Forschungsprogramm zur Förderung der Freien Darstellenden Künste
17. Feb. 2021
Im Rahmen seines Förderprogramms #TakeThat als Teil von NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiiert der Fonds Darstellende Künste ein umfangreiches wissenschaftliches Forschungsprogramm zur Förderung in den Freien Darstellenden Künsten. In 12 thematischen Teilstudien prüfen Expert:innen die Systematik der bundesdeutschen Förderarchitektur. Im November präsentieren sie ihre Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Förderpolitik.
Bereits mit Auflegen des Förderprogramms #TakeThat als Reaktion auf den pandemiebedingten ersten Lockdown im Kulturbetrieb vereinbarte der Fonds Darstellende Künste mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im vergangenen Jahr begleitende Maßnahmen zum angestrebten Neustart der Kultur. Darunter ein Komplex wissenschaftlicher Studien, die die aktuellen Fördermaßnahmen aber auch darüber hinaus die Fördersystematik der Bundesrepublik insgesamt analysiert und kritisch in den Blick nehmen. Nach dem Auftakt im Januar untersucht nun ein Team von Wissenschaftler*innen von zehn Hochschulen und Universitäten im deutschsprachigen Raum Wirkmechanismen und Potentiale kulturpolitischer Förderinstrumentarien.
„Seit Frühjahr 2020 hat sich die Situation in den Darstellenden Künsten extrem verändert. Zwei Seiten prägen das Bild: einerseits Stillstand der Bühnenarbeiten bis zum existentiellen Notstand für Künstler*innen, andererseits neue (digitale) Formate, künstlerische Recherchen und innovative Konzeptentwicklungen unter den veränderten Bedingungen. Dies kann, dies muss auch die Stunde sein, um über die Potentiale der Theaterlandschaft und ihre Reform nicht nur nachzudenken, sondern auch neu zu konzeptionieren“, beschreibt Prof. Dr. Wolfgang Schneider, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprogramms und Vorstandsvorsitzender des Fonds, den Impuls für die Initiative.
Die Forschungsarbeiten befassen sich mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen und Desideraten der Förderlandschaft: von einer Bestandsaufnahme künstlerischer Praxis und Produktionen über die Wirksamkeit des Wechselverhältnisses von Kurz- und Langzeitfördermodellen, der Förderung von Kooperationen zwischen Künstler*innen und Produktionshäusern, Aspekten der Nachhaltigkeit, der Publikumsgenerierung und der Diversität in den Freien Darstellenden Künsten bis hin zum Zusammenspiel der Förderungen von Bund, Ländern und Kommunen sowie umfassender Theaterentwicklungsplanungen am Beispiel ausgewählter Modellregionen.
„Der Fonds zeigt einmal mehr Verantwortungsbewusstsein für die Darstellenden Künste in Deutschland – besonders in dieser Situation. Wir danken der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für ihre Unterstützung auch bei dieser Initiative und freuen uns auf Anstöße für eine zukunftsfähige Förderpolitik, die wir gemeinsam und mit dem Ziel nachhaltiger Veränderungen mit weiteren Förderern aus Kommunen, Bundesländern und den Aktiven in den Freien Darstellenden Künsten gewohnt konstruktiv debattieren werden“, so Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste, zum Auftakt des Forschungsprogramms.
Erste Einblicke in ihre Forschungsarbeiten gewähren die Wissenschaftler*innen bei der dreitägigen Fachkonferenz „Bundesforum 2021“ im September 2021. Die finalen Ergebnisse und damit verbundene Handlungsempfehlungen werden bei einem Symposium im November 2021 vorgestellt, an das sich die Veröffentlichung – analog als gedrucktes Buch und digital auf der Webseite des Fonds – anschließt.