeit (musikalisch/choreographisch) erzählbar?

"Say what you mean and mean what you say" we are constantly told. But actions speak louder than words, and actions complicate what is said. In this research, Mun Wai Lee brings spoken word, and the dancing body into collision, in order to create a dance experience that highlights the true complexity of the fractured, composite subjectivity that is oneself.

„Schäm dich!“ ist ein Ausruf, den wir dieser Tage des Öfteren zu hören bekommen. Ziemlich viele aufrechte Menschen wissen derzeit ziemlich genau, wer schamlos ist und sich für etwas zu schämen hat. Flugscham, Fleischscham, Bodyshaming. Mit „Schäm dich“ oder „Ich schäme mich für dich“ beanspruchen wir die Moral für uns, die Diskussion ist beendet. Doch was ist die eigentliche Bedeutung vom Scham?

Amelie Sabbagh befasst sich in ihrer Recherche mit der Rolle der Frau in ultrareligiösen Kontexten, allen voran in den Kreisen der Evangelikalen Christen und deren Inszenierung sogenannter Purity Balls und der dort vorkommenden Rituale. In Teil 2 hinterfragt sie die vorherrschenden Dynamiken, geht der Verbindung zum Thema Scham nach und greift hier auf eigene schambehaftete Erfahrungen zurück.

„Schiss“ haben ... das ist etwas Normales. Aber was passiert, wenn aus Ängsten ein innerer Sturm wird, der nicht mehr aufhört? Immer mehr Kinder fühlen sich genau so. Kann Theater hier heilsam sein? Wie kann eine solche Theatervorstellung aussehen? Mit betroffenen Kindern, Fachmenschen und Institutionen entstehen Interviews, die die Grundlage für eine Stückentwicklung sein werden.

Yvonne Dicketmüller lernt in ihrer Recherche, ihre Ideen für 3-d-gedruckte Kostüme in 2-dimensionale Schnittmuster zu übersetzen. In Praktika schaut sie einer Modedesignerin und einem Schneider über die Schulter, um von den beiden erfahrenen Praktikern mehr über die Konstruktion von Schnittmustern sowie das richtige Ausmessen von Körpern zu lernen.

Im Rahmen dieser Recherche wird Norbert Pape seine (programmier)technischen, konzeptuellen und künstlerischen Fähigkeiten im Bereich der VR (bzw. XR) ausbauen. Einerseits möchte er konkrete Tools für zukünftige Projekte entwickeln, und anderseits ein breiteres – nicht rein projektbezogenes – Wissen über den Einsatz von XR in der darstellenden Kunst erwerben.

Wie kann das deutsche Schulsystem dazu in die Lage versetzt werden, sein gegebenes Versprechen auf Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit tatsächlich einzulösen? Aus Interviews mit engagierten Lehrer*innen, aus subjektiven Stimmen, Einschätzungen und praktischen Vorschlägen entsteht die Vision eines gerechteren Bildungssystems - und das Konzept einer performativen, multimedialen Umsetzung.

„Schütze dich" ist eine Bewegungsrecherche zur Analyse von Schutzhaltungen des menschlichen Körpers in Notsituationen. Als Choreografin möchte Zoë Schreckenberg diese Schutzhaltungen zur Gefahrenabwehr als präventiven Maßnahmen für Notfälle und Krisen am menschlichen Körper untersuchen und herausfinden, welches Gefahrenpotential durch welche Form und welchen Ablauf im Körper präsent erscheint.

Was sind die ästhetischen und künstlerischen Positionen von Schwarzen Spoken Word Künstler*innen, die in und aus einem europäischen Umfeld heraus entstehen? Was für Räume und Strukturen braucht es, um diese zu unterstützen?

In dem Recherchevorhaben „Schweig still“ von Kathrin Spaniol wird das Erbe des Schweigens der Kriegsgeneration und der Kriegskinder zur NS-Zeit künstlerisch untersucht. Dabei geht es um die Suche nach einer physischen Sichtbarkeit des Vakuums, das das Schweigen bis heute hinterlässt. Das Ziel ist es, das Phänomen des Schweigens als Narrativ sowohl inhaltlich als auch formal zu reflektieren.

Wie klingen Mühlensteine wenn sie fliegen? Wie poetisch ist ein Erdbeben? Kann ich Jupiter auf einer Theaterbühne hören? „SCHWERES THEATER“ macht Eisenketten, Kirchturmglocken, Bahnschienen und andere Kolosse zu Akteuren. Ein Schrei-Chor reißt schwere Klangwände ein und die Performer*innen wissen, wie sich Ameisen wirklich fühlen. Eine Recherche zum Monumentalen und seiner Dekonstruktion.

„See Me Not“(AT) ist eine choreografische Recherche zu digital-räumlichen Strategien im 360° Screen Dance Videoformat. Rebecca Pokua Korang interessiert sich für die diversen Bedeutungsebenen, die das Zusammenspiel zwischen Performer*in, Choreografie, Raum, Kamera und Zuschauer*in herstellen kann. Ist das Hier ein physischer Ort oder ein Zustand, ein Rausch, eine emotionale Zuflucht? Und für wen?

„SEEGEWOHNHEITEN“ ist eine Weiterbildung in unterschiedlicher Bild- und Videosoftware und deren Einsatz bei eigenen Musiktheaterproduktionen. Die Recherche beinhaltet die Erprobung von KI-basierten graphischen Tools, eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten von Interaktion der Performer*innen mit generiertem Videomaterial, sowie Verknüpfung dessen mit live gespielter Musik.

Das Vorhaben befasst sich dem Thema Autorität und Führung. Ausgehend von dem Buch „Dare to Lead“ von Brene Brown und Interviews mit Kolleg*innen widmet sich Manuela Neudegger der Frage, was eine weiche und klare Anleitung in der Stückentwicklung braucht. Wie sieht innere und äußere Führung aus, und wie können freiberufliche Theatermacher*innen arbeiten ohne in einen Burn-out zu verfallen?

Ein Selbstporträt wird zum Auslöser einer Spurensuche, die sich vom Maler K. Gröger, über die Familie von Havemanns Partner bis hin zur Nachkriegssituation ab 1945 in Böhmen und Mähren erstreckt. Als Regisseurin interessiere sie sich für die unbekannten Aspekte der Familiengeschichte, in denen es um Heimat, Fragen von Identität und Verdrängung geht. Wie bringt sie diese Geschichten zutage?

Homosexuality was classified as an illness for Finnish painter Reidar Särestöniemi’s entire life. In his vivid works, he depicts himself incarnated as a bird, a bear, a plant, but his lovers remain invisible. In this research, Gylee will search for events and artefacts in Reidar’s life and work that speak to his Queerness. What can he discover by spending time with one of his Queer ancestors?

Deborah Manavi ist ‚Viertel-Iranerin‘, sie spricht Deutsch und war noch nie im Iran. Sie ist rastlos. Was andere als Heimat begreifen, hat sie nie verstanden. Sie ist eine von vielen, die ihre Identität, ihren Raum suchen - a sense of home. Wie kann ein Gefühl von Zuhause entstehen, wenn wir biographisch und transgenerational entwurzelt sind? Dieser Frage widmet sie sich in ihrer Recherche.

Nach der Aufhebung von Roe vs. Wade in den USA drohen Einschränkungen von Homosexuellen-Rechten. Auch in Deutschland kommt es zu Queer-Feindlichkeit, intendiertem Schweigen, Unentschlossenheit in der Kirche. Sexualität bleibt in der Kirche schambehaftet. Als Insider möchte Christo Schleiff auch interreligiös mit Akteur*innen ins Gespräch kommen und progressive Projekte initiieren.

Im Recherche-Projekt „Sex Mythen“ untersucht die Multimedia-Künstlerin Lisa Rüger mittels Performance und Recherche-Praxis, Ökonomisierung und Konstruktion von privaten und wirtschaftlichen Körpern. Sie sucht nach Kategorien zwischen dem Öffentlichen und Privaten, Körpern, Sexarbeit und feministischer Ermächtigung.

Gespräche mit Sexarbeiter*innen dienen zur Entwicklung einer Theaterperformance. Leitfragen sind z. B.: Was hat dich zur Sexarbeit gebracht? Was bedeutet es, Sexarbeiter*in zu sein? Wie sieht dein Alltag aus? Wie kommunizierst du es mit deiner Umgebung? Sharon On beschäftigt sich damit, mit welchen kulturellen Prägungen wir uns auseinandersetzen sollen, um uns vom Hurenstigma zu befreien.

In „shame on me“ erforscht Panni Néder das Thema der toxischen Scham auf eine radikale Weise und möchte herausfinden, in welcher künstlerischen Form das Ergebnis ihrer Recherche und Vorarbeit später präsentiert werden kann. Scham ist persönlich, politisch und problematisch. Scham ist verschämt. Scham ist tabuisiert. Scham ist brisant. Let's talk about shame! Let's perform shame! Let's kill shame!

In „Sich Zusammenbauen“ setzt sich die Performancekünstlerin Lena Düspohl auf verschiedenen Ebenen mit der Arbeit mit Holz auseinander und untersucht, welche Rollen es in ihrer Kunst einnehmen kann. Ein Lehrer der Langsamkeit? Eine Erinnerung an ihre Herkunft? Ein gemeinschaftsbildender Rohstoff, der gleichzeitig eine Geschichte der Ausbeutung erzählt? Eine Quelle für gestalterischen Ausdruck?

Das Konzept von Heimat und die damit verbundenen Gefühle und Vorurteile sollen erforscht werden. Es sollen künstlerische Mittel und Ausdrücke gefunden werden, um Flucht, Unterschiede und vor allem Gemeinsamkeiten, die daraus erwachsen, darzustellen und so mehr zwischenmenschliche Verbundenheit zu schaffen.

„slippery images“ untersucht die ‚Entblößung‘ durch die ernst genommene Oberflächlichkeit. I fake it ergo sum. Choreographische Skizzen sollen entwickelt werden, in denen ein Zustand der ständigen Verwandlung permanent fortgesetzt wird. An der Schnittstelle von Philosophie, Bewegung und Performancekunst entsteht eine Persona, die performativ kein festes Bild von sich festhalten lässt.

“SLUM-IN'” aims to transform a creative process by engaging with a context contrasting to a traditional theatre stage. A slum in Caracas and its community project serves as the place to problematize a multidisciplinary creative practice. It questions syncretic dances: what is left and still embodied from the first colonial encounter, what has been erased, and what can be done moving forward.

In dem Projekt „Soft Boying“ widmet sich Ton Bogataj dem Aspekt des Kunst Schaffens, der üblicherweise im Hintergrund der künstlerischen Praxis stattfindet – Bogatajs Transition. Im Februar 2021 hat Bogataj begonnen, sich täglich Testosteron in Form von Gel auf die Haut zu cremen. Im Rahmen der Rechercheförderung will sich Bogataj dieser politischen Körperpraxis künstlerisch annehmen.

„SOLASTALGIA“ ist der Kummer, der durch die Veränderungen in der Heimat aufgrund der globalen Erwärmung oder von Umweltkrisen verursacht wird. Es zeigt die Auswirkungen des Klimawandels auf das geistige, körperliche und emotionale Wohlbefinden. Können wir eine Überlegung anstellen, um potenzielle neue Beziehungen zur Erde/zum Zuhause zu kartieren und sie mit verkörperten Aktionen zu beschreiben?

Das Projekt „Some Cache, No Drama - Interfaces des Performativen“ soll einen Beitrag zu einer über die Pandemie hinausweisenden Verknüpfung von Theater und dem Internet liefern. Dabei soll die Geschichte des Internets auf Schnittmengen zu Theaterpraktiken in den jeweiligen Zeiten untersucht werden und mithilfe Methoden der künstlerischen Forschung an ästhetischen Konzepten gearbeitet werden.

Maciej Sledziecki recherchiert zu einem frühen Vorläufer der Science Fiction, das als Grundlage für ein Musiktheater um das Spannungsverhältnis von Wissenschaft und Spiritualität dienen soll. Am Ende soll eine grundlegende Konzeption für das neue Werk feststehen, Figuren-, Instrumentierungs- sowie Inszenierungideen entwickelt sein, musikalische und performative Partner sowie Spielorte feststehen.

„Sorge tragen“ ist eine Recherche, die zeitgenössischen Zirkus und feministische Theorien zusammenbringt, um den Aspekt Sorgearbeit sowohl hinter als auch auf der Bühne zu beleuchten. Dabei werden verschiedene Zirkustechniken verwendet, um das wichtige Thema Sorgearbeit zu veranschaulichen, näher zu bringen und zur Reflexion anzuregen.

"Sou do Sul" (Ich komme aus dem Süden) is a research project by the Brazilian-born playwright André Felipe Costa Silva. Departing from an autobiographical and decolonial research, the project focuses on a historical and poetic research of the South region of Brazil, with the goal of writing a play that touches on the themes of racism and dystopias fomented by the Latin American extreme right-wing.

„Sound of the Police“ ist eine Recherche, in dem der Musiker und Theaterschaffende Henrik Demcker Polizeigewalt klanglich untersucht. Wie klingt die Polizei jenseits von Sirenen? Oder wenn sie nicht dein Freund und Helfer ist? Wenn bewaffnete Menschen bei Demonstrationen oder auch nur bei Lärmbelästigung zum Einsatz kommen? Ziel ist es, das Fundament für eine Klangperformance zu legen

Lebewesen mit einem Nerven- und Immunsystem können sich an (Stress)Erfahrungen, wie etwa eine Krankheit, erinnern. Doch wie sieht es bei Organismen ohne Nervensystem aus? Haben diese ein (Stress)Gedächtnis und können Erfahrungen speichern und womöglich weitergeben? „Sounds of Memory – Mind of Organisms“ beschäftigt sich mit den Erinnerungen von Organismen und wie diese wiedergegeben werden können.

Recherchiert wird zu Pflanzen(saaten) als Schnittstellen, um das Bewusstsein für biologische Prozesse und die Beziehung zwischen Mensch und Flora zu schärfen und um neue sensorische Interaktionsmöglichkeiten und Medienpraktiken in einer performativen digitalen Kunst zu (er-)finden, die Pflanzen als Akteure einbezieht.

Von Waldbaden, Floating Tank, Katzencafé über Tageslichtlampe, Klangbett und Massage-Roboter - Lisa Fütterer möchte den Dschungel der Selbstoptimierungs- und Erholungsindustrie durchforsten nach (vermeintlich) heilenden und wohltuenden Objekten und Räumen, diese verdrehen, verkitschen, radikalisieren und daraus einen Tempel der skurrilen, queeren, inklusiven (Selbst-)Fürsorge entwickeln.

„Space Girl: an ecofeminist approach to space junk“ setzt sich mit der Wechselwirkung zwischen Weltraumkolonisierung, Naturausbeutung und Patriarchat auseinander. Višnja Sretenović reflektiert über Care-Ethik, Konsumüberfluss, die Wichtigkeit der Intersektionalität im Entscheidungsprozess und bietet mittels kritisch-kreativer Potenziale der darstellenden Kunst eine künstlerische Interpretation an.

„Spatzenkrieg!“ ist Tucké Royales dramatischer Versuch, all jenen Spatzen, die 1958 durch Mao Zedongs ‚Ausrottung der vier Plagen‘ von Chinas Himmel fielen, das kosmische Wissen des Chores zu unterstellen, und sie damit über in einer Vielzahl gegenüber dem Großen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas zu Wort kommen zu lassen.

In „Spaziergang mit Bertha“ kommt eine persönliche Form des Erinnern zu Wort: Töne und Bewegungen werden zu Mitteln der Vergangenheitsbewältigung und Aufarbeitung von Familiengeschichte. Ausgangspunkt der Recherche ist das Hinterfragen des kollektiven und persönlichen Gedächtnisses und der Rolle der akustischen Wahrnehmung, wenn es darauf ankommt, Räumen des Erinnerns beizutreten.

In „Speaking Sci Fi“ untersucht Dominika Julia Homa das sprachlich-emanzipatorische und zukunftsweisende Potenzial, das sich in unterschiedlichsprachiger Science Fiction Literatur verbirgt. Die Recherche bewegt sich von Solarpunk über Hopepunk hin zu nicht-binären Neologismen in der polnischen Sci Fi Prosa.

Wernecke beschäftigt sich mit unterschiedlichen Spielformen und deren Regeln als Werkzeuge für den künstlerischen Probenprozess: Sie untersucht, wie mit Hilfe dieser Regeln spielerisch künstlerisches Material generiert werden kann, wie diese Materialien wiederum ins Verhältnis gesetzt werden und schließlich wie über Spielregeln kollaborative Prozesse angeregt werden können.

Eine Recherche zur Sprachenvielfalt und verschiedenen Erzählweisen im Zusammenhang mit Flüchtlingen in Nordschweden während des Zweiten Weltkriegs. Die Geflüchteten sind den deutschen Zwangsarbeiterlagern in Nordnorwegen entkommen. In verschiedenen Quellen ist dieselbe Fluchtgeschichte sehr unterschiedlich erzählt. Ziel ist ein mehrsprachiger Podcast aus Stimmen, Tönen und Stille.

Das künstlerische Forschungsprojekt „Spuren im tiefen Grund“ untersucht den wechselseitigen Einfluss von Tanz und Materie. Durch plastisches Modellieren von Tonmasse in tänzerischer Improvisation wird eine Brücke geschlagen zwischen Bildender und Darstellender Kunst. Inhaltlich befasst sich die Arbeit mit dem Einwirken des Menschen auf natürliche Prozesse der Erde im Anthropozän.

Shahab Anousha versucht, die performativen Verhältnisse von Körper und Stadtkarte in der Stadt zu erforschen und mögliche Materialien für die Konzeption einer Audio-Radtour in Berlin zu sammeln.

In ihrer Recherche überträgt Ada Grüter das Konzept des Stalkings (Paartanz im House Dance) auf die Schwelle zwischen analog und digital. Hierzu übersetzt sie ihrenTanz in den digitalen 3D-Raum und möchte herausfinden, welcher tänzerische Austausch mit verschiedenen digitalen Körpern möglich ist. Welche Rückschlüsse lassen sich von der Bewegung des 3D-Körpers auf die analoge Bewegung ziehen?

Ein Dialog der Generationen ist notwendig, damit die starken Kinder von heute von den starken Kindern, die ihre Eltern und Großeltern einmal waren, mehr mit auf den Weg bekommen als Zukunftsangst. Claudia Wiedemer stiftet junge Menschen an, ihre Wünsche, Forderungen und Fragen an die Generationen vor ihnen zu formulieren. Eine Reise durch die Zeit mit Hilfe von Interviews und gemeinsamem Fest.

Die Recherche widmet sich dem Leben und Arbeiten in den Freien Darstellenden Künsten und der Ausbildung des Nachwuches in folgenden Schritten: 1. Recherche zu vorhandenen, vorbereitenden Seminar- und Beratungsangeboten an den Ausbildungsstätten, 2. Entwicklung machbarer Seminarformate auf der Basis einer Kooperation von Ausbildungsstätten und den Landesverbänden der Freien Darstellenden Künste.

In diesem Vorhaben beabsichtigt Olga Blank, Geschichten ihrer Vorfahren in einem Zusammenspiel von Figurentheater, Tanz und dokumentarischen Bildern greifbarer zu machen. Die Recherche umfasst Themen wie Migration, Displacement und transgenerationale Traumata im Kontext der Geschichte der ‚Russlanddeutschen‘ und soll hinterfragen, wie die Erlebnisse der Vorfahren unser Leben heute beeinflussen.

In ihrem Recherchevorhaben untersucht Wanda Dubrau, wie das Konzept der „stories of ongoing“, der „Geschichten, die weitergehen“ von Donna Haraway zugänglich gemacht werden kann, um die Grundlagen für eine inklusive Theaterperformance zu schaffen. Feministische Ansätze von Storytelling sollen somit in Beziehung gesetzt werden zu diversen/inklusiven Formen des Erzählens auf der Bühne.

Im Rahmen des Recherchestipendiums beschäftigt sich Rosh Zeeba theoretisch und praktisch mit der Historie des Bauchtanzes mit einem Fokus auf Pose und Ornament im Kontexts des Kolonialismus. Das Projekt besteht aus einer intensiven Recherchephase und Austausch mit in Deutschland ansässigen queeren BIPoC Artist*innen, die sich verschiedenen Tänzen aus der SWANA Region widmen.

Wie dehnbar sind Körper, Räume und Blicke? Vermeintliche Unlesbarkeit soll auf den unterschiedlichen Ebenen entstehen und dazu beitragen, ein kakofones Tableau vivant aus Kostüm, Raum und starren sowie beweglichen Körpern entstehen zu lassen. „gender is a magic trick i forgot how to perform“ (Billy-Ray Belcourt)

“Study of humor and dance” looks into ways that humor was used in dance previously as well as seeks to further develop and rethink the relation between humor and dance and examine the potential of their combination for opening fragility of the dancer as well as opening empathy between the dancer and the audience.

Es ist absehbar, dass sich der Mensch in naher Zukunft im Rausch der Selbstoptimierung oder zur Milderung von Krankheiten Hightech Gadgets unter die Haut einpflanzen lassen wird und damit die Membran HAUT, die natürliche Grenze zwischen seiner PHYSIS und der AUßENWELT, fallen wird. ‚Angetriggert‘ durch diese Beobachtung startet ein umfangreicher Rechecheprozess zum Themenfeld TRANSHUMANISMUS.

Ist jeder Klang bereits ertönt? Sollte unser Verständnis für Musik und Klänge, wie für unsere Sprache neu gedacht werden? Was hat der Einfluss von männlich gelesenen Komponisten mit dem heutigen Verständnis für Musik zu tun? Diese Recherche macht sich auf die Suche nach neuen musikalischen Erzählformen und versucht herauszufinden, ob sie sich mit der Notwendigkeit queerer Dramatik vereinen lassen.

Wie können dramaturgische und kunstvermittelnde Strategien aussehen, die das kollaborative Potenzial des worldwideweb nutzen? Die Tools, um diese digitale, globale Verbindungsstelle ernst zu nehmen und darüber künstlerische Prozesse zugänglich und möglich zu machen, möchte Lenja Busch in ihrer Recherche erforschen und erproben.

Das Projekt ist eine Recherche und Experiment zum Potenzial von Künstlicher Intelligenz in Bühnenbild und visueller Kommunikation. Ziel ist die Verbesserung des kreativen Prozesses, der visuellen Wirkung und die Gewinnung von Erkenntnissen um Befangenheit und Bias von Machine-Learning gestützten künstlerischen Prozessen.

Bogna Grażyna Jaroslawskis künstlerische Recherche sucht nach den Möglichkeiten und Grenzen des ‚Dialogierens‘ als einer möglichen KI-basierten Zusammenarbeit mit einem gleichwertigen ‚Sparringspartner und Ko-Künstler‘. Könnte man sogar so weit gehen, mithilfe von ChatGPT Theatertexte und DALL·E 2 Bühnenbilder für die Darstellenden Künste zu entwerfen, die unser Publikum emotional berühren?

Für eine Performance zum Thema Erste Hilfe und Soforthilfemaßnahmen soll ein tieferes Verständnis der Ersten Hilfe entwickelt werden, um das Bewusstsein für Situationen schärfen, die nicht akut zu sein scheinen, bis sie uns plötzlich betreffen. Im sozialen Kontext, bedeutet dies auch die Analyse von Situationen, in denen eine sofortige Reaktion auf eine öffentliche Bedrohung erforderlich ist.

Diese Recherche dient der Vertiefung, Weiterbildung und Vernetzung im Bereich Tanz für junges Publikum und bezieht sich sowohl auf die künstlerische und organisatorische Ebene, sowie die inhaltliche Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Kernkonzepten 'Teilhabe und Partizipation'.

Das Projekt ist eine ergebnisoffene Recherche über die Zusammenarbeit zwischen Dramaturgie und zeitgenössischer choreografischer Praxis. Die Entstehung des Konzepts Tanzdramaturgie sowie die aktuellen Herausforderungen der Vermittlung zwischen verbalen und nonverbalen Handlungsweisen werden erkundet. Zudem soll die Konzeption eines transdisziplinären Austauschformats ermöglicht werden.

Mit „Tanzende Götter“ möchte der Dramaturg Mamadoo Mehrnejad zum philosophisch-politischen Diskurs des Widerstands aus künstlerischer Perspektive beitragen und die Beziehung zwischen Körper und Raum im Widerstand und in revolutionären Zeiten untersuchen. Wie kann der Körper als Barrikade, als Hürde fungieren?

“TAO TE QUEEN” is a sound and performance proposal based on the version of the TAO TE KING translated by Ursula K. LeGuin. How can we reread and revisit a sacred text written so long ago, under contemporary codes? How can we transform a stage into an agora, a cathedral, a temple?

Nikolai Kemeny verbindet als moderner Hoofer die Welten von Rhythmus und Bewegung. „TAP SCRIPT“ erkundet das cinematische Potenzial des Steptanzes und definiert eine Zukunftsperspektive. Aufbauend auf den Erkenntnissen seiner letzten Kurzfilme möchte Kemeny die essenziellen Gestaltungsmittel für eine gelungene Visualisierung der Ansätze des zeitgenössischen Steptanzes im Film identifizieren.

Katja Tannert erforscht die künstlerische Übersetzung der Tiefsee mittels Theater, Zirkus, Videokunst und Musik. In einem durch Austausch mit Wissenschaftler*innen des Alfred-Wegner-Instituts ergänzten künstlerischen Prozess erstellt sie ein Konzept für ein synästhetisches Erlebnis für Erwachsene und Kinder. Sie bereitet die dritte Produktion der Wissenschafts-Kunstplattform terraMagnix vor.

"Tech(no)body" is a dance research that explores social, political and relational implications of forthcoming human-humanoid robots coexistence. Enrico Paglialung follows an interdisciplinary approach to intersect choreography with spoken text and visual elements. He investigates the latest results of AI to reflect on our relationship with technology. How will humans and humanoids live together?

Was ist die Pille heutzutage? Feministische Kontrolle über Fruchtbarkeit? Oder patriarchales Kontrollinstrument über den weiblichen* Körper, um schon in Teenie-Jahren Schönheitsnormen durchzusetzen? #Pille gegen Akne? In „Teenie Times“ untersucht die Musiktheatermacherin Pauline Jacob den Einfluss medizinischer Hormonpräparate auf alle Geschlechter – und wie das in der Oper besungen werden kann.

Ausgehend von wiederkehrenden Themen aus ihrer praktischen Arbeit erforscht Katja von der Ropp die Möglichkeiten der Verwendung von Mehrsprachigkeit auf der Bühne sowie das Zusammenspiel von Bewegung und Text unabhängig von Notwendigkeiten konkreter Produktionen. Darüber hinaus stärkt und entwickelt sie in diesen Feldern ihre eigene künstlerische Position.

„THE ANCIENT LOST ALL OUR GREAT IDEAS“ ist eine Suche nach der Zeit vor der Geburtsstunde des europäischen Theaters, um das Theater für die Gegenwart und Zukunft mit einer erneuten Geburt zum Leben zu erwecken. Wie können wir zu einem zukunftsweisenden und nachhaltigen neuen Theater als chorischen Tanzplatz der Vielen gelangen?

„THE DISEMPOWERED“ beschäftigt sich mit dem Thema Macht/Ohnmacht im Zusammenhang mit chronischem Schmerz. Die Recherche nähert sich damit einem sehr intimen, biografischen Thema, das sich gleichzeitig so allgegenwärtig und so unsichtbar durch unsere ganze Gesellschaft zieht. Aus fiktiven Erzählungen wird Material in Bewegung und Video generiert, das in eine choreographische Arbeit einfließen soll.

Rechtfertigt der Stempel ‚Hochkultur‘ oder ein ‚legendär fetter Beat‘ sexistischen bzw. diskriminierenden Text? Was wären Alternativen? Gibt es die bereits? Wenn ja, wo? Wie verbreitet sind sie? Wer konsumiert sie? Welche Plattformen gibt es dafür? Und wie kann Helena Kontoudakis ihre erste feministische HipHopera schreiben?

Diese Recherche um das Objekt UMZUGSKARTON wird in drei Phasen aufgeteilt und dient als Erfindungsprozess für eine Tanz-Performance und Installation für den urbanen Raum der Stadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern. Es sollen Installationen entstehen die performativ von Tänzern und Publikum bedient werden können und das Stadtbild vorübergehend verändern.

Wie können wir das Wissen des Geistes und das Wissen des Bauches miteinander verbinden? Die Tanzkünstlerin Ariel Hayun möchte Möglichkeiten entwickeln, Wissen aus subversiven Tanzpraktiken, in denen das Becken die Hauptrolle spielt, mit feministischen und queeren Ansätzen zu verweben und so Wissen aus dem weiblichen* Körper und dem Geist miteinander ins Gespräch zu bringen.

Im Rechercheprojekt „The Power of Macht“ setzt sich Nina Weber mit den Machtverhältnissen in ihrer eigenen künstlerischen Praxis auseinander. Sie wird ihre Erfahrungen reflektieren und sie mit Theorien von Macht in Verbindung bringen, um ihre Praxis hin zu einer machtsensibleren Arbeitsweise zu führen.

WIr leben in einer operettenhaften Zeit. Drinnen wird die Fledermaus gegeben, während draußen die Klimakatastrophe droht. In „The Return of the Operette“ rekontextualisiert Dennis Depta, als Dramaturg der Musiktheatergruppe glanz&krawall, ausgewählte Operetten zwischen 1850-1920, verschafft sich einen Überblick über zeitgenössische Werke und fragt, wie eine Neuschreibung der Operette aussieht.

„The Secret Life of Plastic Bags“ erforscht eine Realität, in der die bescheidene Plastiktüte im Mittelpunkt steht, während die Darstellerin versucht zu verschwinden. Julia Pinter möchte dafür Material sammeln, das sonst die Umwelt verschmutzen würde, und eine Jonglierforschung durchführen, die die Hierarchie der Zirkuskünste auf den Kopf stellt.

Die Recherche „The Secret Life of Spotify“ untersucht wie moderne Streamingdienste die Ästhetik von Musik beinflussen und unser Hörverhalten überwachen. Welche gesellschaftlichen und ästhetischen Folgen haben Datenextraktion und Verhaltensbeeinflussung von Hörer*innen? Wie wirken sich die Marktmacht von Spotify und sein ungerechtes Bezahlmodell auf die Realität von kleineren Bands aus?

Self-education is an everyday activity. Go out, forget yourself and images will come to you. Later, you begin to develop new associations with shapes and colors. Watch movies, browse the books, and comics, watch the sky and then name what you have seen and felt. Sit to the Internet and search for other materials and inspiration. And then try to follow the idea. (V.LONGUEMARE)

“The Subjective and the Unison” is a research dealing with complementary themes central to May Zarhy's work. She will explore the theoretical background related to her quest for a form that expresses the personal point of view of the dancer, and its relation to unison work. This will be done through studies from other fields of knowledge, leading into conceptual formulation for her next work.

Die Recherche befasst sich mit der Wirkung von Humor als politischem Instrument. Sie begreift Witze on- und offline als möglichen Raum von Gewalt und dessen Verharmlosung sowie als Mittel des Empowerments. Sie hinterfragt auf kulturwissenschaftlicher und performativer Ebene das normalisierte Lachen als eine hegemoniale Geste.

„Marry me, little Ausländer, let me give you all of me." Mit dem Projekt „the wedding present“ begibt sich Performancekünstler*in Lotti Oeken auf die Suche nach dem subversiven Potenzial von Heirat und Ehe. Die häufig unbehaglich patriarchalen Rituale einer Hochzeit werden genauso wie die politischen Dimensionen dieses Vertragsabschlusses umgedeutet und auf ihre Performativität hin untersucht.

„THE WINNER TAKES IT ALL“ ist eine Studie – ‚ein Spaziergang durch die Zukunft‘ im Stadtteil Siemensstadt in Berlin-Spandau und eine vielfältige Recherche an einem kapitalistisch-industriellen Zukunftsort mit der Frage danach, ob wir heute bereits Zukunft sind, ob wir diese Zukunft wollen oder ob wir über eine neue Zukunft nachdenken wollen. Oder sind Zukunftsideen per se ein Produkt des Kapitals?

Ein Theater der Stille - ist das möglich und wenn ja, wie? Was heißt Stille und was be­wirkt sie? Und welche Auswirkungen hat das insbesondere für eine Künstlerin, die mit visuellen Mitteln in Räumen Atmosphären kreiert? Das Kerninteresse dieser Recherche gilt einer wissenschaftlich ambitionierten, künstlerisch ausgerichteten und persönlichen Forschungsreise in die Kultur des In-sich-Einkehrens.

In Tatjana Reehs Recherche geht es um die Frage, wie man ein Theater mit und für Jugendliche und Kinder mit psychischen Beeinträchtigungen gestalten kann. Wie können dabei Formen und Ästhetiken des absurden und visuellen Theater zu einem empowernden, entstigmatisierenden Mittel werden, um mit Ängsten umgehen zu können?

Louis Panizza untersucht ausgehend von gemeinsamen Ursprüngen olympischer und theatraler Kultspiele die Trennlinien und Schnittmengen von Sport und Theater. Durch einen Blick in die Phänomene des Sports und der Masse sucht er nach Praktiken für die theatrale Zusammenkunft von Heute. Ein Stadion fürs Theater als Utopie? Was können Sport und die Olympische Idee für die künstlerischer Arbeit lehren?

Die „Theater-Bauhütte“ ist eine Recherche ausgehend von der Frage, inwieweit Theater gerade für Jugendliche einen niederschwelligen Zugang zu aktuellen oft abstrakten gesellschaftlichen Themen wie Mobilität, Klima, Demokratie, Migration ermöglichen kann, um so aktiv die Gegenwart zu begreifen und die Zukunft zu gestalten. Wie kann Beteiligung an der Gestaltung ihres Stadtraum ermöglicht werden?

Die Recherche „THEATER, PARASOZIAL“ setzt sich mit dem Phänomen der Parasozialen Beziehungen auseinander, Beziehungen, die einseitig geführt werden und abseits der Realität stattfinden. Welche narrativen Strukturen stecken dahinter? Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Parasozialen Beziehungen in den sozialen Medien heute und ähnlich gearteten Beziehungen im klassischen Theaterkanon?

„Es ist traurig zu denken, dass die Natur spricht und die Menschen nicht zuhören.“ schreibt Viktor Hugo 1840. Wie könnte ein „theatrum naturae“ aussehen, in dem Natur, Tiere und Menschen gleichberechtigt über die drängenden Themen des Klimawandels, des Artensterbens und der Zerstörung unseres Planeten verhandeln?

„There is love, if there is anything it is love.“ (AT) ist ein Versuch, das Potenzial des romantischen Liebesideals für die Performance neu zu entdecken. Virtuelle und in-real-life Begegnungen dienen hier als Ausgangspunkt für performative Gesten und Ausdrucksformen einer Liebesbekundung, die sich zu einer Lovestory verflechten, aus der ein experimentelles Opernstück konzipiert werden soll.

Vieira dos Santos intends to document costumes, which were created with the aim of representing non-white bodies, in public costume collections in the city of Berlin, such as the Kostümkollektiv Fundus and the Theatersammlung Stadtmuseum Berlin. Aim is to bring to these collections a critical and decolonial perspective on the role of costumes in the construction and deconstruction of stereotypes.

„Through women's eyes“ recherchiert für ein Tanztheaterstück, das Stereotype und Stigmata der Geschlechter herausfordert und im Tanz neu definiert. Was bedeutet Weiblichkeit aus der Sicht von Cis/Trans-Frauen? Eine Reise durch kulturelle, verwurzelte Konstrukte und moderne, befreiende Erkenntnisse. Spanischer Flamenco fusioniert mit Vogue, der Underground-Clubkultur der New Yorker 1980er Jahre.

„TikTok Tänze - Eine Recherche über die Auswirkungen von sozialen Medien für die Hip Hop Tanz Kultur“ beschäftigt sich mit der Vermarktung von Hip Hop auf Social Media und dem wachsenden Einfluss der Digitalisierung auf die Kunstform. Die Recherche gliedert sich in zwei Phasen. Die Ergebnisse werden über Social Media geteilt, um zu sensibilisieren und nachhaltig zu einem Austausch anzuregen.

„Timestamps“ ist eine autoethnografische Recherche in Form von skizzenhaften Miniaturen. Schwerpunkte liegen auf Bild-/Filmbearbeitung und Animation. Das Ausgangsmaterial ist eine Sammlung von Fotografien von Weishaupts verstorbenem Großvater. Es entsteht eine Reihe von kurzen, zweidimensional animierten Anischtskarten oder Briefmarken als visuelles Element bereits vorhandener Kompositionsskizzen.

Schenken ist auf den ersten Blick eine schöne, auf den zweiten eine heikle Angelegenheit. Wer beschenkt wird, fühlt sich womöglich zu einer Gegenleistung verpflichtet, von oben herab behandelt, in eine Abhängigkeit gedrängt. Und wer zu viel von sich selbst gibt, verliert sich, brennt aus, wird frustriert. Sina Dunker erforscht Kreisläufe des Schenkens, die alle Beteiligten nachhaltig bereichern.

„TODES:AHNEN“ ist eine Recherche der Schauspielerin und Regisseurin Magdalena Scharler zum Thema ‚Sterben und Tod im Wandel der Zeit‘. Sie setzt das ‚Einsame Sterben‘ der Corona-Pandemie in Bezug zu den Ritualen, Welt-/und Todesanschauungen der Vergangenheit und der verschiedenen Weltkulturen und Religionen.

„TOMATENBALLETT“ forscht an der Darstellbarkeit des Todes mit den Mitteln des Objekttheaters. Es sucht assoziativ und bildreich. Verschiedene Gemüse werden zubereitet, Bilder entstehen, Geschichten, Analogien. Alles verwandelt sich, alles ist im Fluss. „TOMATENBALLETT“ versucht anhand des zubereiteten Gemüses eine andere Idee von Abschied-Nehmen erfahrbar zu machen.

Auf einem alten Friedhof in Berlin beerdigt ein ehemaliger Animateur, Pantomime und Kraftfahrer als spätberufener Bestatter die Einsamen, die Verlassenen und die Verarmten. Neun Menschen auf einem Quadratmeter, zehn am Tag, fünfzig in der Woche, zweitausendfünfhundert im Jahr – Eine Recherche von Juliane Hendes über das Sterben, den letzten Gang und den Tod im eigenen Leben.

Gewalt gegen Frauen ist weiterhin ein alltägliches Phänomen und fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Das Recherchevorhaben „TOTER WINKEL“ forscht nach den individuellen Erzählungen und Erfahrungen der Frauen und gesellschaftlichen Hintergründen. Die recherchierten Lebensgeschichten, Interviews, (u. a. wissenschaftliche) Dokumente etc. werden zu einem Theaterstück transformiert.

Anna Kirstine Linke lernt Beatboxen und gutturalen Gesang als Formen oraler Selbstverteidigung und oraler Selbstbefriedigung. Welche Themen und Tonfälle entwickeln sich aus diesem queerfeministischem Self-Empowerment für zukünftige Arbeiten?

Hanne Lea Kissing möchte ihre Arbeitspraxis als Bühnenbildnerin auf ungewollte Ausschlüsse insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen überprüfen und bisherige Arbeiten in einem taktilen Portfolio dokumentieren. Ihr Anliegen ist es, in Zukunft nach (künstlerischen) Lösungen zu suchen, die Bühnenräume auch für nicht sehendes Publikum erfahrbar werden lassen.

Die Recherche ist eine Auseinandersetzung mit Verwandten und Familienfreund*innen, die die kommunistische Diktaturgeschichte Bulgariens erlebt haben, und in dieser Zeit in Staatssicherheitsakten über Lisa Marie Stojčevs Vater berichtet haben. Was waren ihre Beweggründe? Wie kann der Komplexität des Kalten Krieges begegnet werden? Welche Bedeutung hat die Geschichte ihres Vaters für sie?

Die Kostümbildnerin Estrella Jurado widmet sich in „Tracht Reloaded“ den Altlasten und Zukunftsvisionen rund um die Tracht. Zwischen Trachtenverein und Oktoberfest, #cottagecore und DIY-Kultur spürt sie den Geschichten um und Perspektiven auf die problembehaftete Kleiderpraxis nach, stellt die Frage, ob die Tracht noch zu retten ist, und versucht diese künstlerisch-praktisch zu beantworten.

Caglar Yigitogullari recherchiert, anlässlich der Anerkennung des vom IS begangenen Völkermords an den Yezid*innen durch den deutschen Bundestag, zur yezidischen Tradition des Kreises. Das aus Gesprächen mit Yezid*innen der deutschen Diasporagemeinde generierte Wissen fließt in eine Solo-Performance ein, die sich innerhalb des generellen Arbeitsthemas von Yigitogullari, des ‚Othering‘, bewegt.

Das Projekt führt die Recherchen zur Agency of human and posthuman Artist*s in transmedialen Echtzeitperformances zusammen. Allem politischen Handeln in Gesellschaftsystemen geht die Idee einer Gemeinschaft voraus. Diese Gemeinschaft soll untersucht werden, um Strukturen des Dialogs, ästhetische Muster und Handlungsabsichten dieser Systeme zu hinterfragen und sie zur Rezeption freizugeben.

Weiland setzt sich mit künstlerischen Arbeiten auseinander, die auf dem Prinzip der Überschreibung bzw. der (medialen) Transformation basieren, um deren grundlegende Techniken herausarbeiten zu können. Diese werden anhand der Transformation ihrer eigenen, bestehenden Produktion zum Thema Protestsuizid durch Selbstverbrennung erprobt.

Welche alternativen Methoden gibt es zur schwarz gekleideten, nicht ins Stück integrierten, nachträglich eingesetzten Gebärdensprachdolmetscherin am Bühnenrand? Als Tänzerin, Theaterschaffende und Gebärdensprachdolmetscherin forscht Sarah Verena Bockers an Strategien der „Aesthetics of Access“, um Theatererlebnisse für taube und hörende Menschen gleichermaßen ästhetisch erlebbar zu machen.

Hellblau ist für Jungs und rosa für Mädchen? Und welchen weiteren (verstaubten) gesellschaftlichen Konventionen unterliegt die Farbe der Kleidung? Ziel ist es, Farbe als theatrales Zeichen in den Forschungsmittelpunkt zu stellen, die Bedeutung und Wirkung zu verstehen, um diese gezielt für künftige Kostümbilder einsetzen zu können und im besten Falle zu brechen und auf den Kopf zu stellen.

Tone Puorro versucht, Handwerk, Rhythmus und Bewegung in Gruppenpraktiken der Trauer zu integrieren. Er hält die Wiederbelebung heiliger Trauerrituale für absolut lebenswichtig in einer Zeit, in der alle die Trauer über überwältigende Veränderungen und Verluste in den Ökosystemen der Welt teilen. Er möchte lernen, wie er in einem großen Verlust präsent und verankert sein kann.

„TRAUMARAMA“ ist eine Forschung als Teil der künstlerischen Entwicklung eines neuen Lecture-Performance-Konzepts von Ariel Orah. Das Projekt konzentriert sich darauf, eine multidirektionale, soziale Trauma-Verbindung zwischen der Holocaust-Geschichte in Deutschland und der Genozid-Geschichte in Indonesien aufzuspüren.

Die Recherche beschäftigt sich mit einem der Herzstücke deutscher Wohn- und Lebensräume: Dem Einfamilienhaus. Dieses Wohnkonzept ist ebenso heiß geliebt wie hart umstritten - seine Zukunftsfähigkeit steht auf dem Prüfstand. Die Recherche dient als Grundlage für einen partizipativen Audiowalk durch die Einfamilienhausgebiete der Gemeinde Ganderkesee bei Bremen.

„TRIPPERBURG oder WAS IST GESUNDHEIT“ ist eine Recherche zu der Geschichte der sogenannten Tripperburgen, den geschlossenen Stationen für geschlechtskranke Frauen von 1961 bis 1982 in der DDR, und erarbeitet eine Skizze für eine performative Entgegnung zu den Vorfällen in Halle (Saale).

„Trotz Taliban!“ ist die Ausarbeitung eines Afghanistan-Schwerpunkts des „Artistic Intelligence Networks“ mit dem Fokus auf und in Zusammenarbeit mit nach Deutschland geflohenen Theaterschaffenden, Künstlerinnen und Intellektuellen.

In dem Recherchevorhaben „Turnaround“ widmet sich Mandy Unger der Erarbeitung eines Tanzsolos, welches sich dem ostdeutschen Transformationsprozess in den 1990er Jahren annähert. Die feierliche Stimmung der Wiedervereinigung wurde u. a. in Berlin in Underground Raves konserviert. „Turnaround“ wird sich dieser ambivalenten Stimmung jener Zeit, zwischen Rausch und Angst widmen.

„Warum bin ich eigentlich kein Nazi geworden?“ Die Frage kann Constantin von Thun ausführlich beantworten. Aber wie würden frühere Bekannte, die sich damals der Neonazi-Szene anschlossen, diese Frage beantworten? Im Rahmen der Recherche möchte er sich mit Frage- und Interviewtechniken, der Übertragbarkeit von O-Tönen auf die Bühne und dem Biografischen bzw. Dokumentarischen Theater beschäftigen.

Als Vorarbeit für eine neue Lecture-Performance zum Thema „neue Tanzsubjektivitäten 50+“ und deren konkrete Trainingsspraxen recherchiert Susanne Martin, indem sie: a) Interviews mit älteren Tänzer*innen und mit den Lehrenden der Tanztrainings führt b) sich selbst (auch 50+) im kreativen Selbstversuch den verschiedenen professionellen Trainingsangeboten in Berlin aussetzt.

Wie lässt sich von menschlichen Abgründen erzählen - ohne Gewalt zu reproduzieren oder zu verharmlosen? Diese Frage ist Ausgangspunkt zu einem Experiment mit einer handgefertigten Puppe und ihrer*m digitalen Doppelgänger*in.

Anhand einer überdachten Tisch-Bank-Konstruktion untersucht Olivia Rosendorfer das Publikum im öffentlichen Raum. Die Konstruktion verkörpert ein Beispiel gendergerechten Städtebaus. Sie ist ein simpler Begegnungsort mit verschiedenen Nutzungs- und Bespielungsmöglichkeiten. Sie ist Bühne und Tribüne in einem. Sie ist ein gastfreundliches Objekt.

„Übergangsritus“ recherchiert für ein Solo, bei dem Da Silvas Reise des Vaterwerdens in einer freien Tanzsprache dargestellt wird. Elemente aus urbanen, zeitgenössischen und traditionellen Volkstänzen verschmelzen zu einem intimen Ausdruck des Seins, frei von Grenzen. Das Stück symbolisiert, wie seine brasilianischen Wurzeln und die deutschen Einflüsse ihn zu dem Mann machen, der er heute ist.

Welche „Um_Wege“ entdecken wir, wenn wir aufgrund von Krankheit/Alter nicht mehr in gewohnter Weise unsere Arbeit ausführen können? Körperliche Einschränkungen empfinden wir zunächst als ein Defizit. Petra Tobies möchte herausfinden, ob dieses Defizit einen kreativen Moment hat, aus dem wir Kraft schöpfen können, den Prozess des Erforschens und Entwickelns neuer Bewegungsmuster sichtbar machen.

Wechseljahre als evolutionäres Defizit. Der Weg vom Frausein zum Altsein. Wo bleibt der Aufschrei der älteren Frauen? Wo ihre Wut? Hätte ein Mann die Symptome, es gäbe Menopausen-Erholungscenter. Gusner zeigt die große Entwertung des Weiblichen auf. Wechseljahre, weibliches Älterwerden und Wut gehören gesellschaftlich thematisiert. „Die Periode ist politisch - ihr Ausbleiben auch.“ Liz de Sheila

„UN_SICHTBAR“ ist eine inhaltliche-tänzerische Recherche, die sich mit dem Thema der Unsichtbarkeit von Frauen im antifaschistischen Widerstandskampf im Dritten Reich auseinandersetzt. Es zielt auf die Entwicklung eines neuen Tanztheaterkonzepts ab, das die Geschichte der Frauen des Widerstandskampfes gegen das NS-Regime experimentell erforscht und SICHTBAR macht.

Mit „unABLEISM“ beginnt die Künstlerin Kathrin Wagner ihre Reherche zum Thema Ableismus; und zwar auf Basis eigener Erfahrungen und mit Werkzeugen des zeitgenössischen Zirkus. Die Jongleurin erforscht Ableismus und seine Auswirkungen mit Hilfe von transparenten Jonglierringen, deren Eigenschaften eine starke Verbindung und große Parallelen zum Thema unsichtbare Behinderungen aufweisen.

In „UNBEDINGT“ widmet sich Mathilde Bonte der tanz-künstlerischen Forschung von: RITUALE (1), WIEDERHOLUNG (2) sowie die Freude auf/über/an der Wiederholung, und ZUSAMMENLEBEN (3) im Rahmen choreografischer Praxis. Die Recherche erfolgt auf der Ebene der Körper in Bewegung und Resonanz im Körper. Sie fängt an mit einer Erkundung des Begriffs NOCHMAL! und endet mit einer Frage bzgl. RAUMPARTITUR.

Mit dem Projekt „Uncanny Allies, oder: Spuk unterm Kapitol“ lässt Neuenfeldt zwei Bilder aufeinanderprallen: ein Foto vom Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 und ein Promotion Shot der DDR-Kinderserie „Spuk unterm Riesenrad“ aus dem Jahr 1979. Neuenfeldt untersucht die unheimlichen Ähnlichkeiten zwischen beiden Bildern in theatralen Formaten und erprobt dabei Memes als Praxis im Theater.

Das Projekt ist eine Recherche für eine musikalisch-performative Stückentwicklung anhand von türkischen und kurdischen Volksliedern, Gedichten und Interviews mit Frauen* aus der Diaspora. Was passiert mit der Beziehung von zwei Kulturen, wenn einem Volk im gemeinsamen Herkunftsland das wichtigste Ausdrucksmittel, die Sprache, und dadurch auch die künstlerische Ausdrucksform genommen wird?

Muttersein oder nicht Muttersein – eine Frage, die mit so konträren Wünschen, Ängsten, Projektionen und Tabus belegt ist, dass eine freie Entscheidung bei genauerem Hinsehen und -fühlen unmöglich scheint. Hanna Roxane Scherwinski geht in ihrer Recherche der Frage nach, ob individuelle, ‚freie‘ Entscheidungen im normativen Gefüge sozialer Erwartungen zum Thema Mutterschaft überhaupt möglich sind.

„UNDER_COVER“ ist eine kostüm- und maskenbildnerische Reise an die Pole der ‚sozial‘ und ‚kulturell‘ konstruierten Geschlechtsidentität. Auf diese Weise demaskiert die Recherche Geschlechtergrenzen und legt auf dem Gebiet der ‚Verkleidung‘ in Mode und Theaterkostüm den Blick frei auf ein kreatives ‚Cross-Dressing‘, ein phantasievolles ‚Dazwischen‘.

Mit diesem Projekt erforscht Rafael Lima künstlerische Formen menschlicher Interaktion unter dem Einfluss digitaler Kommunikationstechnologien (Messengers, Videocalls, Audionachrichten, etc), wobei die Konzepte von Distanz und Intimität im Mittelpunkt stehen. Aus dem Thema ergeben sich Fragen nach der physischen Präsenz, der Erfahrung von Distanz, und dem Ausdruck und Aufbau von Intimität.

Gab es wirklich eine Stunde Null? Wieviel nationalsozialistische Vergangenheit steckt heute noch in Räumen und deren Inszenierung? Die Recherche von Teresa Häußler beschäftigt sich mit Narrativen der Moderne bzw. multipler Modernen und Fragen nach dem Zusammenhang von Gestaltung und Politik, besonders im Hinblick auf experimentelle Raumkonzepte.

Ziel von Schultzes Recherche ist das Ausarbeiten eines choreografischen Schreibens, das minimale, in Architektur eingebettete Handlungsanweisungen hervorbringt. Der Körper selbst wird hierbei Ausgangspunkt und Richtmaß für das Schreiben. Flüchtige Aktionen inmitten starrer Baukörper werden auf Textebene imaginiert und zur Intervention aufgefordert, um spielerisch auf den Stadtraum einzuwirken.

„unwanted shame of sex & body“ (AT) ist eine Recherche zur Textentwicklung für eine feministische Performance über Schambereiche und schambesetzte Körperfunktionen von FLINTA* Personen und in welcher Form diese Teil gesellschaftlicher Unterdrückungsmechanismen sind. Prokot sucht nach Darstellungen von Körperidealisierung und entwirft Utopien zwischenmenschlicher Nähe.

Thomas Kemper erforscht „Unwesentliche Dinge“ im Stadtraum: Unsichtbares, Flüchtiges, Peripheres, was erst auf den zweiten Blick sichtbar ist. Alles Fragmente eines vielleicht größeren Ganzen, die erst auffallen, wenn sie markiert werden? Es entsteht ein Fundus aus Texten, Videos, Sounds. Mit diesem Material erlernt er parallel dazu den Umgang mit digitalen Medien für die künstlerische Arbeit.

Die Recherche widmet sich dem Umgang mit Atem, Sprache, Stimme und mit dem eigenen Körper und dem Bühnenbild selbst erzeugten Klängen. Es ist, 23 Jahre nach der Ausbildung, eine Fortbildung zur Erweiterung der Klangvielfalt sowie eine stimmliche Gesundheitsvorsorge. Sie beschäftigt sich mit Stimmbildung, dem Stimmvolumen, der Präzision und dramaturgisch sprachlich auf den Punkt zu kommen.

„Urban Legends“ ist eine konzeptionelle Vorrecherche für einen performativen Stadtrundgang. Es erforscht Möglichkeiten zur individuellen Überprüfung von Informationen und die Zusammenhänge zwischen regionaler Legendenbildung und globalen Fake news und Verschwörungstheorien. Die Ergebnisse werden in die Erarbeitung des performativen Stadtrundgangs „Urban Legends“ einfließen.

Ziel der Recherche „Vergissmeinnicht – Stalking und Besitznahme“ (AT) ist die Erforschung des Phänomens Stalking. Geschichte, Darstellung in der Theaterliteratur und im Film sollen untersucht werden. Betroffene kommen zu Wort und werden befragt. Mit welchen theatralen Mitteln ist Stalking darstellbar? Wo sind die Grenzen? Text- und Materialsammlung sollen Grundlage eines Theaterprojektes werden.

Was passiert mit einem, wenn die Soft- oder Hardware nicht funktioniert, man es nicht schafft, das Problem zu lösen und keine Hilfe findet? Zu diesem Thema soll 2024 das Tanztheaterstück „Lost in Technology“ stattfinden, für das inhaltliche und technische Aspekte recherchiert werden. Ein Tänzer will hier angeblich mit einer technisch aufwendigen Performance beeindrucken, aber vieles geht schief.

Mit der Recherche „Vernetzt“ begibt sich Meda Banciu, auf Basis wissenschaftlicher Publikationen sowie Interviews mit Heranwachsenden, auf die Suche nach den Fähigkeiten und Fertigkeiten, die wir, insbesondere Heranwachsende, benötigen, um einen souveränen und selbstbewussten Umgang mit den sozialen Netzwerken zu erlernen, mit dem Ziel es in einem interaktiven Jugendstück erlebbar zu machen.

„Versammeln“ untersucht die Potenziale des Theaters, in Zeiten der neoliberalen Vereinzelung ein Ort der Versammlung zu sein. Wie können neue Formen des Widerstands in der spätkapitalistischen Arbeitswelt mit den Mitteln des Theaters erzählt und sichtbar gemacht werden? In der Recherche wird der Begriff in seiner gesamten Ambivalenz untersucht und auf die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen bezogen.

In der Recherche sollen die Verschränkungen von Pen & Paper Gameplay mit Mixed Reality Technologien untersucht werden. Wie können MR-Techniken eingesetzt werden, um die Immersion und das allgemeine Spielerlebnis von Pen-and-Paper-Brettspielen zu erweitern? Was sind die Grenzen und Herausforderungen dieser Erweiterungen? Wie lassen sich ebendiese hybriden Formate auf die Bühne bringen?

Mit der Recherche „Vertikalstand“ untersucht Stella Garbe Huedo , wie sie die zwei sehr unterschiedlichen Disziplinen, die Handstandakrobatik am Boden und die Artistik am Vertikalseil in der Luft kombinieren kann. In der Recherche wird sie die Kontraste der zwei Disziplinen herausarbeiten und Verbindungen zwischen den statischen Handstandstangen und dem dynamischen Vertikalseil schaffen.

„VIBRATE“ ist eine Recherche zu interaktiven Rauminstallationen, welche sich die grundlegenden Mechanismen des auditiven Wahrnehmens als raumkonstituierendes Element zu eigen macht und den Fokus auf das Phänomen der Vibration als Ausgangspunkt legt. Die Arbeit unternimmt den Versuch, die Grenzen zwischen Zuschauen und Teilhaben zu hinterfragen und zu verwischen.

Visual Grey is a term describing a dark grey background that many people report seeing when closing eyes. Departing from this concept, in the frame of his research project, Przemek Kaminski would like to explore the potential of Visual Grey and closed eyes as tools in choreographic creation, movement research and dance practice.

Der Videokünstler Phillip Hohenwarter will mit der Rechercheförderung seine Arbeit mit Augmented Reality im Bühnenraum weiter vertiefen. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Erstellung von detaillierten 3D Avataren von realen Darsteller*innen und die Gegenüberstellung des realen Körpers mit seinem digitalen Doppel und dem Uncanny Valley im Bühnenraum.

„VOICES / STIMMEN“ befragt Menschen durch schriftliche Interviews zum Thema ihrer LGBTIQ+-Biografie und ihren Erfahrungen. Es werden Menschen in Deutschland und in mehreren europäischen Ländern interviewt. Sie erhalten die Möglichkeit, die Antworten in eine eigene Form zu bringen, wie Gedichte, Song-Texte, Collagen. Die Ergebnisse der Recherche werden anschließend anonymisiert veröffentlicht.

Fokus der Recherche liegt auf dem akustischen Raum, von den Anfängen der Funktechnik bis zu moderner Audiotechnik für eine ortsspezifische Inszenierung, verortet am geschichtsträchtigen Funkerberg Königs Wusterhausen, Wiege unseres Radios. Seine Sendegebäude sind Testfeld für Audioexperimente, für die Ursula Maria Berzborn mit dem dortigen Funktechnikmuseum und Klangkünstler*innen kooperiert.

Es geht um Fragen nach Glück und Erfolg. Die Recherche „Von der kreativen Freiheit zur strategischen Mobilität“ soll Impulse für neue Kreations- und Produktionsprozesse im Zeitgenössischen Zirkus geben. Was braucht die Szene und Künstler*innen, damit ihre Arbeiten sichtbarer werden? Das sind Fragen an Künstler*innen und Veranstalter*innen. Strategien dafür sollen weiter und neu entwickelt werden.

Diese Recherche spürt einer Vater-Sohn-Beziehung nach und setzt dort an, wo das Gespräch versagt. Wie gehen wir um mit Sprachlosigkeit? Zwischen Interview, Improvisation, Kommunikationsmodellen und literarischen Klammern und der Anwesenheit eines*er Tänzers*in und eines*er Musikers*in, steigen zwei Generationen in einen geschützten Ring, um etwas übereinander zu erfahren, solange es noch geht.

„Von Osnat bis Ofra“ ist ein künstlerisch-forschendes Projekt mit dem Anliegen mizrahisch-feministische Geschichte, Persönlichkeiten und Realitäten sichtbar zu machen. Anhand von Rechecherchearbeiten wird Miriam Yosef die Kontinuitäten von mizrahisch-feministischen Stimmen erforschen - von Osnat Barzani bis Ofra Haza und darüber hinaus.

Die Themen Frau werden, Frau sein, Weiblichkeit, gelebter sowie aktivistischer Feminismus bekommen zunehmend eine neue Dimension. Durch die ‚sozialen‘ Netzwerke und die Digitalisierung im Allgemeinen erleben wir eine politische Vernetzung in nie dagewesenen Ausmaß. Ein bundesländerübergreifendes Netzwerk verschiedenster Akteur*innen, soll eine nachhaltige Reflexion der Thematik generieren.

TikTok, Instagram, YouTube – die Generation Z hat neue Rollenbilder. Wie können diese Charaktere aus dem digitalen Raum Figuren für den theatralen Raum mit kreieren und bereichern? In der Recherche beschäftigt sich Steinhöfel mit digitalen Vorbildern und erforscht, wie Social Media genutzt werden kann, um Figuren für die Bühne zu kreieren, mit denen sich ein junges Publikum identifizieren kann.

Basierend auf der Auseinandersetzung und der Überschneidung von Klasse, Klassismus und Sexismus recherchiert und entwickelt Verena Brakonier in der Recherche „Von Tuten und Blasen“ eine laute, raumeinnehmende, körperliche Praxis, um damit, neben einer Idee für einen möglichen künstlerischen Output, mit ihrer Arbeit weiterhin mehr Aufmerksamkeit für einen feministischen Anti-Klassismus zu erzeugen.

„Vorurteile im Alltag und im Recherchetheater“ ist eine persönliche Bestandsaufnahme zum Phänomen des Vorurteils, dessen Folgen vom Geplänkel bis zum Pogrom reichen. Eine Vorbereitung erfolgt durch Lektüre von Fachliteratur. Es folgen Gespräche und Interviews mit Soziolog*innen, Schulklassen, Journalist*innen, Streetworker*innen und Kolleg*innen sowie Besuche ausgewählter Recherchetheaterprojekte.

Ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen im eigenen Umfeld möchte Clara Minckwitz sich in ihrer Recherche explorativ und künstlerisch dem Thema der abwesenden Ostväter und vor allem dem Blick der Kinder und ihren Erinnerungen nähern. Was können wir von den alleinerziehenden DDR-Müttern, abwesenden Vätern und ihren erwachsenen Kindern für die Gegenwart und Zukunft lernen?

In der Forstwirtschaft werden reale Wälder mithilfe von Luftaufnahmen in 3D-Modellen digitalisiert. Sarah Methner nimmt sich die sogenannten digitalen Zwillinge zum Vorbild und kreiert aus Waldmotiven in Animes, Horrorfilmen und Nachrichten eigene digitale Modelle. In einer audiovisuellen Installation untersucht sie die Multidimensionalität des Waldes in Fiktion, Natur und Ideologien.

Ausgangspunkt ist ein Schau-/Hörspiel rund um die Erkundung ihrer Skulptur „Abbruchpyramide“ durch eine Kunstfigur. Phoebe Lesch möchte eine fragmentarische, zeitgenössische Erzähl- und Präsentationsform finden, die die Demontage der physischen Realität und ihren Übergang in einen neuen Aggregatzustand thematisiert, den digitalen Raum, und diesen mitsamt seiner globalen Reichweite optimal nutzt.

Ausgehend vom Prinzip der Wanderoper entwickelt Susanne Brendel eine Konzert-Performance, die unterschiedlichsten Orten und Menschen offen begegnet. Sie soll keine klassische Bühnenfläche aufschlagen, sondern einem Raum begegnen und sich mit dessen Realität verschränken. Es soll ein Format entstehen, in dem das Eigene eines Ortes und dessen Menschen essenzieller Teil des Bühnenbildes sind.

Hinter jedem verlorenem Ding steckt eine Geschichte - eine tragische, eine fantastische, eine komische. Mit Interviews und dem Katalogisieren von Fundstücken begibt sich Marie-Luise Arriens auf eine Forschungsreise zu diesen Geschichten, aber auch zu Alltagsgegenständen, zu Überfluss und zum Wegwerfen. Das gefundene Material wird Ausgangspunkt für ein Solotheaterstück.

„WAS EIGENTLICH MIT ... IST?“ verbindet eine Recherche zum Thema soziale Nachhaltigkeit im Dokumentartheater mit Portraits verschiedener Expert*innen des Alltags. Gemeinsam werden nach Lösungsmöglichkeiten für eine Welt mit Zukunft gesucht.

Warum sollten Rika Wenigers privaten Probleme eine öffentliche Relevanz haben? Weil ihre Geschichte eine Blaupause sein kann, um die Verflüssigungen zwischen öffentlich und privat zu erforschen. Weil in der Corona-Zeit schon politisch gesehen der öffentliche Raum in den privaten eingriff. Weil sie Forderungen an die Öffentlichkeit hat. Weil sie Scham hat.

Eine dreimonatige Recherche soll dem Begriff „Heimat“ mit seiner Geschichte, seinem vielseitigen Gebrauch und auch Missbrauch sowie der Möglichkeit einer heutigen Neuaneignung nachgehen. Teil der Recherchearbeit sollen Interviews mit Menschen sein, die gegangen, geblieben oder zurückgekehrt sind. Das Ergebnis soll in eine neue Produktion einfließen, die dieses Thema theatral aufarbeitet.

Sie sind haarig, schleimig, zirpend, manchmal leuchtend und für nicht wenige eklig. Insekten und andere Krabbel- und Kriechtiere. Ihre Existenz ist wichtig für das Fortbestehen der Welt. Die Recherche wird sich ihnen, ihrer Faszination auf Kinder, ihrem Vorkommen und Verschwinden und einer möglichen theatralen Umsetzung dessen widmen.

Architektur und Raum sind unausweichlich, sie beeinflussen Menschen und ihre Beziehungen unmittelbar. Krieg zerstört nachhaltig. Was weg ist, ist weg. Die Recherche begibt sich auf die Suche nach sinnlichen Erprobungspraktiken, die die Zerstörung von Städten durch Krieg für Menschen erfahrbar machen.

„wasteland“ widmet sich als multidimensionale Recherche der Doppelmoral westlicher Länder, welche das Thema des Klimawandels predigen, aber de facto sich um die Konsequenzen und darüber hinaus um ihre historische Verantwortung drücken. Am Beispiel ghanaisch-deutscher Beziehungen wird die skandalöse Müllentsorgung, Korruption und Politik untersucht.

Profi-Fußball und Popkultur liefern ein Versprechen auf Ansehen und Reichtum in jungen Jahren und werden zum Rolemodel weltweit. Die europäischen Ligen bieten Superbezahlung und Renommée, die talentierte nicht-europäische Fußballer*innen fast in die Migration zwingen. Die Recherche beleuchtet den Zusammenhang zwischen Migration/Fußball/Popkultur und die Bedingungen, unter denen sie stattfinden.

Was ermutigt Frauen, ihre Wut bewusst reguliert zu nutzen, um für wichtige gesellschaftliche Veränderungen einzutreten? Inwieweit leistet weibliche Wut einen gesellschaftlichen Beitrag? Inwiefern können wir Rollenzuschreibungen bezüglich Wut verändern bzw. erweitern und zu einer gesellschaftlichen Umbewertung beitragen? Die Recherche mündet in einem Konzept für eine Stückentwicklung.

Debo Kötting beschäftigt sich damit, wie vom Wald erzählt werden kann, wenn es nicht mehr möglich sein wird, ihn selbst zu besuchen. In einer fernen Zukunft, zum Beispiel im Jahr 2523, gibt es den Wald und viele Naturphänomene, so wie wir sie heute kennen, nicht mehr. Aber es gibt ‚Forest Park‘, ein anachronistischer Vergnügungspark, in dem dieses vergangene Phänomen ‚Wald‘ erlebbar wird.

Das Rechercheprojekt „Wer den Löwen kitzelt“ untersucht das Feld zum Thema Mut. Das Konzept Mut als Strategie gehört zum Menschsein dazu - aber was ist das? Ist sie bunt? Ist sie laut? Oder ist sie eine unsichtbare Kraft wie der Wind? Fragen wir eine Löwen-Dompteurin und entdecken die Schönheit von Mut!

In ihrer Recherche legt @nnast_antn ein Archiv von Beispielen (und Gegenentwürfen) für den Male Gaze an. Als lesbische Künstlerin und Performerin arbeitet sie mit diesem Material subversiv, um ein queerfeministisches Eye-Candy zu entwickeln und daraus Lust zu schöpfen, bis der ‚Mann‘ hinter dem Blick sich auflöst.

Kann Kunst, können Künstler*innen Kriege beenden? Unabhängig von der Antwort müssen sich Kunst und Künstler*innen zu Kriegen verhalten. Das wohl erste Ballett in deutschen Landen wurde im Zuge der Friedensverhandlungen, die den 30-jährigen Krieg beendeten, 1645 in Münster aufgeführt. Die Recherche „Westfälisches Friedensballett“ dekonstruiert es, um darauf aufbauend ein Tanztheater zu kreieren.

„What if - oder: Dem Himmel so nah“ ist eine Recherche zur Entwicklung eines performativen Spaziergang mit zwei Performer*innen, Tauben und Augmented Reality, der sich mit den Utopien und Ängsten der Bewohner*innen des Hamburger Stadtviertels Rothenburgsort angesichts aktueller Großprojekte auseinandersetzt und die Ko-habitation zwischen Mensch, Tier und Architektur in den Fokus rückt.

In der Recherche beschäftigt sich M. Jesse mit künstlerischen Ansätzen, die Verschränkung von Gender und Gesundheit zu bearbeiten. Anhand von Interviews, popkulturellen und historischen Referenzen, feministischen künstlerischen Arbeiten, eigenen Erfahrungen, performativem Experimentieren mit Textformen fragt sie: „WHAT MEANS A TIT?“ Was bedeutet es, die eigenen Brüste gehen lassen zu müssen?

„White act“ ist eine Untersuchung dazu, wie die choreografischen Besonderheiten des Balletts genutzt werden können, um eine zeitgenössische Solo-Performance zu kreieren. In dieser Performance versucht ein Darsteller, den gesamten zweiten Akt von Giselle zu verkörpern, um die vorherrschende und umstrittene Stellung des Balletts in der heutigen choreografischen Landschaft zu beleuchten.

Wie haben Menschen zu verschiedenen Zeiten ihre eigenen Wege gefunden, um gegen Diktaturen Widerstand zu leisten? Wie hat ihre Resilienz den urbanen Raum und unsere Städte verändert? Was verbindet diese Menschen miteinander? Revolutionen und ihre Kämpfer*innen sind lebendige Kunstwerke, die in einem Augenblick von Not und Überlebensdrang entstehen und sich in Stadträumen verewigen.

Analy Nágila Freitas Reis wird erforschen, wie Mehrsprachigkeit wertschätzend auf die Bühne gebracht werden kann, ohne Hierarchie zwischen Sprachen und Sprechweisen. Durch Hybridisierung von Deutsch, ihrer Muttersprache Portugiesisch und deutscher Gebärdensprache wird sie eine Ausdrucksform entwickeln, die den Diskurs einer homogenen Mehrheitssprache dekonstruiert.

Wann wird aus einem Haarriss ein Bruch? Wann wird aus beschädigt zerstört? Wie genau sieht der tatsächliche Moment aus, indem etwas zerbricht? Das Zerbrechen von Dingen und Beziehungen umgibt uns tagtäglich. Fortlaufend finden Liebes-, Freundschafts- und familiäre Beziehungen ein Ende, Gegenstände entgleiten aus der Hand und zerspringen. Was für ein Potenzial birgt Zerbrechlichkeit?

Ziel des Recherchevorhabens ist eine zeitgenössische Interpretation des Liederzyklus „Die Winterreise“ von Schubert.

„WIR MÜSSEN STÖREN“ ist die Begegnung der ersten und letzten Generation von Umweltaktivist*innen am Ort des größten Fossils einer durch Klimawandel ausgestorbenen Art - dem Museum für Naturkunde in direkter Nachbarschaft zum Verkehrsministerium. Auf den Spuren der Grünen DDR-Opposition wird nach performativen Formen für eine emotionale Greifbarkeit der Klimakatastrophe und ihren Protest geforscht.

Verwüstet von Borkenkäfern und Dürren hat sich das Antlitz des Nationalparks Harz drastisch verändert. Künstler*in Wanja Neite erforscht einen sterbenden Landschaftsraum inmitten Deutschlands und stellt sich die Frage: „Wo ist der Wald?“ In der Auseinandersetzung mit Geschichte und Geschichten der Region soll die Grundlage für ein partizipatives Spiel entstehen, das Hoffnung schürt.

Der Diskurs um gesellschaftliche Teilhabe beschäftigt sich häufig mit materiellen, aber selten mit anderen Einschränkungen in der selbständigen Fortbewegung. Das Projekt ist eine Recherche über das Unterwegs-Sein von Menschen mit Beeinträchtigung: Erkundungen und Erfahrungen, Unfreiheit und Selbstermächtigung, Imaginationen und Erleben von Räumen, Fahrten, Wegen und Menschen.

Society has an inadequate understanding of women’s health in general, and more specifically of acute and chronic pain in female bodies. Rebecca Scott wants to conduct research in order to identify the limitations of medical research in the area of women’s health, interview women who experience chronic pain and discover artists that are focusing on women’s health in their work.

Sophie Notte nutzt die Förderung, um an weiterbildenden Workshops und Einzelsitzungen für Körperarbeit, Tanz und Bühnenpräsenz teilzunehmen. Als studierte Cellistin wirkt sie heute im Bereich des experimentellen Musiktheaters. Eine Horizonterweiterung in Form des Ausbaus von Fähigkeiten im performativen Bereich ist von besonders großer Wichtigkeit für einen fruchtbaren künstlerischen Prozess.

Die historische Auslöschung an schwarzen Denker*innen im Laufe unserer Geschichte betrifft Generationen der afrikanischen Diaspora. Warum verehrt das Land der Philosophie und Poesie keine Philosoph*innen und/oder Dichter*innen? Wie viele deutsche Philosoph*innen und Dichter*innen kennen Sie? Wie viele von ihnen sind schwarz? „Wörter und Wurzeln“ will diese Fragen beleuchten.

Die Kunst des Wu-Wei anzuwenden, heißt nicht, Handlungen per se zu unterlassen, sondern diese absichtslos natürlich zu generieren. Welche Chancen und Risiken birgt dieses Nichteingreifen sowohl auf der individuellen als auch auf der politischen Ebene? Kann ein Publikum es ertragen, wenn auf der Bühne Leere dargestellt wird, oder entsteht ein kollektiver Zwang zu handeln und Einfluss zu nehmen?

In der Recherche „Zänkische Weiber“ soll sowohl auf historischer, als auch aktuell politischer und popkultureller Ebene eine Auseinandersetzung mit dem Konzept ‚Weibliche Wut‘ stattfinden. Warum fällt es Mädchen und jungen weiblich sozialisierten Personen so schwer, einen Zugang zu ihrer inhärenten Wut zu finden, sie zu enttabuisieren, ihr eine Stimme zu geben und dieser Gehör zu verschaffen?

Ortrun Stanzel beleuchtet, angelehnt an den Roman „Momo oder die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und dem Kind, das den Menschen ihre gestohlene Zeit zurückgab“ von Michael Ende (1973), den Einfluss sozialer Medien auf zwischenmenschliche Kommunikation. Durch eine Kombination aus Workshops und Interviews erforscht sie mit Jugendlichen die dem Roman innewohnenden Themen.

„Zerbombt“ (AT) ist ein Recherche-Projekt das sich auf die Suche nach einer Form und Ästhetik begibt, um den gleichnamigen Text von Sarah Kane in ein immersives Theaterstück zu übertragen. Es ist eine persönliche Reise und das Reflektieren des Regisseurs und seiner Mitwirkenden, die ihre eigenen Erfahrungen aus Kriegsgebieten wie Bosnien, Syrien und der Ukraine einbringen.

Im Gegenüber evoziert Sprache eine Haltung und folglich aktives Verhalten. Sprache malt Bilder, schafft Realität. Was geschieht, wenn unterschiedliche Sprecher*innen dieselbe Person beschreiben? Welche Bilder entstehen und wo findet sich (wessen) Realität? Was ist Zerrbild, was real? Und wie bedingen Zerrbilder die Wirklichkeit? Was machen Zu- und Beschreibungen mit Frauen auf politischen Bühnen?

Benjamin Krieg erforscht die Fischerinsel im Zentrum Berlins in ihrem Spannungsfeld zum rekonstruierten Stadtschloss. In der Begegnung mit den Bewohner*innen der Plattenbauhochhäuser geht er der Frage nach, in welche performative Form die „Zerrspiegelung“, die sich aus der räumlichen Nähe der beiden von ihrer Geschichte von Abriss und (Re)Konstruktion geprägten Orte ergibt, übersetzt werden kann.

Was ist ein Zuhause? Ein Raum, ein Haus, eine Wohnung, eine Gegend? Die Schauspielerin und Performerin Lola Wittstamm recherchiert und schreibt einen Theatertext aus Sicht ihres eigenen Zimmers. Die Stadt wird ihre Gefährtin, ihr Zimmer ihre Mutter, ihr Bruder oder ihre Tante. Lola Wittstamm will auskundschaften, erkunden und erfühlen. Wenn ihr Zuhause leben würde, was würde es erzählen?

Der Soundkünstler Friedrich Byusa Blam forscht in „zuHören“ in der eigenen Familiengeschichte nach weiblichem Zusammenhalt und Empowerment ruandischer Frauen im Kontext der Erfahrung des Genozids an den Tutsi im Jahr 1994 und der Flucht. Durch Interviews und Soundrecherchen entsteht im engen Austausch ein multiperspektivisches Archiv aus Klängen und Stimmen weiblicher Stärke.

In einer Recherche, die sich den Fragen widmet „Apokalypse jetzt: Was/Wer ist hier in Zukunft? Was/Wer ist jetzt schon da?“, erforscht Janna Pinsker künstlerisch, was der Gedanke an eine kommende (apokalyptische) Zukunft mit den Städten Frankfurt am Main/Offenbach am Main und ihren Bewohner*innen macht.

Aufbauend auf die bisherige Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Zulu-Künstler und Aktivisten Skhumbuzo Dlamini entstehen ein Konzept und ein Finanzplan für eine Performance über Wasserknappheit. Dafür finden eine inhaltliche Recherche und eine Auseinandersetzung mit der Spiritualität der Zulu statt. Erkenntnisse und Fragen sollen auf einem eigens organisierten Fachtag erörtert werden.

In dem Recherchevorhaben „Zum Beispiel ein Dudelhorn - neue Instrumente für ein partizipatives Musiktheater“ setzt sich Friedrich Hartung mit den gemeinschaftsbildenden Potenzialen des gemeinsamen Musizierens auseinander. Die einseitige Kommunikationsordnung vom Musizierenden über das Instrument zum Publikum soll aufgebrochen werden, zugunsten einer kollektiven, inklusiven Erfahrung.

Die Wirren des Ukraine-Krieges führten meinen Halbbruder und mich endlich zusammen. Unser Vater nahm sich 1997 unter mysteriösen Umständen das Leben: Das Recherchematerial über seine rätselhaften letzten Jahre in Deutschland, Ukraine und Russland soll verbunden werden mit Zeitdokumenten der wirtschaftlich-politischen Verwerfungen des „Wildens Ostens“ - als Grundlage für ein Bühnenprojekt.

Judith Shoemaker beschäftigt sich mit dem bewegten Leben ihrer Großmutter, einer sehr progressive Frau, die aus Bayern in die USA zog und dann als Alliierte zurück nach Deutschland kam. Die Recherche fokussiert sich vor allem auf intime Zeitdokumente und soll einen persönlichen Blick auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Sicht ihrer Großmutter, aus Sicht einer Frau, geben.

Im Rahmen der Recherche möchte Ksenia Ravvina in Russland lebende Künstler*innen interviewen, die den Krieg in der Ukraine verurteilen, aber aus verschiedenen Gründen im Land bleiben. Die Stimmen der Menschen, die auch in einem unfreien Land frei bleiben und sich der Regierung widersetzen, müssen gehört werden. Das Material soll als Grundlage für einen zukünftigen Stücktext dienen.

Thema der Recherche sind aktuelle Studien zum Klimawandel im Golfstrom und seine unmittelbaren Folgen. Sie ist verbunden mit Gesprächen mit Meeresbiolog*innen, Fischer*innen, Klimaaktivist*innen, der Stiftung deutsches Meeresmuseum usw. und sucht nach Möglichkeiten einer künstlerischen und didaktischen Umsetzung für die Inszenierung eines multimedialen Theaterprojekts.

In Form einer Podcastrecherche sollen für „Zwischenstand: eine Selbstbefragung der Freien Szene“ Formate erforscht werden, die der Freien Kultur-Szene eine Selbstbefragung ermöglichen. Dabei werden leitende Fragen sein: Was oder wer sind wir? Für wen machen wir Kunst und warum? Wie möchten wir in Zukunft arbeiten? Der Podcast ist dabei genauso prozesshaft wie die inhaltliche Recherche selbst.

Forschungsgegenstand ist makelbehaftete, vernarbte, sich in einem Prozess befindende menschliche Haut. Narben sind gelebte Verletzlichkeit. Gespräche über Narben, verheilte oder noch heilende Wunden führen rasch ins Intime. Welche Geschichten über Stärke, Mut, Offenheit und das Unperfekte erzählt die Haut und welche werden durch eine scheinbar spurenlose Haut erzählt?