Programm online: B.A.L.L. – Bundesweites Artist Labor der Labore am 20. & 21. Oktober 2023 auf Kampnagel in Hamburg

27. Sept. 2023

Der Fonds Darstellende Künste rückt mit dem Evaluationskongress „B.A.L.L. – Bundesweites Artist Labor der Labore“ am 20. und 21. Oktober 2023 auf Kampnagel in Hamburg die Publika der Freien Darstellende Künste ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Wer geht ins Theater? Wer fehlt (immer noch)? Das Programm ist veröffentlicht, die Anmeldung ab sofort möglich.

Das Diskursprogramm wird am Freitag, den 20. Oktober um 17 Uhr von Dr. Andreas Görgen, Ministerialdirektor bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, eröffnet und schließt angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen mit Reflexionen zu einer Wir-Werdung der Schriftstellerin Asal Dardan.

Dazwischen liegen Impulsvorträge, praxisbezogene Workshops, vertiefende Talks auf der Bühne und im Live-Stream, hitzige Debatten in thematischen Arbeitskreisen, ein allabendliches Show-Programm und Party-Formate. Sie alle verhandeln eine breite Palette an thematischen Zugriffen rund um Fragen nach der Teilhabe in den (Freien) Darstellenden Künste.

Die Betrachtung einzelner Zielgruppen – wie etwa queere, migrantische und transnationale Bevölkerungsgruppen, junge und alte Menschen, dies- und jenseits des bürgerlichen Mainstreams und sozioökonomischer Grenzen – und ihre Berücksichtigung bereits in der künstlerischen Konzeption bilden Ausgangspunkt und Stoßrichtung des Diskursprogramms. So diskutieren beispielsweise Vertreter*innen etablierter, großer sowie neuer, kleinerer Spielstätten Erfahrungswerte und bewährte Instrumente in der Akquise von Publikum, u.a. mit Wagner Carvalho (Ballhaus Naunynstraße), Daniele Daude (Ringlokschuppen Ruhr), Viola Hasselberg (Münchner Kammerspiele), Matthias Pees (Haus der Berliner Festspiele) und Annemie Vanackere (HAU Hebbel am Ufer Berlin). Veränderungen im Verhältnis zwischen Performenden und Publikum und sich daraus ergebene Strategien diskutieren Künstler*innen der unterschiedlichen Genres wie z.B. Daniel Wetzel (Rimini Protokoll), Sahar Rahimi (Monster Truck), Dan Thy Nguyen (fructoplasma), Tucké Royale, Katharina Warda und Scottee. Unter dem Titel „Transformationen von Publika und Kulturlandschaft“ kommen Kulturpolitiker*innen aus Kommunen, Ländern und Bund zusammen mit Akteur*innen aus den Verwaltungen, den Interessensvertretungen und den Freien Künsten, um sich über aktuelle Herausforderungen zukunftsweisend auszutauschen.

Das ausladende Foyer von Kampnagel wird zum Ausstellungs- und Begegnungsraum für die vom Fonds Darstellende Künste initiierten 64 Artist Labs, in denen Künstler*innen und Kunstschaffende den Sommer über zur Frage der Publika in den Darstellenden Künsten geforscht haben.

An den Abenden der beiden Konferenztage eröffnen künstlerische Beiträge einen Echoraum für die Fragestellungen des Bundesweiten Artist Labor der Labore: Feierlich eröffnet raumlabor berlin mit dem Freiluft-Onsen das erste Becken der auf Kampnagel entstehenden Kläranlage – und lädt darin zur Diskussion in Badekleidung. In der „Konferenz der Abwesenden“ von Rimini Protokoll vertreten lokale Gäste globale Expert*innen und bestreiten an ihrer Stelle emissionsbewusst den internationalen fachlichen Austausch zu Folgen der Globalisierung. Die Performance „Remaining Strangers“ von Simone Aughterloney lotet die Beziehung zwischen Gästen und Gastgeber*innen in vertrauten und doch fremden Alltagssituationen als Abend in ständiger Bewegung neu aus. Mit einem Mix aus Karaoke, spontanen Choreografien, provokanten Performances, subversivem Humor und dem Abfeiern der sich langsam auflösenden queeren Clubkultur durchbricht der Publikumsliebling „Queereeoké“ zum Abschluss des B.A.L.L. – Bundesweites Artist Labor der Labore einmal mehr die Grenzen zwischen Publikum und Darsteller*innen.

B.A.L.L. – Bundesweites Artist Labor der Labore

20. & 21. Oktober 2023

Kampnagel, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg

Programm & Anmeldung unter: https://www.fonds-daku.de

Eine Veranstaltung des Fonds Darstellende Künste in Zusammenarbeit mit Kampnagel Hamburg. Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.