Fonds Darstellende Künste fördert rund 100 #takecare Vorhaben und erhält viel Zustimmung für diese Förderinitiative

In den beförderten Vorhaben stehen die künstlerische Idee sowie die ergebnisoffene und produktionsunabhängige Beschäftigung in den Darstellenden Künsten im Mittelpunkt. Die Vielzahl der künstlerischen Recherchen und Konzeptentwicklungen sind durch den kreativen Umgang mit den jetzigen Arbeitsbedingungen geprägt und eröffnen ein breitgefächertes Erforschen – auch anderer (neuer) Formen – künstlerischer Strategien.

Der Fonds Darstellende Künste hat – als Reaktion auf Absagen von Produktionen und Aufführungen, die bedingt sind durch die Eindämmungsmaßnahmen der Corona Pandemie – am 25. März 2020 das kurzfristige Programm #takecare ausgeschrieben. Zur Ermöglichung des Programmes wurde die reguläre Initialförderung umstrukturiert, um somit insgesamt eine viertel Million Euro zur Verfügung zu stellen.

Da das Antragsvolumen mit einer halben Million Euro gut doppelt so hoch war und die hohen nachgewiesenen Einnahmeausfälle mit durchschnittlich 10.000 Euro pro Antrag sehr stark die gegenwärtig schwierige Lage der frei produzierenden Künstler*innen verdeutlichten, entschloss sich der Fonds weitere Mittel durch Einsparungen wie der Absage der öffentlichen Preisverleihung des Tabori-Preises, der nun am 20. Mai 2020 mit einem Online-Event vergeben wird und auch durch Spenden wie die von „Der Theaterverlag“ zu generieren.

Um keinen der regulär gestellten Anträge abweisen zu müssen, wurde mit einer Deckelung die Fördersumme an die jeweils beteiligte Personenanzahl angepasst. Für die Ausschreibung galt vereinfachte Antragstellung und für die Förderung gilt ein einfacher Nachweis der Verwendung.

Die geförderten Vorhaben, sind über die gesamte Bundesrepublik verteilt, darunter sind die Ländern: Bayern, Saarland, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin. #takecare schafft damit für rund 200 Künstler*innen kurzfristig künstlerische Forschungs- und Konzeptarbeit, da ansonsten häufig vielen Künstler*innen nur die Grundsicherung für die Nichtbeschäftigung bleibt. Natürlich ist #takecare bundesweit nur ein kleiner Beitrag, aber für den Fonds eine große Anstrengung und ein wichtiges Zeichen.

Der Geschäftsführer des Fonds Holger Bergmann appelliert an Kulturpolitik und Verwaltungen: „Gerade jetzt gilt es in die künstlerische Arbeit der frei produzierenden Künste mit gezielten Programmen und Maßnahmen zu investieren, auch wenn die Wege der Kreation nun andere sind. Derzeit geht es auch um eine gesamtgesellschaftliche Neuorientierung und solche Aushandlungen und Neugestaltung funktioniert nicht ohne die Kunst mit ihrer Fähigkeit zum Perspektivwechsel, zur Kreation, zur Versammlung – auch in der Zerstreuung. Gerne geben wir die #takecare-Erfahrungen weiter und helfen bei der Umsetzung ähnlicher Vorhaben.“

Der Fonds selbst erhält Zuspruch für seine #takecare Förderinitiative in einem Offenen Brief an die Bundesregierung und die BKM in dem sich rund 300 Künstler*innen der frei produzierenden Darstellenden Künste für eine Fortsetzung dieser Förderung und eine entsprechende Zuwendungserhöhung an den Fonds einsetzen. Auch die Mitgliedsverbände des Fonds – vom Deutschen Bühnenverein über den Verband Deutscher Puppentheater bis zum Bundesverband Freie Darstellende Künste – wenden sich derzeit an die BKM und treten mit dafür ein diese Förderinitiative fortsetzen zu können.

Die Projektförderung und die Förderungen von Produktionen in den Sonderprogramme bleiben weiterhin mit den vorgesehenen Mitteln ausgestattet. Die nächsten Fristen für die reguläre Projektförderung sind der 02. Mai 2020 und der 01. September 2020 sowie für die 1. Förderrunde im Sonderprogramm AUTONOM der 01. September 2020. Der Fonds sorgt mit dieser Kontinuität dafür, dass die Planbarkeit für die Produktionen gegeben ist und die Ausfallkette in den Darstellenden Künsten sich nicht – wohlmöglich unnötig – verlängert.

Alle weiteren Informationen zum Programm #takecare finden Sie auf Webseite des Fonds Darstellende Künste.