Bundesweites Artist Labor der Labore (B.A.L.L.): Freie Darstellende Künste im Dialog am Haus der Berliner Festspiele
07. Sept. 2022
Mit dem „Bundesweiten Artist Labor der Labore (B.A.L.L.)“ lädt der Fonds Darstellende Künste am 14. und 15. Oktober 2022 zu einem offenen Think Tank zur Zukunft der Freien Darstellenden Künste. Was braucht die Kunst in und nach den Krisen? Im offenen Dialog werden Rahmenbedingungen, ästhetische Entwicklungen, Herausforderungen an das Produzieren sowie Fragen der Vermittlung und Publikumsgenerierung erörtert – eine zweitägige Plattform von, mit und über die Freien Darstellenden Künste an den Berliner Festspielen.
Das Programm des „Bundesweiten Artist Labor der Labore“ ist der 360-Grad-Rundumblick auf die Freien Darstellenden Künste in Deutschland: Die Krisen schichten sich wie tektonische Platten übereinander und die Kunst fungiert als Seismograph, Erdbeben und Rettungstrupp. Was folgt daraus? Was sind die brennenden Fragen und Themen in Gegenwart und Zukunft von Kunstpraxis und Gesellschaft?
Im performativen Ausstellungssetup präsentieren sich während der zwei Veranstaltungstage 30 Bundesweite Artist Labs, in denen Künstler*innen und Kunstschaffende zwischen Juni und August 2022 zu selbstgewählten Themen in den Feldern des künstlerischen Produzierens, der Ästhetik oder der Publikumsgenerierung bundesweit in Austausch traten. Ihre Fragen und Gespräche bilden den Rahmen und den Ausgangspunkt der Veranstaltung. Einblicke in ihre Arbeitsprozesse in Kürze auch unter www.fonds-daku.de.
Mit starken Setzungen in den Eröffnungsreden von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth, Berliner Festspiele-Intendant Matthias Pees und Fonds-Geschäftsführer Holger Bergmann sowie anschließenden Impulsvorträgen der Kulturwissenschaftlerin und Performancekünstlerin Sibylle Peters und des Theatermachers Oguto Muraya gehen die Teilnehmenden in den Polylog. Laborsituationen – u.a. mit Antje Pfundtner in Gesellschaft, Gob Squad, She She Pop, Joana Tischkau, Monika Gintersdorfer, LIGNA, Stefan Kaegi und i can be your translator– laden an beiden Veranstaltungstagen zu praxisbezogenen Workshops, vertiefenden Talks auf der Streaming-Bühne, hitzigen Debatten in thematischen Arbeitskreisen, kollektivem Zine-Making und urbaner Versuchsanordnung im öffentlichen Raum. Die Palette der Themen reicht von Aspekten der Nachhaltigkeit, Ökologie und Digitalität, intersektionalen Betrachtungen von Gender-Diversität, Race, Inklusion, Intergenerationalität oder Klasse bis zu neuen Formen der Vernetzung und Zusammenarbeit, Interdisziplinarität, Community(-Building) und Kulturpraxen des Teilens, wie sie zum Beispiel auch der digitale Raum bietet.
Am Abend des 14. Oktober zieht der renommierte, von Hannah Hurtzig entwickelte „Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ der Mobilen Akademie Berlin/Lizenz Nr. 11 unter dem Titel „Ende der Wiederholung“ auf der Bühne der Festspiele ein. 100 Expert*innen aus Aktivismus, Kunst und Theorie präsentieren Taktiken, Strategien, Plädoyers und Praktiken für und gegen das Repetitive. Welche Routinen werden endlich beendet, anders aufgeladen oder neu eingeübt? Ist alles schon da und wir wiederholen nur das Falsche? Der „Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ ist ein Ort der Wissensvermittlung, Archiv und Lesesaal, Börse und Beratungsstelle zugleich. Nach kostenloser Anmeldung können am Abend der Veranstaltung 30-minütige 1:1-Gespräche gebucht werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit sich den Gesprächen über das Markt-Radio zuzuschalten.
Den Abschluss des „Bundesweiten Labors der Labore (B.A.L.L.)“ bildet am 15. Oktober 2022, neben der Vorpremiere des Films „Das ist k/eine Übung!“, einem dokumentarischen Rundblick auf die bundesweiten Aktivitäten der Freien Darstellenden Künste, die mit Dr. Andreas Görgen (BKM), Helge Lindh (MdB, SPD), Anikó Glogowski-Merten (MdB, FDP), Sabine Bangert (MdA a.D., Bündnis 90/Die Grünen) und Janis El-Bira (nachtkritik, Deutschlandfunk) prominent besetzte Podiumsdiskussion unter dem Titel „Der Markt regelt das nicht“, in der die aktuellen Herausforderungen der Förderung von Kunst in der Zeitenwende verhandelt werden. Im Anschluss daran laden mit dem Bündnis internationaler Produktionshäuer, dem Bundesverband Freie Darstellende Künste, dem Netzwerk Freier Theater, dem flausen+bundesnetzwerk und dem Fonds Darstellende Künste fünf bundesweite Partner*innen der Freien Darstellenden Künste zu einem kulturpolitischen Come Together.
Mit dem „Bundesweiten Artist Labor der Labore (B.A.L.L.)“ wird ein innovatives Format initiiert, das in einmaliger Weise Künstler*innen und Akteur*innen der Freien Darstellenden Künste sowie der Kulturpolitik zusammenbringt, um die post-pandemische Zukunft der Freien Darstellenden Künste zu diskutieren.
Bundesweites Artist Labor der Labore (B.A.L.L.)
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24, 10719 Berlin
14. + 15. Oktober 2022
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.
Ausführliches Programm, Anmeldung + Information: www.fonds-daku.de
Die „Bundesweiten Artist Labs“ sind ein Programm des Fonds Darstellende Künste. Die Veranstaltung „BALL der Freien Darstellenden Künste“ führt der Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit dem Haus der Berliner Festspiele durch. Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.